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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

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Das Schwerdt..

Zur Schmiede ging ein junger Held,
Er hatt' ein gutes Schwerdt bestellt.
Doch als er's wog in freier Hand,
Das Schwerdt er viel zu schwer erfand.
Der alte Schmied den Bart sich streicht:
"Das Schwerdt ist nicht zu schwer noch leicht,
Zu schwach ist Euer Arm, ich mein',
Doch morgen soll geholfen seyn."
"Nein, heut! bei aller Ritterschaft!
Durch meine, nicht durch Feuers Kraft."
Der Jüngling spricht's, ihn Kraft durchdringt,
Das Schwerdt er hoch in Lüften schwingt.

Das Schwerdt..

Zur Schmiede ging ein junger Held,
Er hatt’ ein gutes Schwerdt beſtellt.
Doch als er’s wog in freier Hand,
Das Schwerdt er viel zu ſchwer erfand.
Der alte Schmied den Bart ſich ſtreicht:
„Das Schwerdt iſt nicht zu ſchwer noch leicht,
Zu ſchwach iſt Euer Arm, ich mein’,
Doch morgen ſoll geholfen ſeyn.“
„Nein, heut! bei aller Ritterſchaft!
Durch meine, nicht durch Feuers Kraft.“
Der Jüngling ſpricht’s, ihn Kraft durchdringt,
Das Schwerdt er hoch in Lüften ſchwingt.

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[290/0296] Das Schwerdt.. Zur Schmiede ging ein junger Held, Er hatt’ ein gutes Schwerdt beſtellt. Doch als er’s wog in freier Hand, Das Schwerdt er viel zu ſchwer erfand. Der alte Schmied den Bart ſich ſtreicht: „Das Schwerdt iſt nicht zu ſchwer noch leicht, Zu ſchwach iſt Euer Arm, ich mein’, Doch morgen ſoll geholfen ſeyn.“ „Nein, heut! bei aller Ritterſchaft! Durch meine, nicht durch Feuers Kraft.“ Der Jüngling ſpricht’s, ihn Kraft durchdringt, Das Schwerdt er hoch in Lüften ſchwingt.

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Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/296>, abgerufen am 21.11.2024.