Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Mün
Röhr-Kasten mit Bildern stehet.
Das Pflaster ist aus Marmor,
und das Wahrzeichen dieses Pal-
lasts sind 2 steinerne Statuen,
die erste, Hercules in der Löwen-
haut, die andere ein nackendes
Weib, so auf einem Sack schläfft;
das Pflaster ist von Jaspis, Agat
und dergleichen Steinen zusam-
men gesetzt, so klar als ein Spie-
gel. Der Altar der Schloß-Kir-
che ist doppelt von feinem Silber,
allwo allerhand Reliqvien gezei-
get werden. Die Zimmer im
Schlosse sind überaus herrlich
und prächtig; so ist an Gold und
Gemählden nichts gesparet wor-
den. Unter den Zimmern ist eine
grosse Tafel-Stube, darinnen ein
musicalisches Jnstrument stehet,
so von sich selbst spielen kan. Das
Antiquarium ist ein schönes, wei-
tes und langes Gemach, worinne
allerhand denckwürdige Sachen
zu sehen. Vor dem Antiquario
ist ein Saal, in diesen eine schöne
Grotta, Bildweise gemahlet.
Aus diesem Saal gehet man in
einen schönen gevierten Garten,
so in vier Theil abgetheilet, allwo
allerhand curiose Sachen vorkom-
men. Auf einer Seite des Gar-
tens ist in der Höhe ein schöner
grosser Altan, mit vergüldeten
Gittern und Stangen, welche
schöne Bilder tragen. Jn dem
andern Garten hat es erstlich ei-
nen kleinen offenen Saal, in wel-
chen man durch den gantzen Gar-
ten siehet. Darnach ist der grosse
Felsen-Berg wohl zu besichtigen,
denn darauf stehet ein groß Wei-
besbild von Metall, die hat auf
ihrem Haupt Eichen-Laub, wel-
ches das grosse Gehöltze in Bay-
ern bedeutet, an dem rechten Arm
hänget eine Hirsch-Haut, das be-
[Spaltenumbruch]
Mün
deutet das viele Wild in Bayern,
in der lincken Hand hat es eine
Aehre, die bedeutet das Getrei-
de; bey den Füssen liegt ein Wein-
Faß, das bedeutet der Wein-
wachs in Unter-Bayern, darne-
ben eine Saltz Scheibe, die be-
deutet das Saltz. Um den Berg
herum sind Fische und Schnecken,
die bedeuten das Wasser und Fi-
sche. Vor dem Bilde stehet ein
grosser Hund und Bär, die viel
Wasser ausspeyen, welches dann
bedeutet, daß diese Thiere, dergestalt
groß in Bayerland fallen und ge-
funden werden. Jtem, es sind
noch zu besichtigen, die schönen
Gärten, Lust-Häuser, der alte
Hof, mit einem Thurn, welcher
unten und oben spitzig ist. Das
Löwenhaus, die Churfürstl. Bi-
bliothec, so von 12000 Stück Bü-
chern bestehet, darunter allerhand
gar unbekannte Sprachen; die
Kunst-Kammer, worinnen son-
derbare Raritäten zu sehen, das
Zeughaus, die Müntze, das Ball-
Land-Reut- u. Rathhaus, der schö-
ne Brunn etc. Von der Schönheit
des Schlosses urtheilte der Schwe-
dische König Gustav Adolph, es
fehle demselben nichts, als Waltzen,
solches nach Schweden zu bringen.
Der Stadt Wappen ist ein Münch
in schwartzer Kleidung mit einem
güldenen Aufschlage um den Hals,
und einem rothen Baret auf dem
Haupte, in der lincken Hand ein
Buch haltend, im silbernen
Felde.

Münster,

Haupt-Stadt im Bischoffthum
dieses Nahmens, welche erstlich
Anno 1660 die Bischöffe erobert,
liegt am Fluß Aa, nicht weit von
seinem Einfluß in die Ems, und

ist

[Spaltenumbruch]

Muͤn
Roͤhr-Kaſten mit Bildern ſtehet.
