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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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des Willens.
die sie eigenmächtig hervorbringen kann, und die einen
Einfluß in die zur willkührlichen Bewegung bestimmten
Muskeln haben, entstehen und befriediget werden, §.
335. so erfolget in den Muskeln das Bestreben zu frey-
williger Bewegung und die Befriedigung desselben. §.
110. Man kann also den Grund, warum die freywil-
ligen Bewegungen so und nicht anders auf einander fol-
gen, nur in der beliebigen und eigenmächtigen Hervor-
bringung der vernünftigen Begierden oder Verabscheuun-
gen suchen, und es sind dazu keine äußerlichen Veran-
lassungen, wie bey den Seelenwirkungen der sinnlichen
Vorstellungen und Begierden vonnöthen, außer in so fern
der Wille von der Sinnlichkeit abhängt. §. 109. 339.

§. 342.

Die freywilligen Bewegungen werden durch einen be-
sondern sinnlichen Eindruck einer vernünftigen Begierde
oder Verabscheuung ins Gehirn hervorgebracht, welcher
den Ursprung des Nerven reizet, dessen Muskel sie wir-
ket, und der sich in demselben abwärts vom Gehirne
fortpflanzet. §. 340. 164. N. 1. Alles also, was die-
sen sinnlichen Eindruck vom Willen im Ursprunge des
Nerven hindert, oder dessen Fortgang im Nerven bis
zum Muskel unterbricht, oder von ihm ableitet, §. 164.
N. 3. 4. oder was den Muskel zu seiner natürlichen Ver-
richtung ungeschickt machet, muß auch die freywillige
Bewegung, ungeachtet des Willens der Seele, hindern.
§. 165. N. 6. Hingegen würde auch ein sinnlicher
Eindruck in den Ursprung, oder in einen Stamm der
Bewegungsnerven der Muskeln, der nicht vom Willen
herrührete, wenn er bis zum Muskel gehörig fortgepflan-
zet, und dieser in seiner natürlichen Verrichtung nicht ge-
hindert würde, ohne, ja wider den Willen der Seele, eine
Bewegung hervorbringen, die sonst eine freywillige seyn
könnte. §. 162. Man schließt also falsch: Eine Bewe-

gung

des Willens.
die ſie eigenmaͤchtig hervorbringen kann, und die einen
Einfluß in die zur willkuͤhrlichen Bewegung beſtimmten
Muskeln haben, entſtehen und befriediget werden, §.
335. ſo erfolget in den Muskeln das Beſtreben zu frey-
williger Bewegung und die Befriedigung deſſelben. §.
110. Man kann alſo den Grund, warum die freywil-
ligen Bewegungen ſo und nicht anders auf einander fol-
gen, nur in der beliebigen und eigenmaͤchtigen Hervor-
bringung der vernuͤnftigen Begierden oder Verabſcheuun-
gen ſuchen, und es ſind dazu keine aͤußerlichen Veran-
laſſungen, wie bey den Seelenwirkungen der ſinnlichen
Vorſtellungen und Begierden vonnoͤthen, außer in ſo fern
der Wille von der Sinnlichkeit abhaͤngt. §. 109. 339.

§. 342.

Die freywilligen Bewegungen werden durch einen be-
ſondern ſinnlichen Eindruck einer vernuͤnftigen Begierde
oder Verabſcheuung ins Gehirn hervorgebracht, welcher
den Urſprung des Nerven reizet, deſſen Muskel ſie wir-
ket, und der ſich in demſelben abwaͤrts vom Gehirne
fortpflanzet. §. 340. 164. N. 1. Alles alſo, was die-
ſen ſinnlichen Eindruck vom Willen im Urſprunge des
Nerven hindert, oder deſſen Fortgang im Nerven bis
zum Muskel unterbricht, oder von ihm ableitet, §. 164.
N. 3. 4. oder was den Muskel zu ſeiner natuͤrlichen Ver-
richtung ungeſchickt machet, muß auch die freywillige
Bewegung, ungeachtet des Willens der Seele, hindern.
§. 165. N. 6. Hingegen wuͤrde auch ein ſinnlicher
Eindruck in den Urſprung, oder in einen Stamm der
Bewegungsnerven der Muskeln, der nicht vom Willen
herruͤhrete, wenn er bis zum Muskel gehoͤrig fortgepflan-
zet, und dieſer in ſeiner natuͤrlichen Verrichtung nicht ge-
hindert wuͤrde, ohne, ja wider den Willen der Seele, eine
Bewegung hervorbringen, die ſonſt eine freywillige ſeyn
koͤnnte. §. 162. Man ſchließt alſo falſch: Eine Bewe-

gung
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[333/0357] des Willens. die ſie eigenmaͤchtig hervorbringen kann, und die einen Einfluß in die zur willkuͤhrlichen Bewegung beſtimmten Muskeln haben, entſtehen und befriediget werden, §. 335. ſo erfolget in den Muskeln das Beſtreben zu frey- williger Bewegung und die Befriedigung deſſelben. §. 110. Man kann alſo den Grund, warum die freywil- ligen Bewegungen ſo und nicht anders auf einander fol- gen, nur in der beliebigen und eigenmaͤchtigen Hervor- bringung der vernuͤnftigen Begierden oder Verabſcheuun- gen ſuchen, und es ſind dazu keine aͤußerlichen Veran- laſſungen, wie bey den Seelenwirkungen der ſinnlichen Vorſtellungen und Begierden vonnoͤthen, außer in ſo fern der Wille von der Sinnlichkeit abhaͤngt. §. 109. 339. §. 342. Die freywilligen Bewegungen werden durch einen be- ſondern ſinnlichen Eindruck einer vernuͤnftigen Begierde oder Verabſcheuung ins Gehirn hervorgebracht, welcher den Urſprung des Nerven reizet, deſſen Muskel ſie wir- ket, und der ſich in demſelben abwaͤrts vom Gehirne fortpflanzet. §. 340. 164. N. 1. Alles alſo, was die- ſen ſinnlichen Eindruck vom Willen im Urſprunge des Nerven hindert, oder deſſen Fortgang im Nerven bis zum Muskel unterbricht, oder von ihm ableitet, §. 164. N. 3. 4. oder was den Muskel zu ſeiner natuͤrlichen Ver- richtung ungeſchickt machet, muß auch die freywillige Bewegung, ungeachtet des Willens der Seele, hindern. §. 165. N. 6. Hingegen wuͤrde auch ein ſinnlicher Eindruck in den Urſprung, oder in einen Stamm der Bewegungsnerven der Muskeln, der nicht vom Willen herruͤhrete, wenn er bis zum Muskel gehoͤrig fortgepflan- zet, und dieſer in ſeiner natuͤrlichen Verrichtung nicht ge- hindert wuͤrde, ohne, ja wider den Willen der Seele, eine Bewegung hervorbringen, die ſonſt eine freywillige ſeyn koͤnnte. §. 162. Man ſchließt alſo falſch: Eine Bewe- gung

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/357>, abgerufen am 21.11.2024.