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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Aze
haben, daß sie die Menschen da-
mit gleich können zu Boden wer-
fen. 5) Sollen sie einen solchen
hitzigen und guten Magen haben,
daß sie Eisen, Steine, Beiner
und dergleichen verdauen können.
Ein mehrers s. unten Strauß-
Vogel.

Azebro,

Eine Gattung wilder Pferde in
Nieder-Aethiopien, bald auf die
Art der Maul-Thiere, ihr Fell ist
scheckigt, und voll weiß und schwar-
[Spaltenumbruch]

Aze
tzer Flecken, darunter noch andere,
die sich aufs rothe und blaue zie-
hen. Diese Thiere lauffen unge-
mein behende, und sind übel leben-
dig zu fangen, lassen sich auch nicht
als mit sehr grosser Mühe zahm
und bändig machen. Jedoch hat
einsten ein Portugiese das Glück
gehabt, und deren 4 gefangen,
die er auch nach Portugall gebracht,
und dem Könige präsentiret, der
sie vor seinen Wagen spannen las-
sen.

B.
[Spaltenumbruch]
B

B, dieser Buchstab bedeutet in
den Uiberschrifften und Umschlä-
gen musicalischer Stücke den Sin-
ge-Baß, und zeiget im General-
Baß an, daß der Baß daselbst al-
lein singen werde. B. C. ist das Zei-
chen des Basso Continuo.

B dur,

Das harte B, heisset in der
Music, wenn in dem zum Clave
B
gehörigen Accord die Tertia ma-
jor,
nemlich das d unten, und das
F, als die Tertia minor zum d,
oben stehet.

B moll,

Jst in der Music, wenn in dem
zum Clave B gehörigen Accord
das weiche d (welches man füglich
mit einem Worte des nennen
könte) als die Tertia minor, un-
ten, und die Tertia major, nem-
lich das f, oben zu stehen kömmt.

B molle, mollare, orbiculare,
rotundum,

Jst entweder ein absonderlicher,
von dem alten diatonischen B (wel-
[Spaltenumbruch]

B
ches man itzo insgemein H heisset)
herstammender Clavis, und kan
entweder schlechtweg B oder mit
dem Zusatz das weiche B genennet
werden. Oder es ist ein chroma-
tisches Zeichen, welches bey vielen
andern Clavibus stehet, und zu de-
ren Erniedrigung dienet; man
könte es das weichmachende B
nennen. Denn wenn es einer
Note zur lincken Hand und zwar
in einerley Linie und Spatio stehet,
so wird derselben Note Klang um
ein Semitonium minus erniedriget.
Dieser Clavis hat seinen Ursprung
aus dem Tetrachordo Synem-
menon
derer alten Griechen,
und ist ohnstreitig deswegen erfun-
den und mit in die scalam musi-
cam
gesetzt worden, damit man,
aufwerts von demselben zu rech-
nen, mit dem f eine reine Qvint,
und unterwerts eine reine Qvart
bekommen möchte. Dieses neu-
eingeschalteten Clavis Octav, nem-
lich das kleine b, hat nachgehends
zu Einführung des weichen e, oder
vielmehr es, und dieses zum as und

so

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Aze
haben, daß ſie die Menſchen da-
mit gleich koͤnnen zu Boden wer-
fen. 5) Sollen ſie einen ſolchen
hitzigen und guten Magen haben,
daß ſie Eiſen, Steine, Beiner
und dergleichen verdauen koͤnnen.
Ein mehrers ſ. unten Strauß-
Vogel.

Azebro,

Eine Gattung wilder Pferde in
Nieder-Aethiopien, bald auf die
Art der Maul-Thiere, ihr Fell iſt
ſcheckigt, und voll weiß und ſchwar-
[Spaltenumbruch]

Aze
tzer Flecken, darunter noch andere,
die ſich aufs rothe und blaue zie-
hen. Dieſe Thiere lauffen unge-
mein behende, und ſind uͤbel leben-
dig zu fangen, laſſen ſich auch nicht
als mit ſehr groſſer Muͤhe zahm
und baͤndig machen. Jedoch hat
einſten ein Portugieſe das Gluͤck
gehabt, und deren 4 gefangen,
die er auch nach Portugall gebracht,
und dem Koͤnige praͤſentiret, der
ſie vor ſeinen Wagen ſpannen laſ-
ſen.

B.
[Spaltenumbruch]
B

B, dieſer Buchſtab bedeutet in
den Uiberſchrifften und Umſchlaͤ-
gen muſicaliſcher Stuͤcke den Sin-
ge-Baß, und zeiget im General-
Baß an, daß der Baß daſelbſt al-
lein ſingen werde. B. C. iſt das Zei-
chen des Baſſo Continuo.

B dur,

Das harte B, heiſſet in der
Muſic, wenn in dem zum Clave
B
gehoͤrigen Accord die Tertia ma-
jor,
nemlich das d unten, und das
F, als die Tertia minor zum d,
oben ſtehet.