Das Pflaſter iſt aus Marmor,
und das Wahrzeichen dieſes Pal-
laſts ſind 2 ſteinerne Statuen,
die erſte, Hercules in der Loͤwen-
haut, die andere ein nackendes
Weib, ſo auf einem Sack ſchlaͤfft;
das Pflaſter iſt von Jaſpis, Agat
und dergleichen Steinen zuſam-
men geſetzt, ſo klar als ein Spie-
gel. Der Altar der Schloß-Kir-
che iſt doppelt von feinem Silber,
allwo allerhand Reliqvien gezei-
get werden. Die Zimmer im
Schloſſe ſind uͤberaus herrlich
und praͤchtig; ſo iſt an Gold und
Gemaͤhlden nichts geſparet wor-
den. Unter den Zimmern iſt eine
groſſe Tafel-Stube, darinnen ein
muſicaliſches Jnſtrument ſtehet,
ſo von ſich ſelbſt ſpielen kan. Das
Antiquarium iſt ein ſchoͤnes, wei-
tes und langes Gemach, worinne
allerhand denckwuͤrdige Sachen
zu ſehen. Vor dem Antiquario
iſt ein Saal, in dieſen eine ſchoͤne
Grotta, Bildweiſe gemahlet.
Aus dieſem Saal gehet man in
einen ſchoͤnen gevierten Garten,
ſo in vier Theil abgetheilet, allwo
allerhand curioſe Sachen vorkom-
men. Auf einer Seite des Gar-
tens iſt in der Hoͤhe ein ſchoͤner
groſſer Altan, mit verguͤldeten
Gittern und Stangen, welche
ſchoͤne Bilder tragen. Jn dem
andern Garten hat es erſtlich ei-
nen kleinen offenen Saal, in wel-
chen man durch den gantzen Gar-
ten ſiehet. Darnach iſt der groſſe
Felſen-Berg wohl zu beſichtigen,
denn darauf ſtehet ein groß Wei-
besbild von Metall, die hat auf
ihrem Haupt Eichen-Laub, wel-
ches das groſſe Gehoͤltze in Bay-
ern bedeutet, an dem rechten Arm
haͤnget eine Hirſch-Haut, das be-
[Spaltenumbruch]
Muͤn
deutet das viele Wild in Bayern,
in der lincken Hand hat es eine
Aehre, die bedeutet das Getrei-
de; bey den Fuͤſſen liegt ein Wein-
Faß, das bedeutet der Wein-
wachs in Unter-Bayern, darne-
ben eine Saltz Scheibe, die be-
deutet das Saltz. Um den Berg
herum ſind Fiſche und Schnecken,
die bedeuten das Waſſer und Fi-
ſche. Vor dem Bilde ſtehet ein
groſſer Hund und Baͤr, die viel
Waſſer ausſpeyen, welches dann
bedeutet, daß dieſe Thiere, dergeſtalt
groß in Bayerland fallen und ge-
funden werden. Jtem, es ſind
noch zu beſichtigen, die ſchoͤnen
Gaͤrten, Luſt-Haͤuſer, der alte
Hof, mit einem Thurn, welcher
unten und oben ſpitzig iſt. Das
Loͤwenhaus, die Churfuͤrſtl. Bi-
bliothec, ſo von 12000 Stuͤck Buͤ-
chern beſtehet, darunter allerhand
gar unbekannte Sprachen; die
Kunſt-Kammer, worinnen ſon-
derbare Raritaͤten zu ſehen, das
Zeughaus, die Muͤntze, das Ball-
Land-Reut- u. Rathhaus, der ſchoͤ-
ne Brunn ꝛc. Von der Schoͤnheit
des Schloſſes urtheilte der Schwe-
diſche Koͤnig Guſtav Adolph, es
fehle demſelben nichts, als Waltzen,
ſolches nach Schweden zu bringen.
