Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Mac den) und läst das Pferd an derChorda herum lauffen, diese aber muß an den Kapzaums-Riemen in Kieffer, (wo sonsten die Kinn- Kette liegt) angeschnallt werden, dieses erhebt des Pferdes Kopff, und machet ihn noch höher tra- geu, als wenn man die Chorda auf der Nase einschnallt; welches dem Pserde gerne den Athem be- nimmt, wenn er zu weit auf die Naselöcher kommt. Machol, War ein Jnstrument der He- Machselrain, Die im Jahr 1734 abgestorbene Mad und weissen auf Wellen-Art lauf-fenden Fluß als das Geschlechts- Wappen; einen gelben Greiff im schwartzen Felde; ein gülden Creutz, welches qver über das Wappen gehet, nebst einem Mit- tel-Schilde, darauf ein rother ausgebreiteter Vogel, unter des- sen Füssen zwey creutzweis geleg- te Höltzer wegen der Grafschafft Hohen-Waldeck. Auf diesem Wappen ruhen 3 offene gecrönte Helme. Der mittelste hat einen schwartzen Hügel, und darauf einen güldenen gecrönten Vogel mit ausgebreiteten Flügeln; die andern beyden tragen einen hal- ben güldenen Löwen, zwischen 2 Flügeln. Madrigal, Leiten einige von Mandrigal und X x 5
[Spaltenumbruch] Mac den) und laͤſt das Pferd an derChorda herum lauffen, dieſe aber muß an den Kapzaums-Riemen in Kieffer, (wo ſonſten die Kinn- Kette liegt) angeſchnallt werden, dieſes erhebt des Pferdes Kopff, und machet ihn noch hoͤher tra- geu, als wenn man die Chorda auf der Naſe einſchnallt; welches dem Pſerde gerne den Athem be- nimmt, wenn er zu weit auf die Naſeloͤcher kommt. Machol, War ein Jnſtrument der He- Machſelrain, Die im Jahr 1734 abgeſtorbene Mad und weiſſen auf Wellen-Art lauf-fenden Fluß als das Geſchlechts- Wappen; einen gelben Greiff im ſchwartzen Felde; ein guͤlden Creutz, welches qver uͤber das Wappen gehet, nebſt einem Mit- tel-Schilde, darauf ein rother ausgebreiteter Vogel, unter deſ- ſen Fuͤſſen zwey creutzweis geleg- te Hoͤltzer wegen der Grafſchafft Hohen-Waldeck. Auf dieſem Wappen ruhen 3 offene gecroͤnte Helme. Der mittelſte hat einen ſchwartzen Huͤgel, und darauf einen guͤldenen gecroͤnten Vogel mit ausgebreiteten Fluͤgeln; die andern beyden tragen einen hal- ben guͤldenen Loͤwen, zwiſchen 2 Fluͤgeln. Madrigal, Leiten einige von Mandrigal und X x 5
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Mac
Mad
den) und laͤſt das Pferd an der
Chorda herum lauffen, dieſe aber
muß an den Kapzaums-Riemen
in Kieffer, (wo ſonſten die Kinn-
Kette liegt) angeſchnallt werden,
dieſes erhebt des Pferdes Kopff,
und machet ihn noch hoͤher tra-
geu, als wenn man die Chorda
auf der Naſe einſchnallt; welches
dem Pſerde gerne den Athem be-
nimmt, wenn er zu weit auf die
Naſeloͤcher kommt.
Machol,
War ein Jnſtrument der He-
braͤer, welches einige fuͤr beſaitet
halten, welches unſern Violdi-
gamben nicht ungleich; andere
aber meinen, es ſey ein Schlag-
Jnſtrument geweſen, welches
aus einem mit vielen von Eiſen,
Ertzt, Silber oder Gold gemach-
ten Gloͤcklein umgebenen Ringe
mit einer Handhabe beſtanden
haͤtte.
Machſelrain,
Die im Jahr 1734 abgeſtorbene
Reichs-Grafen von Machſelrain
und Hohenwaldeck, deren Stamm-
Schloß Machſelrain nicht weit
von Aiblingen in Bayern lieget,
ſind als Herren von Machſelrain
ſchon im 12 Jahrhundert bekandt
geweſen. Die Herrſchafft Ho-
hen-Waldeck, nebſt dem Berg-
ſchloſſe dieſes Nahmens, an den
Tyroliſchen Grentzen, haben ſie
theils durch Heyrath, theils durch
Vertrag an ſich gebracht. Jm
vorigen Jahrhundert hatten ſie
den Reichs-Grafen-Stand er-
langet. Die beyden Herrſchaff-
ten Maxelrain und Hohenwald
ſind nach dem Tode des letzten
Grafens dem Chur-Fuͤrſten von
Bayern heimgefallen. Dieſe
Grafen hatten einen ſchwartzen
und weiſſen auf Wellen-Art lauf-
fenden Fluß als das Geſchlechts-
Wappen; einen gelben Greiff
im ſchwartzen Felde; ein guͤlden
Creutz, welches qver uͤber das
Wappen gehet, nebſt einem Mit-
tel-Schilde, darauf ein rother
ausgebreiteter Vogel, unter deſ-
ſen Fuͤſſen zwey creutzweis geleg-
te Hoͤltzer wegen der Grafſchafft
Hohen-Waldeck. Auf dieſem
Wappen ruhen 3 offene gecroͤnte
Helme. Der mittelſte hat einen
ſchwartzen Huͤgel, und darauf
einen guͤldenen gecroͤnten Vogel
mit ausgebreiteten Fluͤgeln; die
andern beyden tragen einen hal-
ben guͤldenen Loͤwen, zwiſchen 2
Fluͤgeln.
Madrigal,
Leiten einige von Mandrigal
her, welches ein Hirten- oder
Schaͤfer-Lied bedeutet, oder von
mandra oder mandria, eine Heer-
de, und haͤtten dannenhero die
alten Jtaliener daſſelbe Mandria-
gale genennet. Andere ſagen, es
heiſſe ſo viel, als Madre della Ga-
la, Madre galante, Madre gaia,
ein zierliches munteres und froͤli-
ches Liedlein, quaſi Mater lætitiæ.
Octavius Ferrarius derivirt es in ſei-
nen Originibus von dem Spani-
ſchen madrugar fruͤh aufſtehen, daß
Madrigale demnach ſolche Ge-
dichte waͤren, welche fruͤh vor
den Thuͤren des Frauenzimmers
von ihren Galanen geſungen wer-
den. Doni aber ſagt: Die Ma-
drigale wurden anfaͤnglich von
den Jtalieniſchen Land-Dichtern
nach ihrer etwas weichen Aus-
ſprache Madrials genennet, weil
man ſie nemlich zu Material-Sa-
chen, das iſt, zu taͤglichen und all-
gemeinen Vorfaͤllen, zu geringen
und
X x 5
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