Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Noc dringen, nicht gerne zurück zop-fen, und was dergleichen Laster mehr sind. Wenn nun ein Pferd sowol bey Nacht als Tage ist ex- erciret worden, so kan man sich in allen Fällen desto sicherer dar- auf verlassen. Noema, Ein Satz, worinnen lauter Noeud des Reins, Jst ein lederner geflochtener Noire, Wird in der Music die schwartze Nomi, Waren in der alten Music 1) Nor lum und Epilogus. 2) Die Gren-tzen oder Schrancken einer Me- lodie in einem ieden Genere musi- co, und deren Rhythmus. Nomi citharoedici, Sollen von dem Apollo ihren Nona, Die um eine Octav erhöhete Nonupla, Jst ein Tripel-Tact von dreyer- Nordheim, Eine Chur-Braunschweigische Sie E e e 3
[Spaltenumbruch] Noc dringen, nicht gerne zuruͤck zop-fen, und was dergleichen Laſter mehr ſind. Wenn nun ein Pferd ſowol bey Nacht als Tage iſt ex- erciret worden, ſo kan man ſich in allen Faͤllen deſto ſicherer dar- auf verlaſſen. Noëma, Ein Satz, worinnen lauter Noeud des Reins, Jſt ein lederner geflochtener Noire, Wird in der Muſic die ſchwartze Nomi, Waren in der alten Muſic 1) Nor lum und Epilogus. 2) Die Gren-tzen oder Schrancken einer Me- lodie in einem ieden Genere muſi- co, und deren Rhythmus. Nomi citharoedici, Sollen von dem Apollo ihren Nona, Die um eine Octav erhoͤhete Nonupla, Jſt ein Tripel-Tact von dreyer- Nordheim, Eine Chur-Braunſchweigiſche Sie E e e 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0825"/><cb n="1609"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Noc</hi></hi></fw><lb/> dringen, nicht gerne zuruͤck zop-<lb/> fen, und was dergleichen Laſter<lb/> mehr ſind. Wenn nun ein Pferd<lb/> ſowol bey Nacht als Tage iſt ex-<lb/> erciret worden, ſo kan man ſich<lb/> in allen Faͤllen deſto ſicherer dar-<lb/> auf verlaſſen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Noëma,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Ein Satz, worinnen lauter<lb/> Conſonanzen auf einmal gehoͤret<lb/> und hervor gebracht werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Noeud des Reins,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Jſt ein lederner geflochtener<lb/> Knopf, welcher an einem Pferde<lb/> die Zuͤgel zuſammen haͤlt und ſich<lb/> leicht auf- und abſchieben laͤſt, und<lb/> vielen Nutzen im Reiten giebt,<lb/> wobey aber zu beobachten, daß<lb/> ſolcher im Aufſitzen nicht muß zu<lb/> viel unter ſich geſchoben werden,<lb/> damit die Zuͤgel zu kurtz werden,<lb/> wodurch ein weichmaͤuliges Pferd<lb/> gezwungen wird ſich aufzubaͤu-<lb/> men, oder durch dieſes geringe Ver-<lb/> ſehen gar zu uͤberſchlagen, und den<lb/> Reuter zu beſchaͤdigen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Noire,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Wird in der Muſic die ſchwartze<lb/> Note genennet. <hi rendition="#aq">Noire ſans queuë,</hi><lb/> ein Viertel-Note; <hi rendition="#aq">noire à quenë,</hi><lb/> eine Achtel-Note; <hi rendition="#aq">noire pointée,</hi><lb/> ein Viertel mit einem Puncte;<lb/><hi rendition="#aq">noire quarrée ou lozangée,</hi> eine<lb/> viereckigt-geſchwaͤntzte Note; <hi rendition="#aq">noi-<lb/> re ſyncopée, coupeé,</hi> eine ruͤcken-<lb/> de oder wider den Tact gehende<lb/> Viertel-Note.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Nomi,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Waren in der alten Muſic 1)<lb/> ein gewiſſes <hi rendition="#aq">Penſum,</hi> dergleichen<lb/> nach <hi rendition="#aq">Terpandri</hi> Eintheilung wa-<lb/> ren <hi rendition="#aq">Præludia, Initia, Metarcha,<lb/> Fugæ, Inflexiones, Medium, Sigil-</hi><lb/><cb n="1610"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Nor</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">lum</hi> und <hi rendition="#aq">Epilogus.</hi> 2) Die Gren-<lb/> tzen oder Schrancken einer Me-<lb/> lodie in einem ieden <hi rendition="#aq">Genere muſi-<lb/> co,</hi> und deren <hi rendition="#aq">Rhythmus.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Nomi citharoedici,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Sollen von dem Apollo ihren<lb/> Urſprung haben. Denn man haͤlt<lb/> dafuͤr, er habe den unbaͤndigen<lb/> Leuten Lebens-Regeln oder Geſe-<lb/> tze vorgeſchrieben, ſelbige in Me-<lb/> lodien gebracht, und in ſeine Leyer<lb/> geſungen, damit ſie ſolche deſto<lb/> leichter faſſen, und durch die Lieb-<lb/> lichkeit der Melodie ſich deſto eher<lb/> regieren laſſen moͤchten. Und da-<lb/> her ſey es gekommen, daß nachge-<lb/> hends dergleichen Geſetze <hi rendition="#aq">Leges<lb/> citharœdicæ</hi> genennet worden.