Der Stadt Wappen iſt ein Muͤnch
in ſchwartzer Kleidung mit einem
guͤldenen Aufſchlage um den Hals,
und einem rothen Baret auf dem
Haupte, in der lincken Hand ein
Buch haltend, im ſilbernen
Felde.

Muͤnſter,

Haupt-Stadt im Biſchoffthum
dieſes Nahmens, welche erſtlich
Anno 1660 die Biſchoͤffe erobert,
liegt am Fluß Aa, nicht weit von
ſeinem Einfluß in die Ems, und

iſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0788"/><cb n="1535"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Mu&#x0364;n</hi></hi></fw><lb/>
Ro&#x0364;hr-Ka&#x017F;ten mit Bildern &#x017F;tehet.<lb/>
Das Pfla&#x017F;ter i&#x017F;t aus Marmor,<lb/>
und das Wahrzeichen die&#x017F;es Pal-<lb/>
la&#x017F;ts &#x017F;ind 2 &#x017F;teinerne Statuen,<lb/>
die er&#x017F;te, <hi rendition="#aq">Hercules</hi> in der Lo&#x0364;wen-<lb/>
haut, die andere ein nackendes<lb/>
Weib, &#x017F;o auf einem Sack &#x017F;chla&#x0364;fft;<lb/>
das Pfla&#x017F;ter i&#x017F;t von Ja&#x017F;pis, Agat<lb/>
und dergleichen Steinen zu&#x017F;am-<lb/>
men ge&#x017F;etzt, &#x017F;o klar als ein Spie-<lb/>
gel. Der Altar der Schloß-Kir-<lb/>
che i&#x017F;t doppelt von feinem Silber,<lb/>
allwo allerhand Reliqvien gezei-<lb/>
get werden. Die Zimmer im<lb/>
Schlo&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ind u&#x0364;beraus herrlich<lb/>
und pra&#x0364;chtig; &#x017F;o i&#x017F;t an Gold und<lb/>
Gema&#x0364;hlden nichts ge&#x017F;paret wor-<lb/>
den. Unter den Zimmern i&#x017F;t eine<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Tafel-Stube, darinnen ein<lb/>
mu&#x017F;icali&#x017F;ches Jn&#x017F;trument &#x017F;tehet,<lb/>
&#x017F;o von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;pielen kan. Das<lb/><hi rendition="#aq">Antiquarium</hi> i&#x017F;t ein &#x017F;cho&#x0364;nes, wei-<lb/>
tes und langes Gemach, worinne<lb/>
allerhand denckwu&#x0364;rdige Sachen<lb/>
zu &#x017F;ehen. Vor dem <hi rendition="#aq">Antiquario</hi><lb/>
i&#x017F;t ein Saal, in die&#x017F;en eine &#x017F;cho&#x0364;ne<lb/>
Grotta, Bildwei&#x017F;e gemahlet.<lb/>
Aus die&#x017F;em Saal gehet man in<lb/>
einen &#x017F;cho&#x0364;nen gevierten Garten,<lb/>
&#x017F;o in vier Theil abgetheilet, allwo<lb/>
allerhand curio&#x017F;e Sachen vorkom-<lb/>
men. Auf einer Seite des Gar-<lb/>
tens i&#x017F;t in der Ho&#x0364;he ein &#x017F;cho&#x0364;ner<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er Altan, mit vergu&#x0364;ldeten<lb/>
Gittern und Stangen, welche<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne Bilder tragen. Jn dem<lb/>
andern Garten hat es er&#x017F;tlich ei-<lb/>
nen kleinen offenen Saal, in wel-<lb/>
chen man durch den gantzen Gar-<lb/>
ten &#x017F;iehet. Darnach i&#x017F;t der gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Fel&#x017F;en-Berg wohl zu be&#x017F;ichtigen,<lb/>
denn darauf &#x017F;tehet ein groß Wei-<lb/>
besbild von Metall, die hat auf<lb/>
ihrem Haupt Eichen-Laub, wel-<lb/>
