Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Rei
Reiger mit seinem gantzen Leibe,
und schwebet oder wieget mit aus-
gespannten Flügeln, als mit ei-
nem Seegel, in freyer Luft, sei-
nen Feind desto verwahrter zu
empfangen, so ihm aber gleich-
wol meistentheils mißräth, daß er
überwunden wird, und mit dem
Falcken zugleich herunter fällt.
Ein solchergestalt gefangener Rei-
ger wird gemeiniglich mit einem
blechernen Ring, worauf der
Herrschafft Nahmen und Jahr-
Zahl gestochen, wieder los gelas-
sen, so daß es vielmals geschie-
het, daß ein solcher Reiger über
viel Jahre hernach wieder gefan-
gen wird, der ein oder mehr der-
gleichen blecherne Ringe an den
Füssen hat.

Reim-Gebände,

Metrum, ist die ordentliche Ver-
knüpstung verschiedener, auch wol
einzelner Sylben-Füsse, mittelst
welcher sie in gewisse Schrancken
eingeschlossen und abgemessen
werden.

Reiner, Rennthiere,

Eine Art Lappländischer Hir-
schen, welche als Pferde in Schlit-
ten gespannet, und auf Reisen
starck gebraucht werden. Ein
mehrers sehe man davon im Na-
tur-Lexico.

Reisen, Proficisci, Voyager,

Das Reisen ist eine Besichti-
gung fremder Länder, derer Na-
tionen, Sitten und Gebräuchen,
welche Reisen, wenn sie klüglich
angestellet werden, sehr nützlich
und fürträglich sind, um Weis-
heit zu erlangen, und den Ver-
stand zu schärfen, da dann nicht
leicht ein Cavalier wird gefunden
[Spaltenumbruch]

Rei
werden, der nicht solte fremde
Länder besucht, oder die Seinigen
darzu angehalten haben, wenn es
anders dessen Umstände zugelas-
sen: Wem es nicht erlaubt ist,
kostbare weite Reisen zu thun,
der kan wol auf seiner Studir-
Stube sich ebenmäßig aus guten
Büchern und dem Umgange mit
erfahrnen Leuten bekannt machen,
was ein anderer durch das gefähr-
liche mühsame Reisen in etlichen
Jahren thun möchte. Zudeme so
floriren in Deutschland alle Ade-
liche Exercitia, freye Künste und
Studia auf Ritter-Academien und
Universitäten. Auch werden hin
und wieder wohlbestellte Regie-
rungen gefunden, daraus er gnug-
sam lernen kan, wie ein Regiment
wohl und klüglich zu führen sey,
wobey er die grossen Kosten er-
sparen kan, so daran gewendet
werden müssen, und doch der Nutz
manchmal schlecht, auch offtmals
an stat des Nutzens grosser Scha-
de bey vielen erfolget. Denn was
lernen manche in Jtalien und
Franckreich, als daß sie derselben
Uippigkeit sich zugleich theilhafftig
machen? Sie nehmen gar leicht
derselben Venerische Woll ust auch
an sich, und lernen die Intriguen
und Practiquen in Regierung und
bey Höfen (die der alten Deut-
schen Redlichkeit gantz zuwider
sind) wie sie sollen neue Beschwer-
den und Auflagen einführen, und
der Unterthanen Privilegien un-
terdrucken. Ja viele lassen es da-
bey bewenden, wenn sie eine selt-
same Facon einer Art von Klei-
dung und etliche lächerliche Cere-
monien aus fremden Ländern brin-
gen; Da dann die alte deutsche
aufrichtige Sitten verderbet, und
dargegen viel Laster eingeschoben

werden

[Spaltenumbruch]

Rei
Reiger mit ſeinem gantzen Leibe,
und ſchwebet oder wieget mit aus-
geſpannten Fluͤgeln, als mit ei-
nem Seegel, in freyer Luft, ſei-
nen Feind deſto verwahrter zu
empfangen, ſo ihm aber gleich-
wol meiſtentheils mißraͤth, daß er
uͤberwunden wird, und mit dem
Falcken zugleich herunter faͤllt.
Ein ſolchergeſtalt gefangener Rei-
ger wird gemeiniglich mit einem
blechernen Ring, worauf der
Herrſchafft Nahmen und Jahr-
Zahl geſtochen, wieder los gelaſ-
ſen, ſo daß es vielmals geſchie-
het, daß ein ſolcher Reiger uͤber
viel Jahre hernach wieder gefan-
gen wird, der ein oder mehr der-
gleichen blecherne Ringe an den
Fuͤſſen hat.

