[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Der vollkommene müssen/ als wollen wir davon zureden bißdorthin versparen. Jndessen wollen wir in den Gemüths-Bewegungen die Verhin- dernüssen untersuchen/ die wir auß dem Wege zuräumen haben/ wann wir wollen zur Tugend wandern/ darneben besehen die Hülffe/ so sie uns leisten können/ damit wir auch zu den allerschweresten Tugenden zugelangen vermögen. Von den Gemüths-Bewe- gungen. DJese Materie ist von soviel Philoso- we-
Der vollkommene muͤſſen/ als wollen wir davon zureden bißdorthin verſparen. Jndeſſen wollen wir in den Gemuͤths-Bewegungen die Verhin- dernuͤſſen unterſuchen/ die wir auß dem Wege zuraͤumen haben/ wann wir wollen zur Tugend wandern/ darneben beſehen die Huͤlffe/ ſo ſie uns leiſten koͤnnen/ damit wir auch zu den allerſchwereſten Tugenden zugelangen vermoͤgen. Von den Gemuͤths-Bewe- gungen. DJeſe Materie iſt von ſoviel Philoſo- we-
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Der vollkommene
muͤſſen/ als wollen wir davon zureden biß
dorthin verſparen. Jndeſſen wollen wir in
den Gemuͤths-Bewegungen die Verhin-
dernuͤſſen unterſuchen/ die wir auß dem
Wege zuraͤumen haben/ wann wir wollen
zur Tugend wandern/ darneben beſehen die
Huͤlffe/ ſo ſie uns leiſten koͤnnen/ damit
wir auch zu den allerſchwereſten Tugenden
zugelangen vermoͤgen.
Von den Gemuͤths-Bewe-
gungen.
DJeſe Materie iſt von ſoviel Philoſo-
phen ſo weitlaͤufftig außgefuͤhret/ daß
wir nicht noͤthig haben/ uns in einen unend-
lichen Diſcours einzulaſſen. Es iſt/ daͤucht
mich/ allgenug/ wann ich ſoviel erklaͤren
thue/ als mein Vorhaben erfordert. Weil
aber die Liebe die allernatuͤrlichſte und die
allergemeineſte unter den Gemuͤths-Be-
wegungen iſt/ und daß man in den gewoͤhn-
lichen Zuſammenkuͤnfften von ihr alleine
mehr als von den andern allen redet/ ſo
wirds vielleicht nicht ungeraͤumt ſeyn/ daß
wir ſie ein wenig fein wohl rumb nehmen/
wann wir zuvor von den Gemuͤths-Be-
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