ches das gro&#x017F;&#x017F;e Geho&#x0364;ltze in Bay-<lb/>
ern bedeutet, an dem rechten Arm<lb/>
ha&#x0364;nget eine Hir&#x017F;ch-Haut, das be-<lb/><cb n="1536"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Mu&#x0364;n</hi></hi></fw><lb/>
deutet das viele Wild in Bayern,<lb/>
in der lincken Hand hat es eine<lb/>
Aehre, die bedeutet das Getrei-<lb/>
de; bey den Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en liegt ein Wein-<lb/>
Faß, das bedeutet der Wein-<lb/>
wachs in Unter-Bayern, darne-<lb/>
ben eine Saltz Scheibe, die be-<lb/>
deutet das Saltz. Um den Berg<lb/>
herum &#x017F;ind Fi&#x017F;che und Schnecken,<lb/>
die bedeuten das Wa&#x017F;&#x017F;er und Fi-<lb/>
&#x017F;che. Vor dem Bilde &#x017F;tehet ein<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er Hund und Ba&#x0364;r, die viel<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er aus&#x017F;peyen, welches dann<lb/>
bedeutet, daß die&#x017F;e Thiere, derge&#x017F;talt<lb/>
groß in Bayerland fallen und ge-<lb/>
funden werden. Jtem, es &#x017F;ind<lb/>
noch zu be&#x017F;ichtigen, die &#x017F;cho&#x0364;nen<lb/>
Ga&#x0364;rten, Lu&#x017F;t-Ha&#x0364;u&#x017F;er, der alte<lb/>
Hof, mit einem Thurn, welcher<lb/>
unten und oben &#x017F;pitzig i&#x017F;t. Das<lb/>
Lo&#x0364;wenhaus, die Churfu&#x0364;r&#x017F;tl. Bi-<lb/>
bliothec, &#x017F;o von 12000 Stu&#x0364;ck Bu&#x0364;-<lb/>
chern be&#x017F;tehet, darunter allerhand<lb/>
gar unbekannte Sprachen; die<lb/>
Kun&#x017F;t-Kammer, worinnen &#x017F;on-<lb/>
derbare Rarita&#x0364;ten zu &#x017F;ehen, das<lb/>
Zeughaus, die Mu&#x0364;ntze, das Ball-<lb/>
Land-Reut- u. Rathhaus, der &#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
ne Brunn &#xA75B;c. Von der Scho&#x0364;nheit<lb/>
des Schlo&#x017F;&#x017F;es urtheilte der Schwe-<lb/>
di&#x017F;che Ko&#x0364;nig Gu&#x017F;tav Adolph, es<lb/>
fehle dem&#x017F;elben nichts, als Waltzen,<lb/>
&#x017F;olches nach Schweden zu bringen.<lb/>
Der Stadt Wappen i&#x017F;t ein Mu&#x0364;nch<lb/>
in &#x017F;chwartzer Kleidung mit einem<lb/>
gu&#x0364;ldenen Auf&#x017F;chlage um den Hals,<lb/>
und einem rothen Baret auf dem<lb/>
Haupte, in der lincken Hand ein<lb/>
Buch haltend, im &#x017F;ilbernen<lb/>
Felde.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Mu&#x0364;n&#x017F;ter,</hi> </head><lb/>
          <p>Haupt-Stadt im Bi&#x017F;choffthum<lb/>
die&#x017F;es Nahmens, welche er&#x017F;tlich<lb/>
Anno 1660 die Bi&#x017F;cho&#x0364;ffe erobert,<lb/>
liegt am Fluß Aa, nicht weit von<lb/>