Reim-Gebaͤnde,

Metrum, iſt die ordentliche Ver-
knuͤpſtung verſchiedener, auch wol
einzelner Sylben-Fuͤſſe, mittelſt
welcher ſie in gewiſſe Schrancken
eingeſchloſſen und abgemeſſen
werden.

Reiner, Rennthiere,

Eine Art Lapplaͤndiſcher Hir-
ſchen, welche als Pferde in Schlit-
ten geſpannet, und auf Reiſen
ſtarck gebraucht werden. Ein
mehrers ſehe man davon im Na-
tur-Lexico.

Reiſen, Proficiſci, Voyager,

Das Reiſen iſt eine Beſichti-
gung fremder Laͤnder, derer Na-
tionen, Sitten und Gebraͤuchen,
welche Reiſen, wenn ſie kluͤglich
angeſtellet werden, ſehr nuͤtzlich
und fuͤrtraͤglich ſind, um Weis-
heit zu erlangen, und den Ver-
ſtand zu ſchaͤrfen, da dann nicht
leicht ein Cavalier wird gefunden
[Spaltenumbruch]

Rei
werden, der nicht ſolte fremde
Laͤnder beſucht, oder die Seinigen
darzu angehalten haben, wenn es
anders deſſen Umſtaͤnde zugelaſ-
ſen: Wem es nicht erlaubt iſt,
koſtbare weite Reiſen zu thun,
der kan wol auf ſeiner Studir-
Stube ſich ebenmaͤßig aus guten
Buͤchern und dem Umgange mit
erfahrnen Leuten bekannt machen,
was ein anderer durch das gefaͤhr-
liche muͤhſame Reiſen in etlichen
Jahren thun moͤchte. Zudeme ſo
floriren in Deutſchland alle Ade-
liche Exercitia, freye Kuͤnſte und
Studia auf Ritter-Academien und
Univerſitaͤten. Auch werden hin
und wieder wohlbeſtellte Regie-
rungen gefunden, daraus er gnug-
ſam lernen kan, wie ein Regiment
wohl und kluͤglich zu fuͤhren ſey,
wobey er die groſſen Koſten er-
ſparen kan, ſo daran gewendet
werden muͤſſen, und doch der Nutz
manchmal ſchlecht, auch offtmals
an ſtat des Nutzens groſſer Scha-
de bey vielen erfolget. Denn was
lernen manche in Jtalien und
Franckreich, als daß ſie derſelben
Uippigkeit ſich zugleich theilhafftig
machen? Sie nehmen gar leicht
derſelben Veneriſche Woll uſt auch
an ſich, und lernen die Intriguen
und Practiquen in Regierung und
bey Hoͤfen (die der alten Deut-
ſchen Redlichkeit gantz zuwider
ſind) wie ſie ſollen neue Beſchwer-
den und Auflagen einfuͤhren, und
der Unterthanen Privilegien un-
terdrucken. Ja viele laſſen es da-
bey bewenden, wenn ſie eine ſelt-
ſame Façon einer Art von Klei-
dung und etliche laͤcherliche Cere-
monien aus fremden Laͤndern brin-
gen; Da dann die alte deutſche
aufrichtige Sitten verderbet, und
dargegen viel Laſter eingeſchoben

