Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.Drucker sehr nöthig hat. So brauchen sich auch dessen die Roß- und Vieh-Aertze/ absonderlich / zu den Pferdten/ denen man solches unter das Futter menget/ und einen Schweiß da durch zu wegen bringt/ wordurch sie vortrefflich curiret werden/ wie in den Actis Societ. Reg. Londin. davon geschrieben wird. Ob man aber solches den Menschen geben könne oder dörffe/ davon ist immer unter den Artzney-Doctoren, ein grosser Disputat gewessen? Gewiß ist es/ daß vor dem zwölfften Seculo solches innerlich nicht gebrauchet worden; nachdem aber Basilius Valentini, ein vermeinter Münch/ dessen Tugenden erfahren und in seinem so genandten Currutriumphal. [unleserliches Material]. so höchlich angerühmet hat/ ist es so bekandt worden/ daß einige Medici darauß eine Apotheckgegen alle Kranckheiten zu machen sich unterstehen. In Franckreich allein / absonderlich zu Paris/ hat es sehr widrige und wunderliche Fata gehabt/ wo im Jahr 1566. das Parlament den Gebrauch des [unleserliches Material]. offentlichen verbotten/ auch einen Medicum, Besnier genandt / Anno 1609. auß der Facultät außgeschlossen/ weilen er darwieder gehandelt/ biß endlich Ann. 1637. dieses wider auffgehoben und nur den Medicis erlaubet worden die [unleserliches Material] alia wieder zu gebrauchen; dahero heut zu Tag nicht allein viele Praeparata darvon täglich gebrauchet / sondern das [unleserliches Material]. crudum in den Holtzträncken zuweilen verschrieben wird; welches auch einige zu etlich granen in Substantia gegen die schwere Noth/ Jucken der Haut/ und die Frantzosen eingeben/ welches doch grössere Behutsamkeit vonnöthen hat. §. 5. Unter den PRAEPARATIS [unleserliches Material] alibus (deren sich die meiste auch in denen Material-Kammern finden) ist erstlich das VITRUM ANTIMONII, welches nichts anders als ein calcinirtes und von seinem gifftigen Schwefel befreyetes Spiesglase ist. Man findet solches zuweilen von der Natur selbsten unter der Erden praeparirt / und hab ich selbsten eine Mineram [unleserliches Material]. in Handen/ an welcher ein Purpur-farbes Vitrum [unleserliches Material]. zu sehen ist. Weilen aber solches sehr rar ist/ so wird es durch eine künstliche und starcke calcination unter einen grossen Camin verfertiget/ worbey man sich sehr vor dem gifftigen Rauch zu hüten hat. Es kommet insgemein auß Holland/ wo sie einen grossen apparat darzu haben/ und hält man davor/ daß die Holländer gemein Glas unter das fliessende [unleserliches Material]. mischen thäten/ damit die Schwärtze des [unleserliches Material]. geändert werde. Das gemeine ist dunckel-braun in dicken/ auch dünnen Stücken/ ohne welches die Chymici auch ein Purpur-farbes/ gelbes und von andern couleuren zu machen wissen. Ben dem Einkauffe erkiese man die Platte/ rothlichthelle und durchsichtige Stücker/ worunter kein oder wenig kleines/ schwartzes unn graues Gemirbel sey: wird zu erbrechenden und purgirenden Artzneyen gebraucht/ wann man es über Nacht in Wein leget. Man kan auch purgirende Becher darauß machen lassen/ wann man es entweder selbsten dazu giesset/ oder streuet es gröblich zerstossen unter das noch frische Hartz / wormit die hierzu gemachte höltzerne Becher gehärtzet werden. Im Krieg sollen sie vergiffrete Kugelen darauß machen/ deren eine unter meinen raritäten habe/ welche in eines Frantzosen Musquet gefunden worden. §. 