B moll,

Jſt in der Muſic, wenn in dem
zum Clave B gehoͤrigen Accord
das weiche d (welches man fuͤglich
mit einem Worte des nennen
koͤnte) als die Tertia minor, un-
ten, und die Tertia major, nem-
lich das f, oben zu ſtehen koͤmmt.

B molle, mollare, orbiculare,
rotundum,

Jſt entweder ein abſonderlicher,
von dem alten diatoniſchen B (wel-
[Spaltenumbruch]

B
ches man itzo insgemein H heiſſet)
herſtammender Clavis, und kan
entweder ſchlechtweg B oder mit
dem Zuſatz das weiche B genennet
werden. Oder es iſt ein chroma-
tiſches Zeichen, welches bey vielen
andern Clavibus ſtehet, und zu de-
ren Erniedrigung dienet; man
koͤnte es das weichmachende B
nennen. Denn wenn es einer
Note zur lincken Hand und zwar
in einerley Linie und Spatio ſtehet,
ſo wird derſelben Note Klang um
ein Semitonium minus erniedriget.
Dieſer Clavis hat ſeinen Urſprung
aus dem Tetrachordo Synem-
menon
derer alten Griechen,
und iſt ohnſtreitig deswegen erfun-
den und mit in die ſcalam muſi-
cam
geſetzt worden, damit man,
aufwerts von demſelben zu rech-
nen, mit dem f eine reine Qvint,
und unterwerts eine reine Qvart
bekommen moͤchte. Dieſes neu-
eingeſchalteten Clavis Octav, nem-
lich das kleine b, hat nachgehends
zu Einfuͤhrung des weichen e, oder
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[0066] Aze Aze B B haben, daß ſie die Menſchen da- mit gleich koͤnnen zu Boden wer- fen. 5) Sollen ſie einen ſolchen hitzigen und guten Magen haben, daß ſie Eiſen, Steine, Beiner und dergleichen verdauen koͤnnen. Ein mehrers ſ. unten Strauß- Vogel. Azebro, Eine Gattung wilder Pferde in Nieder-Aethiopien, bald auf die Art der Maul-Thiere, ihr Fell iſt ſcheckigt, und voll weiß und ſchwar- tzer Flecken, darunter noch andere, die ſich aufs rothe und blaue zie- hen. Dieſe Thiere lauffen unge- mein behende, und ſind uͤbel leben- dig zu fangen, laſſen ſich auch nicht als mit ſehr groſſer Muͤhe zahm und baͤndig machen. Jedoch hat einſten ein Portugieſe das Gluͤck gehabt, und deren 4 gefangen, die er auch nach Portugall gebracht, und dem Koͤnige praͤſentiret, der ſie vor ſeinen Wagen ſpannen laſ- ſen. B. B, dieſer Buchſtab bedeutet in den Uiberſchrifften und Umſchlaͤ- gen muſicaliſcher Stuͤcke den Sin- ge-Baß, und zeiget im General- Baß an, daß der Baß daſelbſt al- lein ſingen werde. B. C. iſt das Zei- chen des Baſſo Continuo. B dur, Das harte B, heiſſet in der Muſic, wenn in dem zum Clave B gehoͤrigen Accord die Tertia ma- jor, nemlich das d unten, und das F, als die Tertia minor zum d, oben ſtehet. B moll, Jſt in der Muſic, wenn in dem zum Clave B gehoͤrigen Accord das weiche d (welches man fuͤglich mit einem Worte des nennen koͤnte) als die Tertia minor, un- ten, und die Tertia major, nem- lich das f, oben zu ſtehen koͤmmt. B molle, mollare, orbiculare, rotundum, Jſt entweder ein abſonderlicher, von dem alten diatoniſchen B (wel- ches man itzo insgemein H heiſſet) herſtammender Clavis, und kan entweder ſchlechtweg B oder mit dem Zuſatz das weiche B genennet werden. Oder es iſt ein chroma- tiſches Zeichen, welches bey vielen andern Clavibus ſtehet, und zu de- ren Erniedrigung dienet; man koͤnte es das weichmachende B nennen. Denn wenn es einer Note zur lincken Hand und zwar in einerley Linie und Spatio ſtehet, ſo wird derſelben Note Klang um ein Semitonium minus erniedriget. Dieſer Clavis hat ſeinen Urſprung aus dem Tetrachordo Synem- menon derer alten Griechen, und iſt ohnſtreitig deswegen erfun- den und mit in die ſcalam muſi- cam geſetzt worden, damit man, aufwerts von demſelben zu rech- nen, mit dem f eine reine Qvint, und unterwerts eine reine Qvart bekommen moͤchte. Dieſes neu- eingeſchalteten Clavis Octav, nem- lich das kleine b, hat nachgehends zu Einfuͤhrung des weichen e, oder vielmehr es, und dieſes zum as und ſo

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/66>, abgerufen am 21.11.2024.