auch von andern Fuga longa oder reciproca genennet, und ist eben das, was Canon infinitus.
Fuga plagalis,
Eine absteigende oder Neben- Fuge ist, wenn die Noten eines Thematis absteigend, oder unter- werts springend gesetzt werden, und die Repercussionem Modi er- reichen.
Fuga propria s. regularis,
Jst, darinne die Folge-Stim- me eben die gantzen und unvoll- kommenen Tone, an dem Orte wiederum anbringet, wo sie in der anfangenden Stimme gewesen.
Fuga recta,
Wird die Stuffenweise ordent- lich auf- und absteigende oder gleich fortgehende Fuge genennet.
Fuga sciolta, v. Fuga libera.
Fugger,
Ein weitläufftiges und ansehn- liches Reichs-Gräfliches Ge- schlecht, so ihre Güter in und um Auspurg, wie auch in Schwaben, und auf der Schwäbischen Gra- fen-Banck Sitz und Stimme hat. Diese Reichs-Grafen von Fugger haben im Wappen erstlich ein ge- spalten Schild, darinnen zur rech- ten eine blaue Lilie im güldenen, und zur lincken eine güldene Lilie im blauen Felde, als das Stamm- Wappen derer Fugger; hernach eine schwartz gekleidete und gekrön- te Mohrin mit einer Bischoffs- Mütze in der Hand im blauen Felde, wegen der Graffschafft Kirchberg; und endlich drey Jä- ger-Hörner über einander im ro- then Felde, wegen der Grafschafft Weissenhorn erscheinen. Auf die- [Spaltenumbruch]
Fü
sem Wappen ruhen zwey Helme; der Fuggerische ist gecrönt, und hat ein blaues und ein güldenes Büffels-Horn, zwischen denen eine blau und güldene Lilie stehet; der Kirchbergische träget eine schwartz gekleidete Mohrin ohne Arme mit einer Bischoffs-Mütze auf dem Kopffe, und mit hinter- werts hangenden eingeflochtenen Haaren.
Fugitivete des chevaux devant les Eperons,
Die Spornflüchtigkeit der Pferde, kommt vornehmlich her von der übermäßigen Empfindlich- keit und grossem Kützel in den Sei- ten, auch von übermäßigen Spor- naten hitziger Reuter, davon der- gleichen Pferde furchtsam gemacht werden, daß sie lange Zeit solche nicht wollen annehmen, welches doch etwas nöthiges in der Ab- richtung ist. Dergleichen Pferde muß man eine Zeitlang ohne Sporn reuten, und ihnen nur die Talons oder Fersen angewöhnen, dabey schmieret man sie alle Tage zwey mal mit gesottenem Baumöl in den Seiten, davon wird ihnen der Kützel etlicher massen vertrie- ben, und moderiret.
Füllen, Fohlen,
Das Junge von einer Stute oder Mutter-Pferd, wenn es männlichen Geschlechts ist, wird es ein Hengst-Fohlen, ist es aber weiblichen Geschlechts, ein Stu- ten-Fohlen genennet. So bald ein Fohlen an das Licht zu kom- men beginnet, solte man sich be- mühen, die sogenannte Miltz von ihm zu nehmen, weil dasselbe sonsten von dem Fohlen, so gleich als dieses die äusserliche Lufft em-
pfähet,
[Spaltenumbruch]
Fug
auch von andern Fuga longa oder reciproca genennet, und iſt eben das, was Canon infinitus.
Fuga plagalis,
Eine abſteigende oder Neben- Fuge iſt, wenn die Noten eines Thematis abſteigend, oder unter- werts ſpringend geſetzt werden, und die Repercuſſionem Modi er- reichen.
Fuga propria ſ. regularis,
Jſt, darinne die Folge-Stim- me eben die gantzen und unvoll- kommenen Tone, an dem Orte wiederum anbringet, wo ſie in der anfangenden Stimme geweſen.
Fuga recta,
Wird die Stuffenweiſe ordent- lich auf- und abſteigende oder gleich fortgehende Fuge genennet.
Fuga ſciolta, v. Fuga libera.
Fugger,
Ein weitlaͤufftiges und anſehn- liches Reichs-Graͤfliches Ge- ſchlecht, ſo ihre Guͤter in und um Auſpurg, wie auch in Schwaben, und auf der Schwaͤbiſchen Gra- fen-Banck Sitz und Stimme hat. Dieſe Reichs-Grafen von Fugger haben im Wappen erſtlich ein ge- ſpalten Schild, darinnen zur rech- ten eine blaue Lilie im guͤldenen, und zur lincken eine guͤldene Lilie im blauen Felde, als das Stamm- Wappen derer Fugger; hernach eine ſchwartz gekleidete und gekroͤn- te Mohrin mit einer Biſchoffs- Muͤtze in der Hand im blauen Felde, wegen der Graffſchafft Kirchberg; und endlich drey Jaͤ- ger-Hoͤrner uͤber einander im ro- then Felde, wegen der Grafſchafft Weiſſenhorn erſcheinen. Auf die- [Spaltenumbruch]
Fuͤ
ſem Wappen ruhen zwey Helme; der Fuggeriſche iſt gecroͤnt, und hat ein blaues und ein guͤldenes Buͤffels-Horn, zwiſchen denen eine blau und guͤldene Lilie ſtehet; der Kirchbergiſche traͤget eine ſchwartz gekleidete Mohrin ohne Arme mit einer Biſchoffs-Muͤtze auf dem Kopffe, und mit hinter- werts hangenden eingeflochtenen Haaren.
