Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Verschiedenheit in der Wirksamkeit der beiden Pole eines Magnetes
kann aber auch dadurch gezeigt werden, daß man die Einwirkung zweier Magnete
aufeinander untersucht. Man kann diese Untersuchung in einfachster Art dadurch
ausführen, daß man zwei Declinationsnadeln nebeneinander stellt. So oft dieser
Versuch angestellt wird, bemerkt man, daß sich die beiden Nadeln so stellen, daß
sie sich ihre ungleichnamigen Pole zukehren; man sieht auch, daß der Nordpol der
einen Nadel jenen der zweiten Nadel abstößt und daß der Südpol der einen Nadel
sich ebenso zu dem Südpole der anderen Nadel verhält. Führt man eine Decli-
nationsnadel an einem Magnetstabe seiner Länge nach vorbei, so beobachtet man
folgendes Verhalten der ersteren: Am Südpole des Stabes stellt sich die Magnet-
nadel so, daß ihr Nordpol dem Südpole des Stabes so nahe als möglich kommt,
was sie durch eine gegen die Axe des Magnetes senkrechte Stellung erreicht; der
Südpol des Stabes zieht also den Nordpol der Nadel an. Dieses Verhalten
ändert sich, wenn die Nadel gegen die Mitte des Stabes zu bewegt wird, nur
insoferne, als die Kraft der Anziehung abnimmt und die senkrechte Stellung der
Nadel in eine parallele übergeht. Nähert man die Nadel, über die Mitte des
Stabes hinausgehend, dem Nordpole des Stabes, so richtet die Nadel ihren Südpol
gegen den Nordpol des Magnetes und diese Richtungskraft gewinnt desto mehr
an Stärke, je näher die Nadel dem Nordpole des Stabes kommt, wo sie sich nun
abermals senkrecht gegen den Stab stellt, aber jetzt diesem ihr Südende zukehrt.

Aus dem Versuche mit zwei Magnetnadeln folgt das Grundgesetz: Gleich-
namige Magnetpole stoßen sich ab, ungleichnamige ziehen sich an
, und
dieses lautet auf Grund des Versuches mit dem Stabe in umfassenderer Ausdrucks-
weise: Gleichnamige Magnetismen stoßen sich ab, ungleichnamige ziehen sich an.

Dieses Verhalten der Magnete giebt uns ein Mittel an die Hand, den
magnetischen Zustand eines Eisenstückes zu prüfen. Man nähert dasselbe dem
Nordpol und dann dem Südpol eines Magnetes. Zieht das Eisenstück beide Pole
an, so ist es natürlich unmagnetisch; zieht es den Nordpol an und stößt den
Südpol zurück, so ist es an dieser Stelle südmagnetisch. Verhält es sich umgekehrt
gegen die beiden Pole, so ist es nordmagnetisch.

Magnetische Vertheilung oder Influenz.

Verfolgt und ergänzt man das anfänglich angegebene Experiment, ein Stück
Eisen einem Magnete zu nähern, so gelangt man zu der Ueberzeugung, daß das
Eisenstück nicht blos angezogen wird, sondern sich selbst in einen Magnet
verwandelt, denn es ist nun selbst wieder im Stande, ein zweites Eisenstück an-
zuziehen, dieses ein drittes u. s. w., nur übt jedes neu hinzugebrachte eine geringere
Anziehungskraft aus, als das vorhergehende. Sämmtliche Eisenstücke fallen aber so-
fort auseinander, wenn der Magnet entfernt wird; sie waren also nur so lange
magnetisch, als das erste Stück der Kette mit dem Magnete in Verbindung stand.
Befestigt man einen Eisenstab über einer mit Eisenfeile bestreuten Fläche, so üben
Stab und Feile keinerlei Einwirkung aufeinander aus. Nähert man aber dem Eisen-
stabe von oben her einen Magnet, so werden die Feilspäne von dem Stabe sofort
angezogen, auch wenn der Magnet denselben nicht berührt; ja der Eisenstab zieht
die Späne selbst dann noch an, wenn man zwischen Magnet und Stab eine Platte
aus Glas, Holz, Pappe oder dergleichen einschiebt. Die Feilspäne fallen aber sofort

