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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Arm
behalten und in der Positur bleiben
muß.

s' Armer des levres,

Wird gesagt von einem Pferde,
welches seine Laden mit den Leff-
zen bedeckt, und macht also das
Anlehnen des Pferdes hart und all-
zu starck, welches gemeiniglich ge-
schicht von den Pferden, welche
sehr dicke Leffzen haben; darwider
braucht man ein Mund, deren Oeff-
nung bey den Absätzen viel breiter
seye, als an dem Ort des Anlehns,
dieses verhindert es.

Armes a feu,

Feuer-Röhre, Schieß-Geweh-
re. Unter solchen werden verstan-
den Flinten, Musqveten, Mus-
qvetons und Carabiners, gezoge-
ne und gemeine Vögel- und Bürsch-
Röhre, Stutze und halbe Flinten,
Pistolen, Tschincken, Tertzerols
oder Puffer, auch wohl die so ge-
nannten. Wind-Büchsen; wie-
wohl die letztern nicht mit Schieß-
Pulver, sondern durch die zusam-
men gepreste Lufft getrieben wer-
den. An allen diesen Arten von
Gewehren waren vor diesen die
Feuer-Schlösser im Gebrauch, die
man vermittelst eines Rades auf-
gezogen und gespannet, heut zu
Tage aber sind an deren stat die
Flinten-Schlösser fast durchge-
hends bey allen Nationen einge-
führet, wiewohl die Feuer-Röhre
noch zur Lust und zum Scheiben-
Schiessen, wie auch auf der Jagd,
und in Belagerungen, vornehm-
lich aber die gezogenen beybehal-
ten werden, weil damit weiter und
gewisser zu schiessen ist, absonder-
lich wenn sie immer sauber gehal-
ten werden, daß sie nicht rosten;
welcher gestalt aber das Gewehr
vor dem Rost zu verwahren, oder
[Spaltenumbruch]

Arp
davon zu reinigen sey, solches
wird in Oeconomischen Lexico p.
827 angewiesen.

Armoiries, ecu d' armoiries,

Schilde und Wappen, kom-
men von den alten Turniren und
Ritterspielen noch her, so in be-
sondern Devisen und allerhand
Farben bestunden, welche nun am
scheinbarsten waren, wurden für
die edelsten gehalten, und urthei-
lete man gemeiniglich aus densel-
ben, und auf den Wappen-Schil-
dern führeten sie Sinnbilder, wor-
aus man des Ritters Verstand er-
kennen konte. Voyez Tournois.

Arpa, s. Harfe.
Arpeggi,

Sind eine Art der Toccaten, de-
ren man sich auf den Orgeln, Cla-
vicymbeln etc. bedient. S[o] sind ver-
schiedener Arten, davon aber eine
besondere Wirckung auf dem Cla-
vier thun, und etwas Tactmäßi-
ges erfordern die syncopirten Ar-
peggi, bey welchen die eine Hand
vorher anschlägt, und die andere
ihren Accord, nach verstrichenem
Suspirio, auf eine oder andere
Weise bricht, und sich am besten
im Bassetgen oder in den öbersten
Octaven des Claviers hören las-
sen. Arpeggi senza Battuta wer-
den zur Abwechselung gebraucht,
und bestehen in 8 bis 10 gebroche-
nen Stimmen mit vollen Griffen
auf- und niederfahrend; diese wer-
den sowohl zu Anfang, in der In-
tonation
oder Intrada, als hernach
hin und wieder gebraucht und ein-
gestreuet.

Arpeggiare,

Auf Harfen-Art, das ist, gebro-
chen spielen, oder den vorkommen-
den Griff nicht zugleich, sondern

die

[Spaltenumbruch]

Arm
behalten und in der Poſitur bleiben
muß.

s’ Armer des levres,

Wird geſagt von einem Pferde,
welches ſeine Laden mit den Leff-
zen bedeckt, und macht alſo das
Anlehnen des Pferdes hart und all-
zu ſtarck, welches gemeiniglich ge-
ſchicht von den Pferden, welche
ſehr dicke Leffzen haben; darwider
braucht man ein Mund, deren Oeff-
nung bey den Abſaͤtzen viel breiter
ſeye, als an dem Ort des Anlehns,
dieſes verhindert es.

Armes à feu,

Feuer-Roͤhre, Schieß-Geweh-
re. Unter ſolchen werden verſtan-
den Flinten, Muſqveten, Muſ-
qvetons und Carabiners, gezoge-
ne und gemeine Voͤgel- und Buͤrſch-
Roͤhre, Stutze und halbe Flinten,
Piſtolen, Tſchincken, Tertzerols
oder Puffer, auch wohl die ſo ge-
nannten. Wind-Buͤchſen; wie-
wohl die letztern nicht mit Schieß-
Pulver, ſondern durch die zuſam-
men gepreſte Lufft getrieben wer-
den. An allen dieſen Arten von
Gewehren waren vor dieſen die
Feuer-Schloͤſſer im Gebrauch, die
man vermittelſt eines Rades auf-
gezogen und geſpannet, heut zu
Tage aber ſind an deren ſtat die
Flinten-Schloͤſſer faſt durchge-
hends bey allen Nationen einge-
fuͤhret, wiewohl die Feuer-Roͤhre
noch zur Luſt und zum Scheiben-
Schieſſen, wie auch auf der Jagd,
und in Belagerungen, vornehm-
lich aber die gezogenen beybehal-
ten werden, weil damit weiter und
gewiſſer zu ſchieſſen iſt, abſonder-
lich wenn ſie immer ſauber gehal-
ten werden, daß ſie nicht roſten;
welcher geſtalt aber das Gewehr
vor dem Roſt zu verwahren, oder
[Spaltenumbruch]

Arp
davon zu reinigen ſey, ſolches
wird in Oeconomiſchen Lexico p.
827 angewieſen.

