und blos eine Wirkung der Zähigkeit ist, ferner die Wär- me, die Electricität, u. s. f.
§. 4.
Der Jnbegriff der Kräfte, die ein physischer Körper besitzt, in so fern er eine Maschine ist, heißt seine mecha- nische Natur, und beruht auf der physischen Natur sei- ner Theile, und auf der Art der Zusammensetzung dersel- ben, wodurch er zur Maschine wird. (Strucktur)
§. 5.
Nach der mechanischen Natur eines thierischen und menschlichen Körpers kommen ihm, in so fern er kein be- lebtes Thier, sondern nur eine mechanische Maschine ist, die mechanischen Kräfte der Maschinen zu, und in so fern kann man von den Maschinen eines solchen Körpers, nach den Gesetzen der Mechanik, mechanisch philosophiren. Zu diesen mechanischen Kräften gehören unter andern die Kräfte des Hebels, der hydraulischen Maschinen, der Druckwerke etc.
Die mechanischen Maschinen werden übrigens einge- theilt, in künstliche, oder natürliche, (organische.) Die letztern unterscheiden sich von den erstern hauptsächlich durch eine so sehr zusammengesetzte Strucktur, daß die gan- ze Maschine bis in ihre kleinsten Theile, wiederum aus Maschinen besteht, die, durch ihre Vereinigung, der gan- zen Maschine auch eben so sehr zusammengesetzte Kräfte ge- ben; dahingegen in den künstlichen schon die gröbern Thei- le entweder nicht mehr mechanische Maschinen, sondern blos physicalische Körper sind, oder doch der ganzen Ma- schine keine andern mechanischen Kräfte mittheilen, als die sie auch besitzen könnte, wenn diese ihre Theile keine mecha- nische Maschinen wären. Die Natur der natürlichen Ma- schinen, als solcher, heißt ihre organische Natur, und die Fortdauer der organischen Natur das (organi-
sche)
Phyſiol. der eigentl. thier. Natur.
und blos eine Wirkung der Zaͤhigkeit iſt, ferner die Waͤr- me, die Electricitaͤt, u. ſ. f.
§. 4.
Der Jnbegriff der Kraͤfte, die ein phyſiſcher Koͤrper beſitzt, in ſo fern er eine Maſchine iſt, heißt ſeine mecha- niſche Natur, und beruht auf der phyſiſchen Natur ſei- ner Theile, und auf der Art der Zuſammenſetzung derſel- ben, wodurch er zur Maſchine wird. (Strucktur)
§. 5.
Nach der mechaniſchen Natur eines thieriſchen und menſchlichen Koͤrpers kommen ihm, in ſo fern er kein be- lebtes Thier, ſondern nur eine mechaniſche Maſchine iſt, die mechaniſchen Kraͤfte der Maſchinen zu, und in ſo fern kann man von den Maſchinen eines ſolchen Koͤrpers, nach den Geſetzen der Mechanik, mechaniſch philoſophiren. Zu dieſen mechaniſchen Kraͤften gehoͤren unter andern die Kraͤfte des Hebels, der hydrauliſchen Maſchinen, der Druckwerke ꝛc.
Die mechaniſchen Maſchinen werden uͤbrigens einge- theilt, in kuͤnſtliche, oder natuͤrliche, (organiſche.) Die letztern unterſcheiden ſich von den erſtern hauptſaͤchlich durch eine ſo ſehr zuſammengeſetzte Strucktur, daß die gan- ze Maſchine bis in ihre kleinſten Theile, wiederum aus Maſchinen beſteht, die, durch ihre Vereinigung, der gan- zen Maſchine auch eben ſo ſehr zuſammengeſetzte Kraͤfte ge- ben; dahingegen in den kuͤnſtlichen ſchon die groͤbern Thei- le entweder nicht mehr mechaniſche Maſchinen, ſondern blos phyſicaliſche Koͤrper ſind, oder doch der ganzen Ma- ſchine keine andern mechaniſchen Kraͤfte mittheilen, als die ſie auch beſitzen koͤnnte, wenn dieſe ihre Theile keine mecha- niſche Maſchinen waͤren. Die Natur der natuͤrlichen Ma- ſchinen, als ſolcher, heißt ihre organiſche Natur, und die Fortdauer der organiſchen Natur das (organi-
ſche)
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0028"n="4"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Phyſiol. der eigentl. thier. Natur.</hi></fw><lb/>
und blos eine Wirkung der Zaͤhigkeit iſt, ferner die Waͤr-<lb/>
me, die Electricitaͤt, u. ſ. f.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 4.</head><lb/><p>Der Jnbegriff der Kraͤfte, die ein phyſiſcher Koͤrper<lb/>