Die Verſchiedenheit in der Wirkſamkeit der beiden Pole eines Magnetes
kann aber auch dadurch gezeigt werden, daß man die Einwirkung zweier Magnete
aufeinander unterſucht. Man kann dieſe Unterſuchung in einfachſter Art dadurch
ausführen, daß man zwei Declinationsnadeln nebeneinander ſtellt. So oft dieſer
Verſuch angeſtellt wird, bemerkt man, daß ſich die beiden Nadeln ſo ſtellen, daß
ſie ſich ihre ungleichnamigen Pole zukehren; man ſieht auch, daß der Nordpol der
einen Nadel jenen der zweiten Nadel abſtößt und daß der Südpol der einen Nadel
ſich ebenſo zu dem Südpole der anderen Nadel verhält. Führt man eine Decli-
nationsnadel an einem Magnetſtabe ſeiner Länge nach vorbei, ſo beobachtet man
folgendes Verhalten der erſteren: Am Südpole des Stabes ſtellt ſich die Magnet-
nadel ſo, daß ihr Nordpol dem Südpole des Stabes ſo nahe als möglich kommt,
was ſie durch eine gegen die Axe des Magnetes ſenkrechte Stellung erreicht; der
Südpol des Stabes zieht alſo den Nordpol der Nadel an. Dieſes Verhalten
ändert ſich, wenn die Nadel gegen die Mitte des Stabes zu bewegt wird, nur
inſoferne, als die Kraft der Anziehung abnimmt und die ſenkrechte Stellung der
Nadel in eine parallele übergeht. Nähert man die Nadel, über die Mitte des
Stabes hinausgehend, dem Nordpole des Stabes, ſo richtet die Nadel ihren Südpol
gegen den Nordpol des Magnetes und dieſe Richtungskraft gewinnt deſto mehr
an Stärke, je näher die Nadel dem Nordpole des Stabes kommt, wo ſie ſich nun
abermals ſenkrecht gegen den Stab ſtellt, aber jetzt dieſem ihr Südende zukehrt.

Aus dem Verſuche mit zwei Magnetnadeln folgt das Grundgeſetz: Gleich-
namige Magnetpole ſtoßen ſich ab, ungleichnamige ziehen ſich an
, und
dieſes lautet auf Grund des Verſuches mit dem Stabe in umfaſſenderer Ausdrucks-
weiſe: Gleichnamige Magnetismen ſtoßen ſich ab, ungleichnamige ziehen ſich an.

Dieſes Verhalten der Magnete giebt uns ein Mittel an die Hand, den
magnetiſchen Zuſtand eines Eiſenſtückes zu prüfen. Man nähert dasſelbe dem
Nordpol und dann dem Südpol eines Magnetes. Zieht das Eiſenſtück beide Pole
an, ſo iſt es natürlich unmagnetiſch; zieht es den Nordpol an und ſtößt den
Südpol zurück, ſo iſt es an dieſer Stelle ſüdmagnetiſch. Verhält es ſich umgekehrt
gegen die beiden Pole, ſo iſt es nordmagnetiſch.

Magnetiſche Vertheilung oder Influenz.

