schiedlichen Häutlein zusammen gesetzt, deren die inwendige hart, spannädrig und mit den Häutlein überzogen, vereinbaret ist, und hat seine Zäserlein nach der Länge gerichtet, die Speise hinabwerts zu ziehen.
Gourmand, cheval gourmand,
Jst ein geitziges unersättliches Pferd, welches zuerst seines Ne- ben-Pferds Futter (wenn es solches erlangen kan) vor dem Maul wegfrisset, bis es das seini- ge angreifft.
Gourme,
Kehlsucht oder Strenge, ist ei- ne Sammlung unreiner Feuch- tigkeiten, so sich in den Leibern der jungen Fohlen ereignet, und dessen Erledigung durch die Nase geschiehet, oder durch einige Beu- len aufbrechen. Es sind auch öff- ters die alten Pferde damit behaff- tet, welche in der Jugend nicht recht ausgedruset haben, so man Gourme fausse oder falsche Dru- sen nennet. s. Drüsen.
Gourmette,
Kinn-Kette, ist ein eisernes mittelmäßiges Kettgen, welches an dem obersten Theil der Stan- gen befestiget, um das Kinn des Pferdes herum gehet, und in den Kinnhacken dergestalt eingehän- get wird, daß dieselbe weder schlot- tert noch spannet, und also die Stangen nicht starren, noch durch- fallen lässet; aus welcher bey der Zäumung böse und gute Wir- ckungen entstehen.
Goussant, cheval goussant,
Jst ein Pferd von kurtzen Len- den, welches starcke steiffe Schul- tern, und einen kurtzen dicken [Spaltenumbruch]
Gra
Speck-Hals, auch wol einen schwe- ren Kopff hat, und von andern Gliedern plumb und ungeschickt erscheinet.
Goust, Goaut du cheval,
Der Geschmack des Pferdes. Daß der Unterscheid in dem Ge- schmack eine natürliche Gabe sey, die grossen Nutzen schaffe, ist aus dem Unterscheid abzunehmen, wel- chen die Pferde in der Weide, im Futter, und auch im Wasser zu machen wissen, worinnen sie sich vor vielem schädlichen verwahren, und dasselbe nicht angreiffen.
Gouvernail,
Die Krücke, wodurch die Schnarr-Register einer Orgel oder Positivs gestimmet werden.
Grace, un cheval de bonne grace,
Ein Pferd von lieblichen, an- muthigen Geberden und freund- lichen Gesichts, welches in Dres- sirung allezeit auf seine Bezeigun- gen gedencket, und seine Schul- digkeit mit annehmlicher Grace, Lust- u. Wohlstand verrichtet. Also sagt man im widrigen Verstande z. E. dieses widersinnige Pferd macht seine Lectiones mit lauter gezwungenen Geberden, Unord- nung und falschen Bezeigungen, und ist gar keine Grace bey ihm.
Gradatio, climax,
Jst 1) in der Rhetoric eine be- kannte Wort-Figur, da man gleichsam Stuffenweise einige Worte wiederholet. 2) Eine No- ten-Figur, da zwey Stimmen per arsin & thesin, das ist, auf- und unterwerts durch Stuffen Terzen-Weise mit einander fort- gehen. 3) Wenn eine Clausel mit
und
[Spaltenumbruch]
Gau
ſchiedlichen Haͤutlein zuſammen geſetzt, deren die inwendige hart, ſpannaͤdrig und mit den Haͤutlein uͤberzogen, vereinbaret iſt, und hat ſeine Zaͤſerlein nach der Laͤnge gerichtet, die Speiſe hinabwerts zu ziehen.
Gourmand, cheval gourmand,
Jſt ein geitziges unerſaͤttliches Pferd, welches zuerſt ſeines Ne- ben-Pferds Futter (wenn es ſolches erlangen kan) vor dem Maul wegfriſſet, bis es das ſeini- ge angreifft.
Gourme,
Kehlſucht oder Strenge, iſt ei- ne Sammlung unreiner Feuch- tigkeiten, ſo ſich in den Leibern der jungen Fohlen ereignet, und deſſen Erledigung durch die Naſe geſchiehet, oder durch einige Beu- len aufbrechen. Es ſind auch oͤff- ters die alten Pferde damit behaff- tet, welche in der Jugend nicht recht ausgedruſet haben, ſo man Gourme fauſſe oder falſche Dru- ſen nennet. ſ. Druͤſen.
Gourmette,
Kinn-Kette, iſt ein eiſernes mittelmaͤßiges Kettgen, welches an dem oberſten Theil der Stan- gen befeſtiget, um das Kinn des Pferdes herum gehet, und in den Kinnhacken dergeſtalt eingehaͤn- get wird, daß dieſelbe weder ſchlot- tert noch ſpannet, und alſo die Stangen nicht ſtarren, noch durch- fallen laͤſſet; aus welcher bey der Zaͤumung boͤſe und gute Wir- ckungen entſtehen.
Gouſſant, cheval gouſſant,
Jſt ein Pferd von kurtzen Len- den, welches ſtarcke ſteiffe Schul- tern, und einen kurtzen dicken [Spaltenumbruch]
Gra
Speck-Hals, auch wol einen ſchwe- ren Kopff hat, und von andern Gliedern plumb und ungeſchickt erſcheinet.