werden
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0978"/><cb n="1915"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Rei</hi></hi></fw><lb/>
Reiger mit &#x017F;einem gantzen Leibe,<lb/>
und &#x017F;chwebet oder wieget mit aus-<lb/>
ge&#x017F;pannten Flu&#x0364;geln, als mit ei-<lb/>
nem Seegel, in freyer Luft, &#x017F;ei-<lb/>
nen Feind de&#x017F;to verwahrter zu<lb/>
empfangen, &#x017F;o ihm aber gleich-<lb/>
wol mei&#x017F;tentheils mißra&#x0364;th, daß er<lb/>
u&#x0364;berwunden wird, und mit dem<lb/>
Falcken zugleich herunter fa&#x0364;llt.<lb/>
Ein &#x017F;olcherge&#x017F;talt gefangener Rei-<lb/>
ger wird gemeiniglich mit einem<lb/>
blechernen Ring, worauf der<lb/>
Herr&#x017F;chafft Nahmen und Jahr-<lb/>
Zahl ge&#x017F;tochen, wieder los gela&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, &#x017F;o daß es vielmals ge&#x017F;chie-<lb/>
het, daß ein &#x017F;olcher Reiger u&#x0364;ber<lb/>
viel Jahre hernach wieder gefan-<lb/>
gen wird, der ein oder mehr der-<lb/>
gleichen blecherne Ringe an den<lb/>
Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en hat.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Reim-Geba&#x0364;nde,</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Metrum,</hi> i&#x017F;t die ordentliche Ver-<lb/>
knu&#x0364;p&#x017F;tung ver&#x017F;chiedener, auch wol<lb/>
einzelner Sylben-Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, mittel&#x017F;t<lb/>
welcher &#x017F;ie in gewi&#x017F;&#x017F;e Schrancken<lb/>
einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en und abgeme&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Reiner, Rennthiere,</hi> </head><lb/>
          <p>Eine Art Lappla&#x0364;ndi&#x017F;cher Hir-<lb/>
&#x017F;chen, welche als Pferde in Schlit-<lb/>
ten ge&#x017F;pannet, und auf Rei&#x017F;en<lb/>
&#x017F;tarck gebraucht werden. Ein<lb/>
mehrers &#x017F;ehe man davon im Na-<lb/>
tur-<hi rendition="#aq">Lexico.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Rei&#x017F;en,</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Profici&#x017F;ci, Voyager,</hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Das Rei&#x017F;en i&#x017F;t eine Be&#x017F;ichti-<lb/>
gung fremder La&#x0364;nder, derer Na-<lb/>
tionen, Sitten und Gebra&#x0364;uchen,<lb/>
welche Rei&#x017F;en, wenn &#x017F;ie klu&#x0364;glich<lb/>
ange&#x017F;tellet werden, &#x017F;ehr nu&#x0364;tzlich<lb/>
und fu&#x0364;rtra&#x0364;glich &#x017F;ind, um Weis-<lb/>
heit zu erlangen, und den Ver-<lb/>
&#x017F;tand zu &#x017F;cha&#x0364;rfen, da dann nicht<lb/>
leicht ein Cavalier wird gefunden<lb/><cb n="1916"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Rei</hi></hi></fw><lb/>
werden, der nicht &#x017F;olte fremde<lb/>
La&#x0364;nder be&#x017F;ucht, oder die Seinigen<lb/>
darzu angehalten haben, wenn es<lb/>
anders de&#x017F;&#x017F;en Um&#x017F;ta&#x0364;nde zugela&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en: Wem es nicht erlaubt i&#x017F;t,<lb/>
ko&#x017F;tbare weite Rei&#x017F;en zu thun,<lb/>
der kan wol auf &#x017F;einer Studir-<lb/>
Stube &#x017F;ich ebenma&#x0364;ßig aus guten<lb/>
Bu&#x0364;chern und dem Umgange mit<lb/>
erfahrnen Leuten bekannt machen,<lb/>
was ein anderer durch das gefa&#x0364;hr-<lb/>
liche mu&#x0364;h&#x017F;ame Rei&#x017F;en in etlichen<lb/>
Jahren thun mo&#x0364;chte. Zudeme &#x017F;o<lb/><hi rendition="#aq">flori</hi>ren in Deut&#x017F;chland alle Ade-<lb/>
liche <hi rendition="#aq">Exercitia,</hi> freye Ku&#x0364;n&#x017F;te und<lb/><hi rendition="#aq">Studia</hi> auf Ritter-<hi rendition="#aq">Academi</hi>en und<lb/>
Univer&#x017F;ita&#x0364;ten. Auch werden hin<lb/>
und wieder wohlbe&#x017F;tellte Regie-<lb/>
rungen gefunden, daraus er gnug-<lb/>
&#x017F;am lernen kan, wie ein Regiment<lb/>
wohl und klu&#x0364;glich zu fu&#x0364;hren &#x017F;ey,<lb/>
wobey er die gro&#x017F;&#x017F;en Ko&#x017F;ten er-<lb/>
&#x017F;paren kan, &#x017F;o daran gewendet<lb/>
werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, und doch der Nutz<lb/>
manchmal &#x017F;chlecht, auch offtmals<lb/>
an &#x017F;tat des Nutzens gro&#x017F;&#x017F;er Scha-<lb/>
de bey vielen erfolget. Denn was<lb/>
lernen manche in Jtalien und<lb/>
