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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Bas
Basis,

Jn der Music ist die tieffste
Stimme einer Harmonie, wie auch
der unterste Klang eines Accords.

Baß, Basse, Basso, Bassus,

Die letztere und gröbste Stim-
me in der Music, die Baß-Stim-
me, die Grund-Stimme. Basse
chantante,
der Singe-Baß. Bas-
sus major,
der hohe Baß, wenn
dessen Schlüssel auf der dritten
Linie im Systemate stehet. Bassus
minor,
der tieffe Baß, wenn des-
sen Zeichen auf der obersten oder
fünften Linie im Systemate gesetzet
wird. Basse contre, oder partium
gravior cantor,
ist einerley mit
vorgehendem Basso minori, und
kan man auch einen grossen Vio-
lon,
ingleichen ein 16- und 32 füs-
siges Orgel-Register, wie auch die
in der fünften Octav eines grossen
Clavicymbels befindliche tieffe Cla-
ves
mit diesem Nahmen belegen.
Bassus rectus, ist der ordentliche
Baß, dessen Schlüssel auf der vier-
ten Linie des Systematis sich befin-
det. Basso concertante, Basse re-
citante,
ist der Baß des kleinen
oder concertirenden Chores: Basso
ripieno
hingegen der Baß des gros-
sen oder nur dann und wann mit
einfallenden und zur Verstärckung
dienenden Chores. Basso rivol-
tato,
der umgekehrte Baß, wenn
solcher in den doppelten Contra-
puncten zu einer andern Stimme
gemacht wird.

Basse Continue, Basso Continuo,
Bassus Continuus,

Jst ums Jahr 1606 von Viadana
erfunden worden, und ist nichts
anders, als der General-Baß,
oder ein algemeiner Baß. Den
Nahmen Bassus generalis, oder
[Spaltenumbruch]

Bas
Basso generale, führet er deßwe-
gen, weil er die völlige Harmonie
eines musicalischen Stückes in sich
schliesset, welche vermittelst der
über die Noten gesetzten Ziefern
auf der Orgel, dem Claveßin,
Spinette, Tiorbe, Laute etc. aus-
gedrücket wird. Bassus continuus
heißt er deßwegen, weil er vom
Anfange eines musicalischen Stü-
ckes bis zu dessen Ende, ohne son-
derliches Pausiren, continuirlich
oder beständig fortgehet. Die
Frantzosen nennen ihn auch Basse
chiffree,
den bezieferten Baß; denn
ohne Ziefern, oder wenn die Har-
monie nicht durch Ziefern ausge-
druckt worden, ist er eigentlich
kein General-Baß, sondern die-
net nur für geigende und blasende
Jnstrumente.

Basse-Taille, oder Seconde
Taille,

Der tieffe Tenor, der zweyte
Tenor, auch der hohe Baß genannt,
Barytonus, Frantz. Bariton, Ital.
Baritono,
s. Baritono. Basse de
Cromhorne,
oder Cromorne, ein
Fagott. Basse de Hautbois, ein
Fagott. Basse de Viole, eine klei-
ne Baß-Geige, Viola di Gamba.
Basse de Violon, eine grosse Baß-
Geige. Basse double oder double
Basse,
ein doppelter Baß-Violon,
wird also genannt, weil er fast
zweymahl so groß, als ein ordent-
licher Frantzösischer Baß-Violon
ist, und folglich eine Octav tieffer
klinget. Basse petite, eine kleine,
und zwar eine Octav höher als der
grosse Violon klingende Baß-
Geige.

Basse,

Ein abhangender Sand-Berg,
worauf man ein Pferd läst travail-
li
ren, und verhält es mit dem

Zaum,
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Baſ
Baſis,

Jn der Muſic iſt die tieffſte
Stimme einer Harmonie, wie auch
der unterſte Klang eines Accords.

Baß, Baſſe, Baſſo, Baſſus,

Die letztere und groͤbſte Stim-
me in der Muſic, die Baß-Stim-
me, die Grund-Stimme. Baſſe
chantante,
der Singe-Baß. Baſ-
ſus major,
der hohe Baß, wenn
deſſen Schluͤſſel auf der dritten
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minor,
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ſen Zeichen auf der oberſten oder
fuͤnften Linie im Syſtemate geſetzet
wird. Baſſe contre, oder partium
gravior cantor,
iſt einerley mit
vorgehendem Baſſo minori, und
kan man auch einen groſſen Vio-
lon,
ingleichen ein 16- und 32 fuͤſ-
ſiges Orgel-Regiſter, wie auch die
in der fuͤnften Octav eines groſſen
Clavicymbels befindliche tieffe Cla-
ves
mit dieſem Nahmen belegen.
Baſſus rectus, iſt der ordentliche
Baß, deſſen Schluͤſſel auf der vier-
ten Linie des Syſtematis ſich befin-
det. Baſſo concertante, Baſſe re-
citante,
iſt der Baß des kleinen
oder concertirenden Chores: Baſſo
ripieno
hingegen der Baß des groſ-
ſen oder nur dann und wann mit
einfallenden und zur Verſtaͤrckung
dienenden Chores. Baſſo rivol-
tato,
der umgekehrte Baß, wenn
ſolcher in den doppelten Contra-
puncten zu einer andern Stimme
gemacht wird.

