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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan.
ven zurück, der empfunden hat. §. 188. Hieraus würde
wider die Erfahrung folgen, daß alle mechanische Maschi-
nen, in die sich ein Zweig von demselben Nerven verliert,
von jeder äußern Empfindung desselben insgesammt in Wir-
kung gesetzet werden müßten, wenn man nicht annehmen
will, entweder daß der sinnliche Eindruck, den eine äußere
Empfindung im Orte ihres Nerven im Gehirne machet,
nur gewisse Faden desselben betreffen könne, die nur mit ei-
nem oder einigen Zweigen desselben in gewisse mechanische
Maschinen abgehen, wogegen in andre Zweige desselben
Nerven derselbe Faden nicht mit abgeht, § 188. oder daß,
nach §. 136. u. f. gewisse natürliche Hindernisse den sinn-
lichen Eindruck ins Gehirn nicht abwärts fortpflanzen, §.
136. N. 3. oder ihn auf seinem Wege im Nerven von
manchen mechanischen Maschinen abhalten, oder ableiten,
§. 137. 138. und ihn nur in gewisse dazu bestimmte zu-
lassen, wie solches §. 136 -- 139. umständlich erkläret
worden ist. (Vergl. §. 165. N. 6.) Hierbey verdienet be-
sonders das in Erwägung gezogen zu werden, was der
Schlaf, §. 49. 136. N. 3. und die Gewohnheit, §. 51.
139. wie auch die Nervenknoten, §. 48. 137. dazu thun
können. Es ist wahrscheinlich, daß in der Natur alle die-
se Arten natürlicher Hindernisse wirklich Statt finden.

§. 202.

Die mechanischen Maschinen können keine Seelenwir-
kungen, obgleich vielleicht Nervenwirkungen, §. 183 her-
vorbringen, wenn das ganze Gehirn, oder der Ursprung
ihres Nerven im Gehirne, (oder diejenigen Faden im Ur-
sprunge dieses Nerven, die den äußern sinnlichen Eindruck
der Empfindung im Gehirne empfangen und fortpflanzen
müssen. §. 126.) zusammengedrücket, oder sonst in ihrer
natürlichen Verrichtung gehindert werden, oder wenn die-
ses dem Nervenstamme, einem seiner Zweige, (oder dem
besondern Faden, der den im Gehirne empfange[n]en sinnli-
chen Eindruck ihnen zuführet,) zwischen ihnen und dem

Gehirne

I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan.
ven zuruͤck, der empfunden hat. §. 188. Hieraus wuͤrde
wider die Erfahrung folgen, daß alle mechaniſche Maſchi-
nen, in die ſich ein Zweig von demſelben Nerven verliert,
von jeder aͤußern Empfindung deſſelben insgeſammt in Wir-
kung geſetzet werden muͤßten, wenn man nicht annehmen
will, entweder daß der ſinnliche Eindruck, den eine aͤußere
Empfindung im Orte ihres Nerven im Gehirne machet,
nur gewiſſe Faden deſſelben betreffen koͤnne, die nur mit ei-
nem oder einigen Zweigen deſſelben in gewiſſe mechaniſche
Maſchinen abgehen, wogegen in andre Zweige deſſelben
Nerven derſelbe Faden nicht mit abgeht, § 188. oder daß,
nach §. 136. u. f. gewiſſe natuͤrliche Hinderniſſe den ſinn-
lichen Eindruck ins Gehirn nicht abwaͤrts fortpflanzen, §.
136. N. 3. oder ihn auf ſeinem Wege im Nerven von
manchen mechaniſchen Maſchinen abhalten, oder ableiten,
§. 137. 138. und ihn nur in gewiſſe dazu beſtimmte zu-
laſſen, wie ſolches §. 136 — 139. umſtaͤndlich erklaͤret
worden iſt. (Vergl. §. 165. N. 6.) Hierbey verdienet be-
ſonders das in Erwaͤgung gezogen zu werden, was der
Schlaf, §. 49. 136. N. 3. und die Gewohnheit, §. 51.
139. wie auch die Nervenknoten, §. 48. 137. dazu thun
koͤnnen. Es iſt wahrſcheinlich, daß in der Natur alle die-
ſe Arten natuͤrlicher Hinderniſſe wirklich Statt finden.

