Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Ouv verturen schliessen nach dem Alle-gro, oder zweyten Theile der Ou- verture, wiederum mit einem kurtzen Lentement, oder ernsthaf- ten Satze. Jhr Character ist die Edelmuth. Bey dem ersten Thei- le einer guten Ouverture empfin- det man eine sonderbare Erhe- bung des Gemüths; bey dem zwey- ten breiten sich die Geister in al- [Spaltenumbruch] Ouy ler Wollust aus, und wenn einernsthafter Schluß erfolget, samm- len und ziehen sie sich wieder in ih- ren gewöhnlichen ruhigen Sitz. Oüyes, Die Oeffnung an beyden Sei- P. [Spaltenumbruch]
Pabst, DAs Ober-Haupt der Römisch- Pa-da, Jst ein Aufmunterungs-Wort Paderborn, Hauptstadt eines Bißthums ein
[Spaltenumbruch] Ouv verturen ſchlieſſen nach dem Alle-gro, oder zweyten Theile der Ou- verture, wiederum mit einem kurtzen Lentement, oder ernſthaf- ten Satze. Jhr Character iſt die Edelmuth. Bey dem erſten Thei- le einer guten Ouverture empfin- det man eine ſonderbare Erhe- bung des Gemuͤths; bey dem zwey- ten breiten ſich die Geiſter in al- [Spaltenumbruch] Ouy ler Wolluſt aus, und wenn einernſthafter Schluß erfolget, ſam̃- len und ziehen ſie ſich wieder in ih- ren gewoͤhnlichen ruhigen Sitz. Oüyes, Die Oeffnung an beyden Sei- P. [Spaltenumbruch]
Pabſt, DAs Ober-Haupt der Roͤmiſch- Pa-da, Jſt ein Aufmunterungs-Wort Paderborn, Hauptſtadt eines Bißthums ein
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Ouv
Ouy
verturen ſchlieſſen nach dem Alle-
gro, oder zweyten Theile der Ou-
verture, wiederum mit einem
kurtzen Lentement, oder ernſthaf-
ten Satze. Jhr Character iſt die
Edelmuth. Bey dem erſten Thei-
le einer guten Ouverture empfin-
det man eine ſonderbare Erhe-
bung des Gemuͤths; bey dem zwey-
ten breiten ſich die Geiſter in al-
ler Wolluſt aus, und wenn ein
ernſthafter Schluß erfolget, ſam̃-
len und ziehen ſie ſich wieder in ih-
ren gewoͤhnlichen ruhigen Sitz.
Oüyes,
Die Oeffnung an beyden Sei-
ten des Steges auf Violinen, Vi-
oldigamben u. d. g.
P.
Pabſt,
DAs Ober-Haupt der Roͤmiſch-
Catholiſchen Kirche, welche
Jhro Paͤbſtliche Heiligkeit, wie
auch der heilige Vater tituliret
wird, deſſen Reſidentz iſt zu Rom,
und wird er von den Roͤmiſch-
Catholiſchen als oberſter Biſchoff
der Kirche und Chriſti Stathal-
ter auf Erden angeſehen; wel-
ches Anſehen ihm aber weder die
Proteſtantiſche Religions-Ver-
wandten, noch die Griechiſche
Kirche zugeſtehet. Das Paͤbſt-
liche Wappen iſt blau mit einem
guͤldenen Balcken durchgezogen,
uͤber welchem ein guͤldener Stern,
unten aber 3 guͤldene Huͤgel er-
ſcheinen, und oben auf dem
Schilde ruhet die dreyfache Kro-
ne, dahinter 2 Schluͤſſel, ein ſil-
berner und guͤldener liegen.
Pa-da,
Jſt ein Aufmunterungs-Wort
auf der Manege, um dadurch
dem Pferde in Levaden, Cour-
betten und Saͤtzen, die Huͤlffe
mit der Stimme zu geben, und be-
ſtehet in 2 Tacten oder Bewegun-
gen, wornach ſich ein Pferd vorn
erheben, hinten gleich nachſetzen,
die Tempi obſerviren, und nicht
einen Pas geſchwinde, den andern
langſam machen muß, welches
kein Anſehen hat, auch weder
Kunſt noch Geſchicklichkeit zeiget.
Paderborn,
Hauptſtadt eines Bißthums
im Weſtphaͤliſchen Kreiſe, wel-
ches zwiſchen den Grafſchafften
Lippe, Rietberg und Waldeck,
Nieder-Heſſen, der Abtey Cor-
vey, dem Hertzogthum Weſtpha-
len und den Braunſchweigiſchen
Landen lieget. Die Stadt iſt ei-
ne ziemlich groſſe und befeſtigte
Hanſee-Stadt an der Lippe, 8
Meilen von Caſſel, und hat eine
1616 geſtifftete Univerſitaͤt. Wo
die Lippe und Alme zuſammen
flieſſen, iſt des Biſchoffs Reſidentz-
Schloß Nienhaus gelegen. Der
Biſchoff iſt ein Suffraganeus des
Ertz-Stifftes Mayntz und ein
Fuͤrſt des Reichs. Das Dom-
Capitel beſtehet aus 24 Canoni-
cis, welche alle ihre 16 Ahnen er-
weiſen, auf einer Univerſitaͤt in
Franckreich oder Jtalien ſtudiret,
und das 21 Jahr erreichet haben
muͤſſen. Der Biſchoff zu Pader-
born fuͤhret im Wappen ein guͤl-
denes Creutz im rothen Felde, we-
gen des Stiffts Paderborn; und
ein
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