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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Rippen und Brustbein.
217., Senff p. 24. 25., Beclard S. 433. 434., Meckel S. 146--148.,
Nicolai S. 10. 11. 14. 19 fgg., E. H. Weber S. 113. 114., Ritgen
S. 198--202.

Das Zungenbein, dessen Ossification wir hier noch anhangs-
weise berühren, verknöchert nach Nesbitt (l. c. S. 64.) im ach-
ten Monate, während dessen knorpelige Grundlage schon im drit-
ten erkennbar ist. (Die entgegengesetzte von Nesbitt schon wi-
derlegte Ansicht s. bei Kerkring l. c. p. 238.) Es besteht im
Fötus aus drei Kernen, einem mittleren und zwei seitlichen in
den Seitenhälften, welche bei dem Neugeborenen noch nicht ver-
einigt sind. Ob die Bogenhälften oder der Körper früher ver-
knöchern, ist bis jetzt noch unbekannt. Vgl. Kerkring p. 238.,
Nesbitt S. 63. 64., Sömmering p. 210., Danz S. 222. 223., We-
ber IV. S. 146.

2. Rippen und Brustbein.

Das untere Rohr des peripherischen Theiles des serösen Blat-
tes umschliesst, dem oberen durchaus entsprechend, in seinem
ersten Zustande den Embryo seiner ganzen Länge nach auf gleiche
Weise und bildet so ein homogenes Continuum. Wolff und nach
ihm v. Bär nennen die Wände desselben Bauch-, Burdach: Visceral-
platten. So entstehen aus ihnen von Skelettheilen am Kopfe die
Gesichtsknochen, die feste Grundlage der Sinnesorgane, weiter
unten am Halse das vergängliche Kiemengerüst nebst den aus ihm
entstehenden Organtheilen. In der Brust bilden sich aus ihnen
die Rippen mit ihrem Schlussgliede, dem Brustbeine.

Die Entstehung der Rippen als knorpelige Platten fällt spä-
testens in die sechste Woche des Fötuslebens, obgleich, wie so-
bald gezeigt werden soll, der auf Blumenbachs und eigener Er-
fahrung begründete Ausspruch E. H. Webers (Meck. Arch. 1827.
S. 231.), dass sich die knorpeligen Grundlagen derjenigen Theile,
welche das Herz schützen, zuerst bilden, nicht vollkommen rich-
tig ist. Die Verknorpelung des Brustbeines folgt erst einige Zeit
nach der der Rippen. Ihm fehlt in frühester Zeit nach Webers
Angabe (l. c. S. 232.) jede Spur des proc. xiphoidcus. Später
dagegen ossificiren erst diese Theile. Nach Kerkring (l. c. p.
246.) sind im zweiten Monate die obersten und untersten Rippen
noch knorpelig, die übrigen dagegen verknöchert. Nesbitt (l. c.
S. 70.) fügt hinzu, dass die hinteren Enden dann noch knor-

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Rippen und Brustbein.
217., Senff p. 24. 25., Bèclard S. 433. 434., Meckel S. 146—148.,
Nicolai S. 10. 11. 14. 19 fgg., E. H. Weber S. 113. 114., Ritgen
S. 198—202.

Das Zungenbein, dessen Ossification wir hier noch anhangs-
weise berühren, verknöchert nach Nesbitt (l. c. S. 64.) im ach-
ten Monate, während dessen knorpelige Grundlage schon im drit-
ten erkennbar ist. (Die entgegengesetzte von Nesbitt schon wi-
derlegte Ansicht s. bei Kerkring l. c. p. 238.) Es besteht im
Fötus aus drei Kernen, einem mittleren und zwei seitlichen in
den Seitenhälften, welche bei dem Neugeborenen noch nicht ver-
einigt sind. Ob die Bogenhälften oder der Körper früher ver-
knöchern, ist bis jetzt noch unbekannt. Vgl. Kerkring p. 238.,
Nesbitt S. 63. 64., Sömmering p. 210., Danz S. 222. 223., We-
ber IV. S. 146.

