Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.tig stillen kan/ wie davon Ettmüllerus über den Schroederum pag. 557. weiter zu lesen ist Von dem Anis aber gehet er hierinnen ab/ daß da jener die Milch der säugenden Weiber vermehret/ dieser solche/ so wohl in-als äusserlich vermindert/ und derowegen bey Abstossung der Säuglingen gebrauchet wird. Er wird auch wegen seiner durch dringenden und erwärmenden Krafft bey den Pferden und dem Rind-Vieh/ wann es auffstössig wird und sich auffblöhet/ nutzlich adhibiret/ und weilen die Taubenfänger/ wann sie diesen Römischen Kümmel unter ihre Atze thun/ die Tauben sehr an sich ziehen können/ so soll an vielen Orten den Krämern verbotten seyn solchen zu verkauffen/ wie Pomet solches an abgedachten Ort unter andern auch meldet. §. 4. Bey dem Einkauf muß man zusehen/ daß dieser Saame nicht zerstochen und Wurm-mäs-fig seye / welches so bald kan in Acht genommen werden/ wann man ihn zwischen den Fingern haltend in die Höhe hebet und der Saame sich an einander hänget. Der beste Romanische Kümmel ist grob / grün-gelbliche/ hart/ starck und fast stinckend von Geruch/ rein und nicht mit Staub vermenget. Das X. Capitel Von dem schwargen Kümmel.
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§. 1. DEr schwartze Kümmel wird Semen Nigellae genandt/ weilen es ein sehr schwartzer/ eckichter / und runtzelichter Saame ist/ eines scharsften Geschmacks und sehr starcken Geruchs: wird sonsten auch der schwartze und Römische Coriander genennet/ theils wegen des starcken Geruchs / theils weilen er Anfangs auß Italien gekommen; wie dann auch heut zu Tags einige denjenigen / welcher auß Italien gebracht wird/ dem Einheimischen von Bamberg und Nürnberg vorziehen wollen / wie auß Pomets Material-Rammer pag. 42. zu sehen ist. §. 2. Das Kraut wird sonsten von den Botanicis Melanthium genennet/ wächset ohngefehr zwey Schuh hoch/ mit schwancken/ zerschnittenen grünen Blättern/ grosse weiß-blauen und auch weissen Blumen/ welche entweder einfach oder gefüllt sind/ wie auß dem Kupffer oben zuerse- tig stillen kan/ wie davon Ettmüllerus über den Schroederum pag. 557. weiter zu lesen ist Von dem Anis aber gehet er hierinnen ab/ daß da jener die Milch der säugenden Weiber vermehret/ dieser solche/ so wohl in-als äusserlich vermindert/ und derowegen bey Abstossung der Säuglingen gebrauchet wird. Er wird auch wegen seiner durch dringenden und erwärmenden Krafft bey den Pferden und dem Rind-Vieh/ wann es auffstössig wird und sich auffblöhet/ nutzlich adhibiret/ und weilen die Taubenfänger/ wann sie diesen Römischen Kümmel unter ihre Atze thun/ die Tauben sehr an sich ziehen können/ so soll an vielen Orten den Krämern verbotten seyn solchen zu verkauffen/ wie Pomet solches an abgedachten Ort unter andern auch meldet. §. 4. Bey dem Einkauf muß man zusehen/ daß dieser Saame nicht zerstochen und Wurm-mäs-fig seye / welches so bald kan in Acht genommen werden/ wann man ihn zwischen den Fingern haltend in die Höhe hebet und der Saame sich an einander hänget. Der beste Romanische Kümmel ist grob / grün-gelbliche/ hart/ starck und fast stinckend von Geruch/ rein und nicht mit Staub vermenget. Das X. Capitel Von dem schwargen Kümmel.
