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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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1 Abschn. überhaupt.
den berührten Nervenzweig, oder durch die ableitenden
Nervenfaden, in thierische Bewegung setzen, das ist, auch
noch mittelbare Nervenwirkungen in den mechanischen Ma-
schinen wirken soll, §. 419. so muß entweder der Nerve
selbst auf seinem Wege von der geraden Richtung abwei-
chen, oder er muß Knoten, Scheidungspunkte oberer Zwei-
ge vom Stamme, oder Verwickelungen haben, wo der
aufsteigende äußere sinnliche Eindruck von seiner geraden
Bahn abgeleitet werden kann. §. 48. Jn diesen Punkten
reget er entweder den Nervenstamm selbst, §. 160. und
theilet etwa so den mechanischen Maschinen einige Bewe-
gung mit, §. 151. oder er wird in die Nervenzweige zu-
rückgeleitet, oder auf die ableitenden Faden übergebracht,
oder in den Knoten und Verwickelungen ganz andern Ner-
ven mitgetheilet, in welchen Fällen er dann abwärts vom
Gehirne, als ein von einem reflektirten äußern sinnlichen
Eindrucke in einen innern verwandelter innerer sinnlicher
Eindruck ohne Vorstellungen, diejenigen mechanischen Ma-
schinen thierisch bewegen kann, in die sich der Nerve oder
Zweig oder Faden vertheilet, der den innern sinnlichen Ein-
druck empfangen hat. §. 399. Wenn also ein äußerer sinn-
licher Eindruck mittelbare Nervenwirkungen in den mecha-
nischen Maschinen hervorbringen soll, so kann es auf keine
andre Weise geschehen, als daß er von seiner geraden Rich-
tung zum Gehirn hin abgeleitet, mithin in einen innern
sinnlichen Eindruck ohne Vorstellungen verwandelt wird.
§. 419. 415. N. 2.

§. 422.

Nunmehr lassen sich die Bedingungen festsetzen, unter
welchen ein äußerer sinnlicher Eindruck mittelbare Nerven-
wirkungen in den mechanischen Maschinen hervorbringen
kann.

1. Es muß sich der äußere sinnliche Eindruck bis an
denjenigen Punkt des Nerven aufwärts fortpflanzen, wo
er gewendet, und in einen innern sinnlichen Eindruck ohne

Vor-
D d 3

1 Abſchn. uͤberhaupt.
den beruͤhrten Nervenzweig, oder durch die ableitenden
Nervenfaden, in thieriſche Bewegung ſetzen, das iſt, auch
noch mittelbare Nervenwirkungen in den mechaniſchen Ma-
ſchinen wirken ſoll, §. 419. ſo muß entweder der Nerve
ſelbſt auf ſeinem Wege von der geraden Richtung abwei-
chen, oder er muß Knoten, Scheidungspunkte oberer Zwei-
ge vom Stamme, oder Verwickelungen haben, wo der
aufſteigende aͤußere ſinnliche Eindruck von ſeiner geraden
Bahn abgeleitet werden kann. §. 48. Jn dieſen Punkten
reget er entweder den Nervenſtamm ſelbſt, §. 160. und
theilet etwa ſo den mechaniſchen Maſchinen einige Bewe-
gung mit, §. 151. oder er wird in die Nervenzweige zu-
ruͤckgeleitet, oder auf die ableitenden Faden uͤbergebracht,
oder in den Knoten und Verwickelungen ganz andern Ner-
ven mitgetheilet, in welchen Faͤllen er dann abwaͤrts vom
Gehirne, als ein von einem reflektirten aͤußern ſinnlichen
Eindrucke in einen innern verwandelter innerer ſinnlicher
Eindruck ohne Vorſtellungen, diejenigen mechaniſchen Ma-
ſchinen thieriſch bewegen kann, in die ſich der Nerve oder
Zweig oder Faden vertheilet, der den innern ſinnlichen Ein-
druck empfangen hat. §. 399. Wenn alſo ein aͤußerer ſinn-
licher Eindruck mittelbare Nervenwirkungen in den mecha-
niſchen Maſchinen hervorbringen ſoll, ſo kann es auf keine
andre Weiſe geſchehen, als daß er von ſeiner geraden Rich-
tung zum Gehirn hin abgeleitet, mithin in einen innern
ſinnlichen Eindruck ohne Vorſtellungen verwandelt wird.
§. 419. 415. N. 2.

§. 422.

Nunmehr laſſen ſich die Bedingungen feſtſetzen, unter
welchen ein aͤußerer ſinnlicher Eindruck mittelbare Nerven-
wirkungen in den mechaniſchen Maſchinen hervorbringen
kann.

1. Es muß ſich der aͤußere ſinnliche Eindruck bis an
denjenigen Punkt des Nerven aufwaͤrts fortpflanzen, wo
er gewendet, und in einen innern ſinnlichen Eindruck ohne

Vor-
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[421/0445] 1 Abſchn. uͤberhaupt. den beruͤhrten Nervenzweig, oder durch die ableitenden Nervenfaden, in thieriſche Bewegung ſetzen, das iſt, auch noch mittelbare Nervenwirkungen in den mechaniſchen Ma- ſchinen wirken ſoll, §. 419. ſo muß entweder der Nerve ſelbſt auf ſeinem Wege von der geraden Richtung abwei- chen, oder er muß Knoten, Scheidungspunkte oberer Zwei- ge vom Stamme, oder Verwickelungen haben, wo der aufſteigende aͤußere ſinnliche Eindruck von ſeiner geraden Bahn abgeleitet werden kann. §. 48. Jn dieſen Punkten reget er entweder den Nervenſtamm ſelbſt, §. 160. und theilet etwa ſo den mechaniſchen Maſchinen einige Bewe- gung mit, §. 151. oder er wird in die Nervenzweige zu- ruͤckgeleitet, oder auf die ableitenden Faden uͤbergebracht, oder in den Knoten und Verwickelungen ganz andern Ner- ven mitgetheilet, in welchen Faͤllen er dann abwaͤrts vom Gehirne, als ein von einem reflektirten aͤußern ſinnlichen Eindrucke in einen innern verwandelter innerer ſinnlicher Eindruck ohne Vorſtellungen, diejenigen mechaniſchen Ma- ſchinen thieriſch bewegen kann, in die ſich der Nerve oder Zweig oder Faden vertheilet, der den innern ſinnlichen Ein- druck empfangen hat. §. 399. Wenn alſo ein aͤußerer ſinn- licher Eindruck mittelbare Nervenwirkungen in den mecha- niſchen Maſchinen hervorbringen ſoll, ſo kann es auf keine andre Weiſe geſchehen, als daß er von ſeiner geraden Rich- tung zum Gehirn hin abgeleitet, mithin in einen innern ſinnlichen Eindruck ohne Vorſtellungen verwandelt wird. §. 419. 415. N. 2. §. 422. Nunmehr laſſen ſich die Bedingungen feſtſetzen, unter welchen ein aͤußerer ſinnlicher Eindruck mittelbare Nerven- wirkungen in den mechaniſchen Maſchinen hervorbringen kann. 1. Es muß ſich der aͤußere ſinnliche Eindruck bis an denjenigen Punkt des Nerven aufwaͤrts fortpflanzen, wo er gewendet, und in einen innern ſinnlichen Eindruck ohne Vor- D d 3

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/445>, abgerufen am 21.11.2024.