Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

Silber probiret und mit ihrem Centner Gewicht (so sie in den Gefächlein des Kistleins A. bey sich tragen) sich deren halt erkundiget haben/ geschmoltzen und abgetrieben/ welche deßwegen gepucht/ zu Schlichen gebracht/ geschmoltzen und auff verschiedene Art geschieden werden / wie bey dem Agricola, Erckero und andern zu sehen ist: allwo auch unterschiedene Species der Silber-Ertzen/ absonderlich das so genandie Glass-Ertz und Rothgülden-Ertz beschrieben werden / deren jenes viel Schwefel/ dieses aber etwas von Arsenico bey sich führet; wie dann auß Vermischung des Magnetis Arsenicalis und [unleserliches Material] ein recht Rothgülden-Ertz: Auß Schwe[unleserliches Material]l und Silber aber ein natürliches Glaß-Ertz künstlicher Weiß kan nachgemacht werden/ [unleserliches Material]ie Ettmüllerus in seinem Comment. Schroederiano pag. 832. erwiesen hat.

§. 3.

Nachdem aber das auß den Ertzen geschmolzene Silber gemeiniglich noch an[unleserliches Material]ere Metallen / absonderlich aber Kupffer in sich hält/ (welches durch die Streich-Nadeln Lit. B. auff dem Probierstein Lit. C. kan gesehen wer[unleserliches Material]en) hierdurch aber/ sowohl zur Artzney/ als ardern Arbeiten untüchtig wird/ so muß man [unleserliches Material] olche entweder durch das Scheid-Wasser oder auff der Capell/ vermittelst des [unleserliches Material]. darvon br[unleserliches Material]gen/ als welcher alle andere Metallen in sich [unleserliches Material]isset/ das Silber und Gold aber allein zurück ässet/ welches alsdann

Capellirt-Silber

genandt/ und zum Draat-Ziehen/ gesch[unleserliches Material]genen Silber und andern dergleichen Arbeiten gebrauchet wird.

§. 4.

Das geschlagene Silber

oder

ARGENTUM FOLIATUM

wird auff eben die Manier/ als das geschlagen Gold zubereitet/ indem das Silber-Blech offters ins Feuer gehalten und zwischen zwey ledern zu dergleichen dünnen Blätlein getrieben wird/ welche nachmahlen in denen Büchlein verkauffet werden; und weilen auch a[unleserliches Material]hier viele Schnitzlein abgehen/ so werden diesellige auch mit Gummi gerieben und angemachet/ worauß das

ARGENTUM IN MUSCULIS

oder

Muschel-Silber /

zum schreiben und der Mahlerey entstehet.

§. 5.

Das so genandte ARGENTUM MUSICUM, hat mit diesem Metall nichts zuschaffen/ indem es nur auß Zinn/ Wißmuth und Quecksilber gemachet wird/ wie die Beschreibung darvon in Johannis Kunckelii Glaßmacher-Kunst/ und absonderlich im Anhang des zweyten Buchs/ im zweyten Theil pag. 96. zufinden/ auch dessen Gebrauch zur Mahlerey allda zu sehen ist.

§. 6.

Sonsten aber werden auß dem Capellirten und wohl gereinigtem Silber noch einige vortreffliche und kräfftige Artzneyen gemacht/ unter welchen die

CRYSTALLI LUNARES

oder Silber-Crystallen nicht die geringste sind/ welche auß dem in [unleserliches Material] oder [unleserliches Material]. auffgelöstem und nachmahlen zur gehörigen consistens abgerauchtem Silber entstehen/ worauß der berühmte Engeländer Robertus a Boyle seine Pilulas Lunares oder Silber-Pillen gemacht/ nachdem er dieselbige etlichmahl calcinirt/ solvirt und wieder coagulirt hat/ wie er dieselbige im Anhang seines Tr. De Utilitate Philosophiae Experiment. pag. 361. und auß demselben Du Hamel Lib. de Affect. Corp. pag. 395. beschrieben: sind vortrefflich gut die Wassersichtigen zu purgieren/ indem auch nur gr. ij. von den Crystallen in Brod oder sonsten etwas eingenommen / das unnatürliche Gewässer häuffig treiben können/ wie bey dem Ettmüllero in Comment. Schroeder. pag. 833. zu schen ist.