&#x017F;einem Einfluß in die Ems, und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">i&#x017F;t</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0788] Muͤn Muͤn Roͤhr-Kaſten mit Bildern ſtehet. Das Pflaſter iſt aus Marmor, und das Wahrzeichen dieſes Pal- laſts ſind 2 ſteinerne Statuen, die erſte, Hercules in der Loͤwen- haut, die andere ein nackendes Weib, ſo auf einem Sack ſchlaͤfft; das Pflaſter iſt von Jaſpis, Agat und dergleichen Steinen zuſam- men geſetzt, ſo klar als ein Spie- gel. Der Altar der Schloß-Kir- che iſt doppelt von feinem Silber, allwo allerhand Reliqvien gezei- get werden. Die Zimmer im Schloſſe ſind uͤberaus herrlich und praͤchtig; ſo iſt an Gold und Gemaͤhlden nichts geſparet wor- den. Unter den Zimmern iſt eine groſſe Tafel-Stube, darinnen ein muſicaliſches Jnſtrument ſtehet, ſo von ſich ſelbſt ſpielen kan. Das Antiquarium iſt ein ſchoͤnes, wei- tes und langes Gemach, worinne allerhand denckwuͤrdige Sachen zu ſehen. Vor dem Antiquario iſt ein Saal, in dieſen eine ſchoͤne Grotta, Bildweiſe gemahlet. Aus dieſem Saal gehet man in einen ſchoͤnen gevierten Garten, ſo in vier Theil abgetheilet, allwo allerhand curioſe Sachen vorkom- men. Auf einer Seite des Gar- tens iſt in der Hoͤhe ein ſchoͤner groſſer Altan, mit verguͤldeten Gittern und Stangen, welche ſchoͤne Bilder tragen. Jn dem andern Garten hat es erſtlich ei- nen kleinen offenen Saal, in wel- chen man durch den gantzen Gar- ten ſiehet. Darnach iſt der groſſe Felſen-Berg wohl zu beſichtigen, denn darauf ſtehet ein groß Wei- besbild von Metall, die hat auf ihrem Haupt Eichen-Laub, wel- ches das groſſe Gehoͤltze in Bay- ern bedeutet, an dem rechten Arm haͤnget eine Hirſch-Haut, das be- deutet das viele Wild in Bayern, in der lincken Hand hat es eine Aehre, die bedeutet das Getrei- de; bey den Fuͤſſen liegt ein Wein- Faß, das bedeutet der Wein- wachs in Unter-Bayern, darne- ben eine Saltz Scheibe, die be- deutet das Saltz. Um den Berg herum ſind Fiſche und Schnecken, die bedeuten das Waſſer und Fi- ſche. Vor dem Bilde ſtehet ein groſſer Hund und Baͤr, die viel Waſſer ausſpeyen, welches dann bedeutet, daß dieſe Thiere, dergeſtalt groß in Bayerland fallen und ge- funden werden. Jtem, es ſind noch zu beſichtigen, die ſchoͤnen Gaͤrten, Luſt-Haͤuſer, der alte Hof, mit einem Thurn, welcher unten und oben ſpitzig iſt. Das Loͤwenhaus, die Churfuͤrſtl. Bi- bliothec, ſo von 12000 Stuͤck Buͤ- chern beſtehet, darunter allerhand gar unbekannte Sprachen; die Kunſt-Kammer, worinnen ſon- derbare Raritaͤten zu ſehen, das Zeughaus, die Muͤntze, das Ball- Land-Reut- u. Rathhaus, der ſchoͤ- ne Brunn ꝛc. Von der Schoͤnheit des Schloſſes urtheilte der Schwe- diſche Koͤnig Guſtav Adolph, es fehle demſelben nichts, als Waltzen, ſolches nach Schweden zu bringen. Der Stadt Wappen iſt ein Muͤnch in ſchwartzer Kleidung mit einem guͤldenen Aufſchlage um den Hals, und einem rothen Baret auf dem Haupte, in der lincken Hand ein Buch haltend, im ſilbernen Felde. Muͤnſter, Haupt-Stadt im Biſchoffthum dieſes Nahmens, welche erſtlich Anno 1660 die Biſchoͤffe erobert, liegt am Fluß Aa, nicht weit von ſeinem Einfluß in die Ems, und iſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/788
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/788>, abgerufen am 21.12.2024.