Verfolgt und ergänzt man das anfänglich angegebene Experiment, ein Stück
Eiſen einem Magnete zu nähern, ſo gelangt man zu der Ueberzeugung, daß das
Eiſenſtück nicht blos angezogen wird, ſondern ſich ſelbſt in einen Magnet
verwandelt, denn es iſt nun ſelbſt wieder im Stande, ein zweites Eiſenſtück an-
zuziehen, dieſes ein drittes u. ſ. w., nur übt jedes neu hinzugebrachte eine geringere
Anziehungskraft aus, als das vorhergehende. Sämmtliche Eiſenſtücke fallen aber ſo-
fort auseinander, wenn der Magnet entfernt wird; ſie waren alſo nur ſo lange
magnetiſch, als das erſte Stück der Kette mit dem Magnete in Verbindung ſtand.
Befeſtigt man einen Eiſenſtab über einer mit Eiſenfeile beſtreuten Fläche, ſo üben
Stab und Feile keinerlei Einwirkung aufeinander aus. Nähert man aber dem Eiſen-
ſtabe von oben her einen Magnet, ſo werden die Feilſpäne von dem Stabe ſofort
angezogen, auch wenn der Magnet denſelben nicht berührt; ja der Eiſenſtab zieht
die Späne ſelbſt dann noch an, wenn man zwiſchen Magnet und Stab eine Platte
aus Glas, Holz, Pappe oder dergleichen einſchiebt. Die Feilſpäne fallen aber ſofort

