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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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gefährlich ist/ so wird es heut zu Tag nicht mehr gedultet/ wie bey Doct. Ettmüllern in Comment. Schroed. pag. 600. zu sehen. Es wird deswegen jetzo nur dessen Oehl (worvon Schroederus zu sehen) eusserlich in harten Geschwulsten gebrauchet/ welche es erweichen und zur Zeitigung bringen kan. Es stillet auch den Schmertzen und bringet eusserlich den Schlaaff; weswegen auch die Blätter mit unter das Unguentum Populeonis kommen/ an deren Stelle in Notis Dispensat. Augustani, die Wurtzeln von Bilsenkraut oder Hyosciamo substituiret werden/ wo die Mandragora nicht zuhaben wäre: welches aber Pomet c. l. gewissenhafften Apotheckern wiederräthet/ sondern vielmehr haben will/ daß man diese Salb alle Jahr frisch von Montpellier solle kommen lassen/ weilen solche über ein Jahr ihre kühlende Kraffe nicht behalten soll/ wie Bauderon in seiner Pharmacop. pag. 136. gezeiget hat. Allein es scheinet/ daß er der Materialisten interesse hier beobachten wollen / da hergegen man dieses Unguenti eher gar entbehren/ als solches/ der conf. alkermes gleich / einen so weiten Weg her holen solle/ zumahlen man wohl 100. andere Mittel hat/ welche eben den effect thun können. Was sonsten die Storger und ander Gesindlein vor Aberglauben und Hexereyen mit der Wurtzel treiben/ indem sie selbige so wohl als die Bryonien zu denen so genandten Heintzel-Mänchens zu bilden wissen/ ist gnugsam bekandt/ und theils von Deusingio in einem besonderen Dificurs De Mandragora, theils in Miscell. Acad. Germ. Cur. Dec. I. A. I. Obs. 48. p. 123. beschrieben; scheinet noch von den Heyden hergekommen zu seyn/ bey welchen die CIRCE sich dieses Gewächs auch soll bedienet haben/ weswegen es auch CIRCAEA genennet wird/ wie bey D. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 499. zu sehen. Vor einigen Jahre hab dergleichen Männlein bey Herrn Peikenkamp, einem sehr curiosen Physico zu Marburg gesehen/ so auff der Cantzley einem verdächtigen Mann war abgenommen worden/ welchem es Geldt soll gebracht haben; Allein dem ehrlichen Herrn Peikenkamp wolte es nichts bringen/ indem er mit dem armen Teuffel nichts zu thun hatte.

Das XXXIV. Capitel

Von der Meer-Zwibel.

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gefährlich ist/ so wird es heut zu Tag nicht mehr gedultet/ wie bey Doct. Ettmüllern in Comment. Schroed. pag. 600. zu sehen. Es wird deswegen jetzo nur dessen Oehl (worvon Schroederus zu sehen) eusserlich in harten Geschwulsten gebrauchet/ welche es erweichen und zur Zeitigung bringen kan. Es stillet auch den Schmertzen und bringet eusserlich den Schlaaff; weswegen auch die Blätter mit unter das Unguentum Populeonis kommen/ an deren Stelle in Notis Dispensat. Augustani, die Wurtzeln von Bilsenkraut oder Hyosciamo substituiret werden/ wo die Mandragora nicht zuhaben wäre: welches aber Pomet c. l. gewissenhafften Apotheckern wiederräthet/ sondern vielmehr haben will/ daß man diese Salb alle Jahr frisch von Montpellier solle kommen lassen/ weilen solche über ein Jahr ihre kühlende Kraffe nicht behalten soll/ wie Bauderon in seiner Pharmacop. pag. 136. gezeiget hat. Allein es scheinet/ daß er der Materialisten interesse hier beobachten wollen / da hergegen man dieses Unguenti eher gar entbehren/ als solches/ der conf. alkermes gleich / einen so weiten Weg her holen solle/ zumahlen man wohl 100. andere Mittel hat/ welche eben den effect thun können. Was sonsten die Storger und ander Gesindlein vor Aberglauben und Hexereyen mit der Wurtzel treiben/ indem sie selbige so wohl als die Bryonien zu denen so genandten Heintzel-Mänchens zu bilden wissen/ ist gnugsam bekandt/ und theils von Deusingio in einem besonderen Dificurs De Mandragora, theils in Miscell. Acad. Germ. Cur. Dec. I. A. I. Obs. 48. p. 123. beschrieben; scheinet noch von den Heyden hergekom̃en zu seyn/ bey welchen die CIRCE sich dieses Gewächs auch soll bedienet haben/ weswegen es auch CIRCAEA genennet wird/ wie bey D. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 499. zu sehen. Vor einigen Jahre hab dergleichen Männlein bey Herrn Peikenkamp, einem sehr curiosen Physico zu Marburg gesehen/ so auff der Cantzley einem verdächtigen Mann war abgenommen worden/ welchem es Geldt soll gebracht haben; Allein dem ehrlichen Herrn Peikenkamp wolte es nichts bringen/ indem er mit dem armen Teuffel nichts zu thun hatte.

Das XXXIV. Capitel

Von der Meer-Zwibel.

