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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan.
in Streit setzen, §. 337. und seine Befriedigungen zum
Theil von ihr annehmen müßte. §. 338. Wir han-
deln demnach nie durch reinen Willen, das Fleisch hat
jederzeit Antheil an unsern Bestrebungen, Entschließun-
gen, Tugenden, indem es uns dieselben entweder an-
genehmer, oder beschwerlicher machet. §. 337.

§. 340.

Die mechanischen Maschinen, welche der Wille un-
mittelbar in Bewegung zu setzen pfleget, sind die Mus-
keln, welche zur willkührlichen Bewegung der Gliedma-
ßen bestimmet sind. Dieß ist ein allgemeiner Erfah-
rungssatz, welcher, wie es scheint, nie eine Ausnahme
leidet. Es müssen also die verständigen Begierden und
Verabscheuungen der Seele im Gehirne, welche frey-
willige Bewegungen hervorbringen, §. 335. solche Be-
strebungen der thierischen Seelenkräfte des Gehirns ver-
anlassen, welche die Ursprünge der Nerven mit reizen,
durch welche diese Muskeln beweget werden. §. 164.
N. 1. So wie nun diese hierdurch zu den Verrichtun-
gen, deren sie fähig sind, angetrieben werden, §. 161.
so werden dadurch die Glieder, welche sie willkührlich
zu bewegen geschickt sind, zu diesen Bewegungen ge-
reizet, §. 161. und da die Seele oft im Stande ist,
diese Begierden und Verabscheuungen eigenmächtig zu
befriedigen, §. 336. so erfolgen in solchem Falle die
freywilligen Bewegungen der Glieder, als Seelenwir-
kungen des Willens, vollständig, so bald die Seele will,
oder nicht, sobald sie nicht will. §. 165. N. 5.

§. 341.

Das Gesetz der freywilligen Bewegungen ist dieses:
Wie die verständigen Begierden und Verabscheuungen
der Seele, deren Gegenstände solche Vorstellungen sind,

die

I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan.
in Streit ſetzen, §. 337. und ſeine Befriedigungen zum
Theil von ihr annehmen muͤßte. §. 338. Wir han-
deln demnach nie durch reinen Willen, das Fleiſch hat
jederzeit Antheil an unſern Beſtrebungen, Entſchließun-
gen, Tugenden, indem es uns dieſelben entweder an-
genehmer, oder beſchwerlicher machet. §. 337.

§. 340.

Die mechaniſchen Maſchinen, welche der Wille un-
mittelbar in Bewegung zu ſetzen pfleget, ſind die Mus-
keln, welche zur willkuͤhrlichen Bewegung der Gliedma-
ßen beſtimmet ſind. Dieß iſt ein allgemeiner Erfah-
rungsſatz, welcher, wie es ſcheint, nie eine Ausnahme
leidet. Es muͤſſen alſo die verſtaͤndigen Begierden und
Verabſcheuungen der Seele im Gehirne, welche frey-
willige Bewegungen hervorbringen, §. 335. ſolche Be-
ſtrebungen der thieriſchen Seelenkraͤfte des Gehirns ver-
anlaſſen, welche die Urſpruͤnge der Nerven mit reizen,
durch welche dieſe Muskeln beweget werden. §. 164.
N. 1. So wie nun dieſe hierdurch zu den Verrichtun-
gen, deren ſie faͤhig ſind, angetrieben werden, §. 161.
ſo werden dadurch die Glieder, welche ſie willkuͤhrlich
zu bewegen geſchickt ſind, zu dieſen Bewegungen ge-
reizet, §. 161. und da die Seele oft im Stande iſt,
dieſe Begierden und Verabſcheuungen eigenmaͤchtig zu
befriedigen, §. 336. ſo erfolgen in ſolchem Falle die
freywilligen Bewegungen der Glieder, als Seelenwir-
kungen des Willens, vollſtaͤndig, ſo bald die Seele will,
oder nicht, ſobald ſie nicht will. §. 165. N. 5.

§. 341.

Das Geſetz der freywilligen Bewegungen iſt dieſes:
Wie die verſtaͤndigen Begierden und Verabſcheuungen
der Seele, deren Gegenſtaͤnde ſolche Vorſtellungen ſind,

die
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[332/0356] I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan. in Streit ſetzen, §. 337. und ſeine Befriedigungen zum Theil von ihr annehmen muͤßte. §. 338. Wir han- deln demnach nie durch reinen Willen, das Fleiſch hat jederzeit Antheil an unſern Beſtrebungen, Entſchließun- gen, Tugenden, indem es uns dieſelben entweder an- genehmer, oder beſchwerlicher machet. §. 337. §. 340. Die mechaniſchen Maſchinen, welche der Wille un- mittelbar in Bewegung zu ſetzen pfleget, ſind die Mus- keln, welche zur willkuͤhrlichen Bewegung der Gliedma- ßen beſtimmet ſind. Dieß iſt ein allgemeiner Erfah- rungsſatz, welcher, wie es ſcheint, nie eine Ausnahme leidet. Es muͤſſen alſo die verſtaͤndigen Begierden und Verabſcheuungen der Seele im Gehirne, welche frey- willige Bewegungen hervorbringen, §. 335. ſolche Be- ſtrebungen der thieriſchen Seelenkraͤfte des Gehirns ver- anlaſſen, welche die Urſpruͤnge der Nerven mit reizen, durch welche dieſe Muskeln beweget werden. §. 164. N. 1. So wie nun dieſe hierdurch zu den Verrichtun- gen, deren ſie faͤhig ſind, angetrieben werden, §. 161. ſo werden dadurch die Glieder, welche ſie willkuͤhrlich zu bewegen geſchickt ſind, zu dieſen Bewegungen ge- reizet, §. 161. und da die Seele oft im Stande iſt, dieſe Begierden und Verabſcheuungen eigenmaͤchtig zu befriedigen, §. 336. ſo erfolgen in ſolchem Falle die freywilligen Bewegungen der Glieder, als Seelenwir- kungen des Willens, vollſtaͤndig, ſo bald die Seele will, oder nicht, ſobald ſie nicht will. §. 165. N. 5. §. 341. Das Geſetz der freywilligen Bewegungen iſt dieſes: Wie die verſtaͤndigen Begierden und Verabſcheuungen der Seele, deren Gegenſtaͤnde ſolche Vorſtellungen ſind, die

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/356>, abgerufen am 21.11.2024.