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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Red
von oder neben einander (als dem
Pferde die Schenckel gewachsen)
stehen, daß die Sicherheit nicht
geschwächet werde.

Contre-Redop nennet man auch
Volte renversee, ist der verkehrte
Redop, da ein Pferd mit dem
Kopf inwendig am Centro mit
den vordern Schenckeln den klei-
nen Ring macht, und mit der
Groppa auswerts den grossen
Ring betritt, so sonst im ordinai-
ren Redop mit den vordern
Schenckeln geschiehet. Dieser
Contre-Redop erfodert ein Pferd,
so da ringfertig und leicht mit der
Groppa ist, auch hinten so hoch
aggroppiret, als es vorn gehet,
sonst hat es kein Ansehen.

Reduciren,

Heißt in der Music, wenn man
ein mit vielen b versehenes chro-
matisches Stück in das diatoni-
sche Genus bringet und versetzet,
um zu erfahren, ob die Vorzeich-
nung richtig oder mangelhafft sey,
als welches sich sodenn äussert.

Refait, cheval refait,

Ein Pferd, daran der Roß-
täuscher die Fehler eine Zeitlang
zu verbergen suchet mit Artzeneyen
und andern Mittel.

Referrer,

Ein Pferd wieder beschlagen.
s. Beschlagen.

Refier,

Heißt bey den Jägern ein ge-
wisser Bezirck oder Gegend, z. E.
Forst-Refier ist ein Bezirck, wel-
cher einem Förster zu seiner Auf-
sicht anvertrauet ist.

Refrain, Refrein,

Eine oder etliche sinnreiche Zei-
[Spaltenumbruch]

Reg
len, welche zu Anfange einer Stro-
phe gesetzt, und am Ende dersel-
ben allemal wiederholet werden.

Refrener, v. Brider.
Refuser, cheval qui refuse
d' obeir,

Jst ein Pferd, das sich wegert
seinem Reuter zu gehorsamen, wel-
che Wegerung auf allerhand Art
und Weise geschehen kan, muß
demnach ein vorsichtiger Reuter
sehen, was die Hinderung seye:
1) kommt es aus Plump- und Un-
geschicklichkeit her, 2) aus Un-
vermögen, 3) von der Jngend,
4) aus Ungedult, Bosheit und
Zorn, 5) aus Faul- und Trägheit,
daß es keinen Gehorsam leisten
will. Da denn der Reuter hier-
innen sein Judicium brauchen
muß, einer ieden Art vernünff-
tig zu begegnen, worauf denn der
Gehorsam erfolget.

Regain,

Grummet oder Grünmat, ist
das andere gemähete Gras einer
Wiesen, so da gedörret, und den
jungen Fohlen in einem Gesöt zu
essen gegeben wird, etliche lassen
das Grummet auch mit unter den
Heckerling schneiden, und selbi-
ges denen alten Pferden unter
den Haber mengen, welches aber
nicht rathsam, indem die Pferde
gern dampfig davon werden.

Regal,

Heist eine Art Pfeiffen-Spiel,
sonst auch Schnarrwerck genennet.
Es bestehet aus liegenden meßin-
genen oder höltzernen Pfeiffen,
und hat zwey Blasbälge, welche
beym Schlagen des Claviers den
Ton verursachen. Dieses Regal
kan man aus einander nehmen,

und

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Red
von oder neben einander (als dem
Pferde die Schenckel gewachſen)
ſtehen, daß die Sicherheit nicht
geſchwaͤchet werde.

Contre-Redop nennet man auch
Volte renverſée, iſt der verkehrte
Redop, da ein Pferd mit dem
Kopf inwendig am Centro mit
den vordern Schenckeln den klei-
nen Ring macht, und mit der
Groppa auswerts den groſſen
Ring betritt, ſo ſonſt im ordinai-
ren Redop mit den vordern
Schenckeln geſchiehet. Dieſer
Contre-Redop erfodert ein Pferd,
ſo da ringfertig und leicht mit der
Groppa iſt, auch hinten ſo hoch
aggroppiret, als es vorn gehet,
ſonſt hat es kein Anſehen.

Reduciren,

Heißt in der Muſic, wenn man
ein mit vielen b verſehenes chro-
matiſches Stuͤck in das diatoni-
ſche Genus bringet und verſetzet,
um zu erfahren, ob die Vorzeich-
nung richtig oder mangelhafft ſey,
als welches ſich ſodenn aͤuſſert.

Refait, cheval refait,

Ein Pferd, daran der Roß-
taͤuſcher die Fehler eine Zeitlang
zu verbergen ſuchet mit Artzeneyen
und andern Mittel.

Referrer,

Ein Pferd wieder beſchlagen.
ſ. Beſchlagen.

Refier,

Heißt bey den Jaͤgern ein ge-
wiſſer Bezirck oder Gegend, z. E.
Forſt-Refier iſt ein Bezirck, wel-
cher einem Foͤrſter zu ſeiner Auf-
ſicht anvertrauet iſt.

Refrain, Refrein,

Eine oder etliche ſinnreiche Zei-
[Spaltenumbruch]

Reg
len, welche zu Anfange einer Stro-
phe geſetzt, und am Ende derſel-
ben allemal wiederholet werden.