§. 7.

Fast auff gleiche weisse wird das bekandte Corrosiv, welches die Frantzosen La Pierre infernale,

LAPIDEM INFERNALEM,

das ist/ den Höllischen-Stein zu nennen pflegen/ auß dem Silber zubereitet/ wann man nemblich das im [unleserliches Material] auffgelösete und zu Crystallen gebrachte Silber im Feuer so lang schmeltzen lässet/ bißes wie ein Oehl im Schmeltz-Tiegel fliesse/ welches nachgehends in einen warmen und inwendig mit Unichlitt geschmierten Einguß gegossen wird/ worinnen die Materia wie ein Stein erhartet; dessen Prob ist/ wann er braun ist und gleichsam eine Eisen-Farbe hat/ weder die Finger noch Papier brennet/ wann er nicht feucht und naß ist/ auch nicht leicht an der Lufft schmeltzet: sobalden aber anbrennet/ wann er nur ein wenig naß gemachet wird. Derjenige / so grün außsihet/ auch das Papier/ worinnen er gewickelt/ grün schmutzet/ ist zuverwerffen/ weilen er von vermischtem Silber oder Kupffer gemacht ist/ auch leicht in der freyen Lufft schmeltzen thut. Einige machen ihn auch von außgebrandtem Faden-Silber/ allein er ist auch so dauerhafft nicht/ als welcher von Capellirtem Silber gemacht worden. Die kleine Stücker/ etwa eines

Silber probiret und mit ihrem Centner Gewicht (so sie in den Gefächlein des Kistleins A. bey sich tragen) sich deren halt erkundiget haben/ geschmoltzen und abgetrieben/ welche deßwegen gepucht/ zu Schlichen gebracht/ geschmoltzen und auff verschiedene Art geschieden werden / wie bey dem Agricola, Erckero und andern zu sehen ist: allwo auch unterschiedene Species der Silber-Ertzen/ absonderlich das so genandie Glass-Ertz und Rothgülden-Ertz beschrieben werden / deren jenes viel Schwefel/ dieses aber etwas von Arsenico bey sich führet; wie dann auß Vermischung des Magnetis Arsenicalis und [unleserliches Material] ein recht Rothgülden-Ertz: Auß Schwe[unleserliches Material]l und Silber aber ein natürliches Glaß-Ertz künstlicher Weiß kan nachgemacht werden/ [unleserliches Material]ie Ettmüllerus in seinem Comment. Schroederiano pag. 832. erwiesen hat.

§. 3.

Nachdem aber das auß den Ertzen geschmolzene Silber gemeiniglich noch an[unleserliches Material]ere Metallen / absonderlich aber Kupffer in sich hält/ (welches durch die Streich-Nadeln Lit. B. auff dem Probierstein Lit. C. kan gesehen wer[unleserliches Material]en) hierdurch aber/ sowohl zur Artzney/ als ardern Arbeiten untüchtig wird/ so muß man [unleserliches Material] olche entweder durch das Scheid-Wasser oder auff der Capell/ vermittelst des [unleserliches Material]. darvon br[unleserliches Material]gen/ als welcher alle andere Metallen in sich [unleserliches Material]isset/ das Silber und Gold aber allein zurück ässet/ welches alsdann

Capellirt-Silber

genandt/ und zum Draat-Ziehen/ gesch[unleserliches Material]genen Silber und andern dergleichen Arbeiten gebrauchet wird.

§. 4.

