aus dem Kasten ein, zwingt sie, durch eine Trockenröhre, d. h. eine Röhre gefüllt mit Substanzen, welche begierig Wasser anziehen, zu gehen und treibt die so ge- trocknete Luft wieder in den Kasten zurück. Die Bewegung der Influenzmaschine und des Ventilators wird durch einen kleinen, ebenfalls im Glaskasten befindlichen Motor bewirkt, dessen Triebkraft ein elektrischer Strom ist. Hiermit ist das Durch- führen der Rotationswellen durch die Glaswand vermieden und dadurch der Eintritt der äußeren Luft in den Glaskasten ausgeschlossen.
Influenzmaschinen, welche längere Zeit hindurch in Gebrauch waren, werden aber auch noch durch eine andere Ursache unwirksam. Die Scheiben belegen sich nämlich mit einer Staubschicht, die nicht mehr durch einfaches Abwischen zu beseitigen ist. Dann bleibt nichts Anderes übrig, als die Maschine zu zerlegen, die Scheiben gründlich zu reinigen und mit einem neuen Firnißüberzuge zu versehen.
Apparate zur Ansammlung der Elektricität.
Reibungs-Elektrisirmaschine und Influenzmaschine gestatten Elektricität in größerer Menge zu erregen, und beide sind auch mit Apparaten ausgerüstet, welche erlauben, die erregte Elektricität anzusammeln. Es sind dies die Conductoren. Wir haben aber auch bei der Besprechung der Reibungs-Elektrisirmaschine erfahren, daß die Ansammlung von Elektricität auf den Conductoren nur bis zu einem bestimmten Grade möglich ist, und daß dann der Conductor seine Ladung nicht mehr zu verstärken vermag, wie viel Elektricität ihm von der Maschine auch noch zugeführt werden mag. Es wurde dort gesagt, daß der Zeitpunkt, von welchem an die Ladung des Conductors nicht mehr zunehmen kann, dann eintritt, wenn das Potentialniveau des Conductors so groß geworden ist, daß die Saugspitzen nicht mehr wirken können. Ueberdies setzt auch noch die Zerstreuung der Elektricität durch die den Conductor umgebende Luft eine bestimmte Grenze.
Hier giebt jedoch die Influenz ein Mittel an die Hand, größere Mengen von Elektricität anzusammeln oder aufzuspeichern. Die Apparate, welche unter Anwendung der Influenz eine solche Aufspeicherung gestatten, sind der Condensator, die Kleist'sche oder Leydener Flasche und die Franklin'sche Tafel; alle beruhen darauf, daß zwei leitende Flächen einander parallel gegenübergestellt und vonein- ander durch eine isolirende Schicht getrennt werden. Bei der Ladung dieser Apparate wird stets die eine Fläche mit der Elektricitätsquelle, die andere mit der Erde leitend verbunden; man nennt die erste den Collector, die letztere den Con- densator.
Rieß hat dem Ansammlungsapparate eine sehr einfache und namentlich zum Studium der bei der Ansammlung stattfindenden Vorgänge geeignete Form gegeben; sie ist in Fig. 54 in perspectivischer Ansicht dargestellt. A ist die durch eine Glas- säule s isolirt aufgestellte Collectorplatte, B die Condensatorplatte. Die letztere ist am Fuße ihres gläsernen Trägers mit einem Gelenke g versehen, welches gestattet, die Platte B von A weg und nach abwärts zu drehen. Der Träger der Platte A sitzt auf einem Rahmen r und kann mit diesem auf der Theilung T verschoben werden. k ist eine Klemmschraube zur Aufnahme eines zuleitungsdrahtes für die Elektricität. Die isolirende Zwischenschicht zwischen den beiden Platten bildet die Luft.