Baſſe Continuë, Baſſo Continuo,
Baſſus Continuus,

Jſt ums Jahr 1606 von Viadana
erfunden worden, und iſt nichts
anders, als der General-Baß,
oder ein algemeiner Baß. Den
Nahmen Baſſus generalis, oder
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Baſ
Baſſo generale, fuͤhret er deßwe-
gen, weil er die voͤllige Harmonie
eines muſicaliſchen Stuͤckes in ſich
ſchlieſſet, welche vermittelſt der
uͤber die Noten geſetzten Ziefern
auf der Orgel, dem Claveßin,
Spinette, Tiorbe, Laute ꝛc. aus-
gedruͤcket wird. Baſſus continuus
heißt er deßwegen, weil er vom
Anfange eines muſicaliſchen Stuͤ-
ckes bis zu deſſen Ende, ohne ſon-
derliches Pauſiren, continuirlich
oder beſtaͤndig fortgehet. Die
Frantzoſen nennen ihn auch Baſſe
chiffrée,
den bezieferten Baß; denn
ohne Ziefern, oder wenn die Har-
monie nicht durch Ziefern ausge-
druckt worden, iſt er eigentlich
kein General-Baß, ſondern die-
net nur fuͤr geigende und blaſende
Jnſtrumente.

Baſſe-Taille, oder Seconde
Taille,

Der tieffe Tenor, der zweyte
Tenor, auch der hohe Baß genannt,
Barytonus, Frantz. Bariton, Ital.
Baritono,
ſ. Baritono. Baſſe de
Cromhorne,
oder Cromorne, ein
Fagott. Baſſe de Hautbois, ein
Fagott. Baſſe de Viole, eine klei-
ne Baß-Geige, Viola di Gamba.
Baſſe de Violon, eine groſſe Baß-
Geige. Baſſe double oder double
Baſſe,
ein doppelter Baß-Violon,
wird alſo genannt, weil er faſt
zweymahl ſo groß, als ein ordent-
licher Frantzoͤſiſcher Baß-Violon
iſt, und folglich eine Octav tieffer
klinget. Baſſe petite, eine kleine,
und zwar eine Octav hoͤher als der
groſſe Violon klingende Baß-
Geige.

Baſſe,

Ein abhangender Sand-Berg,
worauf man ein Pferd laͤſt travail-
li
ren, und verhaͤlt es mit dem

Zaum,
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[0083] Baſ Baſ Baſis, Jn der Muſic iſt die tieffſte Stimme einer Harmonie, wie auch der unterſte Klang eines Accords. Baß, Baſſe, Baſſo, Baſſus, Die letztere und groͤbſte Stim- me in der Muſic, die Baß-Stim- me, die Grund-Stimme. Baſſe chantante, der Singe-Baß. Baſ- ſus major, der hohe Baß, wenn deſſen Schluͤſſel auf der dritten Linie im Syſtemate ſtehet. Baſſus minor, der tieffe Baß, wenn deſ- ſen Zeichen auf der oberſten oder fuͤnften Linie im Syſtemate geſetzet wird. Baſſe contre, oder partium gravior cantor, iſt einerley mit vorgehendem Baſſo minori, und kan man auch einen groſſen Vio- lon, ingleichen ein 16- und 32 fuͤſ- ſiges Orgel-Regiſter, wie auch die in der fuͤnften Octav eines groſſen Clavicymbels befindliche tieffe Cla- ves mit dieſem Nahmen belegen. Baſſus rectus, iſt der ordentliche Baß, deſſen Schluͤſſel auf der vier- ten Linie des Syſtematis ſich befin- det. Baſſo concertante, Baſſe re- citante, iſt der Baß des kleinen oder concertirenden Chores: Baſſo ripieno hingegen der Baß des groſ- ſen oder nur dann und wann mit einfallenden und zur Verſtaͤrckung dienenden Chores. Baſſo rivol- tato, der umgekehrte Baß, wenn ſolcher in den doppelten Contra- puncten zu einer andern Stimme gemacht wird. Baſſe Continuë, Baſſo Continuo, Baſſus Continuus, Jſt ums Jahr 1606 von Viadana erfunden worden, und iſt nichts anders, als der General-Baß, oder ein algemeiner Baß. Den Nahmen Baſſus generalis, oder Baſſo generale, fuͤhret er deßwe- gen, weil er die voͤllige Harmonie eines muſicaliſchen Stuͤckes in ſich ſchlieſſet, welche vermittelſt der uͤber die Noten geſetzten Ziefern auf der Orgel, dem Claveßin, Spinette, Tiorbe, Laute ꝛc. aus- gedruͤcket wird. Baſſus continuus heißt er deßwegen, weil er vom Anfange eines muſicaliſchen Stuͤ- ckes bis zu deſſen Ende, ohne ſon- derliches Pauſiren, continuirlich oder beſtaͤndig fortgehet. Die Frantzoſen nennen ihn auch Baſſe chiffrée, den bezieferten Baß; denn ohne Ziefern, oder wenn die Har- monie nicht durch Ziefern ausge- druckt worden, iſt er eigentlich kein General-Baß, ſondern die- net nur fuͤr geigende und blaſende Jnſtrumente. Baſſe-Taille, oder Seconde Taille, Der tieffe Tenor, der zweyte Tenor, auch der hohe Baß genannt, Barytonus, Frantz. Bariton, Ital. Baritono, ſ. Baritono. Baſſe de Cromhorne, oder Cromorne, ein Fagott. Baſſe de Hautbois, ein Fagott. Baſſe de Viole, eine klei- ne Baß-Geige, Viola di Gamba. Baſſe de Violon, eine groſſe Baß- Geige. Baſſe double oder double Baſſe, ein doppelter Baß-Violon, wird alſo genannt, weil er faſt zweymahl ſo groß, als ein ordent- licher Frantzoͤſiſcher Baß-Violon iſt, und folglich eine Octav tieffer klinget. Baſſe petite, eine kleine, und zwar eine Octav hoͤher als der groſſe Violon klingende Baß- Geige. Baſſe, Ein abhangender Sand-Berg, worauf man ein Pferd laͤſt travail- liren, und verhaͤlt es mit dem Zaum,

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/83>, abgerufen am 21.11.2024.