6. Einige calciniren das gestossene Spiesglas gelind an der Sonnen/ vermittelst eines metallischen oder auch gemeinen Brennspiegels/ wodurch nicht allein der gifftige Schwefel von demselben geschieden/ sondern auch durch concentrirung und Vereinigung der Sonnen-Strahlen ihm was sonderliches zugeleget wird/ welches von des Vermehrung des Gewichts abzunehmen ist; kan also das [unleserliches Material]. hindurch figiret werden/ daß es mehr ein Schweiß-treibend- und Hertz-stärckendes Mittel/ als ein Vomitiv abgebe/ wie solches Le Febure in seinem Tract. de la Chymie Tom. 2. pag. 996. &amp; seqq. weitläufftig abhandelt / und die gantze Operation in obiger Figur vorstellet. Was aber Bartholetus vor ein Geheimnuß darauß mache/ kan bey dem Ettmüller in Comm. Schroed. ad h. l. gesehen werden. §. 7. So man ferner das [unleserliches Material]. mit Wein-Stein und Salpeter calcinirt und zum Fluß bringet/ in eine fett gemachte Gießpuckel giesset/ und so lang an diese mit dem Hammer klopffet/ biß sich der schwere metallische Theil zu Boden gibt/ so bekombt man den REGULUM [unleserliches Material]. COMMUNEM, welcher/ so er recht gut und wohl gerathen/ auß schönen gläntzenden Stücken/ wie Wißmuth / bestehen muß. Wann er aber noch nicht schön ist/ muß er von neuem mit dem [unleserliches Material]. gegossen und gereiniget werden: dienet auch zum Erbrechen und Purgiren/ über Nacht in Wein geleget. Man kan auch Becher darauß giessen lassen/ worinnen ein Glas Wein über Nacht gegossen Morgends purgiret. Andere machen de einer Schmied-Esse silberne Kugeln/ Ringe und dergleichen darauß / legen sie über Nacht in Wein: oder machen immerwährende Pillulen darauß. Vor diesem haben ihn die Engeländer unter das Zinn gemenget/ an dessen statt sie jetzt den Wißmuth gebrauchen. Nimbt man an statt des Salpeters gemein Küchen Saltz und Wein-Stein/ bekombt man den REGULUM [unleserliches Material]. MEDICINALEM, dessen rechte Beschreibung in des Vigani Medulla Chym. p. 20. zu finden ist, Nimbst du aber Feil-Staube oder Huf-Nägel zu dem [unleserliches Material]. und [unleserliches Material]. so bekombt man den REGULUM Drucker sehr nöthig hat. So brauchen sich auch dessen die Roß- und Vieh-Aertze/ absonderlich / zu den Pferdten/ denen man solches unter das Futter menget/ und einen Schweiß da durch zu wegen bringt/ wordurch sie vortrefflich curiret werden/ wie in den Actis Societ. Reg. Londin. davon geschrieben wird. Ob man aber solches den Menschen geben könne oder dörffe/ davon ist immer unter den Artzney-Doctoren, ein grosser Disputat gewessen? Gewiß ist es/ daß vor dem zwölfften Seculo solches innerlich nicht gebrauchet worden; nachdem aber Basilius Valentini, ein vermeinter Münch/ dessen Tugenden erfahren und in seinem so genandten Currutriumphal. [unleserliches Material]. so höchlich angerühmet hat/ ist es so bekandt worden/ daß einige Medici darauß eine Apotheckgegen alle Kranckheiten zu machen sich unterstehen. In Franckreich allein / absonderlich zu Paris/ hat es sehr widrige und wunderliche Fata gehabt/ wo im Jahr 1566. das Parlament den Gebrauch des [unleserliches Material]. offentlichen verbotten/ auch einen Medicum, Besnier genandt / Anno 1609. auß der Facultät außgeschlossen/ weilen er darwieder gehandelt/ biß endlich Ann. 1637. dieses wider auffgehoben und nur den Medicis erlaubet worden die [unleserliches Material] alia wieder zu gebrauchen; dahero heut zu Tag nicht allein viele Praeparata darvon täglich gebrauchet / sondern das [unleserliches Material]. crudum in den Holtzträncken zuweilen verschrieben wird; welches auch einige zu etlich granen in Substantiâ gegen die schwere Noth/ Jucken der Haut/ und die Frantzosen eingeben/ welches doch grössere Behutsamkeit vonnöthen hat. §. 