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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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die ordentliche Hinter-Reverenz,
iedoch anitzo, und so lange man
gebogen lieget, gantz sparsam von
der Stelle. Alsdenn richtet man
sich wieder in die Höhe, bringet
zugleich den bisher langsam mar-
schirenden rechten Fuß mit einem
etwas frischern Zuge völlig hinter
dem lincken, und ziehet im Heben
die gestreckte rechte Hand nach sich,
und lässet sie natürlich wieder auf
die Seite fallen.

Bey dem Abschiede streichet
man, um einen Anfang zum Ab-
tritt und Weggehen zu machen,
die Vor-Reverentz gerade gegen
die vor sich habende Person, tritt
mit dem andern Beine ein wenig
nach der Seite zu, wo man abge-
hen will, bieget völlig, ziehet den
zuerst vorgestrichenen Fuß allmäh-
lig nach, und gehet im Aufrich-
ten hinten weg.

Bey der Reverenz beym Tan-
tzen wird mit beyden Knien douce
und nicht gar tieff gebogen, im
Heben mit dem rechten Beine et-
was zurückgetreten, und mit dem
lincken zurückgestrichen, und so-
denn verfahren, wie bey der Hin-
ter-Reverenz gewiesen, ausser
daß man beym Aufrichten zugleich
den rechten Fuß wieder mit von
der Erde losgemachten Absatz hoch
auf die Spitze ziehet und ein we-
nig stille hält. Sodenn wird wie-
der mit beyden Knien zugleich ge-
bogen, und im Heben mit dem
rechten Fusse hoch auf der Spitze
vorwerts nach der lincken Seite
zu gestrichen, mit gebogenen Knien
auf die Hacken getreten, dem Lei-
be auf dem rechten die Bilanz ge-
geben, im Heben der lincke an den
rechten angelegt, und sich auf des
rechten Zehen ein Viertel von der
Tour rechts umgedrehet, daß das
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Gesicht zur rechten gerade gegen
die Dame, als welche sich ex op-
posito
zur lincken schwinget, zu
stehen kommt. Endlich wird da-
selbst abermal mit beyden Knien
gebogen, im Heben mit dem lin-
cken auf einer geraden Seiten-
Linie aufwerts weggetreten, so
daß Ferse gegen Ferse zu stehen
kommt, iedennoch aber zwischen
beyden eines Fusses lang Raum
verbleibet, und alsofort bey der
dritten Cadenz die andere Hinter-
Reverenz, welche gegen die Dame
geschiehet, mit dem rechten Fusse
zurück gestrichen. Uibrigens hat
man bey allen Reverenzen auf
den Ort, wo man ist, zu sehen, und
sonderlich gegen welche Personen
man selbige machet, zu beobach-
ten, und wie in allen Stücken,
sein Judicium zu brauchen. Und
weil auch dieses Stück des Cere-
moniels seine Moden hat, muß man
durch den Umgang geschickter und
erfahrner Leute zu lernen suchen,
was für Arten und Gewohnheiten
bey ihnen herrschen.

Revers,

Jst ein Terminus, so auf einem
Voltigir-Pferde gemacht wird,
wenn man sich in den Sattel et-
was lincks herumkehret, mit der
lincken Hand an den Knopf, mit
der rechten hinten am Sattel greif-
fet, und so die Revers mit dem
lincken Fuß macht, indem solche
etliche mal um den Sattel gehet,
und man zuletzt herunter springt.
Also wird auch die Gegen-Revers
mit dem rechten Fuß gemacht,
wenn man sich im Sattel etwas
rechtwerts kehret, mit der lincken
Hand an den Knopf, und mit
der rechten an den Sattel greifft,
und so herunter voltigiret.

