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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

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Der Königssohn.

1.
Der alte, graue König sitzt
Auf seiner Väter Throne,
Sein Mantel glänzt wie Abendroth,
Wie sinkende Sonn' die Krone.
"Mein erster und mein zweiter Sohn!
Euch theil' ich meine Lande.
Mein dritter Sohn, mein liebstes Kind!
Was lass' ich dir zum Pfande?"
"Gib mir von allen Schätzen nur
Die alte, rostige Krone!
Gib mir drei Schiffe! so fahr' ich hin,
Und suche nach einem Throne."

2.
Der Jüngling steht auf dem Verdeck,
Sieht seine Schiffe fahren,
Die Sonne stralt, es spielt die Luft
Mit seinen goldnen Haaren.
Der Königsſohn.

1.
Der alte, graue König ſitzt
Auf ſeiner Väter Throne,
Sein Mantel glänzt wie Abendroth,
Wie ſinkende Sonn’ die Krone.
„Mein erſter und mein zweiter Sohn!
Euch theil’ ich meine Lande.
Mein dritter Sohn, mein liebſtes Kind!
Was laſſ’ ich dir zum Pfande?“
„Gib mir von allen Schätzen nur
Die alte, roſtige Krone!
Gib mir drei Schiffe! ſo fahr’ ich hin,
Und ſuche nach einem Throne.“

2.
Der Jüngling ſteht auf dem Verdeck,
Sieht ſeine Schiffe fahren,
Die Sonne ſtralt, es ſpielt die Luft
Mit ſeinen goldnen Haaren.
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[328/0334] Der Königsſohn. 1. Der alte, graue König ſitzt Auf ſeiner Väter Throne, Sein Mantel glänzt wie Abendroth, Wie ſinkende Sonn’ die Krone. „Mein erſter und mein zweiter Sohn! Euch theil’ ich meine Lande. Mein dritter Sohn, mein liebſtes Kind! Was laſſ’ ich dir zum Pfande?“ „Gib mir von allen Schätzen nur Die alte, roſtige Krone! Gib mir drei Schiffe! ſo fahr’ ich hin, Und ſuche nach einem Throne.“ 2. Der Jüngling ſteht auf dem Verdeck, Sieht ſeine Schiffe fahren, Die Sonne ſtralt, es ſpielt die Luft Mit ſeinen goldnen Haaren.

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Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/334>, abgerufen am 03.12.2024.