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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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2. Die elektrischen Maschinen.

Die Alliance-Maschine. Das Gestelle dieser Maschine besitzt zwei zuein-
ander parallel befestigte Ringe, welche durch acht horizontale Stäbe miteinander
verbunden sind (Fig. 232). Auf diesen sind in strahlenförmiger Anordnung die
permanenten Stahlmagnete angebracht. Letztere bestehen aus 5 bis 6 einen Centi-
meter starken Hufeisenlamellen, die durch Schrauben untereinander verbunden sind;
ein solches magnetisches Magazin wiegt beiläufig 20 Kilogramm. Auf der Axe
der Maschine, welche durch die Mittelpunkte der beiden Kreise des Gestelles geht,
ist eine Reihe von Messingscheiben senkrecht zur Axe aufgesetzt. Ihre gewöhnliche

[Abbildung] Fig. 232.

Alliance-Maschine.

Anzahl ist vier bis sechs. Jede
derselben trägt 16 mit Eisen-
kernen versehene Inductions-
spulen, entsprechend den 16
in einer Kreisfläche liegenden
Magnetpolen. Da bei diesen
Nord- und Südpol in hori-
zontaler Richtung stets ab-
wechselnd gestellt sind, so muß
in den Eisenkernen der vorbei-
rotirenden Spulen ein starker
Magnetismus erregt werden,
der dann in den Drahtspiralen
kräftige Ströme inducirt. Da
ferner Nord- und Südpol
auch im Kreise herum bestän-
dig abwechseln, so müssen
auch die in den Spiralen
erregten Ströme bei jeder
vollen Umdrehung der Axe
entsprechend der Anzahl der
Pole 16mal ihre Richtung
wechseln. Weil die Maschinen
mit 400 Touren per Minute
laufen, so wechselt die Stromrichtung beiläufig 100mal in der Secunde.

Die Drahtwindungen der einzelnen Spulen sind alle untereinander verbunden
und das eine Ende des Gesammtdrahtes steht mit der Rotationsaxe, das andere
mit einem auf dieser isolirt aufgesetzten Metallcylinder in Verbindung. Die Ab-
leitung der Ströme in den äußeren Stromkreis wird durch zwei Metallfedern
bewerkstelligt, deren eine auf der Rotationsaxe, deren andere auf dem Metallcylinder
schleift.

Die Maschinen erhalten in der Regel 4 bis 6 Messingscheiben mit je 16,
also im Ganzen 64 bis 96 Drahtspulen und 32 bis 48 Magnete. Wird zum
Betriebe eine Dampfmaschine von 5 Pferdekräften benützt, so kann durch die von
der Alliance-Maschine gelieferten Ströme im Voltabogen eine Lichtstärke von 150
bis 200 Carcel'schen Brennern erreicht werden. (Das Licht eines Carcelbrenners
ist 7mal so stark als jenes einer Normal-Paraffin-Kerze.)

2. Die elektriſchen Maſchinen.

Die Alliance-Maſchine. Das Geſtelle dieſer Maſchine beſitzt zwei zuein-
ander parallel befeſtigte Ringe, welche durch acht horizontale Stäbe miteinander
verbunden ſind (Fig. 232). Auf dieſen ſind in ſtrahlenförmiger Anordnung die
permanenten Stahlmagnete angebracht. Letztere beſtehen aus 5 bis 6 einen Centi-
meter ſtarken Hufeiſenlamellen, die durch Schrauben untereinander verbunden ſind;
ein ſolches magnetiſches Magazin wiegt beiläufig 20 Kilogramm. Auf der Axe
der Maſchine, welche durch die Mittelpunkte der beiden Kreiſe des Geſtelles geht,
iſt eine Reihe von Meſſingſcheiben ſenkrecht zur Axe aufgeſetzt. Ihre gewöhnliche

[Abbildung] Fig. 232.

Alliance-Maſchine.

Anzahl iſt vier bis ſechs. Jede
derſelben trägt 16 mit Eiſen-
kernen verſehene Inductions-
ſpulen, entſprechend den 16
in einer Kreisfläche liegenden
Magnetpolen. Da bei dieſen
Nord- und Südpol in hori-
zontaler Richtung ſtets ab-
wechſelnd geſtellt ſind, ſo muß
in den Eiſenkernen der vorbei-
rotirenden Spulen ein ſtarker
Magnetismus erregt werden,
der dann in den Drahtſpiralen
kräftige Ströme inducirt. Da
ferner Nord- und Südpol
auch im Kreiſe herum beſtän-
dig abwechſeln, ſo müſſen
auch die in den Spiralen
erregten Ströme bei jeder
vollen Umdrehung der Axe
entſprechend der Anzahl der
Pole 16mal ihre Richtung
wechſeln. Weil die Maſchinen
mit 400 Touren per Minute
laufen, ſo wechſelt die Stromrichtung beiläufig 100mal in der Secunde.