Man dreht die Scheibe B nach abwärts und setzt die Platte A mit Hilfe eines bei k befestigten Leitungsdrahtes mit einer Elektricitätsquelle in Verbindung.
aus dem Kaſten ein, zwingt ſie, durch eine Trockenröhre, d. h. eine Röhre gefüllt mit Subſtanzen, welche begierig Waſſer anziehen, zu gehen und treibt die ſo ge- trocknete Luft wieder in den Kaſten zurück. Die Bewegung der Influenzmaſchine und des Ventilators wird durch einen kleinen, ebenfalls im Glaskaſten befindlichen Motor bewirkt, deſſen Triebkraft ein elektriſcher Strom iſt. Hiermit iſt das Durch- führen der Rotationswellen durch die Glaswand vermieden und dadurch der Eintritt der äußeren Luft in den Glaskaſten ausgeſchloſſen.
Influenzmaſchinen, welche längere Zeit hindurch in Gebrauch waren, werden aber auch noch durch eine andere Urſache unwirkſam. Die Scheiben belegen ſich nämlich mit einer Staubſchicht, die nicht mehr durch einfaches Abwiſchen zu beſeitigen iſt. Dann bleibt nichts Anderes übrig, als die Maſchine zu zerlegen, die Scheiben gründlich zu reinigen und mit einem neuen Firnißüberzuge zu verſehen.
Apparate zur Anſammlung der Elektricität.
Reibungs-Elektriſirmaſchine und Influenzmaſchine geſtatten Elektricität in größerer Menge zu erregen, und beide ſind auch mit Apparaten ausgerüſtet, welche erlauben, die erregte Elektricität anzuſammeln. Es ſind dies die Conductoren. Wir haben aber auch bei der Beſprechung der Reibungs-Elektriſirmaſchine erfahren, daß die Anſammlung von Elektricität auf den Conductoren nur bis zu einem beſtimmten Grade möglich iſt, und daß dann der Conductor ſeine Ladung nicht mehr zu verſtärken vermag, wie viel Elektricität ihm von der Maſchine auch noch zugeführt werden mag. Es wurde dort geſagt, daß der Zeitpunkt, von welchem an die Ladung des Conductors nicht mehr zunehmen kann, dann eintritt, wenn das Potentialniveau des Conductors ſo groß geworden iſt, daß die Saugſpitzen nicht mehr wirken können. Ueberdies ſetzt auch noch die Zerſtreuung der Elektricität durch die den Conductor umgebende Luft eine beſtimmte Grenze.
Hier giebt jedoch die Influenz ein Mittel an die Hand, größere Mengen von Elektricität anzuſammeln oder aufzuſpeichern. Die Apparate, welche unter Anwendung der Influenz eine ſolche Aufſpeicherung geſtatten, ſind der Condenſator, die Kleiſt’ſche oder Leydener Flaſche und die Franklin’ſche Tafel; alle beruhen darauf, daß zwei leitende Flächen einander parallel gegenübergeſtellt und vonein- ander durch eine iſolirende Schicht getrennt werden. Bei der Ladung dieſer Apparate wird ſtets die eine Fläche mit der Elektricitätsquelle, die andere mit der Erde leitend verbunden; man nennt die erſte den Collector, die letztere den Con- denſator.
Rieß hat dem Anſammlungsapparate eine ſehr einfache und namentlich zum Studium der bei der Anſammlung ſtattfindenden Vorgänge geeignete Form gegeben; ſie iſt in Fig. 54 in perſpectiviſcher Anſicht dargeſtellt. A iſt die durch eine Glas- ſäule s iſolirt aufgeſtellte Collectorplatte, B die Condenſatorplatte. Die letztere iſt am Fuße ihres gläſernen Trägers mit einem Gelenke g verſehen, welches geſtattet, die Platte B von A weg und nach abwärts zu drehen. Der Träger der Platte A ſitzt auf einem Rahmen r und kann mit dieſem auf der Theilung T verſchoben werden. k iſt eine Klemmſchraube zur Aufnahme eines zuleitungsdrahtes für die Elektricität. Die iſolirende Zwiſchenſchicht zwiſchen den beiden Platten bildet die Luft.
Man dreht die Scheibe B nach abwärts und ſetzt die Platte A mit Hilfe eines bei k befeſtigten Leitungsdrahtes mit einer Elektricitätsquelle in Verbindung.
