lungskraft, §. 111. und in so fern ihre thierischen Bewe- gungen Nervenwirkungen und Seelenwirkungen zugleich sind, erfolgen sie nach den übereinstimmigen Gesetzen bey- der. 2 Th. 4 Kap. 3 Abschn. (vergl. §. 579.)
§. 609.
Unbeseelte Thiere werden ihrer Natur gemäß durch die Nervenkräfte entweder der äußern oder der innern sinnli- chen Eindrücke thierisch beweget. §. 608. 31. 32. 121. Die äußern wirken bey ihnen entweder durch unmittelbare Nervenwirkungen, §. 418. oder durch mittelbare, so daß sie in den Nervenknoten, oder Scheidepunkten der Nerven, worinn sie aufsteigen, gewendet und auf andre Zweige ge- leitet werden, die gewisse Glieder dadurch in thierische Be- wegung setzen. §. 419. 421. Dergleichen äußere sinnli- che Eindrücke veranlasset die Natur selbst den unbeseelten Thieren, um sie zu den thierischen Handlungen anzuhalten, worauf ihre Erhaltung und die Zwecke ihres Daseyns an- kommen, §. 263. etc. und hierdurch werden ihre thierischen Handlungen so zweckmäßig erreget, bestimmet und mitein- ander verknüpfet, wie es bey beseelten Thieren durch ihre natürlichen Triebe geschieht, §. 435 -- 439. obgleich kei- ne von beyden aus Erkenntniß handeln §. 266. Die na- türlichen ursprünglichen innern sinnlichen Eindrücke bey unbeseelten Thieren §. 489. 490. bringen diejenigen thie- rischen Bewegungen hervor, die entweder nicht durch äu- ßere Reize veranlasset werden können, oder die doch einer Mitwirkung andrer bedürfen, um in einer ununterbroche- nen Ordnung fortdauren zu können, weil sie nothwendig stets fortwähren müssen, wenn das Leben des Thieres er- halten werden soll. Daher bemerket man sie auch beson- ders bey den Lebensbewegungen und in den Eingeweiden, die die zur Erhaltung des Thieres nothwendigsten Verrich- tungen haben. §. 515. 525. 532. Weil diese thierische Bewegungen von solchen Reizen gewirket werden, die im Jnnersten des Nervenmarks verborgen liegen und zu wel-
chen
Q q 5
1 Kap. Die thieriſche Natur uͤberhaupt.
lungskraft, §. 111. und in ſo fern ihre thieriſchen Bewe- gungen Nervenwirkungen und Seelenwirkungen zugleich ſind, erfolgen ſie nach den uͤbereinſtimmigen Geſetzen bey- der. 2 Th. 4 Kap. 3 Abſchn. (vergl. §. 579.)
§. 609.
