Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Pos mit dem Könige in Castilien.Dieses Wappen ist mit dem Or- dens-Zeichen JEsu Christi um- geben, und oben auf dem gantz offenen und gecrönten Helm er- scheinet ein halber güldener und geflügelter Drache. Die beyden Wappenhalter sind dergleichen Drachen, deren ieder eine Fahne bey sich liegen hat; in der rechten erscheinen die 5 blauen Schildlein mit den silbernen Pfennigen we- gen Portugall; und in der lincken Fahne stehen die 7 güldene Castelle wegen Castilien. Posade, v. Pesade. Posaune, Jst ein Blas-Jnstrument, so Posement, Heißt in der Music langsam, Positio, Das Niederlassen der Hand bey Pos Positiv, Jst ein kleines Orgelwerck mit Poste, Logis a fournir des chevaux de Poste, Das Post-Amt ist ein Ort, ja L l l 5
[Spaltenumbruch] Poſ mit dem Koͤnige in Caſtilien.Dieſes Wappen iſt mit dem Or- dens-Zeichen JEſu Chriſti um- geben, und oben auf dem gantz offenen und gecroͤnten Helm er- ſcheinet ein halber guͤldener und gefluͤgelter Drache. Die beyden Wappenhalter ſind dergleichen Drachen, deren ieder eine Fahne bey ſich liegen hat; in der rechten erſcheinen die 5 blauen Schildlein mit den ſilbernen Pfennigen we- gen Portugall; und in der lincken Fahne ſtehen die 7 guͤldene Caſtelle wegen Caſtilien. Poſade, v. Peſade. Poſaune, Jſt ein Blas-Jnſtrument, ſo Poſement, Heißt in der Muſic langſam, Poſitio, Das Niederlaſſen der Hand bey Poſ Poſitiv, Jſt ein kleines Orgelwerck mit Poſte, Logis à fournir des chevaux de Poſte, Das Poſt-Amt iſt ein Ort, ja L l l 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0925"/><cb n="1809"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Poſ</hi></hi></fw><lb/> mit dem Koͤnige in Caſtilien.<lb/> Dieſes Wappen iſt mit dem Or-<lb/> dens-Zeichen JEſu Chriſti um-<lb/> geben, und oben auf dem gantz<lb/> offenen und gecroͤnten Helm er-<lb/> ſcheinet ein halber guͤldener und<lb/> gefluͤgelter Drache. Die beyden<lb/> Wappenhalter ſind dergleichen<lb/> Drachen, deren ieder eine Fahne<lb/> bey ſich liegen hat; in der rechten<lb/> erſcheinen die 5 blauen Schildlein<lb/> mit den ſilbernen Pfennigen we-<lb/> gen Portugall; und in der lincken<lb/> Fahne ſtehen die 7 guͤldene Caſtelle<lb/> wegen Caſtilien.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Poſade, v. Peſade.</hi> </hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Poſaune,</hi> </head><lb/> <p>Jſt ein Blas-Jnſtrument, ſo<lb/> in 2 Theilen beſtehet, nemlich in<lb/> dem Haupt-Stuͤck und Stangen,<lb/> welche in einer Scheide ſtecken;<lb/> es wird aber das Haupt-Stuͤck<lb/> auf die Stangen eingezaͤpft, und<lb/> mit der lincken Hand die gantze<lb/> Poſaune gehalten, da man in-<lb/> deſſen mit der rechten Hand die<lb/> Scheide zwiſchen die Finger faſ-<lb/> ſet, und mit deren Auf- und Nie-<lb/> der-Ziehen den Ton formiret.<lb/> Die tieffſte und groͤßte heißt eine<lb/> Octav-Poſaun; die zweyte, ſo<lb/> etwas hoͤher geht, eine Qvart-<lb/> Poſaune; die dritte iſt die gemeine<lb/> Poſaune, und die vierte die Alt-<lb/> Poſaune. Jn den Orgeln iſt ein<lb/> Pedal-Regiſter, ſo das Poſau-<lb/> nen-Regiſter heißt; dieſe Stim-<lb/> me iſt von 16 und 32 Fuß Ton.<lb/><hi rendition="#aq">v. Trombone.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Poſement,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Heißt in der Muſic langſam,<lb/> ohne Uibereilung, ſittſamlich.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Poſitio,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Das Niederlaſſen der Hand bey<lb/> dem Tact-Geben.</p><lb/> <cb n="1810"/> </div> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Poſ</hi> </hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Poſitiv,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Jſt ein kleines Orgelwerck mit<lb/> unterſchiedenen Regiſtern verſe-<lb/> hen, ſo man hin und wieder tra-<lb/> gen, und in <hi rendition="#aq">Privat-</hi>Haͤuſern ge-<lb/> brauchen kan. Das <hi rendition="#aq">Poſitiv</hi> iſt<lb/> von dem Regal darinne unter-<lb/> ſchieden, daß des <hi rendition="#aq">Poſitives</hi> Pfeif-<lb/> fen ſtehen, die im Regal aber<lb/> liegen: und daß das Regal mei-<lb/> ſtens nur Rohr- oder Schnarr-<lb/> werck hat, das <hi rendition="#aq">Poſitiv</hi> aber dabey<lb/> auch Floͤtenwerck. An den Or-<lb/> geln heiſt auch das kleine Orgel-<lb/> werck, das hinten an der Orgel<lb/> und hinter dem Organiſten iſt, das<lb/> Ruͤck-<hi rendition="#aq">Poſitiv:</hi> welches einige mit<lb/> ins groſſe Werck ſetzen, und das<lb/> Ober-<hi rendition="#aq">Poſitiv</hi> nennen, oder nebſt<lb/> dem Ruͤck-<hi rendition="#aq">Poſitiv</hi> auch ein Bruſt-<lb/><hi rendition="#aq">Poſitiv</hi> haben, das vor dem Or-<lb/> ganiſten in der Orgel ſteht, und<lb/> wie das Ruͤck-<hi rendition="#aq">Poſitiv</hi> ſein eigenes<lb/> Clavier hat. Wenn man dieſes<lb/> tragen kan, ſo heißt es ein <hi rendition="#aq">Orga-<lb/> num portatile,</hi> abſonderlich, ſo<lb/> man es im Tragen auch ſchlagen<lb/> kan.