5. Unter den PRAEPARATIS [unleserliches Material] alibus (deren sich die meiste auch in denen Material-Kammern finden) ist erstlich das VITRUM ANTIMONII, welches nichts anders als ein calcinirtes und von seinem gifftigen Schwefel befreyetes Spiesglase ist. Man findet solches zuweilen von der Natur selbsten unter der Erden praeparirt / und hab ich selbsten eine Mineram [unleserliches Material]. in Handen/ an welcher ein Purpur-farbes Vitrum [unleserliches Material]. zu sehen ist. Weilen aber solches sehr rar ist/ so wird es durch eine künstliche und starcke calcination unter einẽ grossen Camin verfertiget/ worbey man sich sehr vor dem gifftigen Rauch zu hüten hat. Es kommet insgemein auß Holland/ wo sie einen grossen apparat darzu haben/ und hält man davor/ daß die Holländer gemein Glas unter das fliessende [unleserliches Material]. mischen thäten/ damit die Schwärtze des [unleserliches Material]. geändert werde. Das gemeine ist dunckel-braun in dicken/ auch dünnen Stücken/ ohne welches die Chymici auch ein Purpur-farbes/ gelbes und von andern couleuren zu machen wissen. Ben dem Einkauffe erkiese man die Platte/ rothlichthelle und durchsichtige Stücker/ worunter kein oder wenig kleines/ schwartzes ũn graues Gemirbel sey: wird zu erbrechenden und purgirenden Artzneyen gebraucht/ wann man es über Nacht in Wein leget. Man kan auch purgirende Becher darauß machen lassen/ wann man es entweder selbsten dazu giesset/ oder streuet es gröblich zerstossen unter das noch frische Hartz / wormit die hierzu gemachte höltzerne Becher gehärtzet werden. Im Krieg sollen sie vergiffrete Kugelen darauß machen/ deren eine unter meinen raritäten habe/ welche in eines Frantzosen Musquet gefunden worden. §. 6. Einige calciniren das gestossene Spiesglas gelind an der Sonnen/ vermittelst eines metallischen oder auch gemeinen Brennspiegels/ wodurch nicht allein der gifftige Schwefel von demselben geschieden/ sondern auch durch concentrirung und Vereinigung der Soñen-Strahlen ihm was sonderliches zugeleget wird/ welches von des Vermehrung des Gewichts abzunehmen ist; kan also das [unleserliches Material]. hindurch figiret werden/ daß es mehr ein Schweiß-treibend- und Hertz-stärckendes Mittel/ als ein Vomitiv abgebe/ wie solches Le Febure in seinem Tract. de la Chymie Tom. 2. pag. 996. &amp; seqq. weitläufftig abhandelt / und die gantze Operation in obiger Figur vorstellet. Was aber Bartholetus vor ein Geheimnuß darauß mache/ kan bey dem Ettmüller in Comm. Schroed. ad h. l. gesehen werden. §. 7. So man ferner das [unleserliches Material]. mit Wein-Stein und Salpeter calcinirt und zum Fluß bringet/ in eine fett gemachte Gießpuckel giesset/ und so lang an diese mit dem Hammer klopffet/ biß sich der schwere metallische Theil zu Boden gibt/ so bekombt man den REGULUM [unleserliches Material]. COMMUNEM, welcher/ so er recht gut und wohl gerathen/ auß schönen gläntzenden Stücken/ wie Wißmuth / bestehen muß. Wann er aber noch nicht schön ist/ muß er von neuem mit dem [unleserliches Material]. gegossen und gereiniget werden: dienet auch zum Erbrechen und Purgiren/ über Nacht in Wein geleget. Man kan auch Becher darauß giessen lassen/ worinnen ein Glas Wein über Nacht gegossen Morgends purgiret. Andere machen de einer Schmied-Esse silberne Kugeln/ Ringe und dergleichen darauß / legen sie über Nacht in Wein: oder machen immerwährende Pillulen darauß. Vor diesem haben ihn die Engeländer unter das Zinn gemenget/ an dessen statt sie jetzt den Wißmuth gebrauchen. Nimbt man an statt des Salpeters gemein Küchen Saltz und Wein-Stein/ bekombt man den REGULUM [unleserliches Material]. MEDICINALEM, dessen rechte Beschreibung in des Vigani Medulla Chym. p. 20. zu finden ist, Nimbst du aber Feil-Staube oder Huf-Nägel zu dem [unleserliches Material]. und [unleserliches Material]. so bekombt man