Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Pre derheit wird es in Fugen und Cano-nibus ·S· oder .§. gemacht, und über die Note gesetzt, bey welcher die 2te Stimme, so die erste imitiret, eintre- ten oder anfangen soll. Kömmt sol- ches mehrmals vor, so ist es eine Nachricht, wenn und wo die übri- gen Stimmen, als die dritte, vierte u. s. f. anheben sollen. Present, Heist ein Geschenck, welches in Preservatif d'un Voyager, Eine Verhütung, damit ein Pre hitziger Natur ist, muß der Sa-che nicht zu viel thun: Auch soll er einen guten Wermut-Spiritum bey sich führen, und bey Anfang der Mittags-Mahlzeit einige Tropffen in ein Gläsgen voll Wein thun, und einen bittern oder Wermut-Wein machen und trin- cken; darneben zu Zeiten die Franckfurter Pillulen zur Aus- führung gebrauchen, und mit Vorbedacht zur Ader lassen etc. Prestesse, Bedeutet die Eilfertig- und Preter un cheval, Heist einem andern ein Pferd Prevot, Wird auf Ritter-Academien Preussen, Prussia, Borussia, Eine grosse Landschafft in Eu- sche
[Spaltenumbruch] Pre derheit wird es in Fugen und Cano-nibus ·S· oder .§. gemacht, und uͤber die Note geſetzt, bey welcher die 2te Stim̃e, ſo die erſte imitiret, eintre- ten oder anfangen ſoll. Koͤm̃t ſol- ches mehrmals vor, ſo iſt es eine Nachricht, wenn und wo die uͤbri- gen Stimmen, als die dritte, vierte u. ſ. f. anheben ſollen. Preſent, Heiſt ein Geſchenck, welches in Preſervatif d’un Voyager, Eine Verhuͤtung, damit ein Pre hitziger Natur iſt, muß der Sa-che nicht zu viel thun: Auch ſoll er einen guten Wermut-Spiritum bey ſich fuͤhren, und bey Anfang der Mittags-Mahlzeit einige Tropffen in ein Glaͤsgen voll Wein thun, und einen bittern oder Wermut-Wein machen und trin- cken; darneben zu Zeiten die Franckfurter Pillulen zur Aus- fuͤhrung gebrauchen, und mit Vorbedacht zur Ader laſſen ꝛc. Preſteſſe, Bedeutet die Eilfertig- und Preter un cheval, Heiſt einem andern ein Pferd Prevôt, Wird auf Ritter-Academien Preuſſen, Pruſſia, Boruſſia, Eine groſſe Landſchafft in Eu- ſche
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Pre
Pre
derheit wird es in Fugen und Cano-
nibus ·S· oder .§. gemacht, und uͤber
die Note geſetzt, bey welcher die 2te
Stim̃e, ſo die erſte imitiret, eintre-
ten oder anfangen ſoll. Koͤm̃t ſol-
ches mehrmals vor, ſo iſt es eine
Nachricht, wenn und wo die uͤbri-
gen Stimmen, als die dritte, vierte
u. ſ. f. anheben ſollen.
Preſent,
Heiſt ein Geſchenck, welches in
vielerley beſtehet, meiſtens aber
in einem Pferde, denn wenn ein
groſſer Potentat dem andern will
etwas beſonders verehren, daß
ihme Gold, Silber, Edelgeſteine
oder dergleichen zu geringe duͤn-
cket, ſo præſentiret er ihm ein ſchoͤ-
nes gutes wohl dreſſirtes Pferd,
mit Sattel und Zeug; Wodurch
auch mancher Cavalier in beſon-
dere Gnade kommt, da ſeiner ſon-
ſten bey einem groſſen Herrn
wol waͤre vergeſſen worden.
Preſervatif d’un Voyager,
Eine Verhuͤtung, damit ein
Reiſender vor Kranckheit verwah-
ret iſt. Ein Reiſender ſoll nun nie-
maln ohne guten Theriac ſeyn, ſich
deſſen bey anſteckenden Kranckhei-
ten und in andern Nothfaͤllen zu
bedienen, und etwan Morgens,
bey neblichtem Wetter, ein oder
2 bis 3 Bohnen groß einnehmen.
Jngleichen koͤnnen des Morgens
10, 12 oder 15 Tropffen von des
Paracelſi Magen-Elixir in einem
paar Loͤffel Fleiſch-Bruͤhe genoſſen
werden, den Magen gut zu be-
halten. Oder er kan ein wenig
von Diacoro, oder Ackermann,
Naͤgelein, Zimmet, Muſcat-Nuß,
Zittwer, etliche Wacholder-Beer,
eingemachten Jngber, oder der-
gleichen genieſſen, ſonderlich wo
ein bloͤder Magen iſt; wer aber
hitziger Natur iſt, muß der Sa-
che nicht zu viel thun: Auch ſoll
er einen guten Wermut-Spiritum
bey ſich fuͤhren, und bey Anfang
der Mittags-Mahlzeit einige
Tropffen in ein Glaͤsgen voll Wein
thun, und einen bittern oder
Wermut-Wein machen und trin-
cken; darneben zu Zeiten die
Franckfurter Pillulen zur Aus-
fuͤhrung gebrauchen, und mit
Vorbedacht zur Ader laſſen ꝛc.
Preſteſſe,
Bedeutet die Eilfertig- und
Willfaͤhrigkeit eines abgerichteten
Pferds, ſo ein Vertrauen zum
Reuter hat, und ſich mit groſſer
Geſchwindigkeit in Paſſaden und
Redop tummelt, zum Unterſchied,
da man faule Pferde immer ani-
miren, und zur Lection aufmun-
tern muß, ſo hat man an dieſen
gnug aufzuhalten; welches eine
Luſt zu reuten.
Preter un cheval,
Heiſt einem andern ein Pferd
leihen, es geſchehe nun fuͤr Geld
oder zur Freundſchafft und um-
ſonſt.
Prevôt,
Wird auf Ritter-Academien
der Vorbereuter genennet, wel-
cher ſein Metier ſo wohl ver-
ſtehen ſoll, als der Maitre faſt ſelbſt,
damit er kan Lection geben, und
die Pferde mit dreſſiren. Voy.
Creat.
Preuſſen, Pruſſia, Boruſſia,
Eine groſſe Landſchafft in Eu-
ropa, ſo gegen Weſten an Maſo-
vien und Cujavien, gegen Oſten
an Litthauen und Podlachien, ge-
gen Norden aber an die Oſt-See
und Samogitien grentzet. Sie
wird in Ober- oder das Pohlni-
ſche
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