Das VI. Capitel
Von dem Macedonischen Petersilien-Saamen.
[Abbildung]
§. 1.
DEr Macedonische Petersilien-Saame oder Semen Petroselini Macedonici ist nach dem äusserlichen Ansehen dem Ammi Saamen nicht ungleich/ längslichter/ als der gemeine Petersilien-Saame/ doch schmaler/ klein/ streifficht und lockicht/ schwartz-grüner Farb / eines scharffen und aromatischen Geschmacks und starcken Geruchs: hat seinen Nahmen von dem Königreich Macedonien/ worinnen er häuffig hervorkommet/ und von dannen in Europa gebracht wird/ dann der Saame allein in unsern Landen zur Artzney gebrauchet wird.
§. 2.
Was das Kraut selbsten anlanget/ so ist es unserm Cellery fast gleich/ wofür es Samuel Dale in seiner Pharmacologia pag. 198. halten will/ von welchem es mit den übrigen heutigen Botanicis unter die Cron-Kräuter gezehlet wird/ dann es die Blüth und Saamen/ dem Fenchel gleich/ in einer Cron herfür bringet/ und soll es nach des Marxii Bericht in Franckreich bey schatticht- und feuchten Orten eines Manns hoch wachsen/ wie in dessen Material Kammer pag. 152. zu lesen ist. Unterdessen wissen die Frantzosen/ als Pomet, Charas und andere seldsten hiervon nichts/ sondern rathen vielmehr diesen Saamen auß seinem rechten Vatterland zu erhandeln/ welches sie nicht thun würden/ wann er in Frankreich zu haben wäre; dahero unser Cellery vor den rechten Macedonischen Petersilien schwerlich gehalten/ noch demselben kan substituiret werden.
§. 3.
Vielweniger wollen sie den gemeinen Petersilien-Saamen demselben gleich gehalten haben/ wie sonsten der berühmte Dänische Medicus Simon Paulli in seinem Quadripartito Botanico pag. 428. und Dan. Ludovici in Pharm. Moderno Sec. appl. pag. 408. darauff dringen: Indem der Macedonische den gemeinen an seiner Schweiß- und Gifft-treibenden Tugend weit übertrifft/ wie solches nicht allein der Gelährte Ettmüller Oper. Tom. 1. pag. 626. bestättiget/ sondern auch der Geruch/ Geschmack und andere Qualitäten Augenscheinlich zeigen; dahero auch Moyses Charas, ein bekandter Apothecker in Paris/ in einem gewissen Frantzöischen Buch/ worinnen er die vornehmste Species, so zum Theriac kommen/ beschreibet/ pag. 161. einem gewissenhafften und Ehr-liebenden Materialisten und Apothecker räthet lieber so viel vor eine Untze des Macedonischen Petersilien-Saamens zu geben/ als davor man sonsten wohl ein [unleserliches Material]. des gemeinen haben könte.
§. 4.
Man muß auch nicht jedweden Saamen
Das VI. Capitel
Von dem Macedonischen Petersilien-Saamen.
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§. 1.
DEr Macedonische Petersilien-Saame oder Semen Petroselini Macedonici ist nach dem äusserlichen Ansehen dem Ammi Saamen nicht ungleich/ längslichter/ als der gemeine Petersilien-Saame/ doch schmaler/ klein/ streifficht und lockicht/ schwartz-grüner Farb / eines scharffen und aromatischen Geschmacks und starcken Geruchs: hat seinen Nahmen von dem Königreich Macedonien/ worinnen er häuffig hervorkommet/ und von dannen in Europa gebracht wird/ dann der Saame allein in unsern Landen zur Artzney gebrauchet wird.
§. 2.
Was das Kraut selbsten anlanget/ so ist es unserm Cellery fast gleich/ wofür es Samuel Dale in seiner Pharmacologia pag. 198. halten will/ von welchem es mit den übrigen heutigen Botanicis unter die Cron-Kräuter gezehlet wird/ dann es die Blüth und Saamen/ dem Fenchel gleich/ in einer Cron herfür bringet/ und soll es nach des Marxii Bericht in Franckreich bey schatticht- und feuchten Orten eines Manns hoch wachsen/ wie in dessen Material Kammer pag. 152. zu lesen ist. Unterdessen wissen die Frantzosen/ als Pomet, Charas und andere seldsten hiervon nichts/ sondern rathen vielmehr diesen Saamen auß seinem rechten Vatterland zu erhandeln/ welches sie nicht thun würden/ wann er in Frankreich zu haben wäre; dahero unser Cellery vor den rechten Macedonischen Petersilien schwerlich gehalten/ noch demselben kan substituiret werden.