2. Rippen und Brustbein.

Das untere Rohr des peripherischen Theiles des serösen Blat-
tes umschlieſst, dem oberen durchaus entsprechend, in seinem
ersten Zustande den Embryo seiner ganzen Länge nach auf gleiche
Weise und bildet so ein homogenes Continuum. Wolff und nach
ihm v. Bär nennen die Wände desselben Bauch-, Burdach: Visceral-
platten. So entstehen aus ihnen von Skelettheilen am Kopfe die
Gesichtsknochen, die feste Grundlage der Sinnesorgane, weiter
unten am Halse das vergängliche Kiemengerüst nebst den aus ihm
entstehenden Organtheilen. In der Brust bilden sich aus ihnen
die Rippen mit ihrem Schluſsgliede, dem Brustbeine.

Die Entstehung der Rippen als knorpelige Platten fällt spä-
testens in die sechste Woche des Fötuslebens, obgleich, wie so-
bald gezeigt werden soll, der auf Blumenbachs und eigener Er-
fahrung begründete Ausspruch E. H. Webers (Meck. Arch. 1827.
S. 231.), daſs sich die knorpeligen Grundlagen derjenigen Theile,
welche das Herz schützen, zuerst bilden, nicht vollkommen rich-
tig ist. Die Verknorpelung des Brustbeines folgt erst einige Zeit
nach der der Rippen. Ihm fehlt in frühester Zeit nach Webers
Angabe (l. c. S. 232.) jede Spur des proc. xiphoidcus. Später
dagegen ossificiren erst diese Theile. Nach Kerkring (l. c. p.
246.) sind im zweiten Monate die obersten und untersten Rippen
noch knorpelig, die übrigen dagegen verknöchert. Nesbitt (l. c.
S. 70.) fügt hinzu, daſs die hinteren Enden dann noch knor-

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[241/0269] Rippen und Brustbein. 217., Senff p. 24. 25., Bèclard S. 433. 434., Meckel S. 146—148., Nicolai S. 10. 11. 14. 19 fgg., E. H. Weber S. 113. 114., Ritgen S. 198—202. Das Zungenbein, dessen Ossification wir hier noch anhangs- weise berühren, verknöchert nach Nesbitt (l. c. S. 64.) im ach- ten Monate, während dessen knorpelige Grundlage schon im drit- ten erkennbar ist. (Die entgegengesetzte von Nesbitt schon wi- derlegte Ansicht s. bei Kerkring l. c. p. 238.) Es besteht im Fötus aus drei Kernen, einem mittleren und zwei seitlichen in den Seitenhälften, welche bei dem Neugeborenen noch nicht ver- einigt sind. Ob die Bogenhälften oder der Körper früher ver- knöchern, ist bis jetzt noch unbekannt. Vgl. Kerkring p. 238., Nesbitt S. 63. 64., Sömmering p. 210., Danz S. 222. 223., We- ber IV. S. 146. 2. Rippen und Brustbein. Das untere Rohr des peripherischen Theiles des serösen Blat- tes umschlieſst, dem oberen durchaus entsprechend, in seinem ersten Zustande den Embryo seiner ganzen Länge nach auf gleiche Weise und bildet so ein homogenes Continuum. Wolff und nach ihm v. Bär nennen die Wände desselben Bauch-, Burdach: Visceral- platten. So entstehen aus ihnen von Skelettheilen am Kopfe die Gesichtsknochen, die feste Grundlage der Sinnesorgane, weiter unten am Halse das vergängliche Kiemengerüst nebst den aus ihm entstehenden Organtheilen. In der Brust bilden sich aus ihnen die Rippen mit ihrem Schluſsgliede, dem Brustbeine. Die Entstehung der Rippen als knorpelige Platten fällt spä- testens in die sechste Woche des Fötuslebens, obgleich, wie so- bald gezeigt werden soll, der auf Blumenbachs und eigener Er- fahrung begründete Ausspruch E. H. Webers (Meck. Arch. 1827. S. 231.), daſs sich die knorpeligen Grundlagen derjenigen Theile, welche das Herz schützen, zuerst bilden, nicht vollkommen rich- tig ist. Die Verknorpelung des Brustbeines folgt erst einige Zeit nach der der Rippen. Ihm fehlt in frühester Zeit nach Webers Angabe (l. c. S. 232.) jede Spur des proc. xiphoidcus. Später dagegen ossificiren erst diese Theile. Nach Kerkring (l. c. p. 246.) sind im zweiten Monate die obersten und untersten Rippen noch knorpelig, die übrigen dagegen verknöchert. Nesbitt (l. c. S. 70.) fügt hinzu, daſs die hinteren Enden dann noch knor- 16

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/269>, abgerufen am 21.11.2024.