§. 202.

Die mechaniſchen Maſchinen koͤnnen keine Seelenwir-
kungen, obgleich vielleicht Nervenwirkungen, §. 183 her-
vorbringen, wenn das ganze Gehirn, oder der Urſprung
ihres Nerven im Gehirne, (oder diejenigen Faden im Ur-
ſprunge dieſes Nerven, die den aͤußern ſinnlichen Eindruck
der Empfindung im Gehirne empfangen und fortpflanzen
muͤſſen. §. 126.) zuſammengedruͤcket, oder ſonſt in ihrer
natuͤrlichen Verrichtung gehindert werden, oder wenn die-
ſes dem Nervenſtamme, einem ſeiner Zweige, (oder dem
beſondern Faden, der den im Gehirne empfange[n]en ſinnli-
chen Eindruck ihnen zufuͤhret,) zwiſchen ihnen und dem

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[190/0214] I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan. ven zuruͤck, der empfunden hat. §. 188. Hieraus wuͤrde wider die Erfahrung folgen, daß alle mechaniſche Maſchi- nen, in die ſich ein Zweig von demſelben Nerven verliert, von jeder aͤußern Empfindung deſſelben insgeſammt in Wir- kung geſetzet werden muͤßten, wenn man nicht annehmen will, entweder daß der ſinnliche Eindruck, den eine aͤußere Empfindung im Orte ihres Nerven im Gehirne machet, nur gewiſſe Faden deſſelben betreffen koͤnne, die nur mit ei- nem oder einigen Zweigen deſſelben in gewiſſe mechaniſche Maſchinen abgehen, wogegen in andre Zweige deſſelben Nerven derſelbe Faden nicht mit abgeht, § 188. oder daß, nach §. 136. u. f. gewiſſe natuͤrliche Hinderniſſe den ſinn- lichen Eindruck ins Gehirn nicht abwaͤrts fortpflanzen, §. 136. N. 3. oder ihn auf ſeinem Wege im Nerven von manchen mechaniſchen Maſchinen abhalten, oder ableiten, §. 137. 138. und ihn nur in gewiſſe dazu beſtimmte zu- laſſen, wie ſolches §. 136 — 139. umſtaͤndlich erklaͤret worden iſt. (Vergl. §. 165. N. 6.) Hierbey verdienet be- ſonders das in Erwaͤgung gezogen zu werden, was der Schlaf, §. 49. 136. N. 3. und die Gewohnheit, §. 51. 139. wie auch die Nervenknoten, §. 48. 137. dazu thun koͤnnen. Es iſt wahrſcheinlich, daß in der Natur alle die- ſe Arten natuͤrlicher Hinderniſſe wirklich Statt finden. §. 202. Die mechaniſchen Maſchinen koͤnnen keine Seelenwir- kungen, obgleich vielleicht Nervenwirkungen, §. 183 her- vorbringen, wenn das ganze Gehirn, oder der Urſprung ihres Nerven im Gehirne, (oder diejenigen Faden im Ur- ſprunge dieſes Nerven, die den aͤußern ſinnlichen Eindruck der Empfindung im Gehirne empfangen und fortpflanzen muͤſſen. §. 126.) zuſammengedruͤcket, oder ſonſt in ihrer natuͤrlichen Verrichtung gehindert werden, oder wenn die- ſes dem Nervenſtamme, einem ſeiner Zweige, (oder dem beſondern Faden, der den im Gehirne empfangenen ſinnli- chen Eindruck ihnen zufuͤhret,) zwiſchen ihnen und dem Gehirne

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/214>, abgerufen am 21.12.2024.