Fugitiveté des chevaux devant les Eperons,
Die Spornfluͤchtigkeit der Pferde, kommt vornehmlich her von der uͤbermaͤßigen Empfindlich- keit und groſſem Kuͤtzel in den Sei- ten, auch von uͤbermaͤßigen Spor- naten hitziger Reuter, davon der- gleichen Pferde furchtſam gemacht werden, daß ſie lange Zeit ſolche nicht wollen annehmen, welches doch etwas noͤthiges in der Ab- richtung iſt. Dergleichen Pferde muß man eine Zeitlang ohne Sporn reuten, und ihnen nur die Talons oder Ferſen angewoͤhnen, dabey ſchmieret man ſie alle Tage zwey mal mit geſottenem Baumoͤl in den Seiten, davon wird ihnen der Kuͤtzel etlicher maſſen vertrie- ben, und moderiret.
Fuͤllen, Fohlen,
Das Junge von einer Stute oder Mutter-Pferd, wenn es maͤnnlichen Geſchlechts iſt, wird es ein Hengſt-Fohlen, iſt es aber weiblichen Geſchlechts, ein Stu- ten-Fohlen genennet. So bald ein Fohlen an das Licht zu kom- men beginnet, ſolte man ſich be- muͤhen, die ſogenannte Miltz von ihm zu nehmen, weil daſſelbe ſonſten von dem Fohlen, ſo gleich als dieſes die aͤuſſerliche Lufft em-
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[0446]
Fug
Fuͤ
auch von andern Fuga longa oder
reciproca genennet, und iſt eben
das, was Canon infinitus.
Fuga plagalis,
Eine abſteigende oder Neben-
Fuge iſt, wenn die Noten eines
Thematis abſteigend, oder unter-
werts ſpringend geſetzt werden,
und die Repercuſſionem Modi er-
reichen.
Fuga propria ſ. regularis,
Jſt, darinne die Folge-Stim-
me eben die gantzen und unvoll-
kommenen Tone, an dem Orte
wiederum anbringet, wo ſie in der
anfangenden Stimme geweſen.
Fuga recta,
Wird die Stuffenweiſe ordent-
lich auf- und abſteigende oder
gleich fortgehende Fuge genennet.
Fuga ſciolta, v. Fuga libera.
Fugger,
Ein weitlaͤufftiges und anſehn-
liches Reichs-Graͤfliches Ge-
ſchlecht, ſo ihre Guͤter in und um
Auſpurg, wie auch in Schwaben,
und auf der Schwaͤbiſchen Gra-
fen-Banck Sitz und Stimme hat.
Dieſe Reichs-Grafen von Fugger
haben im Wappen erſtlich ein ge-
ſpalten Schild, darinnen zur rech-
ten eine blaue Lilie im guͤldenen,
und zur lincken eine guͤldene Lilie
im blauen Felde, als das Stamm-
Wappen derer Fugger; hernach
eine ſchwartz gekleidete und gekroͤn-
te Mohrin mit einer Biſchoffs-
Muͤtze in der Hand im blauen
Felde, wegen der Graffſchafft
Kirchberg; und endlich drey Jaͤ-
ger-Hoͤrner uͤber einander im ro-
then Felde, wegen der Grafſchafft
Weiſſenhorn erſcheinen. Auf die-
ſem Wappen ruhen zwey Helme;
der Fuggeriſche iſt gecroͤnt, und
hat ein blaues und ein guͤldenes
Buͤffels-Horn, zwiſchen denen
eine blau und guͤldene Lilie ſtehet;
der Kirchbergiſche traͤget eine
ſchwartz gekleidete Mohrin ohne
Arme mit einer Biſchoffs-Muͤtze
auf dem Kopffe, und mit hinter-
werts hangenden eingeflochtenen
Haaren.
Fugitiveté des chevaux devant
les Eperons,
Die Spornfluͤchtigkeit der
Pferde, kommt vornehmlich her
von der uͤbermaͤßigen Empfindlich-
keit und groſſem Kuͤtzel in den Sei-
ten, auch von uͤbermaͤßigen Spor-
naten hitziger Reuter, davon der-
gleichen Pferde furchtſam gemacht
werden, daß ſie lange Zeit ſolche
nicht wollen annehmen, welches
doch etwas noͤthiges in der Ab-
richtung iſt. Dergleichen Pferde
muß man eine Zeitlang ohne
Sporn reuten, und ihnen nur die
Talons oder Ferſen angewoͤhnen,
dabey ſchmieret man ſie alle Tage
zwey mal mit geſottenem Baumoͤl
in den Seiten, davon wird ihnen
der Kuͤtzel etlicher maſſen vertrie-
ben, und moderiret.
Fuͤllen, Fohlen,
Das Junge von einer Stute
oder Mutter-Pferd, wenn es
maͤnnlichen Geſchlechts iſt, wird es
ein Hengſt-Fohlen, iſt es aber
weiblichen Geſchlechts, ein Stu-
ten-Fohlen genennet. So bald
ein Fohlen an das Licht zu kom-
men beginnet, ſolte man ſich be-
muͤhen, die ſogenannte Miltz von
ihm zu nehmen, weil daſſelbe
ſonſten von dem Fohlen, ſo gleich
als dieſes die aͤuſſerliche Lufft em-
pfaͤhet,
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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/446>, abgerufen am 22.07.2024.
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