Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.er anderst frisch seyn soll/ da hergegen derjenige/ so röthlicht oder braun außsiehet/ schon zu alt und untauglich ist: hat einen starcken und fast wiedrigen Geruch / welcher auch andere Bestien/ so neben den Pferdten/ welche diesen Saamen unter ihrem Futter gefressen/ entkräfften und ermünden kan; dahero die Fuhr - Leute von ihren Mittgespannen und Gesellen nicht leiden können/ daß sie den Pferdten Foenugraecum geben. §. 4. Sein Gebrauch ist mehrentheils äusserlich/ ausser daß die Roßkämme und Fuhrleute diesen Saamen den Pferden geben/ daß sie desto starcker/ fetter und ansehnlicher werden sollen; welches doch andere/ so es probiret haben/ nicht loben wollen/ indem er keine gute Nahrung geben kan. In äusserlichen Artzneyen aber wird sowohl der Saame/ als dessen Mehl oder Pulver in den erweichenden und zertheilenden Auffschlägen mit Nutzen gebrauchet. So wird er auch sehr offt zu denen Clystiren genommen/ indem er die Winde zertheilet und alle Erhärtung erweichet / obwohlen bey dem Frauenzimmer/ wann demselben ein Clystier zuverordnen/ dieser Saame außzulassen/ weilen einige von dem Geruch mit der auffsteigenden Mutter überfallen werden / wie Simon Paulli in seinem Kräuterbuch p.306. in Acht genomnen hat. §. 5. Sonsten ziehet man mit gemeinem oder destillirten Gewässern einen Schleim auß diesem Saamen / welchen obbelobter D. Simon Paulli in bösen flüssigen Augen nicht gnugsam loben kan/ so gar daß er auch ein mit Blut unterloffenes Aug (so von der Schwere - Noth hergekommen) damit glücklich curiret habe; dahero es dann D. Schroeder und dessen Commentatores D. Hoffmann, D. Ettmüller und andere auch hierin recommendiren. Benzo ein Indianischer Reißbeschreiber bezeuget / daß in Peru dieser Saame in solcher Menge wachse/ daß die Einwohner dorten einen Wein (oder vieleicht Brandenwein) davon machten. Das XXII. Capitel Von dem Schnecken- und Kaupen-Klee.
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er anderst frisch seyn soll/ da hergegen derjenige/ so röthlicht oder braun außsiehet/ schon zu alt und untauglich ist: hat einen starcken und fast wiedrigen Geruch / welcher auch andere Bestien/ so neben den Pferdten/ welche diesen Saamen unter ihrem Futter gefressen/ entkräfften und ermünden kan; dahero die Fuhr - Leute von ihren Mittgespannen und Gesellen nicht leiden können/ daß sie den Pferdten Foenugraecum geben. §. 4. Sein Gebrauch ist mehrentheils äusserlich/ ausser daß die Roßkämme und Fuhrleute diesen Saamen den Pferden geben/ daß sie desto starcker/ fetter und ansehnlicher werden sollen; welches doch andere/ so es probiret haben/ nicht loben wollen/ indem er keine gute Nahrung geben kan. In äusserlichen Artzneyen aber wird sowohl der Saame/ als dessen Mehl oder Pulver in den erweichenden und zertheilenden Auffschlägen mit Nutzen gebrauchet. So wird er auch sehr offt zu denen Clystiren genommen/ indem er die Winde zertheilet und alle Erhärtung erweichet / obwohlen bey dem Frauenzimmer/ wann demselben ein Clystier zuverordnen/ dieser Saame außzulassen/ weilen einige von dem Geruch mit der auffsteigenden Mutter überfallen werden / wie Simon Paulli in seinem Kräuterbuch p.306. in Acht genomnen hat. §. 5. Sonsten ziehet man mit gemeinem oder destillirten Gewässern einen Schleim auß diesem Saamen / welchen obbelobter D. Simon Paulli in bösen flüssigen Augen nicht gnugsam loben kan/ so gar daß er auch ein mit Blut unterloffenes Aug (so von der Schwere - Noth hergekommen) damit glücklich curiret habe; dahero es dann D. Schroeder und dessen Commentatores D. Hoffmann, D. Ettmüller und andere auch hierin recommendiren. Benzo ein Indianischer Reißbeschreiber bezeuget / daß in Peru dieser Saame in solcher Menge wachse/ daß die Einwohner dorten einen Wein (oder vieleicht Brandenwein) davon machten. Das XXII. Capitel Von dem Schnecken- und Kaupen-Klee.
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er anderst frisch seyn soll/ da hergegen derjenige/ so röthlicht oder braun außsiehet/ schon zu alt und untauglich ist: hat einen starcken und fast wiedrigen Geruch / welcher auch andere Bestien/ so neben den Pferdten/ welche diesen Saamen unter ihrem Futter gefressen/ entkräfften und ermünden kan; dahero die Fuhr - Leute von ihren Mittgespannen und Gesellen nicht leiden können/ daß sie den Pferdten Foenugraecum geben.
§. 4. Sein Gebrauch ist mehrentheils äusserlich/ ausser daß die Roßkämme und Fuhrleute diesen Saamen den Pferden geben/ daß sie desto starcker/ fetter und ansehnlicher werden sollen; welches doch andere/ so es probiret haben/ nicht loben wollen/ indem er keine gute Nahrung geben kan. In äusserlichen Artzneyen aber wird sowohl der Saame/ als dessen Mehl oder Pulver in den erweichenden und zertheilenden Auffschlägen mit Nutzen gebrauchet. So wird er auch sehr offt zu denen Clystiren genommen/ indem er die Winde zertheilet und alle Erhärtung erweichet / obwohlen bey dem Frauenzimmer/ wann demselben ein Clystier zuverordnen/ dieser Saame außzulassen/ weilen einige von dem Geruch mit der auffsteigenden Mutter überfallen werden / wie Simon Paulli in seinem Kräuterbuch p.306. in Acht genomnen hat.
§. 5. Sonsten ziehet man mit gemeinem oder destillirten Gewässern einen Schleim auß diesem Saamen / welchen obbelobter D. Simon Paulli in bösen flüssigen Augen nicht gnugsam loben kan/ so gar daß er auch ein mit Blut unterloffenes Aug (so von der Schwere - Noth hergekommen) damit glücklich curiret habe; dahero es dann D. Schroeder und dessen Commentatores D. Hoffmann, D. Ettmüller und andere auch hierin recommendiren. Benzo ein Indianischer Reißbeschreiber bezeuget / daß in Peru dieser Saame in solcher Menge wachse/ daß die Einwohner dorten einen Wein (oder vieleicht Brandenwein) davon machten.
Das XXII. Capitel
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/182>, abgerufen am 04.03.2025. |