Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch]
Hom l' Homme galant, Der wohl und anständig zu le- Homme, un parfait homme sage, Wenn man honnete Gelehrsam- l' Homme scavant, Jst ein solcher Gelehrter, wel- Hor ge nach fast mit unserm Phantastübereinkömmt. Hongre, s. Wallach. Honnete Homme, Dadurch wird ein ehrlicher und Horn, Ein Orgel-Register, aus der Horn, Wird auch der äusserste Theil Horn-Fessel, Jst ein schmaler lederner Rie- Horn-Klufft, Jst ein Gebrechen, deme so- ches
[Spaltenumbruch]
Hom l’ Homme galant, Der wohl und anſtaͤndig zu le- Homme, un parfait homme ſage, Wenn man honnete Gelehrſam- l’ Homme ſçavant, Jſt ein ſolcher Gelehrter, wel- Hor ge nach faſt mit unſerm Phantaſtuͤbereinkoͤmmt. Hongre, ſ. Wallach. Honnête Homme, Dadurch wird ein ehrlicher und Horn, Ein Orgel-Regiſter, aus der Horn, Wird auch der aͤuſſerſte Theil Horn-Feſſel, Jſt ein ſchmaler lederner Rie- Horn-Klufft, Jſt ein Gebrechen, deme ſo- ches
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Hom
Hor
l’ Homme galant,
Der wohl und anſtaͤndig zu le-
ben, auch geſchickt und zu rechter
Zeit zu reden weiß, der ſeine Le-
bens-Art nach dem Gebrauch der
vernuͤnftigen Welt einrichtet, der
niemanden einige Grobheit und
Unhoͤflichkeit erweiſet, den Leuten
niemals dasjenige unter Augen
ſaget, was er ſich ſelbſt nicht will
geſagt haben, der in der Geſell-
ſchafft das groſſe Maul nicht al-
lein hat, und andere kein Wort
aufbringen laͤßt, der bey dem
Frauenzimmer nicht ohne Rede
ſitzet, als wenn er die Sprache
verlohren haͤtte, oder das Frauen-
zimmer nicht eines Worts wuͤrdig
achtete; hingegen auch nicht kuͤhn
iſt, und ſich mit ſelbigem zu ge-
mein macht.
Homme, un parfait homme ſage,
Wenn man honnete Gelehrſam-
keit, Schoͤnheit des Verſtandes
(Beaute d’ Eſprit), guten Ge-
ſchmack (bon goût), und Galan-
terie zuſammenſetzet, ſo wird end-
lich un parfait homme ſage, oder
ein vollkommener weiſer Mann
daraus eutſtehen, welchen man
in der Welt zu klugen und wich-
tigen Dingen brauchen kan.
l’ Homme ſçavant,
Jſt ein ſolcher Gelehrter, wel-
cher mit ſchoͤnen und dem menſch-
lichen Geſchlechte nuͤtzlichen Wiſ-
ſenſchaften gezieret iſt. Denjeni-
gen aber, der ſeinen Kopf voller
unnoͤthiger Grillen und Sophi-
ſtereyen hat, die zu nichts nuͤtze
ſind, als diejenigen, ſo ſie lernen,
bey der klugen Welt zu proſtitui-
ren, nennen die Frantzoſen Sça-
vantas, welches Wort dem Klan-
ge nach faſt mit unſerm Phantaſt
uͤbereinkoͤmmt.
Hongre, ſ. Wallach.
Honnête Homme,
Dadurch wird ein ehrlicher und
gerechter Mann verſtanden, wel-
cher niemand mit Vorſatz beleidi-
diget oder vervortheilet, ſein gege-
benes Wort genau beobachtet, den
Duͤrftigen, ſo ſeiner Huͤlfe von-
noͤthen haben, willig und gerne
beyſpringet, auch von ſeinen Gut-
thaten nicht viel Weſens macht,
noch dieſelben wieder vorruͤcket.
Horn,
Ein Orgel-Regiſter, aus der
Mixtur genommen, welches allent-
halben die groſſe Terz mit hat; iſt
nicht anders, als eine Sesquialtera.
Horn,
Wird auch der aͤuſſerſte Theil
an dem Fuſſe eines Pferdes,
Eſels oder Maul-Thieres genen-
net, welcher ſonſt der Huf heiſſet.
Horn-Feſſel,
Jſt ein ſchmaler lederner Rie-
men, welchen ein Jaͤger uͤber die
lincke Achſel auf der rechten Sei-
ten herunter haͤngend, und ſein
Hief- oder Hifft-Horn mit dem
gewoͤhnlichen Horn-Satz daran
gefeſſelt hat. Nach dem Stande
desjenigen, der es traͤget, iſt es ent-
weder gantzſchlecht, nur von Cor-
duan, oder iſt mit ſtaͤhlernen, auch
mit ſilbernen Puckeln und Schnal-
len beſchlagen, oder gantz von
ſilbernen Dreſſen gemacht.
Horn-Klufft,
Jſt ein Gebrechen, deme ſo-
wol Pferde, Eſel und Maul-
Thiere, als Ochſen und Kuͤhe un-
terworffen ſind, und beſtehet ſol-
ches
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