Unbeſeelte Thiere werden ihrer Natur gemaͤß durch die Nervenkraͤfte entweder der aͤußern oder der innern ſinnli- chen Eindruͤcke thieriſch beweget. §. 608. 31. 32. 121. Die aͤußern wirken bey ihnen entweder durch unmittelbare Nervenwirkungen, §. 418. oder durch mittelbare, ſo daß ſie in den Nervenknoten, oder Scheidepunkten der Nerven, worinn ſie aufſteigen, gewendet und auf andre Zweige ge- leitet werden, die gewiſſe Glieder dadurch in thieriſche Be- wegung ſetzen. §. 419. 421. Dergleichen aͤußere ſinnli- che Eindruͤcke veranlaſſet die Natur ſelbſt den unbeſeelten Thieren, um ſie zu den thieriſchen Handlungen anzuhalten, worauf ihre Erhaltung und die Zwecke ihres Daſeyns an- kommen, §. 263. ꝛc. und hierdurch werden ihre thieriſchen Handlungen ſo zweckmaͤßig erreget, beſtimmet und mitein- ander verknuͤpfet, wie es bey beſeelten Thieren durch ihre natuͤrlichen Triebe geſchieht, §. 435 — 439. obgleich kei- ne von beyden aus Erkenntniß handeln §. 266. Die na- tuͤrlichen urſpruͤnglichen innern ſinnlichen Eindruͤcke bey unbeſeelten Thieren §. 489. 490. bringen diejenigen thie- riſchen Bewegungen hervor, die entweder nicht durch aͤu- ßere Reize veranlaſſet werden koͤnnen, oder die doch einer Mitwirkung andrer beduͤrfen, um in einer ununterbroche- nen Ordnung fortdauren zu koͤnnen, weil ſie nothwendig ſtets fortwaͤhren muͤſſen, wenn das Leben des Thieres er- halten werden ſoll. Daher bemerket man ſie auch beſon- ders bey den Lebensbewegungen und in den Eingeweiden, die die zur Erhaltung des Thieres nothwendigſten Verrich- tungen haben. §. 515. 525. 532. Weil dieſe thieriſche Bewegungen von ſolchen Reizen gewirket werden, die im Jnnerſten des Nervenmarks verborgen liegen und zu wel-
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1 Kap. Die thieriſche Natur uͤberhaupt.
lungskraft, §. 111. und in ſo fern ihre thieriſchen Bewe-
gungen Nervenwirkungen und Seelenwirkungen zugleich
ſind, erfolgen ſie nach den uͤbereinſtimmigen Geſetzen bey-
der. 2 Th. 4 Kap. 3 Abſchn. (vergl. §. 579.)
§. 609.
Unbeſeelte Thiere werden ihrer Natur gemaͤß durch die
Nervenkraͤfte entweder der aͤußern oder der innern ſinnli-
chen Eindruͤcke thieriſch beweget. §. 608. 31. 32. 121.
Die aͤußern wirken bey ihnen entweder durch unmittelbare
Nervenwirkungen, §. 418. oder durch mittelbare, ſo daß
ſie in den Nervenknoten, oder Scheidepunkten der Nerven,
worinn ſie aufſteigen, gewendet und auf andre Zweige ge-
leitet werden, die gewiſſe Glieder dadurch in thieriſche Be-
wegung ſetzen. §. 419. 421. Dergleichen aͤußere ſinnli-
che Eindruͤcke veranlaſſet die Natur ſelbſt den unbeſeelten
Thieren, um ſie zu den thieriſchen Handlungen anzuhalten,
worauf ihre Erhaltung und die Zwecke ihres Daſeyns an-
kommen, §. 263. ꝛc. und hierdurch werden ihre thieriſchen
Handlungen ſo zweckmaͤßig erreget, beſtimmet und mitein-
ander verknuͤpfet, wie es bey beſeelten Thieren durch ihre
natuͤrlichen Triebe geſchieht, §. 435 — 439. obgleich kei-
ne von beyden aus Erkenntniß handeln §. 266. Die na-
tuͤrlichen urſpruͤnglichen innern ſinnlichen Eindruͤcke bey
unbeſeelten Thieren §. 489. 490. bringen diejenigen thie-
riſchen Bewegungen hervor, die entweder nicht durch aͤu-
ßere Reize veranlaſſet werden koͤnnen, oder die doch einer
Mitwirkung andrer beduͤrfen, um in einer ununterbroche-
nen Ordnung fortdauren zu koͤnnen, weil ſie nothwendig
ſtets fortwaͤhren muͤſſen, wenn das Leben des Thieres er-
halten werden ſoll. Daher bemerket man ſie auch beſon-
ders bey den Lebensbewegungen und in den Eingeweiden,
die die zur Erhaltung des Thieres nothwendigſten Verrich-
tungen haben. §. 515. 525. 532. Weil dieſe thieriſche
Bewegungen von ſolchen Reizen gewirket werden, die im
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 617. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/641>, abgerufen am 21.12.2024.
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