den REGULUM <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0135" n="91"/> Drucker sehr nöthig hat. So brauchen sich auch dessen die Roß- und Vieh-Aertze/ absonderlich / zu den Pferdten/ denen man solches unter das Futter menget/ und einen Schweiß da durch zu wegen bringt/ wordurch sie vortrefflich curiret werden/ wie in den Actis Societ. Reg. Londin. davon geschrieben wird. Ob man aber solches den Menschen geben könne oder dörffe/ davon ist immer unter den Artzney-Doctoren, ein grosser Disputat gewessen? Gewiß ist es/ daß vor dem zwölfften Seculo solches innerlich nicht gebrauchet worden; nachdem aber Basilius Valentini, ein vermeinter Münch/ dessen Tugenden erfahren und in seinem so genandten Currutriumphal. <gap reason="illegible"/>. so höchlich angerühmet hat/ ist es so bekandt worden/ daß einige Medici darauß eine Apotheckgegen alle Kranckheiten zu machen sich unterstehen. In Franckreich allein / absonderlich zu Paris/ hat es sehr widrige und wunderliche Fata gehabt/ wo im Jahr 1566. das Parlament den Gebrauch des <gap reason="illegible"/>. offentlichen verbotten/ auch einen Medicum, Besnier genandt / Anno 1609. auß der Facultät außgeschlossen/ weilen er darwieder gehandelt/ biß endlich Ann. 1637. dieses wider auffgehoben und nur den Medicis erlaubet worden die <gap reason="illegible"/> alia wieder zu gebrauchen; dahero heut zu Tag nicht allein viele Praeparata darvon täglich gebrauchet / sondern das <gap reason="illegible"/>. crudum in den Holtzträncken zuweilen verschrieben wird; welches auch einige zu etlich granen in Substantiâ gegen die schwere Noth/ Jucken der Haut/ und die Frantzosen eingeben/ welches doch grössere Behutsamkeit vonnöthen hat.</p> </div> <div> <head>§. 5.</head> <p>Unter den PRAEPARATIS <gap reason="illegible"/> alibus (deren sich die meiste auch in denen Material-Kammern finden) ist erstlich das</p> <p> <hi rendition="#k">VITRUM ANTIMONII,</hi> </p> <p>welches nichts anders als ein calcinirtes und von seinem gifftigen Schwefel befreyetes Spiesglase ist. Man findet solches zuweilen von der Natur selbsten unter der Erden praeparirt / und hab ich selbsten eine Mineram <gap reason="illegible"/>. in Handen/ an welcher ein Purpur-farbes Vitrum <gap reason="illegible"/>. zu sehen ist. Weilen aber solches sehr rar ist/ so wird es durch eine künstliche und starcke calcination unter einẽ grossen Camin verfertiget/ worbey man sich sehr vor dem gifftigen Rauch zu hüten hat. Es kommet insgemein auß Holland/ wo sie einen grossen apparat darzu haben/ und hält man davor/ daß die Holländer gemein Glas unter das fliessende <gap reason="illegible"/>. mischen thäten/ damit die Schwärtze des <gap reason="illegible"/>. geändert werde. Das gemeine ist dunckel-braun in dicken/ auch dünnen Stücken/ ohne welches die Chymici auch ein Purpur-farbes/ gelbes und von andern couleuren zu machen wissen. Ben dem Einkauffe erkiese man die Platte/ rothlichthelle und durchsichtige Stücker/ worunter kein oder wenig kleines/ schwartzes ũn graues Gemirbel sey: wird zu erbrechenden und purgirenden Artzneyen gebraucht/ wann man es über Nacht in Wein leget. Man kan auch purgirende Becher darauß machen lassen/ wann man es entweder selbsten dazu giesset/ oder streuet es gröblich zerstossen unter das noch frische Hartz / wormit die hierzu gemachte höltzerne Becher gehärtzet werden. Im Krieg sollen sie vergiffrete Kugelen darauß machen/ deren eine unter meinen raritäten habe/ welche in eines Frantzosen Musquet gefunden worden.</p> </div> <div> <head>§. 6.