Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Kup und ist ein solches Garn sechzehensolche Schmasen hoch; die Kno- ten werden über der Rück-Banck dichte zugezogen. Die Ober- und Unter-Leinen kommen von zwan- zig Faden, wiewol dünner, als an einem schweren Wild-Garn. Am Gewichte kommet ein solches Kuppel-Netze über anderthalben Centner, und an Gelde ohngefehr auf sechzehen Thaler zu stehen. Es kan dasselbe auf einem grossen Haacken, von drey Ellen lang, gar füglich von zwey Mann, wel- che auch einander im Aufstellen und Fangen helffen können, ge- tragen werden. Kuppel Pferde, Heisset eine gewisse Anzahl Kyr chemnach heissen Kuppel-Pferdediejenigen, so aus einer solchen Kuppel gekaufft werden. Kurtzes Wildpret, Jst ein Jäger-Terminus, und Kutzial-Flöte, Jst eine Orgel-Stimme von an- Kybitz, s. Kibitz. Kyrie, Ein Griechisches Wort, wel- Kyrielle, Nennen die Frantzosen eine L. [Spaltenumbruch]
La, Jst unter den Gvidonischen Labia, Heissen die zwey Extremitäten Labial, Wird das Loch überhaupt ge- Labiren, Solche Labia einrichten oder zu Labyrinthus musicus, Jst dem Gehöre nach nichts im R r 5
[Spaltenumbruch] Kup und iſt ein ſolches Garn ſechzehenſolche Schmaſen hoch; die Kno- ten werden uͤber der Ruͤck-Banck dichte zugezogen. Die Ober- und Unter-Leinen kommen von zwan- zig Faden, wiewol duͤnner, als an einem ſchweren Wild-Garn. Am Gewichte kommet ein ſolches Kuppel-Netze uͤber anderthalben Centner, und an Gelde ohngefehr auf ſechzehen Thaler zu ſtehen. Es kan daſſelbe auf einem groſſen Haacken, von drey Ellen lang, gar fuͤglich von zwey Mann, wel- che auch einander im Aufſtellen und Fangen helffen koͤnnen, ge- tragen werden. Kuppel Pferde, Heiſſet eine gewiſſe Anzahl Kyr chemnach heiſſen Kuppel-Pferdediejenigen, ſo aus einer ſolchen Kuppel gekaufft werden. Kurtzes Wildpret, Jſt ein Jaͤger-Terminus, und Kutzial-Floͤte, Jſt eine Orgel-Stimme von an- Kybitz, ſ. Kibitz. Kyrie, Ein Griechiſches Wort, wel- Kyrielle, Nennen die Frantzoſen eine L. [Spaltenumbruch]
La, Jſt unter den Gvidoniſchen Labia, Heiſſen die zwey Extremitaͤten Labial, Wird das Loch uͤberhaupt ge- Labiren, Solche Labia einrichten oder zu Labyrinthus muſicus, Jſt dem Gehoͤre nach nichts im R r 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0653"/><cb n="1265"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Kup</hi></hi></fw><lb/> und iſt ein ſolches Garn ſechzehen<lb/> ſolche Schmaſen hoch; die Kno-<lb/> ten werden uͤber der Ruͤck-Banck<lb/> dichte zugezogen. Die Ober- und<lb/> Unter-Leinen kommen von zwan-<lb/> zig Faden, wiewol duͤnner, als<lb/> an einem ſchweren Wild-Garn.<lb/> Am Gewichte kommet ein ſolches<lb/> Kuppel-Netze uͤber anderthalben<lb/> Centner, und an Gelde ohngefehr<lb/> auf ſechzehen Thaler zu ſtehen.<lb/> Es kan daſſelbe auf einem groſſen<lb/> Haacken, von drey Ellen lang,<lb/> gar fuͤglich von zwey Mann, wel-<lb/> che auch einander im Aufſtellen<lb/> und Fangen helffen koͤnnen, ge-<lb/> tragen werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Kuppel Pferde,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet eine gewiſſe Anzahl<lb/> Pferde, von dreyzehen, vierzehen,<lb/> funffzehen, auch mehr oder weni-<lb/> ger Stuͤcken, welche mit Stri-<lb/> cken in gewiſſer Weite hinter ein-<lb/> ander gebunden ſind, alſo daß<lb/> des andern ſein Zaum oder Halff-<lb/> ter an des vorderſten ſeinen<lb/> Schweiff feſt gebunden, und ſo<lb/> fort, dahero, wo das erſtere hin-<lb/> gezogen oder geritten wird, die<lb/> andern alle folgen muͤſſen. Sol-<lb/><cb n="1266"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Kyr</hi></hi></fw><lb/> chemnach heiſſen Kuppel-Pferde<lb/> diejenigen, ſo aus einer ſolchen<lb/> Kuppel gekaufft werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Kurtzes Wildpret,</hi> </head><lb/> <p>Jſt ein Jaͤger-<hi rendition="#aq">Terminus,</hi> und<lb/> werden von ihnen die Geilen oder<lb/> Hoden eines Hirſchen alſo ge-<lb/> nennet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Kutzial-Floͤte,</hi> </head><lb/> <p>Jſt eine Orgel-Stimme von an-<lb/> derthalb Fuß Ton zu Dreßden, und<lb/> von 1 Fuß Ton zu <hi rendition="#aq">S. Dominico</hi><lb/> in Prag.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Kybitz, ſ. Kibitz.</hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Kyrie,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Ein Griechiſches Wort, wel-<lb/> ches HErr bedeutet, womit alle<lb/> muſicaliſche Meſſen anfangen.<lb/> Es wird oft gebraucht als der<lb/> Nahme eines muſicaliſchen Stuͤ-<lb/> ckes.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Kyrielle,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Nennen die Frantzoſen eine<lb/> Litaney, Kirchen-Gebet, zu Eh-<lb/> ren dem HErrn Chriſto, der<lb/> Mutter Gottes und andern Heili-<lb/> gen.</p> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">L.</hi> </head><lb/> <cb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">La,</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>ſt unter den Gvidoniſchen<lb/> Muſic-Sylben die ſechſte und<lb/> letzte, womit der <hi rendition="#aq">Clavis a</hi> durch<lb/> alle Octaven ordentlicher Weiſe<lb/> bemercket wird.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Labia,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Heiſſen die zwey Extremitaͤten<lb/> der Oeffnung an den Pfeiffen,<lb/> wo der Schall oder Klang formi-<lb/> ret wird oder heraus gehet.</p><lb/> <cb/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Labial,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Wird das Loch uͤberhaupt ge-<lb/> nennet, an welchem die <hi rendition="#aq">Labia</hi> ſind,<lb/> oder welches die <hi rendition="#aq">Labia</hi> machen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Labiren,</hi> </head><lb/> <p>Solche <hi rendition="#aq">Labia</hi> einrichten oder zu<lb/> rechte machen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Labyrinthus muſicus,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Jſt dem Gehoͤre nach nichts<lb/> anders, als eine dreyſtimmige<lb/><hi rendition="#aq">Sonate,</hi> im Schreiben aber und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">R r 5</fw><fw place="bottom" type="catch">im</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0653]
Kup
Kyr
und iſt ein ſolches Garn ſechzehen
ſolche Schmaſen hoch; die Kno-
ten werden uͤber der Ruͤck-Banck
dichte zugezogen. Die Ober- und
Unter-Leinen kommen von zwan-
zig Faden, wiewol duͤnner, als
an einem ſchweren Wild-Garn.
Am Gewichte kommet ein ſolches
Kuppel-Netze uͤber anderthalben
Centner, und an Gelde ohngefehr
auf ſechzehen Thaler zu ſtehen.
Es kan daſſelbe auf einem groſſen
Haacken, von drey Ellen lang,
gar fuͤglich von zwey Mann, wel-
che auch einander im Aufſtellen
und Fangen helffen koͤnnen, ge-
tragen werden.
Kuppel Pferde,
Heiſſet eine gewiſſe Anzahl
Pferde, von dreyzehen, vierzehen,
funffzehen, auch mehr oder weni-
ger Stuͤcken, welche mit Stri-
cken in gewiſſer Weite hinter ein-
ander gebunden ſind, alſo daß
des andern ſein Zaum oder Halff-
ter an des vorderſten ſeinen
Schweiff feſt gebunden, und ſo
fort, dahero, wo das erſtere hin-
gezogen oder geritten wird, die
andern alle folgen muͤſſen. Sol-
chemnach heiſſen Kuppel-Pferde
diejenigen, ſo aus einer ſolchen
Kuppel gekaufft werden.
Kurtzes Wildpret,
Jſt ein Jaͤger-Terminus, und
werden von ihnen die Geilen oder
Hoden eines Hirſchen alſo ge-
nennet.
Kutzial-Floͤte,
Jſt eine Orgel-Stimme von an-
derthalb Fuß Ton zu Dreßden, und
von 1 Fuß Ton zu S. Dominico
in Prag.
Kybitz, ſ. Kibitz.
Kyrie,
Ein Griechiſches Wort, wel-
ches HErr bedeutet, womit alle
muſicaliſche Meſſen anfangen.
Es wird oft gebraucht als der
Nahme eines muſicaliſchen Stuͤ-
ckes.
Kyrielle,
Nennen die Frantzoſen eine
Litaney, Kirchen-Gebet, zu Eh-
ren dem HErrn Chriſto, der
Mutter Gottes und andern Heili-
gen.
L.
La,
Jſt unter den Gvidoniſchen
Muſic-Sylben die ſechſte und
letzte, womit der Clavis a durch
alle Octaven ordentlicher Weiſe
bemercket wird.
Labia,
Heiſſen die zwey Extremitaͤten
der Oeffnung an den Pfeiffen,
wo der Schall oder Klang formi-
ret wird oder heraus gehet.
Labial,
Wird das Loch uͤberhaupt ge-
nennet, an welchem die Labia ſind,
oder welches die Labia machen.
Labiren,
Solche Labia einrichten oder zu
rechte machen.
Labyrinthus muſicus,
Jſt dem Gehoͤre nach nichts
anders, als eine dreyſtimmige
Sonate, im Schreiben aber und
im
R r 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |