Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tuckermann, Peter: Eine Predigt Von unsers Herrn unnd Heylandes Jesu Christi Hohenpriesterlichen Ampt/ und deß Menschen Gewissen/ unnd wie dasselbige durch Christi Blut gereiniget werde. Wolfenbüttel, 1622.

Bild:
<< vorherige Seite
Vom Ersten.

BEtreffent das Erste / so ist ein grosser vnterscheid vnd vngleichheit zwischen dem Hohenpriester deß Alten / vnnd zwischen Christo dem Hohenpriester deß newen Testaments / denn erstlich sind die Persohnen vngleich: Der Hohepriester deß Alten Testaments ist nur ein blosser sterblicher / ja sündlicher Mensch gewesen / wie sich am ersten vnd fürnembsten Hohenpriester Aaron außgewiesen / der vnter andern darin gröblich geirret / daß er den Kindern Israel ein Kalb gegossen / vnnd damit zur Abgötterey Vrsach gegeben / Exod. 32. Darvmb er auch nicht hat können ins gelobte Land kommen / sondern hat in der Wüsten sterben müssen. Vnd daher hat der Hohepriester deß Alten Testaments vorher allezeit für seine selbst eigene Sünde vnd Vnwissenheit opffern müssen / vnd darnach für deß Volcks / wie in verlesenen Worten bekandt wird: Christus aber der Hohepriester deß newen Testaments ist zwar auch wol Mensch / aber zugleich GOtt vber alles gelobt in Ewigkeit / Röm. 9. Vnnd hat nicht zu erst dürffen für seine Sünde opffern / denn er keine Sünde gehabt noch gethan / Lut. 1. sagt der Engel zu Maria: Das Heylige daß von dir geboren wird / etc. Johan. 8. spricht er selber: Welcher vnter euch kan mich einer Sünde zeihen? 1. Pet. 2. Er hat keine Sünde gethan / ist auch kein Betrug in seinem Mund erfunden: 2. Cor. 5. er hat von keiner

Vom Ersten.

BEtreffent das Erste / so ist ein grosser vnterscheid vnd vngleichheit zwischen dem Hohenpriester deß Alten / vnnd zwischen Christo dem Hohenpriester deß newen Testaments / denn erstlich sind die Persohnen vngleich: Der Hohepriester deß Alten Testaments ist nur ein blosser sterblicher / ja sündlicher Mensch gewesen / wie sich am ersten vnd fürnembsten Hohenpriester Aaron außgewiesen / der vnter andern darin gröblich geirret / daß er den Kindern Israel ein Kalb gegossen / vnnd damit zur Abgötterey Vrsach gegeben / Exod. 32. Darvmb er auch nicht hat können ins gelobte Land kommen / sondern hat in der Wüsten sterben müssen. Vnd daher hat der Hohepriester deß Alten Testaments vorher allezeit für seine selbst eigene Sünde vnd Vnwissenheit opffern müssen / vnd darnach für deß Volcks / wie in verlesenen Worten bekandt wird: Christus aber der Hohepriester deß newen Testaments ist zwar auch wol Mensch / aber zugleich GOtt vber alles gelobt in Ewigkeit / Röm. 9. Vnnd hat nicht zu erst dürffen für seine Sünde opffern / denn er keine Sünde gehabt noch gethan / Lut. 1. sagt der Engel zu Maria: Das Heylige daß von dir geboren wird / etc. Johan. 8. spricht er selber: Welcher vnter euch kan mich einer Sünde zeihen? 1. Pet. 2. Er hat keine Sünde gethan / ist auch kein Betrug in seinem Mund erfunden: 2. Cor. 5. er hat von keiner

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0008"/>
      </div>
      <div>
        <head>Vom Ersten.<lb/></head>
        <p>BEtreffent das Erste / so ist ein grosser vnterscheid vnd vngleichheit zwischen
                     dem Hohenpriester deß Alten / vnnd zwischen Christo dem Hohenpriester deß newen
                     Testaments / denn erstlich sind die Persohnen vngleich: Der Hohepriester deß
                     Alten Testaments ist nur ein blosser sterblicher / ja sündlicher Mensch gewesen
                     / wie sich am ersten vnd fürnembsten Hohenpriester Aaron außgewiesen / der vnter
                     andern darin gröblich geirret / daß er den Kindern Israel ein Kalb gegossen /
                     vnnd damit zur Abgötterey Vrsach gegeben / Exod. 32. Darvmb er auch nicht hat
                     können ins gelobte Land kommen / sondern hat in der Wüsten sterben müssen. Vnd
                     daher hat der Hohepriester deß Alten Testaments vorher allezeit für seine selbst
                     eigene Sünde vnd Vnwissenheit opffern müssen / vnd darnach für deß Volcks / wie
                     in verlesenen Worten bekandt wird: Christus aber der Hohepriester deß newen
                     Testaments ist zwar auch wol Mensch / aber zugleich GOtt vber alles gelobt in
                     Ewigkeit / Röm. 9. Vnnd hat nicht zu erst dürffen für seine Sünde opffern / denn
                     er keine Sünde gehabt noch gethan / Lut. 1. sagt der Engel zu Maria: Das Heylige
                     daß von dir geboren wird / etc. Johan. 8. spricht er selber: Welcher vnter euch
                     kan mich einer Sünde zeihen? 1. Pet. 2. Er hat keine Sünde gethan / ist auch
                     kein Betrug in seinem Mund erfunden: 2. Cor. 5. er hat von keiner
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0008] Vom Ersten. BEtreffent das Erste / so ist ein grosser vnterscheid vnd vngleichheit zwischen dem Hohenpriester deß Alten / vnnd zwischen Christo dem Hohenpriester deß newen Testaments / denn erstlich sind die Persohnen vngleich: Der Hohepriester deß Alten Testaments ist nur ein blosser sterblicher / ja sündlicher Mensch gewesen / wie sich am ersten vnd fürnembsten Hohenpriester Aaron außgewiesen / der vnter andern darin gröblich geirret / daß er den Kindern Israel ein Kalb gegossen / vnnd damit zur Abgötterey Vrsach gegeben / Exod. 32. Darvmb er auch nicht hat können ins gelobte Land kommen / sondern hat in der Wüsten sterben müssen. Vnd daher hat der Hohepriester deß Alten Testaments vorher allezeit für seine selbst eigene Sünde vnd Vnwissenheit opffern müssen / vnd darnach für deß Volcks / wie in verlesenen Worten bekandt wird: Christus aber der Hohepriester deß newen Testaments ist zwar auch wol Mensch / aber zugleich GOtt vber alles gelobt in Ewigkeit / Röm. 9. Vnnd hat nicht zu erst dürffen für seine Sünde opffern / denn er keine Sünde gehabt noch gethan / Lut. 1. sagt der Engel zu Maria: Das Heylige daß von dir geboren wird / etc. Johan. 8. spricht er selber: Welcher vnter euch kan mich einer Sünde zeihen? 1. Pet. 2. Er hat keine Sünde gethan / ist auch kein Betrug in seinem Mund erfunden: 2. Cor. 5. er hat von keiner

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1622
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1622/8
Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Eine Predigt Von unsers Herrn unnd Heylandes Jesu Christi Hohenpriesterlichen Ampt/ und deß Menschen Gewissen/ unnd wie dasselbige durch Christi Blut gereiniget werde. Wolfenbüttel, 1622, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1622/8>, abgerufen am 21.11.2024.