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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

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Wanderlieder.

1. Lebewohl.
Lebe wohl, lebe wohl, mein Lieb!
Muß noch heute scheiden.
Einen Kuß, einen Kuß mir gib!
Muß dich ewig meiden.
Eine Blüth', eine Blüth' mir brich,
Von dem Baum im Garten!
Keine Frucht, keine Frucht für mich!
Darf sie nicht erwarten.

2. Scheiden und Meiden.
So soll ich nun dich meiden,
Du meines Lebens Lust!
Du küssest mich zum Scheiden,
Ich drücke dich an die Brust.
Ach Liebchen! heißt das meiden,
Wenn man sich herzt und küßt?
Ach Liebchen! heißt das scheiden,
Wenn man sich fest umschließt?

Wanderlieder.

1. Lebewohl.
Lebe wohl, lebe wohl, mein Lieb!
Muß noch heute ſcheiden.
Einen Kuß, einen Kuß mir gib!
Muß dich ewig meiden.
Eine Blüth’, eine Blüth’ mir brich,
Von dem Baum im Garten!
Keine Frucht, keine Frucht für mich!
Darf ſie nicht erwarten.

2. Scheiden und Meiden.
So ſoll ich nun dich meiden,
Du meines Lebens Luſt!
Du küſſeſt mich zum Scheiden,
Ich drücke dich an die Bruſt.
Ach Liebchen! heißt das meiden,
Wenn man ſich herzt und küßt?
Ach Liebchen! heißt das ſcheiden,
Wenn man ſich feſt umſchließt?

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[63/0069] Wanderlieder. 1. Lebewohl. Lebe wohl, lebe wohl, mein Lieb! Muß noch heute ſcheiden. Einen Kuß, einen Kuß mir gib! Muß dich ewig meiden. Eine Blüth’, eine Blüth’ mir brich, Von dem Baum im Garten! Keine Frucht, keine Frucht für mich! Darf ſie nicht erwarten. 2. Scheiden und Meiden. So ſoll ich nun dich meiden, Du meines Lebens Luſt! Du küſſeſt mich zum Scheiden, Ich drücke dich an die Bruſt. Ach Liebchen! heißt das meiden, Wenn man ſich herzt und küßt? Ach Liebchen! heißt das ſcheiden, Wenn man ſich feſt umſchließt?

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Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/69>, abgerufen am 22.12.2024.