Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Oct welche mehr als ein Chor haben,ein Saiten-Zug, welcher gegen die andern Saiten eine Octave höher klinget. Octiphonium, Eine Composition, oder ein mu- Oda, Ode, Ode, War bey den alten Heiden ein Odeum, Gesang-Haus, war zu Athen Oei dritte zwischen dem Monte Pala-tino und Coelio, und das vierte lag nahe bey dem Theatro Pom- peji. l' Odeur du cheval, Der Geruch. Von dem subti- Odontismus, Hieß in dem dritten Theile des Oeil d' un cheval, Das Auge ist das künstlichste lein,
[Spaltenumbruch] Oct welche mehr als ein Chor haben,ein Saiten-Zug, welcher gegen die andern Saiten eine Octave hoͤher klinget. Octiphonium, Eine Compoſition, oder ein mu- Oda, Ode, Ode, War bey den alten Heiden ein Odeum, Geſang-Haus, war zu Athen Oei dritte zwiſchen dem Monte Pala-tino und Coelio, und das vierte lag nahe bey dem Theatro Pom- peji. l’ Odeur du cheval, Der Geruch. Von dem ſubti- Odontiſmus, Hieß in dem dritten Theile des Oeil d’ un cheval, Das Auge iſt das kuͤnſtlichſte lein,
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Oct
Oei
welche mehr als ein Chor haben,
ein Saiten-Zug, welcher gegen
die andern Saiten eine Octave
hoͤher klinget.
Octiphonium,
Eine Compoſition, oder ein mu-
ſicaliſches Stuͤck von 8 Stimmen.
Oda, Ode, Ode,
War bey den alten Heiden ein
Lied, welches der Goͤtter, Helden,
und derer, ſo im Spielen oder im
Streite geſieget hatten, Lob in ſich
hielt. Sie nenneten auch Bac-
chus- und Liebes-Lieder alſo. Jn
der heutigen Poeſie iſt es ein Ge-
dicht, welches mit etlichen Abſaͤ-
tzen, die alle ein gleiches Zeilen-
und Reimen-Maaß halten, durch-
gefuͤhret wird. Sie werden ge-
meiniglich zu Lob-Geſaͤngen ge-
braucht, und wollen mit hohen
Worten, und ſcharfſinnigen Ge-
dancken ausgearbeitet ſeyn.
Odeum,
Geſang-Haus, war zu Athen
ein Gebaͤude, in Geſtalt eines
Theatri, worinnen die Poeten
und Muſicanten, ehe noch ein
Theatrum erbauet ward, mit ein-
ander certireten. Andere meinen,
es ſey der Ort geweſen, wo die
Poeten und Muſici ihre Wercke
vorher probiret, ehe ſie ſolche auf
der Schau-Buͤhne oͤffentlich ſpie-
len duͤrfen. Zu Rom waren 4
Odea, welches groſſe mit vielen
Sitzen, Seulen und Statuen ge-
zierte Gebaͤude waren, worinnen
die Muſicanten, Saͤnger und Co-
moͤdianten ihre Zuſammenkuͤnffte
hielten, ſich daſelbſt uͤbten, und
von einem Directore Muſices un-
terrichtet wurden. Eines war
von Domitiano erbauet; das
zweyte das Aventiniſche; das
dritte zwiſchen dem Monte Pala-
tino und Coelio, und das vierte
lag nahe bey dem Theatro Pom-
peji.
l’ Odeur du cheval,
Der Geruch. Von dem ſubti-
len Geruch der Pferde zeuget
Gott ſelber, daß ſie den Streit
von ferne riechen. Aus ſolchem
ſubtilen Geruch der Pferde kommt
dieſer Nutzen, daß ſie, (ehe als
der Menſch) eine obhabende Ge-
fahr erkennen, und dieſelbe durch
Geberden, Brauſen, Schnauffen
und andere Zeichen koͤnnen zu ver-
ſtehen geben. Herentgegen kan
daſſelbe auch in andere Wege
ſchaͤdlich ſeyn, wenn ſie ſich vor
den gefaͤhrlichen Orten ſcheuen,
entſetzen, und nicht gerne dahin
wollen, daß ſie daſſelbe von ferne
riechen, und viel eher vernehmen,
als ſie deſſen anſichtig werden.
Odontiſmus,
Hieß in dem dritten Theile des
Pythiſchen Kampfes, worinne
Apollo mit dem Drachen ſtreitend
aufgefuͤhret ward, die Art auf
der Trompete zu blaſen, welche
das Zaͤhne-Knirſchen des mit dem
Pfeile durchſchoſſenen Drachens
vorſtellete.
Oeil d’ un cheval,
Das Auge iſt das kuͤnſtlichſte
und edelſte Glied eines Pferdes.
Die Stuͤcke, ſo in dem Pferde das
Jnſtrument des Geſichts compo-
niren und machen, ſind den Stuͤ-
cken der Augen der andern vierfuͤſ-
ſigen Thiere in allen ſehr gleich,
hergegen aber den Augen der
Menſchen faſt in keinem Stuͤcke,
und zwar ſo kommen zu ſolchem
Auge viel und mancherley Stuͤ-
cke, als: 1) Fettigkeiten, 2) Haͤut-
lein,
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