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Poſte, Logis à fournir des<lb/> chevaux de Poſte,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Das Poſt-Amt iſt ein Ort,<lb/> allwo man vor <hi rendition="#aq">Courriers</hi> und an-<lb/> dere ſchnellreiſende Perſonen Poſt-<lb/> Pferde zur Abwechſelung <hi rendition="#aq">parat</hi><lb/> haͤlt, welches loͤbliche Poſt-Weſen<lb/> zur <hi rendition="#aq">Advertenz</hi> und <hi rendition="#aq">Correſpondenz</hi><lb/> zwiſchen groſſen Potentaten inn-<lb/> und auſſerhalb des Reichs einge-<lb/> richtet, neben dem auch ein ſol-<lb/> ches Werck iſt, ſo man bey der<lb/> Regierung eines Landes zu ſchleu-<lb/> niger. Verrichtung nothwendiger<lb/> Geſchaͤffte, Fortbringung der<lb/> Briefe, Geſandten und Bedien-<lb/> te, unvermeidlich von noͤthen hat,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">L l l 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ja</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0925]
Poſ
Poſ
mit dem Koͤnige in Caſtilien.
Dieſes Wappen iſt mit dem Or-
dens-Zeichen JEſu Chriſti um-
geben, und oben auf dem gantz
offenen und gecroͤnten Helm er-
ſcheinet ein halber guͤldener und
gefluͤgelter Drache. Die beyden
Wappenhalter ſind dergleichen
Drachen, deren ieder eine Fahne
bey ſich liegen hat; in der rechten
erſcheinen die 5 blauen Schildlein
mit den ſilbernen Pfennigen we-
gen Portugall; und in der lincken
Fahne ſtehen die 7 guͤldene Caſtelle
wegen Caſtilien.
Poſade, v. Peſade.
Poſaune,
Jſt ein Blas-Jnſtrument, ſo
in 2 Theilen beſtehet, nemlich in
dem Haupt-Stuͤck und Stangen,
welche in einer Scheide ſtecken;
es wird aber das Haupt-Stuͤck
auf die Stangen eingezaͤpft, und
mit der lincken Hand die gantze
Poſaune gehalten, da man in-
deſſen mit der rechten Hand die
Scheide zwiſchen die Finger faſ-
ſet, und mit deren Auf- und Nie-
der-Ziehen den Ton formiret.
Die tieffſte und groͤßte heißt eine
Octav-Poſaun; die zweyte, ſo
etwas hoͤher geht, eine Qvart-
Poſaune; die dritte iſt die gemeine
Poſaune, und die vierte die Alt-
Poſaune. Jn den Orgeln iſt ein
Pedal-Regiſter, ſo das Poſau-
nen-Regiſter heißt; dieſe Stim-
me iſt von 16 und 32 Fuß Ton.
v. Trombone.
Poſement,
Heißt in der Muſic langſam,
ohne Uibereilung, ſittſamlich.
Poſitio,
Das Niederlaſſen der Hand bey
dem Tact-Geben.
Poſitiv,
Jſt ein kleines Orgelwerck mit
unterſchiedenen Regiſtern verſe-
hen, ſo man hin und wieder tra-
gen, und in Privat-Haͤuſern ge-
brauchen kan. Das Poſitiv iſt
von dem Regal darinne unter-
ſchieden, daß des Poſitives Pfeif-
fen ſtehen, die im Regal aber
liegen: und daß das Regal mei-
ſtens nur Rohr- oder Schnarr-
werck hat, das Poſitiv aber dabey
auch Floͤtenwerck. An den Or-
geln heiſt auch das kleine Orgel-
werck, das hinten an der Orgel
und hinter dem Organiſten iſt, das
Ruͤck-Poſitiv: welches einige mit
ins groſſe Werck ſetzen, und das
Ober-Poſitiv nennen, oder nebſt
dem Ruͤck-Poſitiv auch ein Bruſt-
Poſitiv haben, das vor dem Or-
ganiſten in der Orgel ſteht, und
wie das Ruͤck-Poſitiv ſein eigenes
Clavier hat. Wenn man dieſes
tragen kan, ſo heißt es ein Orga-
num portatile, abſonderlich, ſo
man es im Tragen auch ſchlagen
kan.
Poſte, Logis à fournir des
chevaux de Poſte,
Das Poſt-Amt iſt ein Ort,
allwo man vor Courriers und an-
dere ſchnellreiſende Perſonen Poſt-
Pferde zur Abwechſelung parat
haͤlt, welches loͤbliche Poſt-Weſen
zur Advertenz und Correſpondenz
zwiſchen groſſen Potentaten inn-
und auſſerhalb des Reichs einge-
richtet, neben dem auch ein ſol-
ches Werck iſt, ſo man bey der
Regierung eines Landes zu ſchleu-
niger. Verrichtung nothwendiger
Geſchaͤffte, Fortbringung der
Briefe, Geſandten und Bedien-
te, unvermeidlich von noͤthen hat,
ja
L l l 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |