kung des äußern sinnlichen Eindrucks. §. 418. Es sind also die Nieren unmittelbarer Nervenwirkungen von äußern sinnlichen Eindrücken fähig, und selbst ihre gewöhnliche natürliche Verrichtung ist gemeiniglich nichts anders, und kann nach Verschiedenheit der äußern sinnlichen Eindrücke, eben so, wie in den Drüsen, §. 473. und in den Endun- gen der Schlagadern, §. 462. entweder der Natur gemäß oder widernatürlich seyn, ohne daß das Gehirn und die Vorstellungskraft etwas dazu beytragen, ob sie gleich zu- weilen zugleich eine Seelenwirkung von äußern Empfin- dungen ist. §. 176. 215.
§. 478.
Die Harnblase wird durch Muskelfäserchen geöffnet, zusammengezogen, und verschlossen. §. 176. Mithin kann ihre natürliche Verschließung und Eröffnung eine un- mittelbare Nervenwirkung äußerer sinnlicher Eindrücke in sie seyn, §. 448. welche, nach Verschiedenheit, natür- lich oder widernatürlich erfolget, §. 452. ohne daß daran das Gehirn oder die Vorstellungskraft Theil nehmen müß- ten. §. 449. v. Hall. op. min. T. 1. pag. 381. u. f. Jn der That lehret die Erfahrung, daß sowohl die Unenthalt- samkeit, als die Zurückhaltung des Urins oft von solchen äußern Reizen herrühre, die gar nicht empfunden werden, obgleich die gewöhnlichen natürlichen Verrichtungen der Harnblase Seelenwirkungen, ja sogar willkührlich sind. §. 176. 454.
§. 479.
Jn der Milz, welche wenig Nerven hat, die blos ih- re großen Schlagadern mit ihren Zweigen umkleiden, §. 173. können nur solche unmittelbare Nervenwirkungen vom äußern sinnlichen Eindrucke entstehen, wie in der Leber, §. 476. und hierdurch kann, nach Verschiedenheit derselben, der Umlauf des Bluts in ihr, ohne alle Bey- hülfe des Gehirns und der Vorstellungskraft, bald natür-
lich,
2 Abſchn. insbeſondre.
kung des aͤußern ſinnlichen Eindrucks. §. 418. Es ſind alſo die Nieren unmittelbarer Nervenwirkungen von aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken faͤhig, und ſelbſt ihre gewoͤhnliche natuͤrliche Verrichtung iſt gemeiniglich nichts anders, und kann nach Verſchiedenheit der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke, eben ſo, wie in den Druͤſen, §. 473. und in den Endun- gen der Schlagadern, §. 462. entweder der Natur gemaͤß oder widernatuͤrlich ſeyn, ohne daß das Gehirn und die Vorſtellungskraft etwas dazu beytragen, ob ſie gleich zu- weilen zugleich eine Seelenwirkung von aͤußern Empfin- dungen iſt. §. 176. 215.
§. 478.
Die Harnblaſe wird durch Muskelfaͤſerchen geoͤffnet, zuſammengezogen, und verſchloſſen. §. 176. Mithin kann ihre natuͤrliche Verſchließung und Eroͤffnung eine un- mittelbare Nervenwirkung aͤußerer ſinnlicher Eindruͤcke in ſie ſeyn, §. 448. welche, nach Verſchiedenheit, natuͤr- lich oder widernatuͤrlich erfolget, §. 452. ohne daß daran das Gehirn oder die Vorſtellungskraft Theil nehmen muͤß- ten. §. 449. v. Hall. op. min. T. 1. pag. 381. u. f. Jn der That lehret die Erfahrung, daß ſowohl die Unenthalt- ſamkeit, als die Zuruͤckhaltung des Urins oft von ſolchen aͤußern Reizen herruͤhre, die gar nicht empfunden werden, obgleich die gewoͤhnlichen natuͤrlichen Verrichtungen der Harnblaſe Seelenwirkungen, ja ſogar willkuͤhrlich ſind. §. 176. 454.
§. 479.
Jn der Milz, welche wenig Nerven hat, die blos ih- re großen Schlagadern mit ihren Zweigen umkleiden, §. 173. koͤnnen nur ſolche unmittelbare Nervenwirkungen vom aͤußern ſinnlichen Eindrucke entſtehen, wie in der Leber, §. 476. und hierdurch kann, nach Verſchiedenheit derſelben, der Umlauf des Bluts in ihr, ohne alle Bey- huͤlfe des Gehirns und der Vorſtellungskraft, bald natuͤr-
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2 Abſchn. insbeſondre.
kung des aͤußern ſinnlichen Eindrucks. §. 418. Es ſind
alſo die Nieren unmittelbarer Nervenwirkungen von aͤußern
ſinnlichen Eindruͤcken faͤhig, und ſelbſt ihre gewoͤhnliche
natuͤrliche Verrichtung iſt gemeiniglich nichts anders, und
kann nach Verſchiedenheit der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke,
eben ſo, wie in den Druͤſen, §. 473. und in den Endun-
gen der Schlagadern, §. 462. entweder der Natur gemaͤß
oder widernatuͤrlich ſeyn, ohne daß das Gehirn und die
Vorſtellungskraft etwas dazu beytragen, ob ſie gleich zu-
weilen zugleich eine Seelenwirkung von aͤußern Empfin-
dungen iſt. §. 176. 215.
§. 478.
Die Harnblaſe wird durch Muskelfaͤſerchen geoͤffnet,
zuſammengezogen, und verſchloſſen. §. 176. Mithin
kann ihre natuͤrliche Verſchließung und Eroͤffnung eine un-
mittelbare Nervenwirkung aͤußerer ſinnlicher Eindruͤcke
in ſie ſeyn, §. 448. welche, nach Verſchiedenheit, natuͤr-
lich oder widernatuͤrlich erfolget, §. 452. ohne daß daran
das Gehirn oder die Vorſtellungskraft Theil nehmen muͤß-
ten. §. 449. v. Hall. op. min. T. 1. pag. 381. u. f. Jn
der That lehret die Erfahrung, daß ſowohl die Unenthalt-
ſamkeit, als die Zuruͤckhaltung des Urins oft von ſolchen
aͤußern Reizen herruͤhre, die gar nicht empfunden werden,
obgleich die gewoͤhnlichen natuͤrlichen Verrichtungen der
Harnblaſe Seelenwirkungen, ja ſogar willkuͤhrlich ſind. §.
176. 454.
§. 479.
Jn der Milz, welche wenig Nerven hat, die blos ih-
re großen Schlagadern mit ihren Zweigen umkleiden, §.
173. koͤnnen nur ſolche unmittelbare Nervenwirkungen
vom aͤußern ſinnlichen Eindrucke entſtehen, wie in der
Leber, §. 476. und hierdurch kann, nach Verſchiedenheit
derſelben, der Umlauf des Bluts in ihr, ohne alle Bey-
huͤlfe des Gehirns und der Vorſtellungskraft, bald natuͤr-
lich,
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/501>, abgerufen am 21.12.2024.
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