Die Drahtwindungen der einzelnen Spulen ſind alle untereinander verbunden
und das eine Ende des Geſammtdrahtes ſteht mit der Rotationsaxe, das andere
mit einem auf dieſer iſolirt aufgeſetzten Metallcylinder in Verbindung. Die Ab-
leitung der Ströme in den äußeren Stromkreis wird durch zwei Metallfedern
bewerkſtelligt, deren eine auf der Rotationsaxe, deren andere auf dem Metallcylinder
ſchleift.

Die Maſchinen erhalten in der Regel 4 bis 6 Meſſingſcheiben mit je 16,
alſo im Ganzen 64 bis 96 Drahtſpulen und 32 bis 48 Magnete. Wird zum
Betriebe eine Dampfmaſchine von 5 Pferdekräften benützt, ſo kann durch die von
der Alliance-Maſchine gelieferten Ströme im Voltabogen eine Lichtſtärke von 150
bis 200 Carcel’ſchen Brennern erreicht werden. (Das Licht eines Carcelbrenners
iſt 7mal ſo ſtark als jenes einer Normal-Paraffin-Kerze.)

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[360/0374] 2. Die elektriſchen Maſchinen. Die Alliance-Maſchine. Das Geſtelle dieſer Maſchine beſitzt zwei zuein- ander parallel befeſtigte Ringe, welche durch acht horizontale Stäbe miteinander verbunden ſind (Fig. 232). Auf dieſen ſind in ſtrahlenförmiger Anordnung die permanenten Stahlmagnete angebracht. Letztere beſtehen aus 5 bis 6 einen Centi- meter ſtarken Hufeiſenlamellen, die durch Schrauben untereinander verbunden ſind; ein ſolches magnetiſches Magazin wiegt beiläufig 20 Kilogramm. Auf der Axe der Maſchine, welche durch die Mittelpunkte der beiden Kreiſe des Geſtelles geht, iſt eine Reihe von Meſſingſcheiben ſenkrecht zur Axe aufgeſetzt. Ihre gewöhnliche [Abbildung Fig. 232. Alliance-Maſchine.] Anzahl iſt vier bis ſechs. Jede derſelben trägt 16 mit Eiſen- kernen verſehene Inductions- ſpulen, entſprechend den 16 in einer Kreisfläche liegenden Magnetpolen. Da bei dieſen Nord- und Südpol in hori- zontaler Richtung ſtets ab- wechſelnd geſtellt ſind, ſo muß in den Eiſenkernen der vorbei- rotirenden Spulen ein ſtarker Magnetismus erregt werden, der dann in den Drahtſpiralen kräftige Ströme inducirt. Da ferner Nord- und Südpol auch im Kreiſe herum beſtän- dig abwechſeln, ſo müſſen auch die in den Spiralen erregten Ströme bei jeder vollen Umdrehung der Axe entſprechend der Anzahl der Pole 16mal ihre Richtung wechſeln. Weil die Maſchinen mit 400 Touren per Minute laufen, ſo wechſelt die Stromrichtung beiläufig 100mal in der Secunde. Die Drahtwindungen der einzelnen Spulen ſind alle untereinander verbunden und das eine Ende des Geſammtdrahtes ſteht mit der Rotationsaxe, das andere mit einem auf dieſer iſolirt aufgeſetzten Metallcylinder in Verbindung. Die Ab- leitung der Ströme in den äußeren Stromkreis wird durch zwei Metallfedern bewerkſtelligt, deren eine auf der Rotationsaxe, deren andere auf dem Metallcylinder ſchleift. Die Maſchinen erhalten in der Regel 4 bis 6 Meſſingſcheiben mit je 16, alſo im Ganzen 64 bis 96 Drahtſpulen und 32 bis 48 Magnete. Wird zum Betriebe eine Dampfmaſchine von 5 Pferdekräften benützt, ſo kann durch die von der Alliance-Maſchine gelieferten Ströme im Voltabogen eine Lichtſtärke von 150 bis 200 Carcel’ſchen Brennern erreicht werden. (Das Licht eines Carcelbrenners iſt 7mal ſo ſtark als jenes einer Normal-Paraffin-Kerze.)

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/374>, abgerufen am 13.11.2024.