Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Les chen in die Netze einfallen, sondernes können die Lerchen sich desto- weniger seitwerts begeben. Wenn die gefangenen Lerchen gewürget, und aus den Garnen mit Be- scheidenheit ausgenommen wor- den, muß man diese wieder zu- sammen ziehen, abnehmen und in die darzu gehörige Säcklein ste- cken, die Leinen vollends aufwin- den, und alles zusammen bis auf die Furckeln und Gestelle zu den Leinen, welche bis zu Ende des Lerchenstreichens auf dem Felde stehen bleiben können, auf dem grün angestrichenen Lerchen-Wa- gen wieder nach Hause und an be- hörigen Ort schaffen. Lese Holtz, Heisset man bey der Holtz-Nu- Lessus, Ein Klage- oder Trauer-Lied Lethargie d' un cheval, Die Schlaff-Sucht ist nicht Lev Augen auf, und wird gleich wie-der beschweret, und legt sich nie- der; 4) und so es übernöthigt wird aufzustehen, so trieffen ihm die Augen, und schläfft in der Krippe, gehet und stehet wanckelnd mit dem hintern Theil des Leibes. Dergleichen Pferden muß die Hals-Ader und Schrenck-Ader gelassen, und der Leib mit Clysti- ren offen gehalten werden. Lettres de musique, Werden die musicalischen No- Levade, Jst eine manierlich gewundene der
[Spaltenumbruch] Leſ chen in die Netze einfallen, ſondernes koͤnnen die Lerchen ſich deſto- weniger ſeitwerts begeben. Wenn die gefangenen Lerchen gewuͤrget, und aus den Garnen mit Be- ſcheidenheit ausgenommen wor- den, muß man dieſe wieder zu- ſammen ziehen, abnehmen und in die darzu gehoͤrige Saͤcklein ſte- cken, die Leinen vollends aufwin- den, und alles zuſammen bis auf die Furckeln und Geſtelle zu den Leinen, welche bis zu Ende des Lerchenſtreichens auf dem Felde ſtehen bleiben koͤnnen, auf dem gruͤn angeſtrichenen Lerchen-Wa- gen wieder nach Hauſe und an be- hoͤrigen Ort ſchaffen. Leſe Holtz, Heiſſet man bey der Holtz-Nu- Leſſus, Ein Klage- oder Trauer-Lied Lethargie d’ un cheval, Die Schlaff-Sucht iſt nicht Lev Augen auf, und wird gleich wie-der beſchweret, und legt ſich nie- der; 4) und ſo es uͤbernoͤthigt wird aufzuſtehen, ſo trieffen ihm die Augen, und ſchlaͤfft in der Krippe, gehet und ſtehet wanckelnd mit dem hintern Theil des Leibes. Dergleichen Pferden muß die Hals-Ader und Schrenck-Ader gelaſſen, und der Leib mit Clyſti- ren offen gehalten werden. Lettres de muſique, Werden die muſicaliſchen No- Levade, Jſt eine manierlich gewundene der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0689"/><cb n="1337"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Leſ</hi></hi></fw><lb/> chen in die Netze einfallen, ſondern<lb/> es koͤnnen die Lerchen ſich deſto-<lb/> weniger ſeitwerts begeben. Wenn<lb/> die gefangenen Lerchen gewuͤrget,<lb/> und aus den Garnen mit Be-<lb/> ſcheidenheit ausgenommen wor-<lb/> den, muß man dieſe wieder zu-<lb/> ſammen ziehen, abnehmen und in<lb/> die darzu gehoͤrige Saͤcklein ſte-<lb/> cken, die Leinen vollends aufwin-<lb/> den, und alles zuſammen bis auf<lb/> die Furckeln und Geſtelle zu den<lb/> Leinen, welche bis zu Ende des<lb/> Lerchenſtreichens auf dem Felde<lb/> ſtehen bleiben koͤnnen, auf dem<lb/> gruͤn angeſtrichenen Lerchen-Wa-<lb/> gen wieder nach Hauſe und an be-<lb/> hoͤrigen Ort ſchaffen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Leſe Holtz,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet man bey der Holtz-Nu-<lb/> tzung die duͤrren Zweige, Spaͤne,<lb/> Gewuͤrtzel von Stoͤcken und an-<lb/> deres kleine Holtz, ſo den Holtz-<lb/> hackern und andern armen Leuten<lb/> aufzuleſen und nach Hauſe zu tra-<lb/> gen erlaubet iſt; wobey iedoch<lb/> dieſelben weder Axt noch Beile<lb/> fuͤhren doͤrffen, damit ſie nichts<lb/> von gruͤnem Holtze abhauen koͤn-<lb/> nen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Leſſus,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Ein Klage- oder Trauer-Lied<lb/> uͤber einen Todten.