Gouſt, Goût du cheval,
Der Geſchmack des Pferdes. Daß der Unterſcheid in dem Ge- ſchmack eine natuͤrliche Gabe ſey, die groſſen Nutzen ſchaffe, iſt aus dem Unterſcheid abzunehmen, wel- chen die Pferde in der Weide, im Futter, und auch im Waſſer zu machen wiſſen, worinnen ſie ſich vor vielem ſchaͤdlichen verwahren, und daſſelbe nicht angreiffen.
Gouvernail,
Die Kruͤcke, wodurch die Schnarr-Regiſter einer Orgel oder Poſitivs geſtimmet werden.
Grace, un cheval de bonne grace,
Ein Pferd von lieblichen, an- muthigen Geberden und freund- lichen Geſichts, welches in Dreſ- ſirung allezeit auf ſeine Bezeigun- gen gedencket, und ſeine Schul- digkeit mit annehmlicher Grace, Luſt- u. Wohlſtand verrichtet. Alſo ſagt man im widrigen Verſtande z. E. dieſes widerſinnige Pferd macht ſeine Lectiones mit lauter gezwungenen Geberden, Unord- nung und falſchen Bezeigungen, und iſt gar keine Grace bey ihm.
Gradatio, climax,
Jſt 1) in der Rhetoric eine be- kannte Wort-Figur, da man gleichſam Stuffenweiſe einige Worte wiederholet. 2) Eine No- ten-Figur, da zwey Stimmen per arſin & theſin, das iſt, auf- und unterwerts durch Stuffen Terzen-Weiſe mit einander fort- gehen. 3) Wenn eine Clauſel mit
und
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Gau
Gra
ſchiedlichen Haͤutlein zuſammen
geſetzt, deren die inwendige hart,
ſpannaͤdrig und mit den Haͤutlein
uͤberzogen, vereinbaret iſt, und
hat ſeine Zaͤſerlein nach der Laͤnge
gerichtet, die Speiſe hinabwerts
zu ziehen.
Gourmand, cheval gourmand,
Jſt ein geitziges unerſaͤttliches
Pferd, welches zuerſt ſeines Ne-
ben-Pferds Futter (wenn es
ſolches erlangen kan) vor dem
Maul wegfriſſet, bis es das ſeini-
ge angreifft.
Gourme,
Kehlſucht oder Strenge, iſt ei-
ne Sammlung unreiner Feuch-
tigkeiten, ſo ſich in den Leibern
der jungen Fohlen ereignet, und
deſſen Erledigung durch die Naſe
geſchiehet, oder durch einige Beu-
len aufbrechen. Es ſind auch oͤff-
ters die alten Pferde damit behaff-
tet, welche in der Jugend nicht
recht ausgedruſet haben, ſo man
Gourme fauſſe oder falſche Dru-
ſen nennet. ſ. Druͤſen.
Gourmette,
Kinn-Kette, iſt ein eiſernes
mittelmaͤßiges Kettgen, welches
an dem oberſten Theil der Stan-
gen befeſtiget, um das Kinn des
Pferdes herum gehet, und in den
Kinnhacken dergeſtalt eingehaͤn-
get wird, daß dieſelbe weder ſchlot-
tert noch ſpannet, und alſo die
Stangen nicht ſtarren, noch durch-
fallen laͤſſet; aus welcher bey
der Zaͤumung boͤſe und gute Wir-
ckungen entſtehen.
Gouſſant, cheval gouſſant,
Jſt ein Pferd von kurtzen Len-
den, welches ſtarcke ſteiffe Schul-
tern, und einen kurtzen dicken
Speck-Hals, auch wol einen ſchwe-
ren Kopff hat, und von andern
Gliedern plumb und ungeſchickt
erſcheinet.
Gouſt, Goût du cheval,
Der Geſchmack des Pferdes.
Daß der Unterſcheid in dem Ge-
ſchmack eine natuͤrliche Gabe ſey,
die groſſen Nutzen ſchaffe, iſt aus
dem Unterſcheid abzunehmen, wel-
chen die Pferde in der Weide, im
Futter, und auch im Waſſer zu
machen wiſſen, worinnen ſie ſich
vor vielem ſchaͤdlichen verwahren,
und daſſelbe nicht angreiffen.
Gouvernail,
Die Kruͤcke, wodurch die
Schnarr-Regiſter einer Orgel oder
Poſitivs geſtimmet werden.
Grace, un cheval de bonne
grace,
Ein Pferd von lieblichen, an-
muthigen Geberden und freund-
lichen Geſichts, welches in Dreſ-
ſirung allezeit auf ſeine Bezeigun-
gen gedencket, und ſeine Schul-
digkeit mit annehmlicher Grace,
Luſt- u. Wohlſtand verrichtet. Alſo
ſagt man im widrigen Verſtande
z. E. dieſes widerſinnige Pferd
macht ſeine Lectiones mit lauter
gezwungenen Geberden, Unord-
nung und falſchen Bezeigungen,
und iſt gar keine Grace bey ihm.
Gradatio, climax,
Jſt 1) in der Rhetoric eine be-
kannte Wort-Figur, da man
gleichſam Stuffenweiſe einige
Worte wiederholet. 2) Eine No-
ten-Figur, da zwey Stimmen
per arſin & theſin, das iſt, auf-
und unterwerts durch Stuffen
Terzen-Weiſe mit einander fort-
gehen. 3) Wenn eine Clauſel mit
und
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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/494>, abgerufen am 22.07.2024.
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