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aus dem Kaſten ein, zwingt ſie, durch eine Trockenröhre, d. h. eine Röhre gefüllt
mit Subſtanzen, welche begierig Waſſer anziehen, zu gehen und treibt die ſo ge-
trocknete Luft wieder in den Kaſten zurück. Die Bewegung der Influenzmaſchine
und des Ventilators wird durch einen kleinen, ebenfalls im Glaskaſten befindlichen
Motor bewirkt, deſſen Triebkraft ein elektriſcher Strom iſt. Hiermit iſt das Durch-
führen der Rotationswellen durch die Glaswand vermieden und dadurch der
Eintritt der äußeren Luft in den Glaskaſten ausgeſchloſſen.
Influenzmaſchinen, welche längere Zeit hindurch in Gebrauch waren, werden
aber auch noch durch eine andere Urſache unwirkſam. Die Scheiben belegen ſich
nämlich mit einer Staubſchicht, die nicht mehr durch einfaches Abwiſchen zu beſeitigen
iſt. Dann bleibt nichts Anderes übrig, als die Maſchine zu zerlegen, die Scheiben
gründlich zu reinigen und mit einem neuen Firnißüberzuge zu verſehen.
Apparate zur Anſammlung der Elektricität.
Reibungs-Elektriſirmaſchine und Influenzmaſchine geſtatten Elektricität in
größerer Menge zu erregen, und beide ſind auch mit Apparaten ausgerüſtet,
welche erlauben, die erregte Elektricität anzuſammeln. Es ſind dies die Conductoren.
Wir haben aber auch bei der Beſprechung der Reibungs-Elektriſirmaſchine erfahren,
daß die Anſammlung von Elektricität auf den Conductoren nur bis zu einem
beſtimmten Grade möglich iſt, und daß dann der Conductor ſeine Ladung nicht
mehr zu verſtärken vermag, wie viel Elektricität ihm von der Maſchine auch noch
zugeführt werden mag. Es wurde dort geſagt, daß der Zeitpunkt, von welchem an
die Ladung des Conductors nicht mehr zunehmen kann, dann eintritt, wenn das
Potentialniveau des Conductors ſo groß geworden iſt, daß die Saugſpitzen nicht
mehr wirken können. Ueberdies ſetzt auch noch die Zerſtreuung der Elektricität
durch die den Conductor umgebende Luft eine beſtimmte Grenze.
Hier giebt jedoch die Influenz ein Mittel an die Hand, größere Mengen
von Elektricität anzuſammeln oder aufzuſpeichern. Die Apparate, welche unter
Anwendung der Influenz eine ſolche Aufſpeicherung geſtatten, ſind der Condenſator,
die Kleiſt’ſche oder Leydener Flaſche und die Franklin’ſche Tafel; alle beruhen
darauf, daß zwei leitende Flächen einander parallel gegenübergeſtellt und vonein-
ander durch eine iſolirende Schicht getrennt werden. Bei der Ladung dieſer Apparate
wird ſtets die eine Fläche mit der Elektricitätsquelle, die andere mit der Erde
leitend verbunden; man nennt die erſte den Collector, die letztere den Con-
denſator.
Rieß hat dem Anſammlungsapparate eine ſehr einfache und namentlich zum
Studium der bei der Anſammlung ſtattfindenden Vorgänge geeignete Form gegeben;
ſie iſt in Fig. 54 in perſpectiviſcher Anſicht dargeſtellt. A iſt die durch eine Glas-
ſäule s iſolirt aufgeſtellte Collectorplatte, B die Condenſatorplatte. Die letztere iſt
am Fuße ihres gläſernen Trägers mit einem Gelenke g verſehen, welches geſtattet,
die Platte B von A weg und nach abwärts zu drehen. Der Träger der Platte A
ſitzt auf einem Rahmen r und kann mit dieſem auf der Theilung T verſchoben
werden. k iſt eine Klemmſchraube zur Aufnahme eines zuleitungsdrahtes für die
Elektricität. Die iſolirende Zwiſchenſchicht zwiſchen den beiden Platten bildet
die Luft.
Man dreht die Scheibe B nach abwärts und ſetzt die Platte A mit Hilfe
eines bei k befeſtigten Leitungsdrahtes mit einer Elektricitätsquelle in Verbindung.
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/126>, abgerufen am 13.11.2024.
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