Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.Nähe. Ich tret' in deinen Garten; Wo, Süße, weilst du heut? Nur Schmetterlinge flattern Durch diese Einsamkeit. Doch wie in bunter Fülle Hier deine Beete stehn! Und mit den Blumendüfteu Die Weste mich umwehn! Ich fühle dich mir nahe, Die Einsamkeit belebt; Wie über seinen Welten Der Unsichtbare schwebt. Nähe. Ich tret’ in deinen Garten; Wo, Süße, weilſt du heut? Nur Schmetterlinge flattern Durch dieſe Einſamkeit. Doch wie in bunter Fülle Hier deine Beete ſtehn! Und mit den Blumendüfteu Die Weſte mich umwehn! Ich fühle dich mir nahe, Die Einſamkeit belebt; Wie über ſeinen Welten Der Unſichtbare ſchwebt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0050" n="44"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Nähe</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ich tret’ in deinen Garten;</l><lb/> <l>Wo, Süße, weilſt du heut?</l><lb/> <l>Nur Schmetterlinge flattern</l><lb/> <l>Durch dieſe Einſamkeit.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Doch wie in bunter Fülle</l><lb/> <l>Hier deine Beete ſtehn!</l><lb/> <l>Und mit den Blumendüfteu</l><lb/> <l>Die Weſte mich umwehn!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ich fühle dich mir nahe,</l><lb/> <l>Die Einſamkeit belebt;</l><lb/> <l>Wie über ſeinen Welten</l><lb/> <l>Der Unſichtbare ſchwebt.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [44/0050]
Nähe.
Ich tret’ in deinen Garten;
Wo, Süße, weilſt du heut?
Nur Schmetterlinge flattern
Durch dieſe Einſamkeit.
Doch wie in bunter Fülle
Hier deine Beete ſtehn!
Und mit den Blumendüfteu
Die Weſte mich umwehn!
Ich fühle dich mir nahe,
Die Einſamkeit belebt;
Wie über ſeinen Welten
Der Unſichtbare ſchwebt.
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