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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Jar
Jarretiers,

Knie-Bänder. Man pflegt
öffters bey Crönungen den Leib-
Pferden kostbare Knie-Bänder
an die vordern Schienbeine anzu-
legen, welches nicht allein wohl
steht und in die Augen fällt, son-
dern animirt auch die Pferde,
daß sie von selbst in die Action
treten, und desto besser aus dem
Boden gehen, wenn sie an den
Schenckeln etwas ungewöhnliches
empfinden.

Jaspis,

Ein köstlicher Edelgestein, so
von vielen Farben, unter welchen
die grünen und durchsichtigen die
besten, welche mit rothen Adern
durchmenget sind. Man erbli-
cket in denselben Berge, Flüsse,
Thiere, Menschen und andere Sa-
chen. Die Grösse ist ziemlich,
alldieweil man welche findet, die
wol 22 Loth wiegen. Sonsten
soll er dem Gifft widerstehen, und
dem Magen dienlich seyn.

Javaris,

Jst eine sonderliche Art wilder
Schweine auf der Americanischen
Jnsel Angvilla, welche gar kurtze
Ohren, auch fast gar keinen
Schwantz, und ihren Nabel auf
dem Rücken haben. Etliche von
denenselben sind gantz schwartz:
Andere hingegen haben gewisse
weisse Flecken: Sie gruntzen auf
eine seltsame Art, noch viel gräß-
licher als andere Schweine. Jhr
Fleisch ist von Geschmacke gut ge-
nug. Allein sie sind schwerlich zu
fangen. Dessen Ursache ist, weil
sie eine Art eines Wind- und Lufft-
Loches auf dem Rücken haben,
wodurch sie ohn Unterlaß ihre
Lunge abkühlen, und daher, so zu
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Jco
reden, nicht ermüdet werden kön-
nen, zudem, wenn sie auch im
Lauffen aufgehalten oder mit Hun-
den verfolget werden, sind sie
doch mit so schneidenden und
scharffen Hauzähnen versehen,
daß sie alles in Stücken zerhauen,
was sich an ihnen reiben will.

Javart,

Durchfäule, ist eine Geschwulst,
so zwischen der Crone und den
Köthen in den Fesseln entstehet.
V. Tendon.

Javelin, Javelot,

Ein Wurff-Pfeil mit einer stäh-
lernen Spitze vorne, womit man
zu Pferde nach dem aufgesetzten
Türcken-Kopff oder Kugel wir-
fet, daß solcher drinnen stecken
bleibt, wie bey Carrouseln be-
schiehet.

Jaunesse d' un cheval,

Gelbsucht an einem Pferde, ist
eine Ausgiessung der Galle durch
den gantzen Leib, hat ihren Ur-
sprung von der übermäßigen Hitze
der Leber, oder wenn der Gallen
ihr Canal verstopfft wird, wobey
das Pferd bekommt 1) grünlichte
Augen, darinnen das Weisse gantz
gelbe wird, 2) ein heisses Maul,
3) weite Nasenlöcher, 4) die Adern
unter der Zungen sind gelb, 5)
die Ohren und Lenden gantz naß,
6) die Haut wird starrend, 7) rei-
bet es sich offt an den Wänden,
8) Pferch und Stall sind sehr gelb,
und daneben dünn etc.

Jbenbaum, Eibenbaum, s.
Taxbaum.
Icosichordum,

Wird das aus 20 Klängen be-
stehende Gvidonische Systema

musi-
O o 3
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Jar
Jarretiers,

Knie-Baͤnder. Man pflegt
oͤffters bey Croͤnungen den Leib-
Pferden koſtbare Knie-Baͤnder
an die vordern Schienbeine anzu-
legen, welches nicht allein wohl
ſteht und in die Augen faͤllt, ſon-
dern animirt auch die Pferde,
daß ſie von ſelbſt in die Action
treten, und deſto beſſer aus dem
Boden gehen, wenn ſie an den
Schenckeln etwas ungewoͤhnliches
empfinden.

Jaſpis,

Ein koͤſtlicher Edelgeſtein, ſo
von vielen Farben, unter welchen
die gruͤnen und durchſichtigen die
beſten, welche mit rothen Adern
durchmenget ſind. Man erbli-
cket in denſelben Berge, Fluͤſſe,
Thiere, Menſchen und andere Sa-
chen. Die Groͤſſe iſt ziemlich,
alldieweil man welche findet, die
wol 22 Loth wiegen. Sonſten
ſoll er dem Gifft widerſtehen, und
dem Magen dienlich ſeyn.

Javaris,

Jſt eine ſonderliche Art wilder
Schweine auf der Americaniſchen
Jnſel Angvilla, welche gar kurtze
Ohren, auch faſt gar keinen
Schwantz, und ihren Nabel auf
dem Ruͤcken haben. Etliche von
denenſelben ſind gantz ſchwartz:
Andere hingegen haben gewiſſe
weiſſe Flecken: Sie gruntzen auf
eine ſeltſame Art, noch viel graͤß-
licher als andere Schweine. Jhr
Fleiſch iſt von Geſchmacke gut ge-
nug. Allein ſie ſind ſchwerlich zu
fangen. Deſſen Urſache iſt, weil
ſie eine Art eines Wind- und Lufft-
Loches auf dem Ruͤcken haben,
wodurch ſie ohn Unterlaß ihre
Lunge abkuͤhlen, und daher, ſo zu
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Jco
reden, nicht ermuͤdet werden koͤn-
nen, zudem, wenn ſie auch im
Lauffen aufgehalten oder mit Hun-
den verfolget werden, ſind ſie
doch mit ſo ſchneidenden und
ſcharffen Hauzaͤhnen verſehen,
daß ſie alles in Stuͤcken zerhauen,
was ſich an ihnen reiben will.

