Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.mir bey Untersuchung dieser Meinung in das §. 17. Jch bleibe noch bey denen Harmonisten der wol E 2
mir bey Unterſuchung dieſer Meinung in das §. 17. Jch bleibe noch bey denen Harmoniſten der wol E 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0071" n="41"/> mir bey Unterſuchung dieſer Meinung in das<lb/> Gemuͤth kommen ſind. Jch habe nicht ſo viel<lb/> Witz gehabt, mir dieſelben gruͤndlich und ſo<lb/> daß man nichts mehr dawieder einwenden koͤn-<lb/> te, aufzuloͤſen. Solte es aber ia geſchehen<lb/> koͤnnen, ſo bin ich bereit mich dieſer Gedancken<lb/> gerne zu entſchlagen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 17.</head><lb/> <p>Jch bleibe noch bey denen Harmoniſten der<lb/> erſtern Art, von denen ich eben ietzo geredet<lb/> habe. Jch habe ihnen nur auf einer Seite<lb/> Schwierigkeit gemacht, in ſo fern ſie nemlich<lb/> behaupten, daß die Vorſtellungen in der Sele<lb/> wuͤrcklich ſeyn koͤnten, ohnerachtet ſie keinen<lb/> Grund in etwas anders, als dem Weſen der<lb/> Sele ſelbſt haͤtten. Nun komme ich zu dem<lb/> andern Hauptſatze den ſie behaupten muͤſſen,<lb/> nemlich daß die Veraͤnderungen des Koͤrpers<lb/> von ſtatten gehen koͤnten, ohne daß man einen<lb/> Grund davon in der Kraft der Sele zu ſuchen<lb/> haͤtte. Jch wolte, daß ich meine entſtandenen<lb/> Zweifel bey dieſer Sache eben ſo geſchwind ab-<lb/> fertigen koͤnte, als bey ihrem erſten Satze. Al-<lb/> lein ich ſehe hierzu keine Moͤglichkeit. Die<lb/> Hauptſache in dem Zweifel, welchen ich ihnen<lb/> hierbey entgegen ſetzen will, beſtehet darauf, daß<lb/> ich zu erweiſen ſuche, <hi rendition="#fr">es gebe in unſern Koͤr-<lb/> per dergleichen Veraͤnderungen, welche<lb/> nothwendig von der Sele ihren Haupt-<lb/> grund hernehmen muͤſſen,</hi> und hiervon einen<lb/> Beweis zu fuͤhren, iſt weitlaͤuftiger, als man<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 2</fw><fw place="bottom" type="catch">wol</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0071]
mir bey Unterſuchung dieſer Meinung in das
Gemuͤth kommen ſind. Jch habe nicht ſo viel
Witz gehabt, mir dieſelben gruͤndlich und ſo
daß man nichts mehr dawieder einwenden koͤn-
te, aufzuloͤſen. Solte es aber ia geſchehen
koͤnnen, ſo bin ich bereit mich dieſer Gedancken
gerne zu entſchlagen.
§. 17.
Jch bleibe noch bey denen Harmoniſten der
erſtern Art, von denen ich eben ietzo geredet
habe. Jch habe ihnen nur auf einer Seite
Schwierigkeit gemacht, in ſo fern ſie nemlich
behaupten, daß die Vorſtellungen in der Sele
wuͤrcklich ſeyn koͤnten, ohnerachtet ſie keinen
Grund in etwas anders, als dem Weſen der
Sele ſelbſt haͤtten. Nun komme ich zu dem
andern Hauptſatze den ſie behaupten muͤſſen,
nemlich daß die Veraͤnderungen des Koͤrpers
von ſtatten gehen koͤnten, ohne daß man einen
Grund davon in der Kraft der Sele zu ſuchen
haͤtte. Jch wolte, daß ich meine entſtandenen
Zweifel bey dieſer Sache eben ſo geſchwind ab-
fertigen koͤnte, als bey ihrem erſten Satze. Al-
lein ich ſehe hierzu keine Moͤglichkeit. Die
Hauptſache in dem Zweifel, welchen ich ihnen
hierbey entgegen ſetzen will, beſtehet darauf, daß
ich zu erweiſen ſuche, es gebe in unſern Koͤr-
per dergleichen Veraͤnderungen, welche
nothwendig von der Sele ihren Haupt-
grund hernehmen muͤſſen, und hiervon einen
Beweis zu fuͤhren, iſt weitlaͤuftiger, als man
wol
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