§. 3.
Vielweniger wollen sie den gemeinen Petersilien-Saamen demselben gleich gehalten haben/ wie sonsten der berühmte Dänische Medicus Simon Paulli in seinem Quadripartito Botanico pag. 428. und Dan. Ludovici in Pharm. Moderno Sec. appl. pag. 408. darauff dringen: Indem der Macedonische den gemeinen an seiner Schweiß- und Gifft-treibenden Tugend weit übertrifft/ wie solches nicht allein der Gelährte Ettmüller Oper. Tom. 1. pag. 626. bestättiget/ sondern auch der Geruch/ Geschmack und andere Qualitäten Augenscheinlich zeigen; dahero auch Moyses Charas, ein bekandter Apothecker in Paris/ in einem gewissen Frantzöischen Buch/ worinnen er die vornehmste Species, so zum Theriac kommen/ beschreibet/ pag. 161. einem gewissenhafften und Ehr-liebenden Materialisten und Apothecker räthet lieber so viel vor eine Untze des Macedonischen Petersilien-Saamens zu geben/ als davor man sonsten wohl ein [unleserliches Material]. des gemeinen haben könte.
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Man muß auch nicht jedweden Saamen
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Das VI. Capitel
Von dem Macedonischen Petersilien-Saamen.
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§. 1. DEr Macedonische Petersilien-Saame oder Semen Petroselini Macedonici ist nach dem äusserlichen Ansehen dem Ammi Saamen nicht ungleich/ längslichter/ als der gemeine Petersilien-Saame/ doch schmaler/ klein/ streifficht und lockicht/ schwartz-grüner Farb / eines scharffen und aromatischen Geschmacks und starcken Geruchs: hat seinen Nahmen von dem Königreich Macedonien/ worinnen er häuffig hervorkommet/ und von dannen in Europa gebracht wird/ dann der Saame allein in unsern Landen zur Artzney gebrauchet wird.
§. 2. Was das Kraut selbsten anlanget/ so ist es unserm Cellery fast gleich/ wofür es Samuel Dale in seiner Pharmacologia pag. 198. halten will/ von welchem es mit den übrigen heutigen Botanicis unter die Cron-Kräuter gezehlet wird/ dann es die Blüth und Saamen/ dem Fenchel gleich/ in einer Cron herfür bringet/ und soll es nach des Marxii Bericht in Franckreich bey schatticht- und feuchten Orten eines Manns hoch wachsen/ wie in dessen Material Kammer pag. 152. zu lesen ist. Unterdessen wissen die Frantzosen/ als Pomet, Charas und andere seldsten hiervon nichts/ sondern rathen vielmehr diesen Saamen auß seinem rechten Vatterland zu erhandeln/ welches sie nicht thun würden/ wann er in Frankreich zu haben wäre; dahero unser Cellery vor den rechten Macedonischen Petersilien schwerlich gehalten/ noch demselben kan substituiret werden.
§. 3. Vielweniger wollen sie den gemeinen Petersilien-Saamen demselben gleich gehalten haben/ wie sonsten der berühmte Dänische Medicus Simon Paulli in seinem Quadripartito Botanico pag. 428. und Dan. Ludovici in Pharm. Moderno Sec. appl. pag. 408. darauff dringen: Indem der Macedonische den gemeinen an seiner Schweiß- und Gifft-treibenden Tugend weit übertrifft/ wie solches nicht allein der Gelährte Ettmüller Oper. Tom. 1. pag. 626. bestättiget/ sondern auch der Geruch/ Geschmack und andere Qualitäten Augenscheinlich zeigen; dahero auch Moyses Charas, ein bekandter Apothecker in Paris/ in einem gewissen Frantzöischen Buch/ worinnen er die vornehmste Species, so zum Theriac kommen/ beschreibet/ pag. 161. einem gewissenhafften und Ehr-liebenden Materialisten und Apothecker räthet lieber so viel vor eine Untze des Macedonischen Petersilien-Saamens zu geben/ als davor man sonsten wohl ein _ . des gemeinen haben könte.
§. 4. Man muß auch nicht jedweden Saamen