Armoiries, écu d’ armoiries,

Schilde und Wappen, kom-
men von den alten Turniren und
Ritterſpielen noch her, ſo in be-
ſondern Deviſen und allerhand
Farben beſtunden, welche nun am
ſcheinbarſten waren, wurden fuͤr
die edelſten gehalten, und urthei-
lete man gemeiniglich aus denſel-
ben, und auf den Wappen-Schil-
dern fuͤhreten ſie Sinnbilder, wor-
aus man des Ritters Verſtand er-
kennen konte. Voyez Tournois.

Arpa, ſ. Harfe.
Arpeggi,

Sind eine Art der Toccaten, de-
ren man ſich auf den Orgeln, Cla-
vicymbeln ꝛc. bedient. S[o] ſind ver-
ſchiedener Arten, davon aber eine
beſondere Wirckung auf dem Cla-
vier thun, und etwas Tactmaͤßi-
ges erfordern die ſyncopirten Ar-
peggi, bey welchen die eine Hand
vorher anſchlaͤgt, und die andere
ihren Accord, nach verſtrichenem
Suſpirio, auf eine oder andere
Weiſe bricht, und ſich am beſten
im Baſſetgen oder in den oͤberſten
Octaven des Claviers hoͤren laſ-
ſen. Arpeggi ſenza Battuta wer-
den zur Abwechſelung gebraucht,
und beſtehen in 8 bis 10 gebroche-
nen Stimmen mit vollen Griffen
auf- und niederfahrend; dieſe wer-
den ſowohl zu Anfang, in der In-
tonation
oder Intrada, als hernach
hin und wieder gebraucht und ein-
geſtreuet.

Arpeggiare,

Auf Harfen-Art, das iſt, gebro-
chen ſpielen, oder den vorkommen-
den Griff nicht zugleich, ſondern

die
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[0052] Arm Arp behalten und in der Poſitur bleiben muß. s’ Armer des levres, Wird geſagt von einem Pferde, welches ſeine Laden mit den Leff- zen bedeckt, und macht alſo das Anlehnen des Pferdes hart und all- zu ſtarck, welches gemeiniglich ge- ſchicht von den Pferden, welche ſehr dicke Leffzen haben; darwider braucht man ein Mund, deren Oeff- nung bey den Abſaͤtzen viel breiter ſeye, als an dem Ort des Anlehns, dieſes verhindert es. Armes à feu, Feuer-Roͤhre, Schieß-Geweh- re. Unter ſolchen werden verſtan- den Flinten, Muſqveten, Muſ- qvetons und Carabiners, gezoge- ne und gemeine Voͤgel- und Buͤrſch- Roͤhre, Stutze und halbe Flinten, Piſtolen, Tſchincken, Tertzerols oder Puffer, auch wohl die ſo ge- nannten. Wind-Buͤchſen; wie- wohl die letztern nicht mit Schieß- Pulver, ſondern durch die zuſam- men gepreſte Lufft getrieben wer- den. An allen dieſen Arten von Gewehren waren vor dieſen die Feuer-Schloͤſſer im Gebrauch, die man vermittelſt eines Rades auf- gezogen und geſpannet, heut zu Tage aber ſind an deren ſtat die Flinten-Schloͤſſer faſt durchge- hends bey allen Nationen einge- fuͤhret, wiewohl die Feuer-Roͤhre noch zur Luſt und zum Scheiben- Schieſſen, wie auch auf der Jagd, und in Belagerungen, vornehm- lich aber die gezogenen beybehal- ten werden, weil damit weiter und gewiſſer zu ſchieſſen iſt, abſonder- lich wenn ſie immer ſauber gehal- ten werden, daß ſie nicht roſten; welcher geſtalt aber das Gewehr vor dem Roſt zu verwahren, oder davon zu reinigen ſey, ſolches wird in Oeconomiſchen Lexico p. 827 angewieſen. Armoiries, écu d’ armoiries, Schilde und Wappen, kom- men von den alten Turniren und Ritterſpielen noch her, ſo in be- ſondern Deviſen und allerhand Farben beſtunden, welche nun am ſcheinbarſten waren, wurden fuͤr die edelſten gehalten, und urthei- lete man gemeiniglich aus denſel- ben, und auf den Wappen-Schil- dern fuͤhreten ſie Sinnbilder, wor- aus man des Ritters Verſtand er- kennen konte. Voyez Tournois. Arpa, ſ. Harfe. Arpeggi, Sind eine Art der Toccaten, de- ren man ſich auf den Orgeln, Cla- vicymbeln ꝛc. bedient. So ſind ver- ſchiedener Arten, davon aber eine beſondere Wirckung auf dem Cla- vier thun, und etwas Tactmaͤßi- ges erfordern die ſyncopirten Ar- peggi, bey welchen die eine Hand vorher anſchlaͤgt, und die andere ihren Accord, nach verſtrichenem Suſpirio, auf eine oder andere Weiſe bricht, und ſich am beſten im Baſſetgen oder in den oͤberſten Octaven des Claviers hoͤren laſ- ſen. Arpeggi ſenza Battuta wer- den zur Abwechſelung gebraucht, und beſtehen in 8 bis 10 gebroche- nen Stimmen mit vollen Griffen auf- und niederfahrend; dieſe wer- den ſowohl zu Anfang, in der In- tonation oder Intrada, als hernach hin und wieder gebraucht und ein- geſtreuet. Arpeggiare, Auf Harfen-Art, das iſt, gebro- chen ſpielen, oder den vorkommen- den Griff nicht zugleich, ſondern die

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/52>, abgerufen am 21.11.2024.