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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Oet
4 Felder, davon in dem ersten und
4ten das güldene Castell wegen
Castilien, und in dem andern und
3ten der Leonische Löwe zu sehen.
Jn dem andern Qvartiere sind die
beyden Ungarischen Wappen.
Jn dem dritten das Sicilianische
und Aragonische; und in dem
vierten der Flanderische Löwe.
Das mittelste Hertz-Schildlein
aber präsentiret den Oesterreichi-
schen silbernen Balcken. Auf
diesem Wappen liegt die König-
liche Spanische und oben darüber
die Kayserliche Krone.

Oettingen,

Das uralte Haus der Fürsten
und Grafen von Oettingen ist
schon zu Kaysers Ottonis M. Zei-
ten bekandt gewesen. Sie hatten
sich in die Oettingische, oder Fürst-
liche, und Wallersteinische oder
Gräfliche Familie eingetheilet.
Von jener ward Albertus Erne-
stus I
von Kayser Leopoldo 1674
in den Reichs-Fürsten-Stand er-
hoben, in dessen Sohne und
Nachfolger Alberto Ernesto II ist
diese Linie 1731 abgestorben. Er
hatte in seinem Testamente den
Grafen Antonium Carolum zu
Wallerstein zum Erben eingesetzt,
welcher auch die Possession ergriff,
und die Huldigung einnahm;
wowider sich aber die Spielbergi-
sche Linie, als näherer Anver-
wandter setzte, und den noch vor-
währenden Erbfolge-Streit bey
dem Reichs-Hof-Rath anhän-
gig machte. Die Wallersteini-
sche Linie hat sich wieder in 3 Aeste
vertheilet, nemlich in den Ast 1)
zu Spielberg, davon das Haupt,
nebst dessen ältesten Sohne 1734
in den Reichs-Fürsten-Stand er-
hoben worden; 2) zu Wallerstein,
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Old
und 3) zu Katzenstein und Bal-
dern, welche beyde letztern noch
im Gräflichen Stande leben.
Das Wappen der Fürsten und
Grafen von Oettingen, ist durch
ein weisses Andreas-Creutz qvadri-
ret, und hat oben ein rothes Fer-
schel oder Eisenhütlein im gülde-
nen, unten ein unterwerts gekehr-
tes güldenes Ferschel, im rothen,
und zu beyden Seiten ein halbes
rothes Ferschel im güldenen, und
ein halbes güldenes im rothen
Felde. Oben auf dem offenen
Helme raget ein güldener Hunds-
Kopff hervor, dessen Ohr roth,
und mit einem weissen Creutze be-
zeichnet ist. Bisweilen bedecket
auch dieses Wappen ein Hertzogs-
Hut.

Offertorium,

Wird in der Römisch-Catho-
lischen Kirche derjenige Gesang
genennet, welchen man singet
oder auf der Orgel spielet, wenn
das Volck unter währender Messe
zum Opfer gehet.

Oldenburg,

Grafschafft in dem Westphä-
lischen Kreise, welche gegen We-
sten an Ost-Frießland, und die
Grafschafft Emden, gegen Sü-
den an das Stifft Münster, ge-
gen Osten an die Grafschafft Del-
menhorst und das Hertzogthum
Bremen, gegen Norden aber an
das Deutsche Meer grentzet. Es
wird eingetheilet in das Budja-
dinger-Städinger-Rostringer-
und Jever-Land. Jhr Erdreich
ist an vielen Orten morastig, ie-
doch fruchtbar an Getreide und
Wiesenwachs, und werden all-
hier sehr gute Pferde erzogen, da-
von Herr Stubenberg schreibet:

Die

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Oet
4 Felder, davon in dem erſten und
4ten das guͤldene Caſtell wegen
Caſtilien, und in dem andern und
3ten der Leoniſche Loͤwe zu ſehen.
Jn dem andern Qvartiere ſind die
beyden Ungariſchen Wappen.
Jn dem dritten das Sicilianiſche
und Aragoniſche; und in dem
vierten der Flanderiſche Loͤwe.
Das mittelſte Hertz-Schildlein
aber praͤſentiret den Oeſterreichi-
ſchen ſilbernen Balcken. Auf
dieſem Wappen liegt die Koͤnig-
liche Spaniſche und oben daruͤber
die Kayſerliche Krone.