Revier,

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die ordentliche Hinter-Reverenz,
iedoch anitzo, und ſo lange man
gebogen lieget, gantz ſparſam von
der Stelle. Alsdenn richtet man
ſich wieder in die Hoͤhe, bringet
zugleich den bisher langſam mar-
ſchirenden rechten Fuß mit einem
etwas friſchern Zuge voͤllig hinter
dem lincken, und ziehet im Heben
die geſtreckte rechte Hand nach ſich,
und laͤſſet ſie natuͤrlich wieder auf
die Seite fallen.

Bey dem Abſchiede ſtreichet
man, um einen Anfang zum Ab-
tritt und Weggehen zu machen,
die Vor-Reverentz gerade gegen
die vor ſich habende Perſon, tritt
mit dem andern Beine ein wenig
nach der Seite zu, wo man abge-
hen will, bieget voͤllig, ziehet den
zuerſt vorgeſtrichenen Fuß allmaͤh-
lig nach, und gehet im Aufrich-
ten hinten weg.

Bey der Reverenz beym Tan-
tzen wird mit beyden Knien douce
und nicht gar tieff gebogen, im
Heben mit dem rechten Beine et-
was zuruͤckgetreten, und mit dem
lincken zuruͤckgeſtrichen, und ſo-
denn verfahren, wie bey der Hin-
ter-Reverenz gewieſen, auſſer
daß man beym Aufrichten zugleich
den rechten Fuß wieder mit von
der Erde losgemachten Abſatz hoch
auf die Spitze ziehet und ein we-
nig ſtille haͤlt. Sodenn wird wie-
der mit beyden Knien zugleich ge-
bogen, und im Heben mit dem
rechten Fuſſe hoch auf der Spitze
vorwerts nach der lincken Seite
zu geſtrichen, mit gebogenen Knien
auf die Hacken getreten, dem Lei-
be auf dem rechten die Bilanz ge-
geben, im Heben der lincke an den
rechten angelegt, und ſich auf des
rechten Zehen ein Viertel von der
Tour rechts umgedrehet, daß das
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Geſicht zur rechten gerade gegen
die Dame, als welche ſich ex op-
poſito
zur lincken ſchwinget, zu
ſtehen kommt. Endlich wird da-
ſelbſt abermal mit beyden Knien
gebogen, im Heben mit dem lin-
cken auf einer geraden Seiten-
Linie aufwerts weggetreten, ſo
daß Ferſe gegen Ferſe zu ſtehen
kommt, iedennoch aber zwiſchen
beyden eines Fuſſes lang Raum
verbleibet, und alſofort bey der
dritten Cadenz die andere Hinter-
Reverenz, welche gegen die Dame
geſchiehet, mit dem rechten Fuſſe
zuruͤck geſtrichen. Uibrigens hat
man bey allen Reverenzen auf
den Ort, wo man iſt, zu ſehen, und
ſonderlich gegen welche Perſonen
man ſelbige machet, zu beobach-
ten, und wie in allen Stuͤcken,
ſein Judicium zu brauchen. Und
weil auch dieſes Stuͤck des Cere-
moniels ſeine Moden hat, muß man
durch den Umgang geſchickter und
erfahrner Leute zu lernen ſuchen,
was fuͤr Arten und Gewohnheiten
bey ihnen herrſchen.

Revers,

Jſt ein Terminus, ſo auf einem
Voltigir-Pferde gemacht wird,
wenn man ſich in den Sattel et-
was lincks herumkehret, mit der
lincken Hand an den Knopf, mit
der rechten hinten am Sattel greif-
fet, und ſo die Revers mit dem
lincken Fuß macht, indem ſolche
etliche mal um den Sattel gehet,
und man zuletzt herunter ſpringt.
Alſo wird auch die Gegen-Revers
mit dem rechten Fuß gemacht,
wenn man ſich im Sattel etwas
rechtwerts kehret, mit der lincken
Hand an den Knopf, und mit
der rechten an den Sattel greifft,
und ſo herunter voltigiret.

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/990>, abgerufen am 21.11.2024.