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§. 1. DEr schwartze Kümmel wird Semen Nigellae genandt/ weilen es ein sehr schwartzer/ eckichter / und runtzelichter Saame ist/ eines scharsften Geschmacks und sehr starcken Geruchs: wird sonsten auch der schwartze und Römische Coriander genennet/ theils wegen des starcken Geruchs / theils weilen er Anfangs auß Italien gekommen; wie dann auch heut zu Tags einige denjenigen / welcher auß Italien gebracht wird/ dem Einheimischen von Bamberg und Nürnberg vorziehen wollen / wie auß Pomets Material-Rammer pag. 42. zu sehen ist. §. 2. Das Kraut wird sonsten von den Botanicis Melanthium genennet/ wächset ohngefehr zwey Schuh hoch/ mit schwancken/ zerschnittenen grünen Blättern/ grosse weiß-blauen und auch weissen Blumen/ welche entweder einfach oder gefüllt sind/ wie auß dem Kupffer oben zuerse- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0166" n="120"/> tig stillen kan/ wie davon Ettmüllerus über den Schroederum pag. 557. weiter zu lesen ist Von dem Anis aber gehet er hierinnen ab/ daß da jener die Milch der säugenden Weiber vermehret/ dieser solche/ so wohl in-als äusserlich vermindert/ und derowegen bey Abstossung der Säuglingen gebrauchet wird. Er wird auch wegen seiner durch dringenden und erwärmenden Krafft bey den Pferden und dem Rind-Vieh/ wann es auffstössig wird und sich auffblöhet/ nutzlich adhibiret/ und weilen die Taubenfänger/ wann sie diesen Römischen Kümmel unter ihre Atze thun/ die Tauben sehr an sich ziehen können/ so soll an vielen Orten den Krämern verbotten seyn solchen zu verkauffen/ wie Pomet solches an abgedachten Ort unter andern auch meldet.</p> </div> <div> <head>§. 4.</head> <p>Bey dem Einkauf muß man zusehen/ daß dieser Saame nicht zerstochen und Wurm-mäs-fig seye / welches so bald kan in Acht genommen werden/ wann man ihn zwischen den Fingern haltend in die Höhe hebet und der Saame sich an einander hänget. Der beste Romanische Kümmel ist grob / grün-gelbliche/ hart/ starck und fast stinckend von Geruch/ rein und nicht mit Staub vermenget.</p> </div> <div> <head>Das X. Capitel<lb/> Von dem schwargen Kümmel.</head> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. 1.</head> <p>DEr schwartze Kümmel wird Semen Nigellae genandt/ weilen es ein sehr schwartzer/ eckichter / und runtzelichter Saame ist/ eines scharsften Geschmacks und sehr starcken Geruchs: wird sonsten auch der schwartze und Römische Coriander genennet/ theils wegen des starcken Geruchs / theils weilen er Anfangs auß Italien gekommen; wie dann auch heut zu Tags einige denjenigen / welcher auß Italien gebracht wird/ dem Einheimischen von Bamberg und Nürnberg vorziehen wollen / wie auß Pomets Material-Rammer pag. 42. zu sehen ist.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p>Das Kraut wird sonsten von den Botanicis Melanthium genennet/ wächset ohngefehr zwey Schuh hoch/ mit schwancken/ zerschnittenen grünen Blättern/ grosse weiß-blauen und auch weissen Blumen/ welche entweder einfach oder gefüllt sind/ wie auß dem Kupffer oben zuerse- </p> </div> </body> </text> </TEI> [120/0166]
tig stillen kan/ wie davon Ettmüllerus über den Schroederum pag. 557. weiter zu lesen ist Von dem Anis aber gehet er hierinnen ab/ daß da jener die Milch der säugenden Weiber vermehret/ dieser solche/ so wohl in-als äusserlich vermindert/ und derowegen bey Abstossung der Säuglingen gebrauchet wird. Er wird auch wegen seiner durch dringenden und erwärmenden Krafft bey den Pferden und dem Rind-Vieh/ wann es auffstössig wird und sich auffblöhet/ nutzlich adhibiret/ und weilen die Taubenfänger/ wann sie diesen Römischen Kümmel unter ihre Atze thun/ die Tauben sehr an sich ziehen können/ so soll an vielen Orten den Krämern verbotten seyn solchen zu verkauffen/ wie Pomet solches an abgedachten Ort unter andern auch meldet.
§. 4. Bey dem Einkauf muß man zusehen/ daß dieser Saame nicht zerstochen und Wurm-mäs-fig seye / welches so bald kan in Acht genommen werden/ wann man ihn zwischen den Fingern haltend in die Höhe hebet und der Saame sich an einander hänget. Der beste Romanische Kümmel ist grob / grün-gelbliche/ hart/ starck und fast stinckend von Geruch/ rein und nicht mit Staub vermenget.
Das X. Capitel
Von dem schwargen Kümmel.
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§. 1. DEr schwartze Kümmel wird Semen Nigellae genandt/ weilen es ein sehr schwartzer/ eckichter / und runtzelichter Saame ist/ eines scharsften Geschmacks und sehr starcken Geruchs: wird sonsten auch der schwartze und Römische Coriander genennet/ theils wegen des starcken Geruchs / theils weilen er Anfangs auß Italien gekommen; wie dann auch heut zu Tags einige denjenigen / welcher auß Italien gebracht wird/ dem Einheimischen von Bamberg und Nürnberg vorziehen wollen / wie auß Pomets Material-Rammer pag. 42. zu sehen ist.
§. 2. Das Kraut wird sonsten von den Botanicis Melanthium genennet/ wächset ohngefehr zwey Schuh hoch/ mit schwancken/ zerschnittenen grünen Blättern/ grosse weiß-blauen und auch weissen Blumen/ welche entweder einfach oder gefüllt sind/ wie auß dem Kupffer oben zuerse-
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/166>, abgerufen am 22.07.2024. |