beſitzt, in ſo fern er eine Maſchine iſt, heißt ſeine <hirendition="#fr">mecha-<lb/>
niſche Natur,</hi> und beruht auf der phyſiſchen Natur ſei-<lb/>
ner Theile, und auf der Art der Zuſammenſetzung derſel-<lb/>
ben, wodurch er zur Maſchine wird. (<hirendition="#fr">Strucktur</hi>)</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 5.</head><lb/><p>Nach der mechaniſchen Natur eines thieriſchen und<lb/>
menſchlichen Koͤrpers kommen ihm, in ſo fern er kein be-<lb/>
lebtes Thier, ſondern nur eine mechaniſche Maſchine iſt,<lb/>
die mechaniſchen Kraͤfte der Maſchinen zu, und in ſo fern<lb/>
kann man von den Maſchinen eines ſolchen Koͤrpers, nach<lb/>
den Geſetzen der Mechanik, <hirendition="#fr">mechaniſch philoſophiren.</hi><lb/>
Zu dieſen mechaniſchen Kraͤften gehoͤren unter andern die<lb/>
Kraͤfte des Hebels, der hydrauliſchen Maſchinen, der<lb/>
Druckwerke ꝛc.</p><lb/><p>Die mechaniſchen Maſchinen werden uͤbrigens einge-<lb/>
theilt, in <hirendition="#fr">kuͤnſtliche, oder natuͤrliche, (organiſche.)</hi><lb/>
Die letztern unterſcheiden ſich von den erſtern hauptſaͤchlich<lb/>
durch eine ſo ſehr zuſammengeſetzte Strucktur, daß die gan-<lb/>
ze Maſchine bis in ihre kleinſten Theile, wiederum aus<lb/>
Maſchinen beſteht, die, durch ihre Vereinigung, der gan-<lb/>
zen Maſchine auch eben ſo ſehr zuſammengeſetzte Kraͤfte ge-<lb/>
ben; dahingegen in den kuͤnſtlichen ſchon die groͤbern Thei-<lb/>
le entweder nicht mehr mechaniſche Maſchinen, ſondern<lb/>
blos phyſicaliſche Koͤrper ſind, oder doch der ganzen Ma-<lb/>ſchine keine andern mechaniſchen Kraͤfte mittheilen, als die<lb/>ſie auch beſitzen koͤnnte, wenn dieſe ihre Theile keine mecha-<lb/>
niſche Maſchinen waͤren. Die Natur der natuͤrlichen Ma-<lb/>ſchinen, als ſolcher, heißt ihre <hirendition="#fr">organiſche Natur,</hi> und<lb/>
die Fortdauer der organiſchen Natur <hirendition="#fr">das (organi-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">ſche)</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[4/0028]
Phyſiol. der eigentl. thier. Natur.
und blos eine Wirkung der Zaͤhigkeit iſt, ferner die Waͤr-
me, die Electricitaͤt, u. ſ. f.
§. 4.
Der Jnbegriff der Kraͤfte, die ein phyſiſcher Koͤrper
beſitzt, in ſo fern er eine Maſchine iſt, heißt ſeine mecha-
niſche Natur, und beruht auf der phyſiſchen Natur ſei-
ner Theile, und auf der Art der Zuſammenſetzung derſel-
ben, wodurch er zur Maſchine wird. (Strucktur)
§. 5.
Nach der mechaniſchen Natur eines thieriſchen und
menſchlichen Koͤrpers kommen ihm, in ſo fern er kein be-
lebtes Thier, ſondern nur eine mechaniſche Maſchine iſt,
die mechaniſchen Kraͤfte der Maſchinen zu, und in ſo fern
kann man von den Maſchinen eines ſolchen Koͤrpers, nach
den Geſetzen der Mechanik, mechaniſch philoſophiren.
Zu dieſen mechaniſchen Kraͤften gehoͤren unter andern die
Kraͤfte des Hebels, der hydrauliſchen Maſchinen, der
Druckwerke ꝛc.
Die mechaniſchen Maſchinen werden uͤbrigens einge-
theilt, in kuͤnſtliche, oder natuͤrliche, (organiſche.)
Die letztern unterſcheiden ſich von den erſtern hauptſaͤchlich
durch eine ſo ſehr zuſammengeſetzte Strucktur, daß die gan-
ze Maſchine bis in ihre kleinſten Theile, wiederum aus
Maſchinen beſteht, die, durch ihre Vereinigung, der gan-
zen Maſchine auch eben ſo ſehr zuſammengeſetzte Kraͤfte ge-
ben; dahingegen in den kuͤnſtlichen ſchon die groͤbern Thei-
le entweder nicht mehr mechaniſche Maſchinen, ſondern
blos phyſicaliſche Koͤrper ſind, oder doch der ganzen Ma-
ſchine keine andern mechaniſchen Kraͤfte mittheilen, als die
ſie auch beſitzen koͤnnte, wenn dieſe ihre Theile keine mecha-
niſche Maſchinen waͤren. Die Natur der natuͤrlichen Ma-
ſchinen, als ſolcher, heißt ihre organiſche Natur, und
die Fortdauer der organiſchen Natur das (organi-
ſche)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/28>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.