<lb/> Dieſen <hi rendition="#aq">Nomis citharœdicis</hi> hat<lb/> nachgehends <hi rendition="#aq">Terpander</hi> gewiſſe<lb/> Nahmen gegeben.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Nona,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die um eine Octav erhoͤhete<lb/> Secund iſt eine Diſſonanz, wel-<lb/> che ob ſie gleich in der mathema-<lb/> tiſchen Rechnung keinen beſon-<lb/> dern Platz findet, dennoch in ih-<lb/> ren Bindungen und Loͤſungen gantz<lb/> andere Eigenſchaften, als die Se-<lb/> cunde hat. Es giebt aber kleine,<lb/> groſſe und uͤbermaͤßige Nonen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Nonupla,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Jſt ein Tripel-Tact von dreyer-<lb/> ley Gattung, als <hi rendition="#aq">Nonupla di<lb/> Semiminime</hi> <formula notation="TeX">\frac {9}{4}</formula> Tact, <hi rendition="#aq">Nonupla<lb/> di Croma</hi> <formula notation="TeX">\frac {9}{8}</formula> Tact und <hi rendition="#aq">Nonupla<lb/> di Semicrome</hi> <formula notation="TeX">\frac {9}{16}</formula> Tact.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Nordheim,</hi> </head><lb/> <p>Eine Chur-Braunſchweigiſche<lb/> Stadt in dem Fuͤrſtenthum Ca-<lb/> lenberg zwiſchen der Leine und dem<lb/> Ruhm-Fluß, 2 Meilen von Goͤt-<lb/> tingen, Eimbeck und Oſterode.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E e e 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Sie</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0825]
Noc
Nor
dringen, nicht gerne zuruͤck zop-
fen, und was dergleichen Laſter
mehr ſind. Wenn nun ein Pferd
ſowol bey Nacht als Tage iſt ex-
erciret worden, ſo kan man ſich
in allen Faͤllen deſto ſicherer dar-
auf verlaſſen.
Noëma,
Ein Satz, worinnen lauter
Conſonanzen auf einmal gehoͤret
und hervor gebracht werden.
Noeud des Reins,
Jſt ein lederner geflochtener
Knopf, welcher an einem Pferde
die Zuͤgel zuſammen haͤlt und ſich
leicht auf- und abſchieben laͤſt, und
vielen Nutzen im Reiten giebt,
wobey aber zu beobachten, daß
ſolcher im Aufſitzen nicht muß zu
viel unter ſich geſchoben werden,
damit die Zuͤgel zu kurtz werden,
wodurch ein weichmaͤuliges Pferd
gezwungen wird ſich aufzubaͤu-
men, oder durch dieſes geringe Ver-
ſehen gar zu uͤberſchlagen, und den
Reuter zu beſchaͤdigen.
Noire,
Wird in der Muſic die ſchwartze
Note genennet. Noire ſans queuë,
ein Viertel-Note; noire à quenë,
eine Achtel-Note; noire pointée,
ein Viertel mit einem Puncte;
noire quarrée ou lozangée, eine
viereckigt-geſchwaͤntzte Note; noi-
re ſyncopée, coupeé, eine ruͤcken-
de oder wider den Tact gehende
Viertel-Note.
Nomi,
Waren in der alten Muſic 1)
ein gewiſſes Penſum, dergleichen
nach Terpandri Eintheilung wa-
ren Præludia, Initia, Metarcha,
Fugæ, Inflexiones, Medium, Sigil-
lum und Epilogus. 2) Die Gren-
tzen oder Schrancken einer Me-
lodie in einem ieden Genere muſi-
co, und deren Rhythmus.
Nomi citharoedici,
Sollen von dem Apollo ihren
Urſprung haben. Denn man haͤlt
dafuͤr, er habe den unbaͤndigen
Leuten Lebens-Regeln oder Geſe-
tze vorgeſchrieben, ſelbige in Me-
lodien gebracht, und in ſeine Leyer
geſungen, damit ſie ſolche deſto
leichter faſſen, und durch die Lieb-
lichkeit der Melodie ſich deſto eher
regieren laſſen moͤchten. Und da-
her ſey es gekommen, daß nachge-
hends dergleichen Geſetze Leges
citharœdicæ genennet worden.
Dieſen Nomis citharœdicis hat
nachgehends Terpander gewiſſe
Nahmen gegeben.
Nona,
Die um eine Octav erhoͤhete
Secund iſt eine Diſſonanz, wel-
che ob ſie gleich in der mathema-
tiſchen Rechnung keinen beſon-
dern Platz findet, dennoch in ih-
ren Bindungen und Loͤſungen gantz
andere Eigenſchaften, als die Se-
cunde hat. Es giebt aber kleine,
groſſe und uͤbermaͤßige Nonen.
Nonupla,
Jſt ein Tripel-Tact von dreyer-
ley Gattung, als Nonupla di
Semiminime [FORMEL] Tact, Nonupla
di Croma [FORMEL] Tact und Nonupla
di Semicrome [FORMEL] Tact.
Nordheim,
Eine Chur-Braunſchweigiſche
Stadt in dem Fuͤrſtenthum Ca-
lenberg zwiſchen der Leine und dem
Ruhm-Fluß, 2 Meilen von Goͤt-
tingen, Eimbeck und Oſterode.
Sie
E e e 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |