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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

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Die Zufriedenen.

Ich saß bei jener Linde
Mit meinem trauten Kinde,
Wir saßen Hand in Hand.
Kein Blättchen rauscht' im Winde,
Die Sonne schien gelinde
Herab auf's stille Land.
Wir saßen ganz verschwiegen,
Mit innigem Vergnügen,
Das Herz kaum merklich schlug.
Was sollten wir auch sagen?
Was konnten wir uns fragen?
Wir wußten ja genug.
Es mocht' uns nichts mehr fehlen,
Kein Sehnen konnt' uns quälen,
Nichts Liebes war uns fern.
Aus liebem Aug' ein Grüssen,
Vom lieben Mund ein Küssen
Gab Eins dem Andern gern.

Die Zufriedenen.

Ich ſaß bei jener Linde
Mit meinem trauten Kinde,
Wir ſaßen Hand in Hand.
Kein Blättchen rauſcht’ im Winde,
Die Sonne ſchien gelinde
Herab auf’s ſtille Land.
Wir ſaßen ganz verſchwiegen,
Mit innigem Vergnügen,
Das Herz kaum merklich ſchlug.
Was ſollten wir auch ſagen?
Was konnten wir uns fragen?
Wir wußten ja genug.
Es mocht’ uns nichts mehr fehlen,
Kein Sehnen konnt’ uns quälen,
Nichts Liebes war uns fern.
Aus liebem Aug’ ein Grüſſen,
Vom lieben Mund ein Küſſen
Gab Eins dem Andern gern.

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[42/0048] Die Zufriedenen. Ich ſaß bei jener Linde Mit meinem trauten Kinde, Wir ſaßen Hand in Hand. Kein Blättchen rauſcht’ im Winde, Die Sonne ſchien gelinde Herab auf’s ſtille Land. Wir ſaßen ganz verſchwiegen, Mit innigem Vergnügen, Das Herz kaum merklich ſchlug. Was ſollten wir auch ſagen? Was konnten wir uns fragen? Wir wußten ja genug. Es mocht’ uns nichts mehr fehlen, Kein Sehnen konnt’ uns quälen, Nichts Liebes war uns fern. Aus liebem Aug’ ein Grüſſen, Vom lieben Mund ein Küſſen Gab Eins dem Andern gern.

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Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/48>, abgerufen am 21.11.2024.