Das geschlagene Silber

oder

ARGENTUM FOLIATUM

wird auff eben die Manier/ als das geschlagen Gold zubereitet/ indem das Silber-Blech offters ins Feuer gehalten und zwischen zwey ledern zu dergleichen dünnen Blätlein getrieben wird/ welche nachmahlen in denen Büchlein verkauffet werden; und weilen auch a[unleserliches Material]hier viele Schnitzlein abgehen/ so werden diesellige auch mit Gummi gerieben und angemachet/ worauß das

ARGENTUM IN MUSCULIS

oder

Muschel-Silber /

zum schreiben und der Mahlerey entstehet.

§. 5.

Das so genandte ARGENTUM MUSICUM, hat mit diesem Metall nichts zuschaffen/ indem es nur auß Zinn/ Wißmuth und Quecksilber gemachet wird/ wie die Beschreibung darvon in Johannis Kunckelii Glaßmacher-Kunst/ und absonderlich im Anhang des zweyten Buchs/ im zweyten Theil pag. 96. zufinden/ auch dessen Gebrauch zur Mahlerey allda zu sehen ist.

§. 6.

Sonsten aber werden auß dem Capellirten und wohl gereinigtem Silber noch einige vortreffliche und kräfftige Artzneyen gemacht/ unter welchen die

CRYSTALLI LUNARES

oder Silber-Crystallen nicht die geringste sind/ welche auß dem in [unleserliches Material] oder [unleserliches Material]. auffgelöstem und nachmahlen zur gehörigen consistens abgerauchtem Silber entstehen/ worauß der berühmte Engeländer Robertus à Boyle seine Pilulas Lunares oder Silber-Pillen gemacht/ nachdem er dieselbige etlichmahl calcinirt/ solvirt und wieder coagulirt hat/ wie er dieselbige im Anhang seines Tr. De Utilitate Philosophiae Experiment. pag. 361. und auß demselben Du Hamel Lib. de Affect. Corp. pag. 395. beschrieben: sind vortrefflich gut die Wassersichtigen zu purgieren/ indem auch nur gr. ij. von den Crystallen in Brod oder sonsten etwas eingenommen / das unnatürliche Gewässer häuffig treiben können/ wie bey dem Ettmüllero in Comment. Schroeder. pag. 833. zu schen ist.

§. 7.

Fast auff gleiche weisse wird das bekandte Corrosiv, welches die Frantzosen La Pierre infernale,

LAPIDEM INFERNALEM,

das ist/ den Höllischen-Stein zu nennen pflegen/ auß dem Silber zubereitet/ wann man nemblich das im [unleserliches Material] auffgelösete und zu Crystallen gebrachte Silber im Feuer so lang schmeltzen lässet/ bißes wie ein Oehl im Schmeltz-Tiegel fliesse/ welches nachgehends in einen warmen und inwendig mit Unichlitt geschmierten Einguß gegossen wird/ worinnen die Materia wie ein Stein erhartet; dessen Prob ist/ wann er braun ist und gleichsam eine Eisen-Farbe hat/ weder die Finger noch Papier brennet/ wann er nicht feucht und naß ist/ auch nicht leicht an der Lufft schmeltzet: sobalden aber anbrennet/ wann er nur ein wenig naß gemachet wird. Derjenige / so grün außsihet/ auch das Papier/ worinnen er gewickelt/ grün schmutzet/ ist zuverwerffen/ weilen er von vermischtem Silber oder Kupffer gemacht ist/ auch leicht in der freyen Lufft schmeltzen thut. Einige machen ihn auch von außgebrandtem Faden-Silber/ allein er ist auch so dauerhafft nicht/ als welcher von Capellirtem Silber gemacht worden. Die kleine Stücker/ etwa eines