Javart,

Durchfaͤule, iſt eine Geſchwulſt,
ſo zwiſchen der Crone und den
Koͤthen in den Feſſeln entſtehet.
V. Tendon.

Javelin, Javelot,

Ein Wurff-Pfeil mit einer ſtaͤh-
lernen Spitze vorne, womit man
zu Pferde nach dem aufgeſetzten
Tuͤrcken-Kopff oder Kugel wir-
fet, daß ſolcher drinnen ſtecken
bleibt, wie bey Carrouſeln be-
ſchiehet.

Jauneſſe d’ un cheval,

Gelbſucht an einem Pferde, iſt
eine Ausgieſſung der Galle durch
den gantzen Leib, hat ihren Ur-
ſprung von der uͤbermaͤßigen Hitze
der Leber, oder wenn der Gallen
ihr Canal verſtopfft wird, wobey
das Pferd bekommt 1) gruͤnlichte
Augen, darinnen das Weiſſe gantz
gelbe wird, 2) ein heiſſes Maul,
3) weite Naſenloͤcher, 4) die Adern
unter der Zungen ſind gelb, 5)
die Ohren und Lenden gantz naß,
6) die Haut wird ſtarrend, 7) rei-
bet es ſich offt an den Waͤnden,
8) Pferch und Stall ſind ſehr gelb,
und daneben duͤnn ꝛc.

Jbenbaum, Eibenbaum, ſ.
Taxbaum.
Icoſichordum,

Wird das aus 20 Klaͤngen be-
ſtehende Gvidoniſche Syſtema

muſi-
O o 3
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[0601] Jar Jco Jarretiers, Knie-Baͤnder. Man pflegt oͤffters bey Croͤnungen den Leib- Pferden koſtbare Knie-Baͤnder an die vordern Schienbeine anzu- legen, welches nicht allein wohl ſteht und in die Augen faͤllt, ſon- dern animirt auch die Pferde, daß ſie von ſelbſt in die Action treten, und deſto beſſer aus dem Boden gehen, wenn ſie an den Schenckeln etwas ungewoͤhnliches empfinden. Jaſpis, Ein koͤſtlicher Edelgeſtein, ſo von vielen Farben, unter welchen die gruͤnen und durchſichtigen die beſten, welche mit rothen Adern durchmenget ſind. Man erbli- cket in denſelben Berge, Fluͤſſe, Thiere, Menſchen und andere Sa- chen. Die Groͤſſe iſt ziemlich, alldieweil man welche findet, die wol 22 Loth wiegen. Sonſten ſoll er dem Gifft widerſtehen, und dem Magen dienlich ſeyn. Javaris, Jſt eine ſonderliche Art wilder Schweine auf der Americaniſchen Jnſel Angvilla, welche gar kurtze Ohren, auch faſt gar keinen Schwantz, und ihren Nabel auf dem Ruͤcken haben. Etliche von denenſelben ſind gantz ſchwartz: Andere hingegen haben gewiſſe weiſſe Flecken: Sie gruntzen auf eine ſeltſame Art, noch viel graͤß- licher als andere Schweine. Jhr Fleiſch iſt von Geſchmacke gut ge- nug. Allein ſie ſind ſchwerlich zu fangen. Deſſen Urſache iſt, weil ſie eine Art eines Wind- und Lufft- Loches auf dem Ruͤcken haben, wodurch ſie ohn Unterlaß ihre Lunge abkuͤhlen, und daher, ſo zu reden, nicht ermuͤdet werden koͤn- nen, zudem, wenn ſie auch im Lauffen aufgehalten oder mit Hun- den verfolget werden, ſind ſie doch mit ſo ſchneidenden und ſcharffen Hauzaͤhnen verſehen, daß ſie alles in Stuͤcken zerhauen, was ſich an ihnen reiben will. Javart, Durchfaͤule, iſt eine Geſchwulſt, ſo zwiſchen der Crone und den Koͤthen in den Feſſeln entſtehet. V. Tendon. Javelin, Javelot, Ein Wurff-Pfeil mit einer ſtaͤh- lernen Spitze vorne, womit man zu Pferde nach dem aufgeſetzten Tuͤrcken-Kopff oder Kugel wir- fet, daß ſolcher drinnen ſtecken bleibt, wie bey Carrouſeln be- ſchiehet. Jauneſſe d’ un cheval, Gelbſucht an einem Pferde, iſt eine Ausgieſſung der Galle durch den gantzen Leib, hat ihren Ur- ſprung von der uͤbermaͤßigen Hitze der Leber, oder wenn der Gallen ihr Canal verſtopfft wird, wobey das Pferd bekommt 1) gruͤnlichte Augen, darinnen das Weiſſe gantz gelbe wird, 2) ein heiſſes Maul, 3) weite Naſenloͤcher, 4) die Adern unter der Zungen ſind gelb, 5) die Ohren und Lenden gantz naß, 6) die Haut wird ſtarrend, 7) rei- bet es ſich offt an den Waͤnden, 8) Pferch und Stall ſind ſehr gelb, und daneben duͤnn ꝛc. Jbenbaum, Eibenbaum, ſ. Taxbaum. Icoſichordum, Wird das aus 20 Klaͤngen be- ſtehende Gvidoniſche Syſtema muſi- O o 3

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/601>, abgerufen am 21.11.2024.