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0055" n="41"/>
            <p>Die Ver&#x017F;chiedenheit in der Wirk&#x017F;amkeit der beiden Pole eines Magnetes<lb/>
kann aber auch dadurch gezeigt werden, daß man die Einwirkung zweier Magnete<lb/>
aufeinander unter&#x017F;ucht. Man kann die&#x017F;e Unter&#x017F;uchung in einfach&#x017F;ter Art dadurch<lb/>
ausführen, daß man zwei Declinationsnadeln nebeneinander &#x017F;tellt. So oft die&#x017F;er<lb/>
Ver&#x017F;uch ange&#x017F;tellt wird, bemerkt man, daß &#x017F;ich die beiden Nadeln &#x017F;o &#x017F;tellen, daß<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ich ihre ungleichnamigen Pole zukehren; man &#x017F;ieht auch, daß der Nordpol der<lb/>
einen Nadel jenen der zweiten Nadel ab&#x017F;tößt und daß der Südpol der einen Nadel<lb/>
&#x017F;ich eben&#x017F;o zu dem Südpole der anderen Nadel verhält. Führt man eine Decli-<lb/>
nationsnadel an einem Magnet&#x017F;tabe &#x017F;einer Länge nach vorbei, &#x017F;o beobachtet man<lb/>
folgendes Verhalten der er&#x017F;teren: Am Südpole des Stabes &#x017F;tellt &#x017F;ich die Magnet-<lb/>
nadel &#x017F;o, daß ihr Nordpol dem Südpole des Stabes &#x017F;o nahe als möglich kommt,<lb/>
was &#x017F;ie durch eine gegen die Axe des Magnetes &#x017F;enkrechte Stellung erreicht; der<lb/>
Südpol des Stabes zieht al&#x017F;o den Nordpol der Nadel an. Die&#x017F;es Verhalten<lb/>
ändert &#x017F;ich, wenn die Nadel gegen die Mitte des Stabes zu bewegt wird, nur<lb/>
in&#x017F;oferne, als die Kraft der Anziehung abnimmt und die &#x017F;enkrechte Stellung der<lb/>
Nadel in eine parallele übergeht. Nähert man die Nadel, über die Mitte des<lb/>
Stabes hinausgehend, dem Nordpole des Stabes, &#x017F;o richtet die Nadel ihren Südpol<lb/>
gegen den Nordpol des Magnetes und die&#x017F;e Richtungskraft gewinnt de&#x017F;to mehr<lb/>
an Stärke, je näher die Nadel dem Nordpole des Stabes kommt, wo &#x017F;ie &#x017F;ich nun<lb/>
abermals &#x017F;enkrecht gegen den Stab &#x017F;tellt, aber jetzt die&#x017F;em ihr Südende zukehrt.</p><lb/>
            <p>Aus dem Ver&#x017F;uche mit zwei Magnetnadeln folgt das Grundge&#x017F;etz: <hi rendition="#g">Gleich-<lb/>
namige Magnetpole &#x017F;toßen &#x017F;ich ab, ungleichnamige ziehen &#x017F;ich an</hi>, und<lb/>
die&#x017F;es lautet auf Grund des Ver&#x017F;uches mit dem Stabe in umfa&#x017F;&#x017F;enderer Ausdrucks-<lb/>
wei&#x017F;e: Gleichnamige Magnetismen &#x017F;toßen &#x017F;ich ab, ungleichnamige ziehen &#x017F;ich an.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;es Verhalten der Magnete giebt uns ein Mittel an die Hand, den<lb/>
magneti&#x017F;chen Zu&#x017F;tand eines Ei&#x017F;en&#x017F;tückes zu prüfen. Man nähert das&#x017F;elbe dem<lb/>
Nordpol und dann dem Südpol eines Magnetes. Zieht das Ei&#x017F;en&#x017F;tück beide Pole<lb/>
an, &#x017F;o i&#x017F;t es natürlich unmagneti&#x017F;ch; zieht es den Nordpol an und &#x017F;tößt den<lb/>
Südpol zurück, &#x017F;o i&#x017F;t es an die&#x017F;er Stelle &#x017F;üdmagneti&#x017F;ch. Verhält es &#x017F;ich umgekehrt<lb/>
gegen die beiden Pole, &#x017F;o i&#x017F;t es nordmagneti&#x017F;ch.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Magneti&#x017F;che Vertheilung oder Influenz.</head><lb/>
            <p>Verfolgt und ergänzt man das anfänglich angegebene Experiment, ein Stück<lb/>
Ei&#x017F;en einem Magnete zu nähern, &#x017F;o gelangt man zu der Ueberzeugung, daß das<lb/>
Ei&#x017F;en&#x017F;tück nicht blos <hi rendition="#g">angezogen</hi> wird, &#x017F;ondern &#x017F;ich <hi rendition="#g">&#x017F;elb&#x017F;t</hi> in einen <hi rendition="#g">Magnet</hi><lb/>
verwandelt, denn es i&#x017F;t nun &#x017F;elb&#x017F;t wieder im Stande, ein zweites Ei&#x017F;en&#x017F;tück an-<lb/>
zuziehen, die&#x017F;es ein drittes u. &#x017F;. w., nur übt jedes neu hinzugebrachte eine geringere<lb/>
Anziehungskraft aus, als das vorhergehende. Sämmtliche Ei&#x017F;en&#x017F;tücke fallen aber &#x017F;o-<lb/>
fort auseinander, wenn der Magnet entfernt wird; &#x017F;ie waren al&#x017F;o nur &#x017F;o lange<lb/>
magneti&#x017F;ch, als das er&#x017F;te Stück der Kette mit dem Magnete in Verbindung &#x017F;tand.<lb/>