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0115" n="71"/>
Silber       probiret und mit ihrem Centner Gewicht (so sie in den Gefächlein des Kistleins A. bey sich       tragen) sich deren halt erkundiget haben/ geschmoltzen und abgetrieben/ welche deßwegen       gepucht/ zu Schlichen gebracht/ geschmoltzen und auff verschiedene Art geschieden werden /       wie bey dem Agricola, Erckero und andern zu sehen ist: allwo auch unterschiedene Species der       Silber-Ertzen/ absonderlich das so genandie Glass-Ertz und Rothgülden-Ertz beschrieben werden      / deren jenes viel Schwefel/ dieses aber etwas von Arsenico bey sich führet; wie dann auß       Vermischung des Magnetis Arsenicalis und <gap reason="illegible"/> ein recht Rothgülden-Ertz: Auß Schwe<gap reason="illegible"/>l und       Silber aber ein natürliches Glaß-Ertz künstlicher Weiß kan nachgemacht werden/ <gap reason="illegible"/>ie       Ettmüllerus in seinem Comment. Schroederiano pag. 832. erwiesen hat.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 3.</head>
        <p>Nachdem aber das auß den Ertzen geschmolzene Silber gemeiniglich noch an<gap reason="illegible"/>ere Metallen /       absonderlich aber Kupffer in sich hält/ (welches durch die Streich-Nadeln Lit. B. auff dem       Probierstein Lit. C. kan gesehen wer<gap reason="illegible"/>en) hierdurch aber/ sowohl zur Artzney/ als ardern       Arbeiten untüchtig wird/ so muß man <gap reason="illegible"/> olche entweder durch das Scheid-Wasser oder auff der       Capell/ vermittelst des <gap reason="illegible"/>. darvon br<gap reason="illegible"/>gen/ als welcher alle andere Metallen in sich       <gap reason="illegible"/>isset/ das Silber und Gold aber allein zurück ässet/ welches alsdann</p>
        <p> <hi rendition="#b">Capellirt-Silber</hi> </p>
        <p>genandt/ und zum Draat-Ziehen/ gesch<gap reason="illegible"/>genen Silber und andern dergleichen Arbeiten       gebrauchet wird.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 4.</head>
        <p> <hi rendition="#b">Das geschlagene Silber</hi> </p>
        <p>oder</p>
        <p> <hi rendition="#k">ARGENTUM FOLIATUM</hi> </p>
        <p>wird auff eben die Manier/ als das geschlagen Gold zubereitet/ indem das Silber-Blech       offters ins Feuer gehalten und zwischen zwey ledern zu dergleichen dünnen Blätlein getrieben       wird/ welche nachmahlen in denen Büchlein verkauffet werden; und weilen auch a<gap reason="illegible"/>hier viele       Schnitzlein abgehen/ so werden diesellige auch mit Gummi gerieben und angemachet/ worauß       das</p>
        <p> <hi rendition="#k">ARGENTUM IN MUSCULIS</hi> </p>
        <p>oder</p>
        <p> <hi rendition="#b">Muschel-Silber /</hi> </p>
        <p>zum schreiben und der Mahlerey entstehet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 5.</head>
        <p>Das so genandte ARGENTUM MUSICUM, hat mit diesem Metall nichts zuschaffen/ indem es nur auß       Zinn/ Wißmuth und Quecksilber gemachet wird/ wie die Beschreibung darvon in Johannis       Kunckelii Glaßmacher-Kunst/ und absonderlich im Anhang des zweyten Buchs/ im zweyten Theil       pag. 96. zufinden/ auch dessen Gebrauch zur Mahlerey allda zu sehen ist.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 6.</head>
        <p>Sonsten aber werden auß dem Capellirten und wohl gereinigtem Silber noch einige vortreffliche       und kräfftige Artzneyen gemacht/ unter welchen die</p>