</head> <p>Einige calciniren das gestossene Spiesglas gelind an der Sonnen/ vermittelst eines metallischen oder auch gemeinen Brennspiegels/ wodurch nicht allein der gifftige Schwefel von demselben geschieden/ sondern auch durch concentrirung und Vereinigung der Soñen-Strahlen ihm was sonderliches zugeleget wird/ welches von des Vermehrung des Gewichts abzunehmen ist; kan also das <gap reason="illegible"/>. hindurch figiret werden/ daß es mehr ein Schweiß-treibend- und Hertz-stärckendes Mittel/ als ein Vomitiv abgebe/ wie solches Le Febure in seinem Tract. de la Chymie Tom. 2. pag. 996. &amp;amp; seqq. weitläufftig abhandelt / und die gantze Operation in obiger Figur vorstellet. Was aber Bartholetus vor ein Geheimnuß darauß mache/ kan bey dem Ettmüller in Comm. Schroed. ad h. l. gesehen werden.</p> </div> <div> <head>§. 7.</head> <p>So man ferner das <gap reason="illegible"/>. mit Wein-Stein und Salpeter calcinirt und zum Fluß bringet/ in eine fett gemachte Gießpuckel giesset/ und so lang an diese mit dem Hammer klopffet/ biß sich der schwere metallische Theil zu Boden gibt/ so bekombt man den</p> <p> <hi rendition="#k">REGULUM <gap reason="illegible"/>. COMMUNEM,</hi> </p> <p>welcher/ so er recht gut und wohl gerathen/ auß schönen gläntzenden Stücken/ wie Wißmuth / bestehen muß. Wann er aber noch nicht schön ist/ muß er von neuem mit dem <gap reason="illegible"/>. gegossen und gereiniget werden: dienet auch zum Erbrechen und Purgiren/ über Nacht in Wein geleget. Man kan auch Becher darauß giessen lassen/ worinnen ein Glas Wein über Nacht gegossen Morgends purgiret. Andere machen de einer Schmied-Esse silberne Kugeln/ Ringe und dergleichen darauß / legen sie über Nacht in Wein: oder machen immerwährende Pillulen darauß. Vor diesem haben ihn die Engeländer unter das Zinn gemenget/ an dessen statt sie jetzt den Wißmuth gebrauchen. Nimbt man an statt des Salpeters gemein Küchen Saltz und Wein-Stein/ bekombt man den REGULUM <gap reason="illegible"/>. MEDICINALEM, dessen rechte Beschreibung in des Vigani Medulla Chym. p. 20. zu finden ist, Nimbst du aber Feil-Staube oder Huf-Nägel zu dem <gap reason="illegible"/>. und <gap reason="illegible"/>. so bekombt man den REGULUM </p> </div> </body> </text> </TEI> [91/0135]
Drucker sehr nöthig hat. So brauchen sich auch dessen die Roß- und Vieh-Aertze/ absonderlich / zu den Pferdten/ denen man solches unter das Futter menget/ und einen Schweiß da durch zu wegen bringt/ wordurch sie vortrefflich curiret werden/ wie in den Actis Societ. Reg. Londin. davon geschrieben wird. Ob man aber solches den Menschen geben könne oder dörffe/ davon ist immer unter den Artzney-Doctoren, ein grosser Disputat gewessen? Gewiß ist es/ daß vor dem zwölfften Seculo solches innerlich nicht gebrauchet worden; nachdem aber Basilius Valentini, ein vermeinter Münch/ dessen Tugenden erfahren und in seinem so genandten Currutriumphal. _ . so höchlich angerühmet hat/ ist es so bekandt worden/ daß einige Medici darauß eine Apotheckgegen alle Kranckheiten zu machen sich unterstehen. In Franckreich allein / absonderlich zu Paris/ hat es sehr widrige und wunderliche Fata gehabt/ wo im Jahr 1566. das Parlament den Gebrauch des _ . offentlichen verbotten/ auch einen Medicum, Besnier genandt / Anno 1609. auß der Facultät außgeschlossen/ weilen er darwieder gehandelt/ biß endlich Ann. 1637. dieses wider auffgehoben und nur den Medicis erlaubet worden die _ alia wieder zu gebrauchen; dahero heut zu Tag nicht allein viele Praeparata darvon täglich gebrauchet / sondern das _ . crudum in den Holtzträncken zuweilen verschrieben wird; welches auch einige zu etlich granen in Substantiâ gegen die schwere Noth/ Jucken der Haut/ und die Frantzosen eingeben/ welches doch grössere Behutsamkeit vonnöthen hat.
