Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.Das XXVIIII. Capitel Von der runden Hollwurtz.
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§. 1. DEr runden Holl-Wurtz oder ARISTOLOCHIAE ROTUNDAE hat man dreyerley Arten bey den Materialisten/ worunter die erste und vornembste Aristolochia rotunda vera oder die Welsche runde Hollwurtz genennet wird: ist eine dicke/ runde/ knodichte und runtzelichte Wurtzel/ außwendig grau und inwendig gelb: eines überaus bitteren Geschmacks und etwas aromatischen Geruchs. Diese wird aus Italien und den hohen Schweitzer-Gebürgen gebracht/ allwo das Kraut mit vielen zähen und biegigen Stengeln/ einer Ehlen hoch/ mit Hohlkehlen gezieret/ wächset/ so zum Theil auff der Erden flattern. Die Blätter sind wie Ephew/ doch runder. Die Blumen sind schwartzbraun und lang wie spitze Hüte: die Frucht ist wie eine Birn formiret/ darinnen der Saame/ wie ein Hertz gestaltet lieget/ so sich sehen lässet/ wann die Frucht zeitig ist und von sich selbsten auffpringt. §. 2. Weilen aber diese nicht allemahl zuhaben/ so wird offters an deren Stell die gemeine Hollwurtz / oder ARISTOLOCHIA ROTUNDA VULGARIS NOTA gebraucht/ welche nichts anders ist/ als Radix Fumariae bulbosae, welches Kraut eine Art Taubenkropff ist/ welchem es mit den Blättern und Blumen gleichet: wird bey uns in der Menge gefunden/ und ist die Wurtzel in- und auswendig graulicht/ gantz Das XXVIIII. Capitel Von der runden Hollwurtz.
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§. 1. DEr runden Holl-Wurtz oder ARISTOLOCHIAE ROTUNDAE hat man dreyerley Arten bey den Materialisten/ worunter die erste und vornembste Aristolochia rotunda vera oder die Welsche runde Hollwurtz genennet wird: ist eine dicke/ runde/ knodichte und runtzelichte Wurtzel/ außwendig grau und inwendig gelb: eines überaus bitterẽ Geschmacks und etwas aromatischen Geruchs. Diese wird aus Italien und den hohen Schweitzer-Gebürgen gebracht/ allwo das Kraut mit vielen zähen und biegigen Stengeln/ einer Ehlen hoch/ mit Hohlkehlen gezieret/ wächset/ so zum Theil auff der Erden flattern. Die Blätter sind wie Ephew/ doch runder. Die Blumen sind schwartzbraun und lang wie spitze Hüte: die Frucht ist wie eine Birn formiret/ darinnen der Saame/ wie ein Hertz gestaltet lieget/ so sich sehen lässet/ wann die Frucht zeitig ist und von sich selbsten auffpringt. §. 2. Weilen aber diese nicht allemahl zuhaben/ so wird offters an deren Stell die gemeine Hollwurtz / oder ARISTOLOCHIA ROTUNDA VULGARIS NOTA gebraucht/ welche nichts anders ist/ als Radix Fumariae bulbosae, welches Kraut eine Art Taubenkropff ist/ welchem es mit den Blättern und Blumen gleichet: wird bey uns in der Menge gefunden/ und ist die Wurtzel in- und auswendig graulicht/ gantz <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0239" n="193"/> </div> <div> <head>Das XXVIIII. Capitel</head> <p> <hi rendition="#b">Von der runden Hollwurtz.</hi> </p> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. 1.</head> <p>DEr runden Holl-Wurtz oder ARISTOLOCHIAE ROTUNDAE hat man dreyerley Arten bey den Materialisten/ worunter die erste und vornembste Aristolochia rotunda vera oder die</p> <p> <hi rendition="#b">Welsche runde Hollwurtz</hi> </p> <p>genennet wird: ist eine dicke/ runde/ knodichte und runtzelichte Wurtzel/ außwendig grau und inwendig gelb: eines überaus bitterẽ Geschmacks und etwas aromatischen Geruchs. Diese wird aus Italien und den hohen Schweitzer-Gebürgen gebracht/ allwo das Kraut mit vielen zähen und biegigen Stengeln/ einer Ehlen hoch/ mit Hohlkehlen gezieret/ wächset/ so zum Theil auff der Erden flattern. Die Blätter sind wie Ephew/ doch runder. Die Blumen sind schwartzbraun und lang wie spitze Hüte: die Frucht ist wie eine Birn formiret/ darinnen der Saame/ wie ein Hertz gestaltet lieget/ so sich sehen lässet/ wann die Frucht zeitig ist und von sich selbsten auffpringt.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p>Weilen aber diese nicht allemahl zuhaben/ so wird offters an deren Stell</p> <p> <hi rendition="#b">die gemeine Hollwurtz /</hi> </p> <p>oder ARISTOLOCHIA ROTUNDA VULGARIS NOTA gebraucht/ welche nichts anders ist/ als Radix Fumariae bulbosae, welches Kraut eine Art Taubenkropff ist/ welchem es mit den Blättern und Blumen gleichet: wird bey uns in der Menge gefunden/ und ist die Wurtzel in- und auswendig graulicht/ gantz </p> </div> </body> </text> </TEI> [193/0239]
Das XXVIIII. Capitel Von der runden Hollwurtz.
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§. 1. DEr runden Holl-Wurtz oder ARISTOLOCHIAE ROTUNDAE hat man dreyerley Arten bey den Materialisten/ worunter die erste und vornembste Aristolochia rotunda vera oder die
Welsche runde Hollwurtz
genennet wird: ist eine dicke/ runde/ knodichte und runtzelichte Wurtzel/ außwendig grau und inwendig gelb: eines überaus bitterẽ Geschmacks und etwas aromatischen Geruchs. Diese wird aus Italien und den hohen Schweitzer-Gebürgen gebracht/ allwo das Kraut mit vielen zähen und biegigen Stengeln/ einer Ehlen hoch/ mit Hohlkehlen gezieret/ wächset/ so zum Theil auff der Erden flattern. Die Blätter sind wie Ephew/ doch runder. Die Blumen sind schwartzbraun und lang wie spitze Hüte: die Frucht ist wie eine Birn formiret/ darinnen der Saame/ wie ein Hertz gestaltet lieget/ so sich sehen lässet/ wann die Frucht zeitig ist und von sich selbsten auffpringt.
§. 2. Weilen aber diese nicht allemahl zuhaben/ so wird offters an deren Stell
die gemeine Hollwurtz /
oder ARISTOLOCHIA ROTUNDA VULGARIS NOTA gebraucht/ welche nichts anders ist/ als Radix Fumariae bulbosae, welches Kraut eine Art Taubenkropff ist/ welchem es mit den Blättern und Blumen gleichet: wird bey uns in der Menge gefunden/ und ist die Wurtzel in- und auswendig graulicht/ gantz
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/239>, abgerufen am 23.02.2025. |