Befe&#x017F;tigt man einen Ei&#x017F;en&#x017F;tab über einer mit Ei&#x017F;enfeile be&#x017F;treuten Fläche, &#x017F;o üben<lb/>
Stab und Feile keinerlei Einwirkung aufeinander aus. Nähert man aber dem Ei&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;tabe von oben her einen Magnet, &#x017F;o werden die Feil&#x017F;päne von dem Stabe &#x017F;ofort<lb/>
angezogen, auch wenn der Magnet den&#x017F;elben nicht berührt; ja der Ei&#x017F;en&#x017F;tab zieht<lb/>
die Späne &#x017F;elb&#x017F;t dann noch an, wenn man zwi&#x017F;chen Magnet und Stab eine Platte<lb/>
aus Glas, Holz, Pappe oder dergleichen ein&#x017F;chiebt. Die Feil&#x017F;päne fallen aber &#x017F;ofort<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[41/0055] Die Verſchiedenheit in der Wirkſamkeit der beiden Pole eines Magnetes kann aber auch dadurch gezeigt werden, daß man die Einwirkung zweier Magnete aufeinander unterſucht. Man kann dieſe Unterſuchung in einfachſter Art dadurch ausführen, daß man zwei Declinationsnadeln nebeneinander ſtellt. So oft dieſer Verſuch angeſtellt wird, bemerkt man, daß ſich die beiden Nadeln ſo ſtellen, daß ſie ſich ihre ungleichnamigen Pole zukehren; man ſieht auch, daß der Nordpol der einen Nadel jenen der zweiten Nadel abſtößt und daß der Südpol der einen Nadel ſich ebenſo zu dem Südpole der anderen Nadel verhält. Führt man eine Decli- nationsnadel an einem Magnetſtabe ſeiner Länge nach vorbei, ſo beobachtet man folgendes Verhalten der erſteren: Am Südpole des Stabes ſtellt ſich die Magnet- nadel ſo, daß ihr Nordpol dem Südpole des Stabes ſo nahe als möglich kommt, was ſie durch eine gegen die Axe des Magnetes ſenkrechte Stellung erreicht; der Südpol des Stabes zieht alſo den Nordpol der Nadel an. Dieſes Verhalten ändert ſich, wenn die Nadel gegen die Mitte des Stabes zu bewegt wird, nur inſoferne, als die Kraft der Anziehung abnimmt und die ſenkrechte Stellung der Nadel in eine parallele übergeht. Nähert man die Nadel, über die Mitte des Stabes hinausgehend, dem Nordpole des Stabes, ſo richtet die Nadel ihren Südpol gegen den Nordpol des Magnetes und dieſe Richtungskraft gewinnt deſto mehr an Stärke, je näher die Nadel dem Nordpole des Stabes kommt, wo ſie ſich nun abermals ſenkrecht gegen den Stab ſtellt, aber jetzt dieſem ihr Südende zukehrt. Aus dem Verſuche mit zwei Magnetnadeln folgt das Grundgeſetz: Gleich- namige Magnetpole ſtoßen ſich ab, ungleichnamige ziehen ſich an, und dieſes lautet auf Grund des Verſuches mit dem Stabe in umfaſſenderer Ausdrucks- weiſe: Gleichnamige Magnetismen ſtoßen ſich ab, ungleichnamige ziehen ſich an. Dieſes Verhalten der Magnete giebt uns ein Mittel an die Hand, den magnetiſchen Zuſtand eines Eiſenſtückes zu prüfen. Man nähert dasſelbe dem Nordpol und dann dem Südpol eines Magnetes. Zieht das Eiſenſtück beide Pole an, ſo iſt es natürlich unmagnetiſch; zieht es den Nordpol an und ſtößt den Südpol zurück, ſo iſt es an dieſer Stelle ſüdmagnetiſch. Verhält es ſich umgekehrt gegen die beiden Pole, ſo iſt es nordmagnetiſch. Magnetiſche Vertheilung oder Influenz. Verfolgt und ergänzt man das anfänglich angegebene Experiment, ein Stück Eiſen einem Magnete zu nähern, ſo gelangt man zu der Ueberzeugung, daß das Eiſenſtück nicht blos angezogen wird, ſondern ſich ſelbſt in einen Magnet verwandelt, denn es iſt nun ſelbſt wieder im Stande, ein zweites Eiſenſtück an- zuziehen, dieſes ein drittes u. ſ. w., nur übt jedes neu hinzugebrachte eine geringere Anziehungskraft aus, als das vorhergehende. Sämmtliche Eiſenſtücke fallen aber ſo- fort auseinander, wenn der Magnet entfernt wird; ſie waren alſo nur ſo lange magnetiſch, als das erſte Stück der Kette mit dem Magnete in Verbindung ſtand. Befeſtigt man einen Eiſenſtab über einer mit Eiſenfeile beſtreuten Fläche, ſo üben Stab und Feile keinerlei Einwirkung aufeinander aus. Nähert man aber dem Eiſen- ſtabe von oben her einen Magnet, ſo werden die Feilſpäne von dem Stabe ſofort angezogen, auch wenn der Magnet denſelben nicht berührt; ja der Eiſenſtab zieht die Späne ſelbſt dann noch an, wenn man zwiſchen Magnet und Stab eine Platte aus Glas, Holz, Pappe oder dergleichen einſchiebt. Die Feilſpäne fallen aber ſofort

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/55
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/55>, abgerufen am 21.12.2024.