§. 5. Unter den PRAEPARATIS _ alibus (deren sich die meiste auch in denen Material-Kammern finden) ist erstlich das
VITRUM ANTIMONII,
welches nichts anders als ein calcinirtes und von seinem gifftigen Schwefel befreyetes Spiesglase ist. Man findet solches zuweilen von der Natur selbsten unter der Erden praeparirt / und hab ich selbsten eine Mineram _ . in Handen/ an welcher ein Purpur-farbes Vitrum _ . zu sehen ist. Weilen aber solches sehr rar ist/ so wird es durch eine künstliche und starcke calcination unter einẽ grossen Camin verfertiget/ worbey man sich sehr vor dem gifftigen Rauch zu hüten hat. Es kommet insgemein auß Holland/ wo sie einen grossen apparat darzu haben/ und hält man davor/ daß die Holländer gemein Glas unter das fliessende _ . mischen thäten/ damit die Schwärtze des _ . geändert werde. Das gemeine ist dunckel-braun in dicken/ auch dünnen Stücken/ ohne welches die Chymici auch ein Purpur-farbes/ gelbes und von andern couleuren zu machen wissen. Ben dem Einkauffe erkiese man die Platte/ rothlichthelle und durchsichtige Stücker/ worunter kein oder wenig kleines/ schwartzes ũn graues Gemirbel sey: wird zu erbrechenden und purgirenden Artzneyen gebraucht/ wann man es über Nacht in Wein leget. Man kan auch purgirende Becher darauß machen lassen/ wann man es entweder selbsten dazu giesset/ oder streuet es gröblich zerstossen unter das noch frische Hartz / wormit die hierzu gemachte höltzerne Becher gehärtzet werden. Im Krieg sollen sie vergiffrete Kugelen darauß machen/ deren eine unter meinen raritäten habe/ welche in eines Frantzosen Musquet gefunden worden.
§. 6. Einige calciniren das gestossene Spiesglas gelind an der Sonnen/ vermittelst eines metallischen oder auch gemeinen Brennspiegels/ wodurch nicht allein der gifftige Schwefel von demselben geschieden/ sondern auch durch concentrirung und Vereinigung der Soñen-Strahlen ihm was sonderliches zugeleget wird/ welches von des Vermehrung des Gewichts abzunehmen ist; kan also das _ . hindurch figiret werden/ daß es mehr ein Schweiß-treibend- und Hertz-stärckendes Mittel/ als ein Vomitiv abgebe/ wie solches Le Febure in seinem Tract. de la Chymie Tom. 2. pag. 996. &amp; seqq. weitläufftig abhandelt / und die gantze Operation in obiger Figur vorstellet. Was aber Bartholetus vor ein Geheimnuß darauß mache/ kan bey dem Ettmüller in Comm. Schroed. ad h. l. gesehen werden.
§. 7. So man ferner das _ . mit Wein-Stein und Salpeter calcinirt und zum Fluß bringet/ in eine fett gemachte Gießpuckel giesset/ und so lang an diese mit dem Hammer klopffet/ biß sich der schwere metallische Theil zu Boden gibt/ so bekombt man den
REGULUM _ . COMMUNEM,
welcher/ so er recht gut und wohl gerathen/ auß schönen gläntzenden Stücken/ wie Wißmuth / bestehen muß. Wann er aber noch nicht schön ist/ muß er von neuem mit dem _ . gegossen und gereiniget werden: dienet auch zum Erbrechen und Purgiren/ über Nacht in Wein geleget. Man kan auch Becher darauß giessen lassen/ worinnen ein Glas Wein über Nacht gegossen Morgends purgiret. Andere machen de einer Schmied-Esse silberne Kugeln/ Ringe und dergleichen darauß / legen sie über Nacht in Wein: oder machen immerwährende Pillulen darauß. Vor diesem haben ihn die Engeländer unter das Zinn gemenget/ an dessen statt sie jetzt den Wißmuth gebrauchen. Nimbt man an statt des Salpeters gemein Küchen Saltz und Wein-Stein/ bekombt man den REGULUM _ . MEDICINALEM, dessen rechte Beschreibung in des Vigani Medulla Chym. p. 20. zu finden ist, Nimbst du aber Feil-Staube oder Huf-Nägel zu dem _ . und _ . so bekombt man den REGULUM
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