Oettingen,

Das uralte Haus der Fuͤrſten
und Grafen von Oettingen iſt
ſchon zu Kayſers Ottonis M. Zei-
ten bekandt geweſen. Sie hatten
ſich in die Oettingiſche, oder Fuͤrſt-
liche, und Wallerſteiniſche oder
Graͤfliche Familie eingetheilet.
Von jener ward Albertus Erne-
ſtus I
von Kayſer Leopoldo 1674
in den Reichs-Fuͤrſten-Stand er-
hoben, in deſſen Sohne und
Nachfolger Alberto Erneſto II iſt
dieſe Linie 1731 abgeſtorben. Er
hatte in ſeinem Teſtamente den
Grafen Antonium Carolum zu
Wallerſtein zum Erben eingeſetzt,
welcher auch die Poſſeſſion ergriff,
und die Huldigung einnahm;
wowider ſich aber die Spielbergi-
ſche Linie, als naͤherer Anver-
wandter ſetzte, und den noch vor-
waͤhrenden Erbfolge-Streit bey
dem Reichs-Hof-Rath anhaͤn-
gig machte. Die Wallerſteini-
ſche Linie hat ſich wieder in 3 Aeſte
vertheilet, nemlich in den Aſt 1)
zu Spielberg, davon das Haupt,
nebſt deſſen aͤlteſten Sohne 1734
in den Reichs-Fuͤrſten-Stand er-
hoben worden; 2) zu Wallerſtein,
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Old
und 3) zu Katzenſtein und Bal-
dern, welche beyde letztern noch
im Graͤflichen Stande leben.
Das Wappen der Fuͤrſten und
Grafen von Oettingen, iſt durch
ein weiſſes Andreas-Creutz qvadri-
ret, und hat oben ein rothes Fer-
ſchel oder Eiſenhuͤtlein im guͤlde-
nen, unten ein unterwerts gekehr-
tes guͤldenes Ferſchel, im rothen,
und zu beyden Seiten ein halbes
rothes Ferſchel im guͤldenen, und
ein halbes guͤldenes im rothen
Felde. Oben auf dem offenen
Helme raget ein guͤldener Hunds-
Kopff hervor, deſſen Ohr roth,
und mit einem weiſſen Creutze be-
zeichnet iſt. Bisweilen bedecket
auch dieſes Wappen ein Hertzogs-
Hut.

Offertorium,

Wird in der Roͤmiſch-Catho-
liſchen Kirche derjenige Geſang
genennet, welchen man ſinget
oder auf der Orgel ſpielet, wenn
das Volck unter waͤhrender Meſſe
zum Opfer gehet.

Oldenburg,

Grafſchafft in dem Weſtphaͤ-
liſchen Kreiſe, welche gegen We-
ſten an Oſt-Frießland, und die
Grafſchafft Emden, gegen Suͤ-
den an das Stifft Muͤnſter, ge-
gen Oſten an die Grafſchafft Del-
menhorſt und das Hertzogthum
Bremen, gegen Norden aber an
das Deutſche Meer grentzet. Es
wird eingetheilet in das Budja-
dinger-Staͤdinger-Roſtringer-
und Jever-Land. Jhr Erdreich
iſt an vielen Orten moraſtig, ie-
doch fruchtbar an Getreide und
Wieſenwachs, und werden all-
hier ſehr gute Pferde erzogen, da-
von Herr Stubenberg ſchreibet:

