Die Vorstellungen wirken in die mechanischen Ma- schinen (§. 155.) entweder unmittelbar durchs Ge- hirn, in so fern dieses mit solchen in unmittelbarer Ver- bindung steht, oder durch die Nerven. §. 152. Da nun die innern sinnlichen Eindrücke ohne Vorstellungen im Ge- hirne auch thierische Wirkungen äußern, §. 504. so kön- nen auch dadurch diese mechanische Maschinen in thierische Bewegung gesetzet werden. Es sind aber eigentlich nur die Canäle und hauptsächlich die Blutgefäße im Gehirne, welche diese Wirkung erfahren können, §. 156 -- 159. wodurch sie vermögend sind, den Umlauf des Bluts beson- ders im Haupte, und überhaupt die Lebensbewegungen zu verändern. §. 159. Daß aber die innern sinnlichen Ein- drücke ohne Vorstellungen ins Gehirn eben dieselben Wir- kungen in den Blutgefäßen desselben äußern, läßt sich aus Erfahrungen nicht entscheidend zeigen, zumal da es un- möglich zu bestimmen ist, ob ein gewisser Reiz des Gehirns durch die Nervenfaden im Gehirne, nach der Art, wie §. 132. erkläret worden, oder unmittelbar in die Häute und Endungen der kleinen Blutgefäße des Gehirns, §. 392. und ob er in jedem von diesen beyden Fällen als ein äuße- rer sinnlicher Eindruck durch unmittelbare, §. 418. oder als solcher durch mittelbare Nervenwirkungen, §. 419. oder durch die Seelenwirkung einer äußern Empfindung, §. 132. oder vielmehr als ein ursprünglich innerer sinnli- cher Eindruck ohne Vorstellungen §. 490. wirke. Die Dunkelheit, womit diese Operationen im Gehirne von Natur umhüllet sind, entschuldiget den Mangel der Er- fahrungen. Vergl. §. 159.
§. 506.
Außer der schon §. 504. erwähnten seltnern Art, wie innere sinnliche Eindrücke ohne Vorstellungen durch die Nerven mechanische Maschinen, die sie umschlingen, besonders verschiedene Blutgefäße, eben so thierisch bewe-
gen
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2 Abſchn. insbeſondre.
§. 505.
Die Vorſtellungen wirken in die mechaniſchen Ma- ſchinen (§. 155.) entweder unmittelbar durchs Ge- hirn, in ſo fern dieſes mit ſolchen in unmittelbarer Ver- bindung ſteht, oder durch die Nerven. §. 152. Da nun die innern ſinnlichen Eindruͤcke ohne Vorſtellungen im Ge- hirne auch thieriſche Wirkungen aͤußern, §. 504. ſo koͤn- nen auch dadurch dieſe mechaniſche Maſchinen in thieriſche Bewegung geſetzet werden. Es ſind aber eigentlich nur die Canaͤle und hauptſaͤchlich die Blutgefaͤße im Gehirne, welche dieſe Wirkung erfahren koͤnnen, §. 156 — 159. wodurch ſie vermoͤgend ſind, den Umlauf des Bluts beſon- ders im Haupte, und uͤberhaupt die Lebensbewegungen zu veraͤndern. §. 159. Daß aber die innern ſinnlichen Ein- druͤcke ohne Vorſtellungen ins Gehirn eben dieſelben Wir- kungen in den Blutgefaͤßen deſſelben aͤußern, laͤßt ſich aus Erfahrungen nicht entſcheidend zeigen, zumal da es un- moͤglich zu beſtimmen iſt, ob ein gewiſſer Reiz des Gehirns durch die Nervenfaden im Gehirne, nach der Art, wie §. 132. erklaͤret worden, oder unmittelbar in die Haͤute und Endungen der kleinen Blutgefaͤße des Gehirns, §. 392. und ob er in jedem von dieſen beyden Faͤllen als ein aͤuße- rer ſinnlicher Eindruck durch unmittelbare, §. 418. oder als ſolcher durch mittelbare Nervenwirkungen, §. 419. oder durch die Seelenwirkung einer aͤußern Empfindung, §. 132. oder vielmehr als ein urſpruͤnglich innerer ſinnli- cher Eindruck ohne Vorſtellungen §. 490. wirke. Die Dunkelheit, womit dieſe Operationen im Gehirne von Natur umhuͤllet ſind, entſchuldiget den Mangel der Er- fahrungen. Vergl. §. 159.
§. 506.
Außer der ſchon §. 504. erwaͤhnten ſeltnern Art, wie innere ſinnliche Eindruͤcke ohne Vorſtellungen durch die Nerven mechaniſche Maſchinen, die ſie umſchlingen, beſonders verſchiedene Blutgefaͤße, eben ſo thieriſch bewe-
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2 Abſchn. insbeſondre.
§. 505.
Die Vorſtellungen wirken in die mechaniſchen Ma-
ſchinen (§. 155.) entweder unmittelbar durchs Ge-
hirn, in ſo fern dieſes mit ſolchen in unmittelbarer Ver-
bindung ſteht, oder durch die Nerven. §. 152. Da nun
die innern ſinnlichen Eindruͤcke ohne Vorſtellungen im Ge-
hirne auch thieriſche Wirkungen aͤußern, §. 504. ſo koͤn-
nen auch dadurch dieſe mechaniſche Maſchinen in thieriſche
Bewegung geſetzet werden. Es ſind aber eigentlich nur
die Canaͤle und hauptſaͤchlich die Blutgefaͤße im Gehirne,
welche dieſe Wirkung erfahren koͤnnen, §. 156 — 159.
wodurch ſie vermoͤgend ſind, den Umlauf des Bluts beſon-
ders im Haupte, und uͤberhaupt die Lebensbewegungen zu
veraͤndern. §. 159. Daß aber die innern ſinnlichen Ein-
druͤcke ohne Vorſtellungen ins Gehirn eben dieſelben Wir-
kungen in den Blutgefaͤßen deſſelben aͤußern, laͤßt ſich aus
Erfahrungen nicht entſcheidend zeigen, zumal da es un-
moͤglich zu beſtimmen iſt, ob ein gewiſſer Reiz des Gehirns
durch die Nervenfaden im Gehirne, nach der Art, wie §.
132. erklaͤret worden, oder unmittelbar in die Haͤute und
Endungen der kleinen Blutgefaͤße des Gehirns, §. 392.
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als ſolcher durch mittelbare Nervenwirkungen, §. 419.
oder durch die Seelenwirkung einer aͤußern Empfindung,
§. 132. oder vielmehr als ein urſpruͤnglich innerer ſinnli-
cher Eindruck ohne Vorſtellungen §. 490. wirke. Die
Dunkelheit, womit dieſe Operationen im Gehirne von
Natur umhuͤllet ſind, entſchuldiget den Mangel der Er-
fahrungen. Vergl. §. 159.
§. 506.
Außer der ſchon §. 504. erwaͤhnten ſeltnern Art, wie
innere ſinnliche Eindruͤcke ohne Vorſtellungen durch die
Nerven mechaniſche Maſchinen, die ſie umſchlingen,
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/525>, abgerufen am 21.11.2024.
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