        <p> <hi rendition="#k">CRYSTALLI LUNARES</hi> </p>
        <p>oder Silber-Crystallen nicht die geringste sind/ welche auß dem in <gap reason="illegible"/> oder <gap reason="illegible"/>.       auffgelöstem und nachmahlen zur gehörigen consistens abgerauchtem Silber entstehen/ worauß der       berühmte Engeländer Robertus à Boyle seine Pilulas Lunares oder Silber-Pillen gemacht/ nachdem       er dieselbige etlichmahl calcinirt/ solvirt und wieder coagulirt hat/ wie er dieselbige im       Anhang seines Tr. De Utilitate Philosophiae Experiment. pag. 361. und auß demselben Du Hamel       Lib. de Affect. Corp. pag. 395. beschrieben: sind vortrefflich gut die Wassersichtigen zu       purgieren/ indem auch nur gr. ij. von den Crystallen in Brod oder sonsten etwas eingenommen /       das unnatürliche Gewässer häuffig treiben können/ wie bey dem Ettmüllero in Comment.       Schroeder. pag. 833. zu schen ist.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 7.</head>
        <p>Fast auff gleiche weisse wird das bekandte Corrosiv, welches die Frantzosen La Pierre       infernale,</p>
        <p> <hi rendition="#k">LAPIDEM INFERNALEM,</hi> </p>
        <p>das ist/ den Höllischen-Stein zu nennen pflegen/ auß dem Silber zubereitet/ wann man       nemblich das im <gap reason="illegible"/> auffgelösete und zu Crystallen gebrachte Silber im Feuer so lang schmeltzen       lässet/ bißes wie ein Oehl im Schmeltz-Tiegel fliesse/ welches nachgehends in einen warmen       und inwendig mit Unichlitt geschmierten Einguß gegossen wird/ worinnen die Materia wie ein       Stein erhartet; dessen Prob ist/ wann er braun ist und gleichsam eine Eisen-Farbe hat/ weder       die Finger noch Papier brennet/ wann er nicht feucht und naß ist/ auch nicht leicht an der       Lufft schmeltzet: sobalden aber anbrennet/ wann er nur ein wenig naß gemachet wird. Derjenige      / so grün außsihet/ auch das Papier/ worinnen er gewickelt/ grün schmutzet/ ist       zuverwerffen/ weilen er von vermischtem Silber oder Kupffer gemacht ist/ auch leicht in der       freyen Lufft schmeltzen thut. Einige machen ihn auch von außgebrandtem Faden-Silber/ allein er       ist auch so dauerhafft nicht/ als welcher von Capellirtem Silber gemacht worden. Die kleine       Stücker/ etwa eines
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[71/0115] Silber probiret und mit ihrem Centner Gewicht (so sie in den Gefächlein des Kistleins A. bey sich tragen) sich deren halt erkundiget haben/ geschmoltzen und abgetrieben/ welche deßwegen gepucht/ zu Schlichen gebracht/ geschmoltzen und auff verschiedene Art geschieden werden / wie bey dem Agricola, Erckero und andern zu sehen ist: allwo auch unterschiedene Species der Silber-Ertzen/ absonderlich das so genandie Glass-Ertz und Rothgülden-Ertz beschrieben werden / deren jenes viel Schwefel/ dieses aber etwas von Arsenico bey sich führet; wie dann auß Vermischung des Magnetis Arsenicalis und _ ein recht Rothgülden-Ertz: Auß Schwe_ l und Silber aber ein natürliches Glaß-Ertz künstlicher Weiß kan nachgemacht werden/ _ ie Ettmüllerus in seinem Comment. Schroederiano pag. 832. erwiesen hat. §. 