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Lethargie d’ un cheval,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die Schlaff-Sucht iſt nicht<lb/> allein eine hefftige, ſondern auch<lb/> eine toͤdtliche Kranckheit, und ent-<lb/> ſtehet vom kalten <hi rendition="#aq">Phlegmate,</hi> wel-<lb/> ches ſich in dem Hirn ſammlet.<lb/> Die Kennzeichen ſind folgende:<lb/> 1) das Pferd faͤllt nieder und ſchlaͤfft<lb/> ohne Unterlaß; 2) begehret weder<lb/> Futter noch Tranck 3) wenn man<lb/> es auch ſchon mit Schlaͤgen auf-<lb/> muntert, ſo thut es nur leiſe die<lb/><cb n="1338"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Lev</hi></hi></fw><lb/> Augen auf, und wird gleich wie-<lb/> der beſchweret, und legt ſich nie-<lb/> der; 4) und ſo es uͤbernoͤthigt<lb/> wird aufzuſtehen, ſo trieffen ihm<lb/> die Augen, und ſchlaͤfft in der<lb/> Krippe, gehet und ſtehet wanckelnd<lb/> mit dem hintern Theil des Leibes.<lb/> Dergleichen Pferden muß die<lb/> Hals-Ader und Schrenck-Ader<lb/> gelaſſen, und der Leib mit Clyſti-<lb/> ren offen gehalten werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Lettres de muſique,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Werden die muſicaliſchen No-<lb/> ten genennet. <hi rendition="#aq">Lettres de la Gam-<lb/> me,</hi> ſind die 3 Muſic-Schluͤſſel.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Levade,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Jſt eine manierlich gewundene<lb/> Empor-Hebung mit der Lantze,<lb/> ſo beym <hi rendition="#aq">Carrouſel</hi> gebraͤuchlich,<lb/> derer viererley ſeyn. Die 1) wenn<lb/> man im Anſprengen die Lanze vom<lb/> dicken Schenckel weghebet, und<lb/> ſolche hinunter fuͤhret, die Hand<lb/> zuruͤck wendet und gleich in die<lb/> Hoͤhe kommt, alsdenn einen hal-<lb/> ben Circkel gegen ſein rechtes Au-<lb/> ge, die Hand zuruͤck unter ſich ge-<lb/> ſencket, und dann die Lanze gegen<lb/> den Ring eingeleget. 2) Bey der<lb/> zweyten, nachdem die Hand ge-<lb/> ſencket, macht man einen halben<lb/> Circkel, gleich in die Hoͤhe vor,<lb/> und alſo uͤber ſich, und leget ein.<lb/> 3) Wenn man die Lantze geſencket,<lb/> hebet man ſie in die Hoͤhe uͤber des<lb/> Pferdes Hals auf die lincke Sei-<lb/> ten, und ſencket, hernach ſchwen-<lb/> cket man ſie uͤber den Kopff und<lb/> leget ein. 4) Jſt die ſchwereſte,<lb/> ſchoͤnſte und kuͤnſtlichſte, wenn<lb/> man mit dem Arm gantz in die<lb/> Hoͤhe iſt, wirfft man ſolche, daß<lb/> ſie mit der Spitze vorwerts und<lb/> neben dem Pferde unterwerts ei-<lb/> nen Circkel macht, wenn ſie wie-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0689]
Leſ
Lev
chen in die Netze einfallen, ſondern
es koͤnnen die Lerchen ſich deſto-
weniger ſeitwerts begeben. Wenn
die gefangenen Lerchen gewuͤrget,
und aus den Garnen mit Be-
ſcheidenheit ausgenommen wor-
den, muß man dieſe wieder zu-
ſammen ziehen, abnehmen und in
die darzu gehoͤrige Saͤcklein ſte-
cken, die Leinen vollends aufwin-
den, und alles zuſammen bis auf
die Furckeln und Geſtelle zu den
Leinen, welche bis zu Ende des
Lerchenſtreichens auf dem Felde
ſtehen bleiben koͤnnen, auf dem
gruͤn angeſtrichenen Lerchen-Wa-
gen wieder nach Hauſe und an be-
hoͤrigen Ort ſchaffen.