Die
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[0842] Oet Old 4 Felder, davon in dem erſten und 4ten das guͤldene Caſtell wegen Caſtilien, und in dem andern und 3ten der Leoniſche Loͤwe zu ſehen. Jn dem andern Qvartiere ſind die beyden Ungariſchen Wappen. Jn dem dritten das Sicilianiſche und Aragoniſche; und in dem vierten der Flanderiſche Loͤwe. Das mittelſte Hertz-Schildlein aber praͤſentiret den Oeſterreichi- ſchen ſilbernen Balcken. Auf dieſem Wappen liegt die Koͤnig- liche Spaniſche und oben daruͤber die Kayſerliche Krone. Oettingen, Das uralte Haus der Fuͤrſten und Grafen von Oettingen iſt ſchon zu Kayſers Ottonis M. Zei- ten bekandt geweſen. Sie hatten ſich in die Oettingiſche, oder Fuͤrſt- liche, und Wallerſteiniſche oder Graͤfliche Familie eingetheilet. Von jener ward Albertus Erne- ſtus I von Kayſer Leopoldo 1674 in den Reichs-Fuͤrſten-Stand er- hoben, in deſſen Sohne und Nachfolger Alberto Erneſto II iſt dieſe Linie 1731 abgeſtorben. Er hatte in ſeinem Teſtamente den Grafen Antonium Carolum zu Wallerſtein zum Erben eingeſetzt, welcher auch die Poſſeſſion ergriff, und die Huldigung einnahm; wowider ſich aber die Spielbergi- ſche Linie, als naͤherer Anver- wandter ſetzte, und den noch vor- waͤhrenden Erbfolge-Streit bey dem Reichs-Hof-Rath anhaͤn- gig machte. Die Wallerſteini- ſche Linie hat ſich wieder in 3 Aeſte vertheilet, nemlich in den Aſt 1) zu Spielberg, davon das Haupt, nebſt deſſen aͤlteſten Sohne 1734 in den Reichs-Fuͤrſten-Stand er- hoben worden; 2) zu Wallerſtein, und 3) zu Katzenſtein und Bal- dern, welche beyde letztern noch im Graͤflichen Stande leben. Das Wappen der Fuͤrſten und Grafen von Oettingen, iſt durch ein weiſſes Andreas-Creutz qvadri- ret, und hat oben ein rothes Fer- ſchel oder Eiſenhuͤtlein im guͤlde- nen, unten ein unterwerts gekehr- tes guͤldenes Ferſchel, im rothen, und zu beyden Seiten ein halbes rothes Ferſchel im guͤldenen, und ein halbes guͤldenes im rothen Felde. Oben auf dem offenen Helme raget ein guͤldener Hunds- Kopff hervor, deſſen Ohr roth, und mit einem weiſſen Creutze be- zeichnet iſt. Bisweilen bedecket auch dieſes Wappen ein Hertzogs- Hut. Offertorium, Wird in der Roͤmiſch-Catho- liſchen Kirche derjenige Geſang genennet, welchen man ſinget oder auf der Orgel ſpielet, wenn das Volck unter waͤhrender Meſſe zum Opfer gehet. Oldenburg, Grafſchafft in dem Weſtphaͤ- liſchen Kreiſe, welche gegen We- ſten an Oſt-Frießland, und die Grafſchafft Emden, gegen Suͤ- den an das Stifft Muͤnſter, ge- gen Oſten an die Grafſchafft Del- menhorſt und das Hertzogthum Bremen, gegen Norden aber an das Deutſche Meer grentzet. Es wird eingetheilet in das Budja- dinger-Staͤdinger-Roſtringer- und Jever-Land. Jhr Erdreich iſt an vielen Orten moraſtig, ie- doch fruchtbar an Getreide und Wieſenwachs, und werden all- hier ſehr gute Pferde erzogen, da- von Herr Stubenberg ſchreibet: Die

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/842>, abgerufen am 21.11.2024.