3. Nachdem aber das auß den Ertzen geschmolzene Silber gemeiniglich noch an_ ere Metallen / absonderlich aber Kupffer in sich hält/ (welches durch die Streich-Nadeln Lit. B. auff dem Probierstein Lit. C. kan gesehen wer_ en) hierdurch aber/ sowohl zur Artzney/ als ardern Arbeiten untüchtig wird/ so muß man _ olche entweder durch das Scheid-Wasser oder auff der Capell/ vermittelst des _ . darvon br_ gen/ als welcher alle andere Metallen in sich _ isset/ das Silber und Gold aber allein zurück ässet/ welches alsdann Capellirt-Silber genandt/ und zum Draat-Ziehen/ gesch_ genen Silber und andern dergleichen Arbeiten gebrauchet wird. §. 4. Das geschlagene Silber oder ARGENTUM FOLIATUM wird auff eben die Manier/ als das geschlagen Gold zubereitet/ indem das Silber-Blech offters ins Feuer gehalten und zwischen zwey ledern zu dergleichen dünnen Blätlein getrieben wird/ welche nachmahlen in denen Büchlein verkauffet werden; und weilen auch a_ hier viele Schnitzlein abgehen/ so werden diesellige auch mit Gummi gerieben und angemachet/ worauß das ARGENTUM IN MUSCULIS oder Muschel-Silber / zum schreiben und der Mahlerey entstehet. §. 5. Das so genandte ARGENTUM MUSICUM, hat mit diesem Metall nichts zuschaffen/ indem es nur auß Zinn/ Wißmuth und Quecksilber gemachet wird/ wie die Beschreibung darvon in Johannis Kunckelii Glaßmacher-Kunst/ und absonderlich im Anhang des zweyten Buchs/ im zweyten Theil pag. 96. zufinden/ auch dessen Gebrauch zur Mahlerey allda zu sehen ist. §. 6. Sonsten aber werden auß dem Capellirten und wohl gereinigtem Silber noch einige vortreffliche und kräfftige Artzneyen gemacht/ unter welchen die CRYSTALLI LUNARES oder Silber-Crystallen nicht die geringste sind/ welche auß dem in _ oder _ . auffgelöstem und nachmahlen zur gehörigen consistens abgerauchtem Silber entstehen/ worauß der berühmte Engeländer Robertus à Boyle seine Pilulas Lunares oder Silber-Pillen gemacht/ nachdem er dieselbige etlichmahl calcinirt/ solvirt und wieder coagulirt hat/ wie er dieselbige im Anhang seines Tr. De Utilitate Philosophiae Experiment. pag. 361. und auß demselben Du Hamel Lib. de Affect. Corp. pag. 395. beschrieben: sind vortrefflich gut die Wassersichtigen zu purgieren/ indem auch nur gr. ij. von den Crystallen in Brod oder sonsten etwas eingenommen / das unnatürliche Gewässer häuffig treiben können/ wie bey dem Ettmüllero in Comment. Schroeder. pag. 833. zu schen ist. §. 7. Fast auff gleiche weisse wird das bekandte Corrosiv, welches die Frantzosen La Pierre infernale, LAPIDEM INFERNALEM, das ist/ den Höllischen-Stein zu nennen pflegen/ auß dem Silber zubereitet/ wann man nemblich das im _ auffgelösete und zu Crystallen gebrachte Silber im Feuer so lang schmeltzen lässet/ bißes wie ein Oehl im Schmeltz-Tiegel fliesse/ welches nachgehends in einen warmen und inwendig mit Unichlitt geschmierten Einguß gegossen wird/ worinnen die Materia wie ein Stein erhartet; dessen Prob ist/ wann er braun ist und gleichsam eine Eisen-Farbe hat/ weder die Finger noch Papier brennet/ wann er nicht feucht und naß ist/ auch nicht leicht an der Lufft schmeltzet: sobalden aber anbrennet/ wann er nur ein wenig naß gemachet wird. Derjenige / so grün außsihet/ auch das Papier/ worinnen er gewickelt/ grün schmutzet/ ist zuverwerffen/ weilen er von vermischtem Silber oder Kupffer gemacht ist/ auch leicht in der freyen Lufft schmeltzen thut. Einige machen ihn auch von außgebrandtem Faden-Silber/ allein er ist auch so dauerhafft nicht/ als welcher von Capellirtem Silber gemacht worden. Die kleine Stücker/ etwa eines

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/115
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/115>, abgerufen am 21.11.2024.