sie sich nicht außerhalb dem Gehirne erstrecken, unmittelba- re Wirkungen seiner eigenthümlichen thierischen Seelen- kraft sind. §. 114. Nun ist aber die eigenthümliche thie- rische Seelenkraft des Gehirns keine andre als die: mate- rielle Jdeen für Vorstellungen der Seele hervorzubringen. §. 25. 6. Also sind die unmittelbaren Wirkungen der materiellen Jdeen, die im Gehirne bleiben, und sich weder in Nerven, noch in mechanische Maschinen erstrecken, nichts anders, als andre materielle Jdeen, welche andre Vor- stellungen in der Seele veranlassen, mithin sich auch in an- dern Punkten des Gehirns, als die erstern, entwickeln können, wie solches von den verschiedenen äußern Empfin- dungen gewiß ist. §. 43.
§. 119.
Die ursprünglichen materiellen Jdeen im Gehirne, die durch äußere sinnliche Eindrücke in die Nerven §. 31. 32. oder durch eigenmächtige Vorstellungen der Seele hervor- gebracht werden §. 27. erzeugen also, als thierische See- lenkräfte §. 114. im Gehirne an und für sich selbst mate- rielle Jdeen einer zwoten Art, welche zu denjenigen Vorstellungen der Seele erfodert werden, die entweder un- mittelbar aus ihren äußern Empfindungen, oder aus ih- ren eigenmächtigen ursprünglichen Vorstellungen entstehen. §. 118. das ist: So, wie die Vorstellungen der Seele aus den Ursprünglichen herstammen und folgen, so entste- hen und erfolgen durch die eigenthümliche thierische Seelen- kraft des Gehirns, vermittelst der im Gehirne selbst blei- benden Wirkungen der ursprünglichen materiellen Jdeen, alle zu den Vorstellungen gehörige materielle Jdeen der andern Art aus einander: wodurch das, was §. 112. ge- lehret worden, erwiesen ist. Nach diesem Gesetze richten sich die unmittelbaren Wirkungen der materiellen Jdeen, die sich weder in Nerven noch in mechanische Maschinen erstrecken §. 117. N. 1. Uebrigens wissen wir von allen diesen im Jnnern des Gehirns allein bleibenden Wirkun-
gen
I Th. Thier. Seelenkr. 2 Kap. An ſich betr.
ſie ſich nicht außerhalb dem Gehirne erſtrecken, unmittelba- re Wirkungen ſeiner eigenthuͤmlichen thieriſchen Seelen- kraft ſind. §. 114. Nun iſt aber die eigenthuͤmliche thie- riſche Seelenkraft des Gehirns keine andre als die: mate- rielle Jdeen fuͤr Vorſtellungen der Seele hervorzubringen. §. 25. 6. Alſo ſind die unmittelbaren Wirkungen der materiellen Jdeen, die im Gehirne bleiben, und ſich weder in Nerven, noch in mechaniſche Maſchinen erſtrecken, nichts anders, als andre materielle Jdeen, welche andre Vor- ſtellungen in der Seele veranlaſſen, mithin ſich auch in an- dern Punkten des Gehirns, als die erſtern, entwickeln koͤnnen, wie ſolches von den verſchiedenen aͤußern Empfin- dungen gewiß iſt. §. 43.
§. 119.
Die urſpruͤnglichen materiellen Jdeen im Gehirne, die durch aͤußere ſinnliche Eindruͤcke in die Nerven §. 31. 32. oder durch eigenmaͤchtige Vorſtellungen der Seele hervor- gebracht werden §. 27. erzeugen alſo, als thieriſche See- lenkraͤfte §. 114. im Gehirne an und fuͤr ſich ſelbſt mate- rielle Jdeen einer zwoten Art, welche zu denjenigen Vorſtellungen der Seele erfodert werden, die entweder un- mittelbar aus ihren aͤußern Empfindungen, oder aus ih- ren eigenmaͤchtigen urſpruͤnglichen Vorſtellungen entſtehen. §. 118. das iſt: So, wie die Vorſtellungen der Seele aus den Urſpruͤnglichen herſtammen und folgen, ſo entſte- hen und erfolgen durch die eigenthuͤmliche thieriſche Seelen- kraft des Gehirns, vermittelſt der im Gehirne ſelbſt blei- benden Wirkungen der urſpruͤnglichen materiellen Jdeen, alle zu den Vorſtellungen gehoͤrige materielle Jdeen der andern Art aus einander: wodurch das, was §. 112. ge- lehret worden, erwieſen iſt. Nach dieſem Geſetze richten ſich die unmittelbaren Wirkungen der materiellen Jdeen, die ſich weder in Nerven noch in mechaniſche Maſchinen erſtrecken §. 117. N. 1. Uebrigens wiſſen wir von allen dieſen im Jnnern des Gehirns allein bleibenden Wirkun-
gen
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I Th. Thier. Seelenkr. 2 Kap. An ſich betr.
ſie ſich nicht außerhalb dem Gehirne erſtrecken, unmittelba-
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kraft ſind. §. 114. Nun iſt aber die eigenthuͤmliche thie-
riſche Seelenkraft des Gehirns keine andre als die: mate-
rielle Jdeen fuͤr Vorſtellungen der Seele hervorzubringen.
§. 25. 6. Alſo ſind die unmittelbaren Wirkungen der
materiellen Jdeen, die im Gehirne bleiben, und ſich weder
in Nerven, noch in mechaniſche Maſchinen erſtrecken, nichts
anders, als andre materielle Jdeen, welche andre Vor-
ſtellungen in der Seele veranlaſſen, mithin ſich auch in an-
dern Punkten des Gehirns, als die erſtern, entwickeln
koͤnnen, wie ſolches von den verſchiedenen aͤußern Empfin-
dungen gewiß iſt. §. 43.
§. 119.
Die urſpruͤnglichen materiellen Jdeen im Gehirne, die
durch aͤußere ſinnliche Eindruͤcke in die Nerven §. 31. 32.
oder durch eigenmaͤchtige Vorſtellungen der Seele hervor-
gebracht werden §. 27. erzeugen alſo, als thieriſche See-
lenkraͤfte §. 114. im Gehirne an und fuͤr ſich ſelbſt mate-
rielle Jdeen einer zwoten Art, welche zu denjenigen
Vorſtellungen der Seele erfodert werden, die entweder un-
mittelbar aus ihren aͤußern Empfindungen, oder aus ih-
ren eigenmaͤchtigen urſpruͤnglichen Vorſtellungen entſtehen.
§. 118. das iſt: So, wie die Vorſtellungen der Seele
aus den Urſpruͤnglichen herſtammen und folgen, ſo entſte-
hen und erfolgen durch die eigenthuͤmliche thieriſche Seelen-
kraft des Gehirns, vermittelſt der im Gehirne ſelbſt blei-
benden Wirkungen der urſpruͤnglichen materiellen Jdeen,
alle zu den Vorſtellungen gehoͤrige materielle Jdeen der
andern Art aus einander: wodurch das, was §. 112. ge-
lehret worden, erwieſen iſt. Nach dieſem Geſetze richten
ſich die unmittelbaren Wirkungen der materiellen Jdeen,
die ſich weder in Nerven noch in mechaniſche Maſchinen
erſtrecken §. 117. N. 1. Uebrigens wiſſen wir von allen
dieſen im Jnnern des Gehirns allein bleibenden Wirkun-
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/138>, abgerufen am 21.11.2024.
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