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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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III Th. Natur der Thiere im Ganzen.
Allein es wird hierzu noch eine coordinirte (mitwirkende)
thierische Kraft ersodert, und die Subordination dieser
thierischen Verrichtung hat also eine Bedingung, indem sie
nur erfolget, wenn ein äußerer sinnlicher Eindruck in die
kleinsten Schlagadern oder ihre Endungen zugleich Statt
findet. §. 207. 462.

§. 683.

Die natürliche Subordination der thierischen Kräfte
der Abscheidungs- und Ausführungswerkzeuge in Drüsen,
Eingeweiden, etc. so weit nämlich die natürlichen Abschei-
dungen thierische Verrichtungen sind, §. 172. unter die
ursprünglichen thierischen Lebenskräfte ist schon etwas mehr
entfernet, oder mittelbarer, denn sie setzet nicht nur diese
beyde, §. 680. sondern auch die thierische Wirkung der
Schlagadern, die näher von ihnen abhängt, §. 682. zum
Voraus, weil ihnen diese die Materie zu ihren thierischen
Verrichtungen, deren Eindrücke sie zugleich sinnlich dazu
reizen, zuführen müssen. §. 472.

§. 684.

Auch gehören zur natürlichen Subordination unter die
ursprünglichen thierischen Lebenskräfte die thierischen Be-
wegungen der Muskelfasern, Häute, Muskeln und mus-
kulösen Eingeweide und Gliedmaßen. §. 162. Sowohl
der Einfluß der Lebensgeister als des Bluts ist zur natürli-
chen thierischen Wirkung aller dieser Theile nothwendig,
§. 680. und leidet beym Herzen selbst keine Ausnahme, das
seine eignen Pulsadern hat. H. P. §. 126. Diese natür-
liche Subordination ist aber nicht nur eben so entfernet, wie
die in den Drüsen und abscheidenden Eingeweiden; §. 683.
sondern auch durch coordinirte thierische Kräfte bedingt:
indem die wirkliche thierische Verrichtung eines jeden Mus-
kels zugleich einen äußern oder innern sinnlichen Eindruck
erfodert. §. 162. 448.

§. 685.

III Th. Natur der Thiere im Ganzen.
Allein es wird hierzu noch eine coordinirte (mitwirkende)
thieriſche Kraft erſodert, und die Subordination dieſer
thieriſchen Verrichtung hat alſo eine Bedingung, indem ſie
nur erfolget, wenn ein aͤußerer ſinnlicher Eindruck in die
kleinſten Schlagadern oder ihre Endungen zugleich Statt
findet. §. 207. 462.

§. 683.

Die natuͤrliche Subordination der thieriſchen Kraͤfte
der Abſcheidungs- und Ausfuͤhrungswerkzeuge in Druͤſen,
Eingeweiden, ꝛc. ſo weit naͤmlich die natuͤrlichen Abſchei-
dungen thieriſche Verrichtungen ſind, §. 172. unter die
urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤfte iſt ſchon etwas mehr
entfernet, oder mittelbarer, denn ſie ſetzet nicht nur dieſe
beyde, §. 680. ſondern auch die thieriſche Wirkung der
Schlagadern, die naͤher von ihnen abhaͤngt, §. 682. zum
Voraus, weil ihnen dieſe die Materie zu ihren thieriſchen
Verrichtungen, deren Eindruͤcke ſie zugleich ſinnlich dazu
reizen, zufuͤhren muͤſſen. §. 472.

§. 684.

Auch gehoͤren zur natuͤrlichen Subordination unter die
urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤfte die thieriſchen Be-
wegungen der Muskelfaſern, Haͤute, Muskeln und mus-
kuloͤſen Eingeweide und Gliedmaßen. §. 162. Sowohl
der Einfluß der Lebensgeiſter als des Bluts iſt zur natuͤrli-
chen thieriſchen Wirkung aller dieſer Theile nothwendig,
§. 680. und leidet beym Herzen ſelbſt keine Ausnahme, das
ſeine eignen Pulsadern hat. H. P. §. 126. Dieſe natuͤr-
liche Subordination iſt aber nicht nur eben ſo entfernet, wie
die in den Druͤſen und abſcheidenden Eingeweiden; §. 683.
ſondern auch durch coordinirte thieriſche Kraͤfte bedingt:
indem die wirkliche thieriſche Verrichtung eines jeden Mus-
kels zugleich einen aͤußern oder innern ſinnlichen Eindruck
erfodert. §. 162. 448.

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[694/0718] III Th. Natur der Thiere im Ganzen. Allein es wird hierzu noch eine coordinirte (mitwirkende) thieriſche Kraft erſodert, und die Subordination dieſer thieriſchen Verrichtung hat alſo eine Bedingung, indem ſie nur erfolget, wenn ein aͤußerer ſinnlicher Eindruck in die kleinſten Schlagadern oder ihre Endungen zugleich Statt findet. §. 207. 462. §. 683. Die natuͤrliche Subordination der thieriſchen Kraͤfte der Abſcheidungs- und Ausfuͤhrungswerkzeuge in Druͤſen, Eingeweiden, ꝛc. ſo weit naͤmlich die natuͤrlichen Abſchei- dungen thieriſche Verrichtungen ſind, §. 172. unter die urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤfte iſt ſchon etwas mehr entfernet, oder mittelbarer, denn ſie ſetzet nicht nur dieſe beyde, §. 680. ſondern auch die thieriſche Wirkung der Schlagadern, die naͤher von ihnen abhaͤngt, §. 682. zum Voraus, weil ihnen dieſe die Materie zu ihren thieriſchen Verrichtungen, deren Eindruͤcke ſie zugleich ſinnlich dazu reizen, zufuͤhren muͤſſen. §. 472. §. 684. Auch gehoͤren zur natuͤrlichen Subordination unter die urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤfte die thieriſchen Be- wegungen der Muskelfaſern, Haͤute, Muskeln und mus- kuloͤſen Eingeweide und Gliedmaßen. §. 162. Sowohl der Einfluß der Lebensgeiſter als des Bluts iſt zur natuͤrli- chen thieriſchen Wirkung aller dieſer Theile nothwendig, §. 680. und leidet beym Herzen ſelbſt keine Ausnahme, das ſeine eignen Pulsadern hat. H. P. §. 126. Dieſe natuͤr- liche Subordination iſt aber nicht nur eben ſo entfernet, wie die in den Druͤſen und abſcheidenden Eingeweiden; §. 683. ſondern auch durch coordinirte thieriſche Kraͤfte bedingt: indem die wirkliche thieriſche Verrichtung eines jeden Mus- kels zugleich einen aͤußern oder innern ſinnlichen Eindruck erfodert. §. 162. 448. §. 685.

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 694. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/718>, abgerufen am 23.11.2024.