Refrener, v. Brider.
Refuſer, cheval qui refuſe
d’ obeïr,

Jſt ein Pferd, das ſich wegert
ſeinem Reuter zu gehorſamen, wel-
che Wegerung auf allerhand Art
und Weiſe geſchehen kan, muß
demnach ein vorſichtiger Reuter
ſehen, was die Hinderung ſeye:
1) kommt es aus Plump- und Un-
geſchicklichkeit her, 2) aus Un-
vermoͤgen, 3) von der Jngend,
4) aus Ungedult, Bosheit und
Zorn, 5) aus Faul- und Traͤgheit,
daß es keinen Gehorſam leiſten
will. Da denn der Reuter hier-
innen ſein Judicium brauchen
muß, einer ieden Art vernuͤnff-
tig zu begegnen, worauf denn der
Gehorſam erfolget.

Regain,

Grummet oder Gruͤnmat, iſt
das andere gemaͤhete Gras einer
Wieſen, ſo da gedoͤrret, und den
jungen Fohlen in einem Geſoͤt zu
eſſen gegeben wird, etliche laſſen
das Grummet auch mit unter den
Heckerling ſchneiden, und ſelbi-
ges denen alten Pferden unter
den Haber mengen, welches aber
nicht rathſam, indem die Pferde
gern dampfig davon werden.

Regal,

Heiſt eine Art Pfeiffen-Spiel,
ſonſt auch Schnarrwerck genennet.
Es beſtehet aus liegenden meßin-
genen oder hoͤltzernen Pfeiffen,
und hat zwey Blasbaͤlge, welche
beym Schlagen des Claviers den
Ton verurſachen. Dieſes Regal
kan man aus einander nehmen,

und
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[0970] Red Reg von oder neben einander (als dem Pferde die Schenckel gewachſen) ſtehen, daß die Sicherheit nicht geſchwaͤchet werde. Contre-Redop nennet man auch Volte renverſée, iſt der verkehrte Redop, da ein Pferd mit dem Kopf inwendig am Centro mit den vordern Schenckeln den klei- nen Ring macht, und mit der Groppa auswerts den groſſen Ring betritt, ſo ſonſt im ordinai- ren Redop mit den vordern Schenckeln geſchiehet. Dieſer Contre-Redop erfodert ein Pferd, ſo da ringfertig und leicht mit der Groppa iſt, auch hinten ſo hoch aggroppiret, als es vorn gehet, ſonſt hat es kein Anſehen. Reduciren, Heißt in der Muſic, wenn man ein mit vielen b verſehenes chro- matiſches Stuͤck in das diatoni- ſche Genus bringet und verſetzet, um zu erfahren, ob die Vorzeich- nung richtig oder mangelhafft ſey, als welches ſich ſodenn aͤuſſert. Refait, cheval refait, Ein Pferd, daran der Roß- taͤuſcher die Fehler eine Zeitlang zu verbergen ſuchet mit Artzeneyen und andern Mittel. Referrer, Ein Pferd wieder beſchlagen. ſ. Beſchlagen. Refier, Heißt bey den Jaͤgern ein ge- wiſſer Bezirck oder Gegend, z. E. Forſt-Refier iſt ein Bezirck, wel- cher einem Foͤrſter zu ſeiner Auf- ſicht anvertrauet iſt. Refrain, Refrein, Eine oder etliche ſinnreiche Zei- len, welche zu Anfange einer Stro- phe geſetzt, und am Ende derſel- ben allemal wiederholet werden. Refrener, v. Brider. Refuſer, cheval qui refuſe d’ obeïr, Jſt ein Pferd, das ſich wegert ſeinem Reuter zu gehorſamen, wel- che Wegerung auf allerhand Art und Weiſe geſchehen kan, muß demnach ein vorſichtiger Reuter ſehen, was die Hinderung ſeye: 1) kommt es aus Plump- und Un- geſchicklichkeit her, 2) aus Un- vermoͤgen, 3) von der Jngend, 4) aus Ungedult, Bosheit und Zorn, 5) aus Faul- und Traͤgheit, daß es keinen Gehorſam leiſten will. Da denn der Reuter hier- innen ſein Judicium brauchen muß, einer ieden Art vernuͤnff- tig zu begegnen, worauf denn der Gehorſam erfolget. Regain, Grummet oder Gruͤnmat, iſt das andere gemaͤhete Gras einer Wieſen, ſo da gedoͤrret, und den jungen Fohlen in einem Geſoͤt zu eſſen gegeben wird, etliche laſſen das Grummet auch mit unter den Heckerling ſchneiden, und ſelbi- ges denen alten Pferden unter den Haber mengen, welches aber nicht rathſam, indem die Pferde gern dampfig davon werden. Regal, Heiſt eine Art Pfeiffen-Spiel, ſonſt auch Schnarrwerck genennet. Es beſtehet aus liegenden meßin- genen oder hoͤltzernen Pfeiffen, und hat zwey Blasbaͤlge, welche beym Schlagen des Claviers den Ton verurſachen. Dieſes Regal kan man aus einander nehmen, und

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/970>, abgerufen am 23.11.2024.