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gefährlich ist/ so wird es heut       zu Tag nicht mehr gedultet/ wie bey Doct. Ettmüllern in Comment. Schroed. pag. 600. zu sehen.       Es wird deswegen jetzo nur dessen Oehl (worvon Schroederus zu sehen) eusserlich in harten       Geschwulsten gebrauchet/ welche es erweichen und zur Zeitigung bringen kan. Es stillet auch       den Schmertzen und bringet eusserlich den Schlaaff; weswegen auch die Blätter mit unter das       Unguentum Populeonis kommen/ an deren Stelle in Notis Dispensat. Augustani, die Wurtzeln von       Bilsenkraut oder Hyosciamo substituiret werden/ wo die Mandragora nicht zuhaben wäre: welches       aber Pomet c. l. gewissenhafften Apotheckern wiederräthet/ sondern vielmehr haben will/ daß       man diese Salb alle Jahr frisch von Montpellier solle kommen lassen/ weilen solche über ein       Jahr ihre kühlende Kraffe nicht behalten soll/ wie Bauderon in seiner Pharmacop. pag. 136.       gezeiget hat. Allein es scheinet/ daß er der Materialisten interesse hier beobachten wollen /       da hergegen man dieses Unguenti eher gar entbehren/ als solches/ der conf. alkermes gleich /       einen so weiten Weg her holen solle/ zumahlen man wohl 100. andere Mittel hat/ welche eben       den effect thun können. Was sonsten die Storger und ander Gesindlein vor Aberglauben und       Hexereyen mit der Wurtzel treiben/ indem sie selbige so wohl als die Bryonien zu denen so       genandten Heintzel-Mänchens zu bilden wissen/ ist gnugsam bekandt/ und theils von Deusingio       in einem besonderen Dificurs De Mandragora, theils in Miscell. Acad. Germ. Cur. Dec. I. A. I.       Obs. 48. p. 123. beschrieben; scheinet noch von den Heyden hergekom&#x0303;en zu seyn/ bey       welchen die CIRCE sich dieses Gewächs auch soll bedienet haben/ weswegen es auch CIRCAEA       genennet wird/ wie bey D. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 499. zu sehen. Vor einigen Jahre hab       dergleichen Männlein bey Herrn Peikenkamp, einem sehr curiosen Physico zu Marburg gesehen/ so       auff der Cantzley einem verdächtigen Mann war abgenommen worden/ welchem es Geldt soll       gebracht haben; Allein dem ehrlichen Herrn Peikenkamp wolte es nichts bringen/ indem er mit       dem armen Teuffel nichts zu thun hatte.</p>
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[200/0246] gefährlich ist/ so wird es heut zu Tag nicht mehr gedultet/ wie bey Doct. Ettmüllern in Comment. Schroed. pag. 600. zu sehen. Es wird deswegen jetzo nur dessen Oehl (worvon Schroederus zu sehen) eusserlich in harten Geschwulsten gebrauchet/ welche es erweichen und zur Zeitigung bringen kan. Es stillet auch den Schmertzen und bringet eusserlich den Schlaaff; weswegen auch die Blätter mit unter das Unguentum Populeonis kommen/ an deren Stelle in Notis Dispensat. Augustani, die Wurtzeln von Bilsenkraut oder Hyosciamo substituiret werden/ wo die Mandragora nicht zuhaben wäre: welches aber Pomet c. l. gewissenhafften Apotheckern wiederräthet/ sondern vielmehr haben will/ daß man diese Salb alle Jahr frisch von Montpellier solle kommen lassen/ weilen solche über ein Jahr ihre kühlende Kraffe nicht behalten soll/ wie Bauderon in seiner Pharmacop. pag. 136. gezeiget hat. Allein es scheinet/ daß er der Materialisten interesse hier beobachten wollen / da hergegen man dieses Unguenti eher gar entbehren/ als solches/ der conf. alkermes gleich / einen so weiten Weg her holen solle/ zumahlen man wohl 100. andere Mittel hat/ welche eben den effect thun können. Was sonsten die Storger und ander Gesindlein vor Aberglauben und Hexereyen mit der Wurtzel treiben/ indem sie selbige so wohl als die Bryonien zu denen so genandten Heintzel-Mänchens zu bilden wissen/ ist gnugsam bekandt/ und theils von Deusingio in einem besonderen Dificurs De Mandragora, theils in Miscell. Acad. Germ. Cur. Dec. I. A. I. Obs. 48. p. 123. beschrieben; scheinet noch von den Heyden hergekom̃en zu seyn/ bey welchen die CIRCE sich dieses Gewächs auch soll bedienet haben/ weswegen es auch CIRCAEA genennet wird/ wie bey D. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 499. zu sehen. Vor einigen Jahre hab dergleichen Männlein bey Herrn Peikenkamp, einem sehr curiosen Physico zu Marburg gesehen/ so auff der Cantzley einem verdächtigen Mann war abgenommen worden/ welchem es Geldt soll gebracht haben; Allein dem ehrlichen Herrn Peikenkamp wolte es nichts bringen/ indem er mit dem armen Teuffel nichts zu thun hatte. Das XXXIV. Capitel Von der Meer-Zwibel. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/246>, abgerufen am 21.11.2024.