Franckreich, als daß &#x017F;ie der&#x017F;elben<lb/>
Uippigkeit &#x017F;ich zugleich theilhafftig<lb/>
machen? Sie nehmen gar leicht<lb/>
der&#x017F;elben <hi rendition="#aq">Veneri</hi>&#x017F;che Woll u&#x017F;t auch<lb/>
an &#x017F;ich, und lernen die <hi rendition="#aq">Intrigu</hi>en<lb/>
und <hi rendition="#aq">Practiqu</hi>en in Regierung und<lb/>
bey Ho&#x0364;fen (die der alten Deut-<lb/>
&#x017F;chen Redlichkeit gantz zuwider<lb/>
&#x017F;ind) wie &#x017F;ie &#x017F;ollen neue Be&#x017F;chwer-<lb/>
den und Auflagen einfu&#x0364;hren, und<lb/>
der Unterthanen <hi rendition="#aq">Privilegi</hi>en un-<lb/>
terdrucken. Ja viele la&#x017F;&#x017F;en es da-<lb/>
bey bewenden, wenn &#x017F;ie eine &#x017F;elt-<lb/>
&#x017F;ame <hi rendition="#aq">Façon</hi> einer Art von Klei-<lb/>
dung und etliche la&#x0364;cherliche Cere-<lb/>
monien aus fremden La&#x0364;ndern brin-<lb/>
gen; Da dann die alte deut&#x017F;che<lb/>
aufrichtige Sitten verderbet, und<lb/>
dargegen viel La&#x017F;ter einge&#x017F;choben<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">werden</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0978] Rei Rei Reiger mit ſeinem gantzen Leibe, und ſchwebet oder wieget mit aus- geſpannten Fluͤgeln, als mit ei- nem Seegel, in freyer Luft, ſei- nen Feind deſto verwahrter zu empfangen, ſo ihm aber gleich- wol meiſtentheils mißraͤth, daß er uͤberwunden wird, und mit dem Falcken zugleich herunter faͤllt. Ein ſolchergeſtalt gefangener Rei- ger wird gemeiniglich mit einem blechernen Ring, worauf der Herrſchafft Nahmen und Jahr- Zahl geſtochen, wieder los gelaſ- ſen, ſo daß es vielmals geſchie- het, daß ein ſolcher Reiger uͤber viel Jahre hernach wieder gefan- gen wird, der ein oder mehr der- gleichen blecherne Ringe an den Fuͤſſen hat. Reim-Gebaͤnde, Metrum, iſt die ordentliche Ver- knuͤpſtung verſchiedener, auch wol einzelner Sylben-Fuͤſſe, mittelſt welcher ſie in gewiſſe Schrancken eingeſchloſſen und abgemeſſen werden. Reiner, Rennthiere, Eine Art Lapplaͤndiſcher Hir- ſchen, welche als Pferde in Schlit- ten geſpannet, und auf Reiſen ſtarck gebraucht werden. Ein mehrers ſehe man davon im Na- tur-Lexico. Reiſen, Proficiſci, Voyager, Das Reiſen iſt eine Beſichti- gung fremder Laͤnder, derer Na- tionen, Sitten und Gebraͤuchen, welche Reiſen, wenn ſie kluͤglich angeſtellet werden, ſehr nuͤtzlich und fuͤrtraͤglich ſind, um Weis- heit zu erlangen, und den Ver- ſtand zu ſchaͤrfen, da dann nicht leicht ein Cavalier wird gefunden werden, der nicht ſolte fremde Laͤnder beſucht, oder die Seinigen darzu angehalten haben, wenn es anders deſſen Umſtaͤnde zugelaſ- ſen: Wem es nicht erlaubt iſt, koſtbare weite Reiſen zu thun, der kan wol auf ſeiner Studir- Stube ſich ebenmaͤßig aus guten Buͤchern und dem Umgange mit erfahrnen Leuten bekannt machen, was ein anderer durch das gefaͤhr- liche muͤhſame Reiſen in etlichen Jahren thun moͤchte. Zudeme ſo floriren in Deutſchland alle Ade- liche Exercitia, freye Kuͤnſte und Studia auf Ritter-Academien und Univerſitaͤten. Auch werden hin und wieder wohlbeſtellte Regie- rungen gefunden, daraus er gnug- ſam lernen kan, wie ein Regiment wohl und kluͤglich zu fuͤhren ſey, wobey er die groſſen Koſten er- ſparen kan, ſo daran gewendet werden muͤſſen, und doch der Nutz manchmal ſchlecht, auch offtmals an ſtat des Nutzens groſſer Scha- de bey vielen erfolget. Denn was lernen manche in Jtalien und Franckreich, als daß ſie derſelben Uippigkeit ſich zugleich theilhafftig machen? Sie nehmen gar leicht derſelben Veneriſche Woll uſt auch an ſich, und lernen die Intriguen und Practiquen in Regierung und bey Hoͤfen (die der alten Deut- ſchen Redlichkeit gantz zuwider ſind) wie ſie ſollen neue Beſchwer- den und Auflagen einfuͤhren, und der Unterthanen Privilegien un- terdrucken. Ja viele laſſen es da- bey bewenden, wenn ſie eine ſelt- ſame Façon einer Art von Klei- dung und etliche laͤcherliche Cere- monien aus fremden Laͤndern brin- gen; Da dann die alte deutſche aufrichtige Sitten verderbet, und dargegen viel Laſter eingeſchoben werden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/978
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/978>, abgerufen am 21.11.2024.