Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] For wesen ein Ober-Forstmeister, alsderen Vorgesetzter verordnet, die Ober-Aufsicht über dieselben zu ha- ben, daß kein Unterschleiff unter ihnen, oder von andern keine Schmälerung oder Eingriff wegen Holtz- und Wildpret-Sachen, dem herrschafftlichen Regali zum Prae- judiz unverantwortlich vorgenom- men oder nachgelassen werde. Forst-Bann, Jst der Zwang-Befehl eines Forst-Garbe, s. Ausstacken. Forst-gerecht, Jst und heißt ein Jäger oder For und zu tractiren sey; in Summaer muß alles dasjenige verstehen und zu practiciren wissen, was oben von dem Förster erfordert worden. Forst-Gerechtigkeit, Begreiffet in sich die freye un- Zube-
[Spaltenumbruch] For weſen ein Ober-Forſtmeiſter, alsderen Vorgeſetzter verordnet, die Ober-Aufſicht uͤber dieſelben zu ha- ben, daß kein Unterſchleiff unter ihnen, oder von andern keine Schmaͤlerung oder Eingriff wegen Holtz- und Wildpret-Sachen, dem herrſchafftlichen Regali zum Præ- judiz unverantwortlich vorgenom- men oder nachgelaſſen werde. Forſt-Bann, Jſt der Zwang-Befehl eines Forſt-Garbe, ſ. Ausſtacken. Forſt-gerecht, Jſt und heißt ein Jaͤger oder For und zu tractiren ſey; in Summaer muß alles dasjenige verſtehen und zu practiciren wiſſen, was oben von dem Foͤrſter erfordert worden. Forſt-Gerechtigkeit, Begreiffet in ſich die freye un- Zube-
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For
For
weſen ein Ober-Forſtmeiſter, als
deren Vorgeſetzter verordnet, die
Ober-Aufſicht uͤber dieſelben zu ha-
ben, daß kein Unterſchleiff unter
ihnen, oder von andern keine
Schmaͤlerung oder Eingriff wegen
Holtz- und Wildpret-Sachen, dem
herrſchafftlichen Regali zum Præ-
judiz unverantwortlich vorgenom-
men oder nachgelaſſen werde.
Forſt-Bann,
Jſt der Zwang-Befehl eines
Forſt-Herrn, vermoͤge deſſen ſei-
ne Unterthanen ſchuldig und ge-
halten ſind, das benoͤthigte Holtz
aus ſeinem Forſte zu nehmen, und
der Eichel-Buch-Eckern-Caſta-
nien oder anderer wilden Obſt-
Maſt, gegen Erlegung eines ge-
wiſſen Maſt- oder Fehm-Geldes,
aus demſelben ſich zu erholen.
Forſt-Garbe, ſ. Ausſtacken.
Forſt-gerecht,
Jſt und heißt ein Jaͤger oder
Forſt-Bedienter, welcher genug-
ſame Kundſchafft derer Reviere
und Gehoͤltze ſeines Principalen
hat, und weiß, wie die Wege und
Grentzen auf einander treffen, und
wo ſie aus- oder wohin ſie gehen;
item wo Dickichte, ausgewachſen
Stangen-Holtz oder Schlaͤge ſind;
wie groß ohngefehr iedes Revier
an Ackern oder Morgen ſey; ob
Wieſen-Gruͤnde, Waſſer und
Bloͤſſen in ſelbigen, und wo ſie zu
finden; damit wenn er in denen-
ſelben mit Beſtaͤtigen oder Jagen
etwas vornehmen oder ſeinen Vor-
geſetzten rapportiren ſoll, er ſich
daſſelbe deſto fuͤglicher zu Nutze
machen koͤnne. So muß auch ein
Forſt-gerechter Jaͤger wiſſen, wie
das Jagen der Wege und Schnei-
den halber am fuͤglichſten zu legen
und zu tractiren ſey; in Summa
er muß alles dasjenige verſtehen
und zu practiciren wiſſen, was
oben von dem Foͤrſter erfordert
worden.
Forſt-Gerechtigkeit,
Begreiffet in ſich die freye un-
umſchraͤnckte Gewalt eines Grund-
Herrns, uͤber die Waldungen oder
Hoͤltzer zu gebieten, Forſt-Ordnun-
gen denen Unterthanen zu publi-
ciren, und die Verbrechere zu be-
ſtraffen, die Waͤlder in gangbarem
Stand zu erhalten, Gehauige an-
zuordnen, zu deren Aufſicht Jaͤ-
ger, als Foͤrſter, Schuͤtzen und
Knechte anzunehmen und zu be-
ſtellen, uͤber das wilde Obſt, Ei-
chel- und Buch-Maſt, Vieh-Huͤ-
tung, Holtz-Graͤſerey, Streu-
und Moos-Rechen, und andere
Wald-Nutzungen, ingleichen uͤber
Wind-Bruͤche, Lager-Holtz und
Kien, auch Pech- und Kohlen-
Brennen zu gebieten, die Luder-
Plaͤtze auſſer den Gehaͤgen anzu-
ordnen, die Raub-Thiere abzuhal-
ten, zu befehlen, daß die Schen-
cken, Muͤller und Richter Jagd-
und Hetz-Hunde halten, Bret-
Muͤhlen, Ziegel- und Kalck-Oefen,
Eiſen-Hammer und Glas-Huͤtten
nebſt Holtz-Floͤſſen anzulegen,
uͤber das Gehaͤge zu gebieten, Haͤ-
ge-Seulen zu ſetzen, die Hunde
kleppeln, auch Wild-Zaͤune und
Wildſpruͤnge, Thier-Gaͤrten,
Wild-Aecker, Saltz-Lecken und
Heu-Scheunen, Kirr-Plaͤtze und
Vogel-Herde anrichten zu laſſen,
uͤber die Fiſch-Waſſer und Krebs-
Baͤche, ingleichen Dohnen-Gaͤnge
und Vogel-Streiche zu gebieten,
die Grentzen ungehindert zu bezie-
hen, Forſt-Haͤuſer und Wohnun-
gen aufzubauen, und mit allen
Zube-
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