Leſe Holtz,
Heiſſet man bey der Holtz-Nu-
tzung die duͤrren Zweige, Spaͤne,
Gewuͤrtzel von Stoͤcken und an-
deres kleine Holtz, ſo den Holtz-
hackern und andern armen Leuten
aufzuleſen und nach Hauſe zu tra-
gen erlaubet iſt; wobey iedoch
dieſelben weder Axt noch Beile
fuͤhren doͤrffen, damit ſie nichts
von gruͤnem Holtze abhauen koͤn-
nen.
Leſſus,
Ein Klage- oder Trauer-Lied
uͤber einen Todten.
Lethargie d’ un cheval,
Die Schlaff-Sucht iſt nicht
allein eine hefftige, ſondern auch
eine toͤdtliche Kranckheit, und ent-
ſtehet vom kalten Phlegmate, wel-
ches ſich in dem Hirn ſammlet.
Die Kennzeichen ſind folgende:
1) das Pferd faͤllt nieder und ſchlaͤfft
ohne Unterlaß; 2) begehret weder
Futter noch Tranck 3) wenn man
es auch ſchon mit Schlaͤgen auf-
muntert, ſo thut es nur leiſe die
Augen auf, und wird gleich wie-
der beſchweret, und legt ſich nie-
der; 4) und ſo es uͤbernoͤthigt
wird aufzuſtehen, ſo trieffen ihm
die Augen, und ſchlaͤfft in der
Krippe, gehet und ſtehet wanckelnd
mit dem hintern Theil des Leibes.
Dergleichen Pferden muß die
Hals-Ader und Schrenck-Ader
gelaſſen, und der Leib mit Clyſti-
ren offen gehalten werden.
Lettres de muſique,
Werden die muſicaliſchen No-
ten genennet. Lettres de la Gam-
me, ſind die 3 Muſic-Schluͤſſel.
Levade,
Jſt eine manierlich gewundene
Empor-Hebung mit der Lantze,
ſo beym Carrouſel gebraͤuchlich,
derer viererley ſeyn. Die 1) wenn
man im Anſprengen die Lanze vom
dicken Schenckel weghebet, und
ſolche hinunter fuͤhret, die Hand
zuruͤck wendet und gleich in die
Hoͤhe kommt, alsdenn einen hal-
ben Circkel gegen ſein rechtes Au-
ge, die Hand zuruͤck unter ſich ge-
ſencket, und dann die Lanze gegen
den Ring eingeleget. 2) Bey der
zweyten, nachdem die Hand ge-
ſencket, macht man einen halben
Circkel, gleich in die Hoͤhe vor,
und alſo uͤber ſich, und leget ein.
3) Wenn man die Lantze geſencket,
hebet man ſie in die Hoͤhe uͤber des
Pferdes Hals auf die lincke Sei-
ten, und ſencket, hernach ſchwen-
cket man ſie uͤber den Kopff und
leget ein. 4) Jſt die ſchwereſte,
ſchoͤnſte und kuͤnſtlichſte, wenn
man mit dem Arm gantz in die
Hoͤhe iſt, wirfft man ſolche, daß
ſie mit der Spitze vorwerts und
neben dem Pferde unterwerts ei-
nen Circkel macht, wenn ſie wie-
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |